DVB-UHD Standard für Digitalfernsehen bestätigt

Der neue Standard für das digitale Fernsehen, auch „DVB UHD1 Phase 2“ genannt, wurde finalisiert und von der European Telecommunications Standards Institute (ETSI) freigegeben. Dieser Schritt setzt den Grundstein für das digitale Fernsehvergnügen der Zukunft mit UHD, HDR, HFR & NGA. 

Die Einführung des Ultra HD-Standards in die digitale TV-Landschaft ist bei weitem nicht abgeschlossen. Man hat sich dafür entschieden die Einführung in sogenannte Phasen zu unterteilen um es den Sendeanstalten, Herstellern, Content-Lieferanten leichter zu machen. Mit dem neuen Standard (TS 101 154 V.3.1.) ist es den Herstellern von TV-Geräten und Set-Top-Boxen nun möglich die neuen Technologien die in „UHD1 Phase 2“ festgelegt sind zu implementieren. Dabei baut man natürlich auf „UHD1 Phase 1“ auf, die sich mit der grundsätzlichen Einführung von Ultra HD mit 3.840 x .2160 Bildpunkten bis zu 50Hz unter dem HEVC-Codec beschäftigt hat. In „Phase 2“ folgen nun HDR, HFR und NGA. 

DVB UHD mit HDR, HFR und NGA

HDR (High Dynamic Range) sollte den meisten bereits ein Begriff sein. Der erweiterte Dynamikbereich kann mit dem neuen Standard über PQ (HDR10 oder Dolby Vision) sowie HLG (Hybrid Log-Gamma) erfolgen. Interessanter könnte das Thema HFR (High Frame Rate) werden. Mit einer Bildwiederholungsrate von bis zu 100Hz würden vor allem Sportevents profitieren. Bewegungsabläufe und Kameraschwenks würden nicht mehr so viele Unschärfen und Bildfehler verursachen. Erste Demonstrationen von 100Hz Material mit HLG wurden bereits auf der IFA 2016 vorgeführt. Die letzte Säule der 2. Phase ist NGA oder Next Generation Audio. Neue Audioformate wie Dolby Atmos oder DTS:X sind damit auch über das digitale Fernsehen möglich. Audiostreams mit mehreren Tonspuren (z.B. verschiedensprachige Kommentatoren) wären auch kein Problem, da sich mit den neuen Techniken viel Bandbreite einsparen lässt.

Jetzt ist die Industrie am Zug

Nun ist die Industrie am Zug, die neuen „Möglichkeiten“ in ihre Produkte und Dienste zu integrieren. Viele sind sich einig, dass High Dynamic Range (HDR) wohl als erstes umgesetzt wird – kein Wunder sind die Erfahrungswerte in diesem Bereich doch am umfänglichsten. Für TV-Events und Sportereignisse könnte sich die erhöhte Bildwiederholungsrate von bis zu 100Hz bewähren. Wir können es gar nicht erwarten unsere erste Fußball-Begegnung mit 100Hz auf Sky zu sehen. Die Audiowiedergabe, zumindest die objektbasierten Soundformate wie Dolby Atmos und DTX:X werden womöglich als letztes umgesetzt. Wir schätzen, dass die neuen Techniken eher dazu genutzt werden, dem Kunden verschiedene Optionen z.B. verschiedene Kommentatoren oder Sprachen zu liefern.

Via: flatpanelshd.com

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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2 Kommentare
  1. Die verlinkte Stern-Reportage enthält leider zwei Fake-News:
    1. „Die Öffentlich-Rechtlichen setzen bei ihren Produktionen weiterhin auf 1080p (Full-HD) oder gar auf 720p (HD-Ready), einen Bildstandard aus dem Jahr 2005.“
    1080p-Produktionen gibt es vereinzelt z.B. beim Tatort als 1080p25 – die Kino-Ruckelei muss m.E. nicht sein. Ansonsten wird fast alles mit 1080i produziert…

    2. „…das ZDF strahlte im September die „Terra X“-Dokumentation „Mythos Wolfskind“ in UHD aus.“
    Auf ZDF-Sendern wurde diese UHD-Produktion nur in 720p ausgestrahlt. Wer Glück hatte, fand die UHD-Ausstrahlung auf dem Hotbird-Satelliten im UHD-Testkanal von Eutelsat oder als Download im ZDF-Server…

  2. Ich glaube, es wird wichtig sein für UHD HDR, dass jetzt mal alles Standards feststehen und nicht ständig was Neues gibt bei den Standards.

    Meines Erachtens wird 8K wie HFR 100 bzw. HFR120 nicht so schnell kommen, da die Datenraten dann sehr stark ansteigen. Wie soll z.B. über Astra SAT diese riesigen Datenmengen übertragen werden, wenn es z.B mal 30 UHD Sender gibt – UHD Regelbetrieb?
    Werden dann neue Frequenzbänder gebraucht, die wiederum neue LNB´s und neue SAT-Receiver voraussetzen?
    Brauchen dafür die Sendeanstalten auch wieder neue Hardware?
    Wie sieht es bezüglich den HDMI Anschlüssen an den jetzt erhältlichen Geräten (TV, AV Receiver usw.) mit HFR100 bzw. HFR120 aus? Wieder ein Neukauf erforderlich für HFR, wegen der hohen Datenrate bei HFR?

    Ich glaube für die Verbraucher und Fernsehanstalten wird es sehr wichtig sein, dass jetzt mal alle Standards feststehen, auch die neuen Tonformate wie z.B. Dolby Atmos und auch in den nächsten 20 bis 30 Jahren nicht mehr verändern.

    Welcher Fernsehsender wie Sky, ZDF, RTL usw. investiert ständig in neue Technik nur, weil sich die Standards ändern bzw. leicht verbessern?
    Bei Sky z.B. meine ich jetzt nicht die paar jetzigen UHD Fußballübertragungen (ohne HDR), wo Kunde im Prinzip Beta Tester ist, sondern einen Regelbetrieb wo z.B. alle Bundesligaspiele in UHD HLG-HDR mit Dolby Atmos als Tonformat übertragen werden.
    In diesem Sinne ist der Stern Bericht „Ultra-HD boomt, aber im Fernsehen herrscht Flaute – wieso eigentlich?“ (http://www.stern.de/digital/homeentertainment/ultra-hd–warum-gibt-es-im-deutschen-fernsehen-kaum-4k-sendungen–7325094.html) auch interessant und sagt eigentlich alles aus insbesondere über die fehlenden Standards und hohen Kosten.

    Die Verbraucher möchten sich ja auch nicht jedes Jahr einen neunen Fernseher plus neuen AV Receiver, Soundbar usw. kaufen?

    In welchen Standards zukünftig genau gesendet wird, sollte auch deutlicher kommuniziert werden von den Contentanbietern/Fernsehanstalten/Streamingdiensten/Blue Ray Anbietern, damit sich die (normalen) Fernsehzuschauer (Verbraucher) und der Handel sich darauf einstellen und beraten können.

    Es kommt jetzt darauf an, dass UHD HDR wirtschaftlich betrieben werden kann mit feststehenden Standards.

    Wenn dieses nicht geschieht, wird man leider im linearen Fernsehbetrieb noch sehr lange bei HD (720p & 1080i & 1080p über DVB-T2) ohne HDR bzw. HLG-HDR stehen bleiben, was sehr schade wäre.
    Dies trifft auch für die Blue Ray und Streaminganbieter zu, was den Massenmarkt angeht.

    Ich glaube, dass UHD HDR im Moment am Scheideweg steht, ob es sich bei den Fernsehzuschauern/Verbrauchern im Massenmarkt und Contentanbietern/Fernsehanstalten durchsetzt bzw. schnell durchsetzt oder nicht.

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