HU85LS: Premiere des neuen 4K Kurzdistanz-Laser-Projektors mit HDR (IFA IMB)

LG Electronics hatte zu unserer Freude einen Aussteller des neuen CineBeam HU85LS 4K HDR Projektors auf dem IFA Innovations Media Briefing (IMB) mit dabei. Detaillierte Infos, Bilder sowie ein Video zum HU85LS findest du hier!

Viele Neuheiten gab es auf dem IFA IMG leider nicht zu bestaunen. Die Highlights der laufenden Jahres haben wir euch ja bereits in den letzten Monaten vorgestellt. Umso schöner, wenn man einen „Neuling“ zwischen den bekannten Displays entdeckt. So konnten wir erstmals den HU85LS 4K HDR Projektor etwas genauer unter die Lupe nehmen. Der Neuzugang innerhalb der CineBeam-Serie ist bereits der zweite Versuch, einen 4K Projektor am Markt zu platzieren. Während die HU80KSW bzw. HU80KG (mit Streaming Apps) Modelle einen flexiblen Einsatz ermöglicht haben, setzt LG beim HU85LS wieder voll auf Bildqualität!

HU85LS Ansprechendes Design

Wir können gleich einmal beruhigen. LG nutzt nicht die „alte Technik“ der vergleichbaren HU80xx-Modelle und fügt diese in einem neuen Chassis zusammen. Der koreanische Hersteller verspricht, zumindest auf dem Papier, teils deutliche Verbesserungen. Jedoch wollen wir uns erst einmal den Design des Gerätes widmen. So ein bisschen erinnert der HU85LS an den Sony VPL-VZ1000. Wir können auch Anleihen vom LSPX-W1S erkennen. Wir haben auf jeden Fall den Eindruck, dass sich der Neuzugang in so ziemlich jedes Interieur passt. Die Bauweise verlangt nach einem TV-Möbel oder zumindest einer erhöhten Unterlage. Die Maße des Gerätes betragen (BxHxT) 680 x 128 x 347 mm. Zu der Bautiefe von rund 35 cm sollte man noch ca 10-15 cm dazu zählen. Einen solchen Abstand benötigt das Gerät zur Projektionsfläche. Ein schmales TV Möbel reicht hier somit nicht aus.

HU85LS Akustikstoff Lautsprecher
Hinter dem Akustikstoff des HU85LS verstecken sich zwei Front-Facing Lautsprecher mit je 5 Watt Leistung

Hat der HU85LS einmal seinen Platz gefunden, kann das Gerät seinen „High-End-Vibe“ versprühen. An dein Seiten befinden sich die Lüftungsschlitze, die Front ist mit Akustikstoff überzogen, hinter dem sich zwei 5 Watt Lautsprecher verbergen. Auf der Oberseite haben wir eine Öffnung durch die Laser-Projektion an die Leinwand geworfen wird, zusätzlich ein hinter einer Klappe verstecktes Rad der einen kleinen Zoom ermöglicht. Dieser ist in unseren Augen aber lediglich für feine Korrekturen ausgelegt. Die grobe Anpassung an die Projektionsfläche muss durch die Positionierung des HU85LS erfolgen. Zusätzliche Möglichkeiten für Zoom oder vertikales, horizontales Shifting gibt es leider nicht.

4K Auflösung dank XPR-Shifting

Es darf nicht unerwähnt bleiben, dass es sich beim HU85LS nicht um einen 4K Projektor mit nativer 4K Ultra HD Verarbeitung handelt. Die Verarbeitung der eingehenden Videosignale erfolgt in 4K, der Chipsatz hat aber nur Full-HD Auflösung. Das native 4K Bild auf der Leinwand (3.840 x 2.160) wird mittels XPR-Shifting, also den zweifachen diagonalen Versatz der Chipsatzes, erreicht. Damit positioniert sich das Gerät genau zwischen Full-HD und nativem 4K Projektor. Der Detailgrad nimmt auf jeden Fall zu, an eine native Darstellung wie sie von Sony oder JVC geboten werden, kommt das Gerät nicht heran. Verarbeitet werden können übrigens 4K/60p Signale mit erweitertem Dynamikumfang (HDR10 und HLG). Dolby Vision wird nicht unterstützt.

Oberseite HU85KS
Auf der Oberseite findet man die Öffnung für Projektion und ein Stellrad für den Zoom, welches sich hinter einer Abdeckung versteckt

Drei Laser – kein Farbrad

Von der Konkurrenz hebt sich der Projektor vor allem durch seine Lichtquelle ab. Im CineBeam HU85LS sind drei Laser verbaut, zwei blaue und ein roter. Vor einem der blauen Laser ist ein grüner Farbfilter installiert, somit erhält man ein RGB-Laserlicht, ganz ohne Farbrad. Bedeutet auch, der Regenbogen-Effekt, der bei den HU80xx Modellen auftreten konnte, ist Geschichte. Die neue konzipierte Lichtquelle hat aber noch andere Vorteile. Die maximale Helligkeit erhöht sich auf 2.700 ANSI-Lumen (Vergleichbare Modelle 2.500 ANSI-Lumen) und der Kontrast (der Wert wird wohl dynamisch sein) steigt auf 2.000.000:1. Das ist mal eine Ansage! Mit dem erhöhten Kontrastwert müsste somit auch eine Verbesserung des Schwarzwertes eingehen, was ein Manko der portable Laser-Projektoren von LG Electronics war. Auf der Haben-Seite dürfen dagegen die lange Laufzeit von rund 20.000 Betriebsstunden notieren. In diesem Zeitraum verspricht LG konstante Darstellungen mit voller Helligkeit und kompletten rec.709 Farbumfang. Mit an Bord (und für uns schon Voraussetzung) die TruMotion Zwischenbildberechnung für Full-HD und 4K Inhalte auf bis zu 60Hz und eine automatische Trapezkorrektur, die jetzt sogar mit 12 Punkten abgleicht! Bedeutet aufstellen, einschalten und gleich ein grades, optimales Bild erhalten.

100 Zoll Diagonale aus 10cm Entfernung

Aus rund 10cm Entfernung (genau genommen 9,8 cm, gemessen von der hinteren Kante) zaubert der HU85LS ein 16:9 Bild mit 100 Zoll, also 2.54 Metern in der Diagonale, auf die Leinwand. Eine maximale Diagonale von 120 Zoll (3.05 Meter) schafft man mit ca. 18 cm Abstand. Das ist ganz schön stattlich, setzt jedoch ein gewisse Planung voraus. Da die Stände auf dem IFA IMB sehr kompakt gehalten wurden, war es uns auch nicht möglich, das komplette Bild und dessen Qualität beurteilen zu können. Dafür waren die Räume auch nicht optimal abgedunkelt, bzw. keine Leinwand installiert.

HDMI 2.0 und webOS

LG stattet seinen Kurzdistanz-Projektor mit seiner hauseigenen webOS Nutzeroberfläche aus. Das „S“ in der Modellbezeichnung HU85LS soll für „Smart“ stehen. Streaming-Applikationen wie Netflix, Youtube, Prime Video etc. sind bereits vorinstalliert. Um die Streaming-Apps nutzen zu können, verbindet man den 4K Projektor via WiFi oder Ethernet-Anschluss mit dem Internet. Auf der Rückseite des Gerätes finden wir neben einem Anschluss für den Netzstecker noch zwei HDMI 2.0b Anschlüsse, zwei USB 3.0 Anschlüsse und einen USB-C Port vor. Über den optisch-digitalen S/PDIF Ausgang lässt sich der Sound auch an eine Surround-Anlage ausspielen. Die Satelliten-Tuner auf dem Bild muss man sich wegdenken, diese stehen nur in der US-Version zur Verfügung (leider). Externe Geräte wie Kopfhörer oder Soundbars lassen sich via Bluetooth mit dem HU85LS verbinden.

Zuletzt wäre noch die Fernbedienung zu erwähnen. Es handelte sich noch um einen „Prototyp“. Die Airmouse-Funktion war wie immer gut, zusätzliche Tasten für Netflix und Prime Video bringen einen schneller zum gewünschten Content. Zudem sollen die Tasten in der finalen Version leuchten. Was bei einer Fernbedienung für einen Projektor in unseren Augen immer Sinn ergibt, da man die Umgebung meist komplett abdunkelt.

HU85LS Anschlüsse
Zwei HDMI 2.0b Anschlsse, zwei USB-Slots sowie ein USB-C Port, digital optischer S/PDIF und Ethernet. Die Sat-Tuner sind nur in der US-Version verbaut

Preis und Verfügbarkeit HU85LS

Leider gibt es noch keine Angaben zum Preis und der Verfügbarkeit des HU85LS, zumindest keine fixierten. Die koreanische Zentrale hat sich angeblich einen Preis von rund 6.000 Euro vorgestellt. Viel zu überzogen, werden sicherlich auch die deutschen Kollegen denken. Hier ist das letzte Wort sicherlich noch nicht gesprochen. Jedoch soll das neue Modell auf jeden Fall noch in diesem Jahr in den Fachhandel gelangen. Unser Tipp fällt hier ganz klar auf die wichtigen Monate Oktober/November.

Highlight-Features:

  • 4K Ultra HD Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte) dank XPR-Shifting
  • 90 – 120 Zoll Bilddiagonale (Distanz zur Leinwand 5 – 18 cm)
  • Duale Laser-Technologie sorgt für einen Kontrast von 2.000.000:1
  • 20.000 Stunden Lebensdauer auf die Laser-Lichtquelle
  • Maximale Helligkeit: 2.700 ANSI Lumen
  • Unterstützt 4K/60p Signale mit HDR10 & HLG
  • Komplette Abdeckung des rec.709 Farbraums
  • TrueMotion Zwischenbildberechnung (auch für 4K Inhalte)
  • 12-Punkt Trapez-Autokorrektur
  • webOS Betriebssystem mit LG ThinQ (inkl. Google Assistant)
  • Wireless Screen Share bringt Content von mobilen Geräten auf den HU85LS
  • Bluetooth Soundausgabe auf Kopfhörer und/oder Soundbars.
Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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11 Kommentare
  1. Kein HDMI 2.1, bestimmt wieder nur ein 100mb/s Ethernet Anschluss anstatt 1000mb/s. Für den Preis einfach nicht akzeptierbar. Wen ich ein Premium Produkt kaufe möchte ich auch Premium Features und nicht das gleiche wie der 500€ Projektor. Für mich mit einem Server auf dem ich meine 4K Filme speichere absolut unbrauchbar. Momentan würde ich gar keine Hardware kaufen die diese Anschlüsse nicht besitzt.

  2. Ist das ein anderes Model als das Koreanische (hu85la)? Da diese ja 97% DCI-P3 abdeckt und nicht wie der deutsche rec.709 zu 100%. Außerdem skaliert das koreanische Modell von 2k auf 4K und nicht von FHD auf 4K.

  3. 3 bzw. 2 Laserquellen klingen interessant, man sollte aber abwarten wie hoch der Kontrast wirklich ist z.B. im Vergleich zu SXRD oder D-ILA Panels. Für 6000 Euro aber wirklich ein Nischengerät. Da bekommt man auch schon sehr gute native 4K Projektoren mit Frontprojektion.
    Der Satz mit der Trapezkorrektur und einem optimalem Bild wiedersprechen sich. Niemand nutzt ernsthaft die Trapezkorrektur an einem Projektor, wenn er ein gutes Bild haben möchte. Da sollte man lieber für eine wagerechte und parallele Aufstellung zur Wand sorgen, damit man nicht noch zusätzlich an Auflösung verliert.

  4. Wisst ihr zufällig wie das grüne Farbfilter funktioniert? Weil Laserlicht ist doch monochromatisch und dementsprechend ist bei einem blauen Laser auch nur „blau“ drin im Licht und ein klassisches Filter, das alle anderen Wellenlängen blockt außer der grünen wäre in diesem Falle doch theoretisch sinnlos oder irre ich mich?

    • Genau konnten es mir die Kollegen von LG nicht erklären, vielleicht befindet sich ein Gelb-Filter hinter der blauen Laser-Lichtquelle. Ich wollte damit einfach zu verstehen geben, dass es kein reiner, grüner Laser ist.

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