Arri: Neue 4K-Kamera erfüllt Anforderungen von Netflix

Der Hersteller Arri liefert mit seinen professionellen, digitalen Filmkameras für viele TV-Serien und Kinofilme das notwendige Equipment. Nun hat man ein neues Large-Format-System angekündigt: die Arri Alexa LF. Dabei spielt auch eine Rolle, dass Arri damit die Voraussetzungen für Netflix Spezifikationen erfüllt.

Arris neues System beinhaltet nicht nur die neue Alexa LF, sondern auch neue Objektive der Reihe Signature Prime und entsprechende LPL-Halterungen. Die neue Arri Alexa LF kann nativ in 4K aufzeichnen. Auch HDR findet Unterstützung. Für den Profibereich wichtig: Formate wie ProRes sowie unkomprimiertes ArriRAW mit bis zu 150 fps bewältigt die Alexa LF ebenfalls.

16 Large-Format-Linsen der Reihe Signature Prime geben gemeinsam mit der Kamera ihren Einstand. Dabei gibt es eine Bandbreite von 12 bis hin zu 280 mm. Filmemacher wie Dan Laustsen, der beim Film „The Shape of Water“ als Kameramann beteiligt gewesen ist, konnten die Arri Alexa LF bereits ausprobieren und sind bisher laut dem Hersteller voll des Lobes. Arri hebt dabei noch hervor, dass die neue LPL-Halterung für die Objektive auch für andere Kameras erscheint. Zudem vergibt man natürlich auch Lizenzen an Dritthersteller. Dadurch sollte eine bunte Vielfalt gesichert sein.

Arri LF
Arri Alexa LF in einem der ersten Einsätze

Auch wenn die Kameras, die Halterung für die Objektive und die Linsen an sich neu sind, soll die volle Kompatibilität zu den bereits existierenden PL-Halterungen gegeben sein. Dafür ist nur ein einfacher Adapter notwendig. Auch die bisherigen Tools für die Alexa-Kameras sind freilich auch für die neue Kamera geeignet.

Arri Alexa LF ist für Netflix Originals prädestiniert

Spannend ist, dass die Arri Alexa LF nun auch für Eigenproduktionen von Netflix in Frage kommen. Hier legt der Streaming-Anbieter nämlich fest, dass aktuelle Eigenproduktionen nativ in 4K gedreht werden müssen. Weit verbreitete Alexa-Kameras arbeiten aber nur mit 3.2K. Netflix schloß jene aus. Arri bietet zwar auch 6K-Modelle mit sehr großen Sensoren an, jene wären für die Produktionen von Netflix dann aber wieder ökonomisch wenig sinnvoll gewesen.

Netflix lehnte viele Kameras von Arri für seine Produktionen ab und erklärte dazu: „Unser Kunden bezahlen für einen Premium-UHD- bzw. 4K-Dienst. Dann dürfen wir auch nur Inhalte liefern, die nativ in 4K produziert worden sind.Die neue Arri Alexa LF hebelt das Dilemma nun endlich aus. Für Interessenten soll die Kamera ab März zur Verfügung stehen. Die ersten vier Signature-Prime-Objektive folgen im Juni 2018. Über das Restjahr verteilt erscheinen dann die weiteren Objektive.

QuelleArri
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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14 Kommentare
  1. Netflix sollte sich mal bemühen besseren Kontent zu liefern und weniger prahlen. Ja Netflix hat einige Referenz Serien, in bester Qualität, aber es gibt auch so viel Schrott wo ich mir denke wieso bezahle ich den 4K Account. Sollte sich der Preis nochmal erhöhen werde ich das nicht mehr mitmachen.

    • Wer liefert denn im Durchschnitt besseren Content und hat einen höheren Anteil an 4K als Netflix? Den Anbieter würde ich gerne kennenlernen.

    • Wo prahlt den Netflix bitte? Sie versuchen nur eine nahtlose 4K Produktionskette umzusetzen.
      Wenn du bei Netflix 4K steht, kannst du dir sicher sein, dass du auch ein 4K Bild siehst.
      Bei UHD-Blurays dagegen werden bisher in den meisten Fällen auf ein 2K Kino Master zurückgegriffen. Obwohl 4K draufsteht bekommst du nur ein hochgerechnetes 2K Bild. Genau das will Netflix vermeiden!

      Selbst wenn Netflix damit prahlen sollte, was hat das mit der Qualität des Contents zu tun?

  2. „Unser Kunden bezahlen für einen Premium-UHD- bzw. 4K-Dienst. Dann dürfen wir auch nur Inhalte liefern, die nativ in 4K produziert worden sind.“

    Wenn man davon ausgeht, dass Netflix sich nur auf Serien und nicht auf Kinofilme konzentriert, macht es Sinn, trotzdem halte ich die Kastrierung auf „nur“ 4K für Schade (rein ökonomischer Grund), man Stelle sich vor Kinoklassiker hätten nicht auf 35/70mm gesetzt, sondern auf 16mm, weil die Kinos nicht für „mehr“ bereit waren.

    • Mein Blindenhund wedelt schon ganz freudig … aber mal Spaß beiseite: Mir reicht eigentlich schon Full HD, denn die Augen machen doch bei vielen älteren Menschen schon gar nicht mehr mit bei 4 oder 8k … und was man in HD heute sieht, ist gegenüber dem analogen TV schon ein Quantensprung.

    • Was heißt hier „nur“ 4K? Ich kenne absolut keinen Kinofilm, der in mehr als 4K gemastert ist. Abgesehen davon habe ich noch nie gehört, dass Netflix-Produktionen nicht mehr als 4K-Qualität haben dürfen.

      Und 16mm mit 4K zu vergleichen ist ja wohl ein absolut schlechter Witz.

      • „16mm mit 4K“ war nur ein Beispiel. In 20 Jahren werden wir vielleicht das gleiche Problem mit „nur“ 4K haben, welches heute schon bei 2K anzuteffen ist. Ein Beispile die 3 Iron Man Filme:

        Die drei Filme wurden überwiegend – und natürlich bis auf die Visual Effects – auf klassischem Filmmaterial gedreht, der erste Teil noch komplett in 35mm, Teil zwei und drei zum Teil in 35 und zum Teil in 70 mm. Allerdings wurde bereits die komplette Postproduktion an digitalisiertem Material vorgenommen. Postproduktion bedeutet, dass selbst bereits der Schnitt volldigital erfolgt ist! Es existiert folglich keine klassische 0-Kopie in nicht-digitaler Form. Die Kinomaster als DCP Files in einer Auflösung von 2,xK sind daher tatsächlich das ursprünglichste Material, auf das zurückgegriffen werden konnte.

        Eine 4K-Abtastung von einem 2,xK-Master ist logischerweise nicht möglich, bzw mach keine Sinn.

        „Abgesehen davon habe ich noch nie gehört, dass Netflix-Produktionen nicht mehr als 4K-Qualität haben dürfen.“

        Zitat André:
        „Hier legt der Streaming-Anbieter nämlich fest, dass aktuelle Eigenproduktionen nativ in 4K gedreht werden müssen“

        • Bei einer Sachen muss ich Dir widersprechen: Z. B. einen in 2.8K aufgenommenen Film in 4K zu mastern würde Sinn ergeben. Das wäre immer noch die doppelte effektive Auflösung von 2K.

          Aber es stimmt, dass sich die Iron Man Filme auf 4K-BD hauptsächlich wegen des HDRs lohnen. Ich bezweifle nur sehr, dass Netflix mit „native 4K“ höchstens meint statt mindestens.
          Man kann einen Film auch in 5K, 6.5K oder 8K aufnehmen und dann in 4K mastern. (Bei Bright war das anscheinend der Fall.) Da würde eher bessere Qualität bei rauskommen als schlechtere. Wahrscheinlich wäre das für Netflix-Projekte oft zu teuer, aber ich bezweifle, dass Netflix sich weigern würde, einen solchen Film dann zu zeigen.

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