Panasonic, Samsung und 20th Century Fox formen HDR10+ Allianz

TV-Hersteller Panasonic, Samsung sowie das Filmstudio 20th Century Fox haben eine Partnerschaft zur Entwicklung und Verbreitung des neuen HDR10+ Standards bekannt gegeben. Erste Demos werden bereits auf der IFA 2017 gezeigt. 

Nachdem Samsung eine Zusammenarbeit mit Amazon Video bekannt gegeben hatte, war es ruhig geworden um den HDR10+ Standard. Kein Wunder, scheint sich hinter den Kulissen eine noch größere Allianz gebildet zu haben. Der lizenzfreie und offene Standard HDR10+ (Name ist noch vorläufig) unterstützt ein dynamisches Tone-Mapping, mit dem die Parameter jeder einzelnen Szene angepasst werden können. Beim „Vorgänger“ HDR10 musste ein Parameter für den kompletten Film festgelegt werden. Die Unternehmen bauen eine neue Lizenz-Plattform auf, auf der sich Unternehmen ab Januar 2018 registrieren lassen können. Bis auf eine symbolische Registrierungsgebühr bleibt der Standard kostenfrei. Nähere Informationen werden zur CES im Januar 2018 erwartet.

HDR10+ gegen Dolby Vision

Mit HDR10+ möchte man gegen den kostenpflichtigen HDR Standard Dolby Vision „ankämpfen“. Der Vorteil dynamischer Metadaten ist nicht mehr von der Hand zu weisen und langsam fasst das Format der Dolby Fuß im Markt. Mit Samsung und Panasonic befinden sich aber zwei der größten Hersteller von 4K UHD Blu-ray Playern mit im Boot und damit wäre eine Einführung des HDR-Standards mit neuen Geräten ein leichtes. Erst vor kurzem wurde berichtet, Panasonic könnte einen dritten HDR-Standard in seine 4K Player integrieren. Dass es sich dabei um HDR10+ handelt, dürfte sicherlich einige überraschen. Neben der direkten Integration in TV-Geräten und 4K Playern, sollen auch Set-Top-Boxen und Video-Plattformen auf das Format umschwenken können.

20th Century Fox Filme auf Amazon Video

In der ersten Phase wird HDR10+ wohl nur für Streaming-Inhalte angeboten. Federführend hierfür ist Amazon Video, die eigentlich noch in 2017 mit HDR10+ Inhalten starten wollten. Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Filme von 20th Century Fox im neuen HDR-Standard ins Amazon-Portfolio aufgenommen. Die Samsung Premium UHD-Fernseher und QLED-TVs aus 2017 bekommen ein kostenloses Firmware-Update für HDR10+. Die Modelle aus 2016 sollen ebenfalls versorgt werden. Für 4K Blu-rays wird HDR10+ erst mit der Einführung von HDMI 2.1 ein Thema. Die neue Schnittstelle bietet nämlich eine Unterstützung für dynamische Metadaten.

TV Hersteller positionieren sich

Im deutschsprachigen Raum unterstützt Samsung und Panasonic den neuen HDR10+ Standard. Dem gegenüber steht LG, Loewe und Sony, die dagegen auf Dolby Vision setzen. Eine Abwanderung hin zu HDR10+ ist eher nicht zu erwarten. Hersteller wie LG Electronics oder Sony könnten sich fest positionieren und sich auf die Seite von Dolby Vision stellen. Hersteller wie Loewe oder Philips sind sicherlich nicht abgeneigt, den lizenzfreien HDR10+ Standard zu integrieren, parallel zu den bereits unterstützten Standards.

Keine Panik!

Die 4K Streams und Blu-rays werden auch in Zukunft mit dem regulären HDR10 Standard veröffentlicht. Somit steht einer qualitativ hochwertigen Bilddarstellung auch in Zukunft nichts im Weg. Für etwas mehr Bilddynamik werden dann Dolby Vision und HDR10+ sorgen.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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12 Kommentare
  1. Ich würde mich auch erst mal nicht verrückt machen.

    Zumal ich auch sagen muss, dass ich bisher im Stremingsektor, (und da ist da serste wo die Sache immer ans laufen kommt) bisherig nicht bestätigen kann, dass mir HDR10 oder DV-Inhalte mehrheitlich besser gefallen, als die SDR-Pendants des jeweiligen Contents.

    Teils übersättige Farben, an den Haaren herbeigezogene Kontrastscenarien, tendentiell allzu gäufig eher immer etwas lichtschwache Grunderscheinung, …….alles in allem mehr Effekthascherei als ein angenehm gut ausgewogenens Bild.

    Die positiven Ausnahmen sind leider eher der selten vorkommende Sonderfall…auch wennes sie gibt.

    Werden SDR-Contents am Set mit Verstand abgedreht, können mit normalem SDR gerade auf LG-OLEDs dermassen Kontraststarke und Farbangenehme Bilder entstehen lassen , die es fraglich erscheinen lassen, ob man diese oft als im Vergleich „Verschlimmbeserungen“ empfunden HDR-formate (derzeit) wirklich letztlich zwingend braucht.

    Hier wird aus meiner Sicht versucht mit einem bislang zweifelhaft umgesetzten Werbe-Hype das Hardwarekarussel anzuschieben.

    UND:
    Noch ist es IMMER so , dass in erster Linie die technische Qualität der URENTSTEHUNG eines Contens massgebend darüber entscheidet, ob das später auf einem TV-Screen prächtig aussieht oder nur so lala.

    Oder Anders: Eine gut gemachte SDR-Kette kann eine eher lieblos und nur Effektheischend erstelle HDR-Kette noch allemal bei weitem im Bildeindruck überflügeln. Und das ist derzeit fast noch Regelfall.

    HDR schafft in solchen fällen allemal eher den Eindruck einer beliebig gewählten „Reizüberflutung“ , um Wow-effekte zu erzeugen.

    Ichg glaune zwar schon dran, dass HDR als Basistechnik irgendwan mal ne feine Sache overall sein wird, ….mittelfristig krankts an der Umsetzung der Standards, und der Qualität der zugehörigen Contents.

    Überzeugen kann das bisher durchaus im Bereich UHD-BRmit HDR.

    Im jedoch deutlich mehr mit Filmnabspielungen frequentierten Streamingbereich , und das ist die alleinig absehbare Zukunft des Contenttransfers, ist HDR noch als eher lieblos umgesetztes Marketingsinstrument zu sehen.

    Wer heute noch einen UHD-TV ganz ohne HDR-Fähgigkeit erwerben würde, würde für die nächsten bis 4 geschätzten Jahre nichts wirklich sinnvolles mit „must have Charakter“ verpassen.

    Insofern:
    Keine Aufregung wenn die da eben Ihren Formatkrieg abziehen.
    Sinnvolle Anwendung auf Breiter Basis lässt ehe noch ne gute Weile auf sich warten, und bis dahin gibts nichts wirklich zu verpassen.

    Bevor das mit HDR wirklich auf breiter Basis rund läuft, werden die allermeisten Leser hier aus irgend einem anderen Grund wahrscheinlich sogar schon eine neues TV-Gerät gekauft haben.

    Und wenn die mit HDR mit Ihrer Effekthascherei in den dafür neu erstellten Contents nicht wieder sinnvoll runter kommen, könnte das Feature irgendwann sogar mal genaus so wichtig werden wie 3D ……… wers braucht ………

    piotr

  2. Mal davon abgesehen, dass sich hier schon wieder ein Formatkampf andeutet, ist HDR eh für die Tonne. Bei fast allen HDR-Filmen die ich jetzt gesehen habe, war Rot dermaßen Rot und Grün dermaßen Grün, dass man den Anfangszeiten des Farb-Fernesehens erinnert wird. Tageslichtszenen mit grünen Bäumen, Wiesen, Stäuchern etc. sind knallbunt. Aber auch bei Rot sieht man die knallbunten Bon-Bon-Farben. Lippen sehen aus, als hätten die Darsteller tonnenweise Lippenstift aufgetragen. Hingegen andere, Subfarben z.B., stimmen. Deshalb kann man auch nicht einfach die Farbe reduzieren, weil ansonsten die Komplimentärfarben zu blass sind. Mag sein, dass es den festgelegten Parametern gesschulet ist,…jedenfalls ist das so nicht zu ertragen. Kann man nur hoffen, dass Doloby Vision sich durchsetzt. Denn Samsung kommt mir nicht mehr ins Haus. Aber wer weiß jetzt schon, was sich durchsetzen wird? Nun kann es wieder mal passieren, dass man sich nen TV (z.B. LG) kauft und dieser dann nicht mehr aktuell ist, weil Dolby Vision vom Markt verschwindet und sich HDR10+ duchgesetzt hat. Erinnert mich an Zeiten von Betamax und VHS.

  3. Warum eine einfache Lösung finden, wenn es auch kompliziert und idiotisch, marktschädigend geht, könnte man denken, wenn man sich die HDR Thematik anschaut.

    Die einfachste Lösung wäre gewesen, ALLE CHEFS der Labels wie WARNER; UNIVERSAL, SONY, FOX, LIONSGATE etc. an einen Tisch zu setzen und zu BESCHLIESSEN welchen EINEN Standard man nun nimmt.
    Danach hätte die BDA (die auch bisher versagt hat) sagen müssen, so Ihr lieben TV Hersteller, Ihr baut den beschlossenen Standard ein und gut ist!

    Dann wären ALLE TVs gleich ausgestattet mit EINEM System und dann würde ALLES geordnete Wege laufen
    und der Markt würde sich prächtig entwickeln.
    JEDER der Beteiligten würde POSITIVE Zahlen schreiben…die Industrie wäre glücklich und der Kunde auch….

    aber es gelingt nicht mal 2 Leute an einen Tisch zu setzen, deshalb kocht jeder sein EIGENES Ding und
    im Prinzip geht es langfristig den Bach runter weil die Leute nicht mehr so blöd sind und jeden Scheiss
    mit machen und kaufen.

    Für was hat man mal Normen eingeführt an die sich sowieso keiner hält…
    das kann langfristig nix werden….

    Ich persönlich kauf erst mal GAR NICHTS neues…

    • Dieses Problem gibt es schon seit dem Farbfernsehen siehe Technicolor.KEINER wird es schaffen die führenden Unternehmen an einen gemeinsamen Tisch zu bekommen ALSO DAMIT LEBEN

  4. Ich finde auf jeden Fall die Idee gut, Player zu bauen, die mit allen drei Systemen (HDR10, Dolby Vision und HDR10+) zurechtkommen. Die würden dann mit jedem Fernseher optimal zusammenarbeiten können, egal, welche der Formate der unterstützt. Und wenn der Fernseher auch alle drei unterstützt, könnte man den ganzen verdammten Formatkrieg ignorieren und sich einfach alle UHD-BDs im optimalen HDR-Format angucken.

    Das wäre doch wohl extrem cool, so ähnlich wie ein Regionalcode-freier Blu-ray-Player. Letztere existieren natürlich (offiziell) nicht.

  5. Der Vorteil ist für Panasonic wohl schlicht die Unterstützung per Firmware-Update und keine zusätzlichen Kosten. Hoffentlich kristallisiert sich bis zum Ende der Dekade ein Vorteil für HDR10+ oder Dolby Vision raus.
    HLG scheint wohl ausschließlich im TV-Bereich Fuß zu fassen und können wenigstens alle HDR-TVs. Wo das Philips/Technicolor Format überhaupt noch Sinn machen soll, ist jedoch fraglich.

    • Dolby Vision könnte auch als reine Software-Lösung implementiert werden. Man geht aber dann doch den günstigeren Weg und vor allem den leichteren. Hersteller von Hardware und Filmtiteln werden von Dolby anscheinend immer mal wieder gegängelt, habe ich mal gelesen. Ob das stimmt steht natürlich auf einem anderen Blatt.

  6. Ich finde den Formatierung, so muss ich es leider nennen, zwischen Dolby Vision und HDR10+ nicht sehr schön, der Knallhart auf dem Rücken der Verbraucher ausgetragen wird. Ich sehe gute Chancen für HDR10+ im Markt, da Dolby Vision im Moment beschränkt ist auf sehr teure High-End UHD TVs. HDR10+ dagegen kommt auch auf UHD TV Geräte für rund 500€ was natürlich viel mehr den großen Massenmarkt anspricht und damit größere Stückzahlen generiert. Dieses wiederum findet die Contentindustrie gut.
    Ich bin Mal gespannt, ob z.B. die Samsung BlueRay Player z.B. K8500 ein Update für HDR10+ für entsprechende BlueRays erhalten wird und der HDMI 2.0 Anschluss dazu in Teilen auf 2.1 hochgepatch wird.

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