Samsung QD-OLED Produktion soll 2019 starten

Hat Samsung mit Quantum-Dot-OLED (QD-OLED) endlich eine Chance gegen die OLED-Übermacht von LG? Der jüngste „OLED Material Report“ gibt einen Einblick in die Zukunftspläne von Samsung.

Neben der Entwicklung im Micro-LED-Segment, arbeitet der TV-Hersteller an neuen QD-OLED-Display. In 2019 könnte die Pilotproduktion mit rund 5000 8.5-Gen-Substraten pro Monat starten (entspricht ca. 30.000 Displays mit 55 Zoll oder 15.000 Displays mit 65 Zoll). Als Substrat werden die auf einer Glasplatte oder anderen Materialien aufgetragene Display-Schichten bezeichnet. Aus diesen großen „Scheiben“ werden dann die kleineren Formate (55, 65, 77 Zoll usw.) „herausgeschnitten“. Sollten die ersten Displays ohne größere Ausfälle vom Band rollen, könnte die Produktionsleistung in 2021 und 2020 jeweils um 30.000 Substrate pro Jahr erhöht werden. Die Erlöse für dieses neue Display-Segment werden auf 56 Millionen US-Dollar in 2022 beziffert.

Vorteile von QD-OLED

Mit QD-OLED-Displays hätten einige Vorteile gegenüber LG Displays aktuellen WRGB (vier Subpixel + Farbfilter) OLED-Displays. Zum einen nutzt Samsung nur drei Subpixel und nur zwei emittierende Schichten (LG Display nutzt vier). Das Licht kann so bei den QD-OLEDs einfacher in den Raum austreten. Dadurch lässt sich die maximale Helligkeit steigern. Bei LGs Aufbau muss die unterste emittierende Schicht durch die darüber liegenden drei Schichten dringen. Das verringert natürlich die Helligkeit.

Durch dein „einfacheren“ Aufbau, verringert sich die Anzahl der Schichten bei den QD-OLEDs auf 13, während LGs OLED-Panels 22 Schichten benötigen. Dadurch wird die Gefahr fehlerhafter Displays und die Materialkosten verringert. Die DSCC gibt auch eine Schätzung ab, wonach QD-OLED-Displays mit rund 26 $US pro Quadratmeter weitaus günstiger wären als ein Quadratmeter in der OLED-Produktion, der noch mit rund 96 $US zu Buche schlägt.

Der Aufbau eines QD-OLED Displays mit zwei blauen OLEDs
Der Aufbau eines QD-OLED Displays mit zwei blauen OLEDs

Samsung muss mehrere Hürden überwinden

Das hört sich alles klasse an, doch es gibt noch viele Hürden zu meistern. Vor dem kommerziellen Start der QD-OLEDs benötigt die Samsung Display Corporation effiziente blaue OLED-Dioden für ihren Aufbau. Auch die Quantum-Dot-Farbschichten sowie das Lichtmanagement sind Herausforderungen die sich Samsung stellen muss. Zum Beginn, werden wohl zwei blaue OLED-Schichten übereinander angeordnet werden, damit genug Helligkeit erzeugt werden kann (siehe Grafik).

Ausblick QD-OLED

Die Chancen für die neue Display-Technologie stehen wohl 50/50. Sollte Samsung schnell an effiziente blaue OLEDs kommen und die Produkte schnell am Markt platzieren können, ist eine Ausweitung auf größere Produktionsanlagen (10.5 Gen) gut möglich. Vielleicht läuft es aber auch wie die damalige Produktion der Samsung OLED-Displays ab. Durch zu hohe Ausfälle hat sich Samsung damals aus dem OLED-Geschäft zurückgezogen, während LG Display weiter an den organischen Leuchtdioden festgehalten hat.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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4 Kommentare
  1. Habe seit 1 Woche einen GQ55Q8FN TV von Samsung. Immerhin hat man es Mal geschafft und auch versucht, die LED Technik zu verbessern. Das schwarz ist wirklich genial im Gegensatz zu meinem vorherigen normalen LG super Premium tv. Gerade 4K Filme mit HDR kommen hier endlich Mal mit Mehrwert rüber. Da ich überwiegend tagsüber TV schaue lohnt sich ein so leuchtstarker tv im Gegensatz zu einem OLED. Aber gut das Samsung nun Mal voranschreitet.

    • Der Samsung GQ-Q8DN liefert einen deutlich besseren Schwarzwert und Kontrast dank der vollflächigen Hintergrundbeleuchtung. Nur die One-Connect-Box fällt weg.
      Zudem macht bei Lichteinfall jeder TV ein gutes Schwarz.
      Frage mich was dieser Artikel mit „normalen“ LED’s zu tun hat, daher geb ich auch einfach mal meinen Senf dazu. 😀

  2. Neben der Entwicklung im Micro-LED-Segment, arbeitet der TV-Hersteller an neuen QD-OLED-Display. 2019 könnte die Pilotproduktion mit rund 5000 8.5-Gen-Substraten pro Monat starten (entspricht ca. 30.000 Displays mit 55 Zoll oder 15.000 Displays mit 65 Zoll). Als Substrat werden die auf einer Glasplatte oder anderen Materialien aufgetragene Display-Schichten bezeichnet. Aus diesen großen „Scheiben“ werden dann die kleineren Formate (55, 65, 77 Zoll usw.) „herausgeschnitten“. Sollten die ersten Displays ohne größere Ausfälle vom Band rollen, könnte die Produktionsleistung 2021 und 2020 jeweils um 30.000 Substrate pro Jahr erhöht werden. Die Erlöse für dieses neue Display-Segment werden auf 56 Millionen US-Dollar in 2022 beziffert.

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