Planet Erde 2 im Test: Edel-Dokumentation auf 4K Blu-ray

Erscheinungstermin: 07. April 2017 Filmstudio: Polyband/WVG
Erscheinungsjahr Film: 2016 Laufzeit: ca. 310 Minuten
Review am: 11. April 2017 FSK: Ohne Altersbeschränkung
Testgerät TV: Samsung UE65KS9590 Testgerät Player: Panasonic DMP-UB900EGK

Inhalt (100%)

Planet Erde 2 erscheint als 4-Disc-Edition mit 2xUHD und 2xHD Blu-rays, ein kleines Begleitheft sowie einen schönen Schuber
Planet Erde 2 erscheint als 4-Disc-Edition mit 2xUHD und 2xHD Blu-rays, ein kleines Begleitheft sowie einen schönen Schuber

Planet Erde II ist, was den Inhalt angeht, wohl einer der befriedigendsten UHD Blu-ray Releases die wir bisher testen durften. Zwei UHD Blu-rays vollgepackt mit über 5 Stunden Material unterteilt in sechs Episoden: Inseln, Berge, Dschungel, Wüsten, Grasland & Städte. Jede Episode läuft um die 50 Minuten und so lässt sich dieses Doku-Meisterwerk auch sehr gut auf mehrere TV-Sessions aufteilen. Die Reichweite des Materials ist bereits überwältigend. Dem Zuschauer bieten sich einmalige Eindrücke und teils erstmals gefilmte Ereignisse. Dabei ist die Verfolgungsjagd einer einer frisch geschlüpften Echse durch eine „Horde“ Schlangen genau so spannend und interessant, wie die Bildaufnahmen von wachsenden Pilzen im Zeitraffer. Insgesamt haben lt. BBC um die 22 Kameramänner mitgewirkt, 40 Länder bereist und ganze 2089 Drehtage zusammengetragen. Das faszinierende & traurige zugleich ist der zeitliche Sprung zwischen Teil 1 und 2 der BBC-Dokumentation. In den 10 Jahren die es gebraucht hat um den zweiten Teil zu entwickeln, hat sich auch die Technik weiterentwickelt und so sind viele Aufnahmen erst ermöglicht worden. Womöglich sind viele der gezeigten Szenen fast schon Raritäten, da viele der gezeigten Landschaften und Tiere akut bedroht sind. Wer weiß ob man diese noch auf „Planet Erde 3“ zu sehen bekommt.

Bildqualität (85%)

Die Bildqualität bei Planet Erde 2 kann von Szene zu Szene schwanken. Das ist sicherlich auf den Gegebenheiten unter denen aber gedreht wurde. Dafür das so viele unterschiedlichen technischen Geräte zum Einsatz kamen und 22 Kameramänner mit eigenen Vorstellungen und Vorlieben auf die Produktion eingewirkt haben, ist die Bildqualität im Durchschnitt aber als gut zu bezeichnen, teils sogar sehr gut. Je nachdem welches Equipment zur Verfügung stand, bzw  wie viel Bewegung in den Bildern steckt, kann die Ausbeute der Details variieren. Man hat auch das Gefühl, als würde an wenigen Stellen Material aus den Archiven eingesetzt, dass aber gerade gut thematisch passt. Insgesamt freuen uns aber weitaus mehr über alle detail- und farbreichen Szenen und können so ein paar grobe Pixel locker wegstecken.

Beispiele Bildqualität:

Bild 1: Perfekte Details und High Dynamic Range ermöglicht ein ausgewogenes Farbbild. Solche Szenen bekommt man öfters zu sehen
Bild 2: Auch hier strotzt die Aufnahme nur so vor Details
Bild 3: Abzug in der B-Note. Großartige Details, der erweiterte Dynamikumfang kann aber nicht ausgeschöpft werden. Die Sonne überblendet weite Bereiche des Bildes – ganz leichtes Banding ist zu beobachten
Bild 4: Manchmal kommt auch die Technik an ihre Grenzen. In dieser Szene in einem Ameisenbau musste es eine recht kompakte Kamera sein. Eine riesige 4K-Cam hätte hier wohl nicht gepasst.

High Dynamic Range & erweiterter Farbraum

Die Dokumentation lebt aber nicht nur von ihren Details, sondern vor allem von ihren Farben. Das High Dynamic Range (HDR) Material bietet dem Auge eine unglaublich farbenfrohe und lebendige Landschaft. Tiere und Pflanzen „strahlen“ regelrecht – im positiven Sinne natürlich. Aber auch hier gibt es einige Szenen, in denen womöglich noch kein passendes Equipment zur Verfügung stand. Hier sind die Unterschiede zu gutem HDR-Material vielleicht marginal, sollte aber erwähnt werden. Was wir sehr schön gefunden hätte, ist eine erhöhte Bildwiederholungsrate. 25 Bildern pro Sekunde vor allem bei schnellen Kameraschwenks und Bewegungen können doch einiges an Details verschlucken. Eine erhöhte Bildfrequenz wurde aber genutzt um z.B. extrem detailreiche Zeitlupenaufnahmen anzufertigen. Und so kann das Material an einigen Stellen doch von einer erhöhten Bildfrequenz profitieren.

Soundqualität (80%)

Der Sound komplettiert das visuelle Vergnügen sehr gut. Der 7.1 DTS-HD Master Audio (Deutsch) nutzt die hinteren Lautsprecher nicht zu extrem, da die Geräusche ja meist aus der Richtung kommen, in die gedreht wird. Und wilde Tiere lassen sich meist nicht mit einem Mikrofon ausstatten. Der Klang kommt aber sehr authentisch rüber. Die hinteren Lautsprecher tragen dabei meist nur zur Vervollständigung der Geräuschkulisse bei, was aber völlig ausreicht um sich in die Szene hineinversetzen zu können.

Neben Klängen aus der Natur verdient der Soundtrack vom Großmeister Hans Zimmer noch ein großes Lob. Die Musik wird passend, teils sehr subtil in das Geschehen eingebaut. Hier bekommt der Surround-Sound an manchen Stellen etwas mehr Schwung, vor allem auf die hinteren Kanäle.

  • Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1 (80%)
  • Englisch Dolby Digital 5.1 (70%)

Bonus:

Der Bonus-Content ist wie üblich auf der HD-Blu-ray untergebracht. Es eine Trailershow für 5 weitere Naturdokus sowie ein kurzes Making-of das je um die 8-10 Minuten dauert. Das Making of kann man auswählen, wenn man die jeweilige Episode öffnet. Man erfährt interessante Hintergrundinformationen zu Aufnahmetechniken, Produzenten und den mKameramännern/frauen.

Gesamtbewertung (88 %):

Wer Interesse an seiner Umwelt, der Natur, dem Menschen und Dokumentationen im Allgemeinen hat, für den gibt es aktuell keine bessere Adresse als „Planet Erde 2“. Bild und Ton faszinieren und die kurzweiligen Episoden laden dazu ein, die UHD Blu-ray des öfteren in den Player einzulegen. Da es sich um ein „Infoprogramm“ handelt, gibt es keine Altersbeschränkung. Für Kleinkinder vielleicht nicht geeignet, da die Natur auch mal ganz schön Brutal sein kann. Sehr positiv möchten wir das kleine, aber feine Begleitheft hervorheben. Es gibt einen Überblick, was den Zuschauer erwartet, wie die neuen Bildtechniken eingesetzt wurden und was diese erst ermöglichten. So etwas vermissen wir eigentlich bei den meisten Produktionen. Für uns einen Daumen nach oben mit einer Gesamtwertung von 88 Prozent

Technische Details & Ausstattung:

Auflösung / Bildfrequenz:
2160p @ 24pBildformat:
1.78:1 / 16:9

High Dynamic Range:
HDR 10

Ultra HD Premium:
Ja

Tonspur:
Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1
Englisch Dolby Digital 5.1

 

Untertitel:
keine UntertitelAusstattung:
2x 4K Blu-ray
2x HD Blu-ray
Begleitbooklet
Disc Schuber

Bonus (auf HD Blu-ray):
Trailer – Die Jagd – Auf Leben und Tod
Trailer – Überleben
Trailer – Life – Das Wunder Leben
Trailer – Planet des Lebens
Trailer – Die fantastische Reise der Vögel
Je. ca 8-Minuten Making of bei jeder Episode

 

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Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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4 Kommentare
  1. Hab sie mir auch gekauft und bin begeistert, vom Bild und vom Inhalt. Besonders das HDR, welches endlich mal nicht zu dunkel abgemischt wurde, macht das Bild zu einem farb und kontrastreichen Genuss.

    Laut Produktion Würde alles mindestens mit 4K Kameras gedreht und in 4K gemastert, kann die Kritik der Rezension in diesem Fall nicht nachvollziehen.
    Einzig ein paar seltene Artefakte bei schnellen objekten sowie die niedrigen fps trüben das sonst spektakuläre Erlebnis.

  2. Diese 4K Doku ist absolute Referenz. Ich bin von der Qualität der Bilder und der Farben und des Kontrast mehr als überzeugt einfach überwältigend. Und sie spielt das meiste was zur Zeit an 4K angeboten wird mit Leichtigkeit an die Wand. Es gibt eine Handvoll 4K die diese Qualität fast haben. Endlich ein würdiges 4K Futter für mein Equipment. Ich bin begeistert. Nativ 4K vom feinsten. Hoffentlich nehmen sich die Film Studios ein Beispiel an dieser 4K Doku.

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