Test: Q9FN Samsung QLED 4K Fernseher mit 65 Zoll

Schafft es Samsungs Flaggschiff-QLED sich gegen die OLED-Konkurrenz durchzusetzen? Unser Test verrät es euch.

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Das Q9FN QLED-Flaggschiff von Samsung im ausführlichen Test!
Das Q9FN QLED-Flaggschiff von Samsung im ausführlichen Test!
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Bildeindruck

Der TV bietet eine echte Direct LED Hintergrundbeleuchtung mit 480 Dimming Zonen (30 x 16) und hebt sich somit bereits technisch vom Vorjahres Q9 Modell ab, das lediglich eine Edge-LED Beleuchtung nutzte. Der TV hat ein ausgezeichnetes Kontrastverhältnis und die Local Dimming Funktion arbeitet sehr effektiv um die Leistung dunkler Szenen zu verbessern. Es ist auch einer der hellsten Fernseher, der aktuell am Markt erhältlich ist. Der Kontrastfilter ist sehr gelungen und bietet eine gute Abdunklung. Erst ab einem bestimmten Blickwinkel neigt der TV zu violetten Verfärbungen.

Dadurch eignet sich der Q9FN perfekt für helle als auch für dunkle Zimmer. Der TV hat eine solide gleichmäßige Ausleuchtung. Bei unserem Testexemplar konnten wir einen DSE (Dirty Screen Effect) feststellen, der bei Sport Sendungen mit schnellen Bewegungen in Erscheinung treten konnte. Dies wird aber womöglich nicht bei allen Geräten der Fall, sondern eher auf den wiederholten Aufbau und Transport des Test-Exemplars zurückzuführen sein.

Anhand der Messwerte lassen sich nochmal die gesammelten Bildeindrücke zusammenfassen. Das LED Dimming des Q9FN verringert bei bestmöglicher Schwarzdarstellung die Helligkeit von kleinen Leuchtpunkten. Einzelne Pixel umgeben von schwarzen Flächen dann einmal nicht mal mehr mit 50 nits. Mit kleinen Messfenstern z.B. 2% sinkt die Peak Helligkeit zunehmend. Großflächig hingegen erreicht der Q9FN sehr hohe Spitzenwerte und auch die Farbhelligkeit ist sehr gut. Das Problem des Q9FN ist, dass Farbabstufungen teilweise ungesättigt erscheinen (Bei SDR-Inhalten) und auch das LED Dimming sorgt für ein Ausbleichen der Farben. Wenn man in den Dynamik Modus wechselt – was wir nicht empfehlen – „überdreht“ das Bild und die Farbtemperatur wirkt sehr kühl. Die Maximalhelligkeit von 2.000 nits (wie auch von Samsung so beworben) konnten wir bestätigen, jedoch nur in einem Zeitfenster von rund 7 Sekunden. Danach verliert er sehr stark an Helligkeit und fällt auf ca. 1400 nits ab – was immer noch ein sehr guter Wert ist. Uns ist der Kino Modus mit geringerer dafür aber konstanter Helligkeit deutlich lieber.

Die gewählte Subpixelansteuerung des letzten Jahres setzt Samsung auch beim Q9FN ein. Jedes Sub Pixel ist noch einmal unterteilt und je nach Bildinhalt wir die ausgegebene Bildhelligkeit leicht variiert. Das erzeugt ein Raster Effekt, den man aber erst sieht, wenn man sehr nah an das Panel herantritt. Für eine harmonische 4K Wiedergabe ist diese Subpixel Ansteuerung nicht immer optimal. Samsung verwendet diese Art der Ansteuerung um die Blickwinkel-Eigenschaften des VA-Panels zu verbessern (Was auch gelungen ist). So lange man helle und bunte Bilder darstellt merkt man kaum wie das Bild langsam ausbleicht. Der Trick funktioniert leider aber nicht bei eher dunkleren Farben die dann sehr schnell an Kontrast verlieren.

Der Q9FN bietet ein großen Farbraum, die Farbgenauigkeit dessen ist leider nicht sehr hoch. Womöglich wäre eine feinere Abstimmung mit deaktiviertem Local Dimming möglich gewesen. Kurzzeitige Nachleuchteffekte wie bei der OLED Technologie gibt es beim Q9FN nicht. Es ist auch kein Einbrennen zu befürchten. Das Upscaling ist gut gelungen aber die Schärfe-Filter arbeiten deutlich aggressiver als bei anderen Herstellern, weshalb Bilder ein härteren Kontrasteindruck hinterlassen können.

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Fabio Elia
Technik, Film, Serien und Comic-Geek, der vor allem nicht genug von Marvel bekommt. Nebenberuflich kalibriere ich leidenschaftlich gerne TV-Geräte auf Norm und teste diese auf Herz und Nieren. Vertrauen ist gut - messen ist besser. Professionelle Kalibrierungen können unter calibration-solutions.de gebucht werden.

23 Kommentare

  1. Lohnt es sich nicht die Daten der Kalibrierung zu veröffentlichen?
    Oder kann es sein, dass die Voreinstellung des Herstellers besser sein kann als fremde Kalibrierungsdaten.
    Die Hardware ist ja theoretisch die Gleiche.

  2. Tolle Seite, die mit 4k Werbung einen richtig auf den Sack geht, weil sie immer ein Teil der Beiträge verdeckt. Wie kann man nur so blöd sein und so ein Scheiss programieren, da man die Dreckswerbung auch nicht los wird. Wir haben ja auch nicht genug davon.Muss ich gleich Newletter bestellen!

    • Doch, die wird man los… Und „uBlock Origin“ wird nicht mal von den Seiten erkannt, die z.B. beim in Opera vorintegrierten Blocker meckern…
      Der von Opera selbst konnte vor einiger Zeit die Werbung auf YouTube nicht mehr blockieren… uBO kann es immer noch.

  3. Da ich den TV auch hatte, kann ich den Test schon im großen und ganzen nachvollziehen und finde ihn sehr gut! Am Ende muss man leider hauptsächlich beim Panelbingo Glück haben. Ich hab ne Niete gezogen….

    Da ich das Teil aber nicht kalibriert hatte (hätte ich mir aber gegönnt, wenn ich ihn behalten hätte), musste ich bei den Farben kapitulieren. Gerade in SD wirkte das doch sehr komisch.

    Den Detailverlust in dunklen Szenen konnte ich mit Helligkeit auf Plus 3 minimieren. Man hat ja nicht immer einen anderen TV zum Vergleich danebenstehen, so dass es auffallen würde.

    VRR war sicherlich ein Kaufgrund. Ich hab aber in der Praxis keinen Unterschied gemerkt. Was damals zum Start auch Digital Foundry bestätigt hat. Kann sich mittlerweile durch Upates geändert haben. Andererseits es gibt mittlerweile im Store die Rubrik VRR. Da liegt es ja nahe zu glauben, dass VRR nur bei diesen Spielen greift.

    DSE hatte ich leider sichtbar. Ist mir erst nach einer Weile bei der Fußball WM aufgefallen, dann leider überall.

    Ich fand bei meinem Exemplar den Schärfeabfall bei links/rechts Bewegungen doch sehr störend. Gerade bei 4K Filmen. So heftig hab ich das noch nie gesehen.
    Bei Xbox Spielen mit 30 fps war es leider auch so, bis man sich ein bisschen dran gewöhnt hat, war das im Bereich von unspielbar… Bei 60 fps Spielen gab es das Problem nicht im Ansatz.

    Die hohe Spitzenhelligkeit konnte der Q9 bei mir nie wirklich nutzen. Eigentlich ging nur die Flächenhelligkeit gegenüber meinem KS 8090 hoch, der auch schon sehr hell war. Einzelne Helligkeitsdetails bei HDR Filmen hat das Teil dafür unterschlagen wie zB Lichter im Hintergrund bei The Passengers. Die konnten sich dann nicht vom Rest absetzen. Das konnte der KS 8090 deutlich besser. Insgesamt hatte der Q9 zwar das sichtbar deutlich kontrastreichere Bild, aber so wirklich Begeisterung wollte selten aufkommen…..

    Das Problem mit den nicht richtig kompatiblen HDM Buchsen hat sich mittlerweile nach zig Updates erledigt. Da bin ich Denon und Marantz sehr dankbar, die sich wirklich bemüht haben. Und nebenbei noch Dolby Vision und HLG auf alte 2015er Modelle gebracht haben

  4. Guter Test. Habe den GQ55Q8F seit zwei Wochen. Bin zufrieden im Vergleich zum LG super UHD TV, den ich bisher hatte. Kaum Banding oder Dirty Screen. Das schwarz ist tagsüber echt super nur Abend mit weniger Licht kommt es vor, dass man die Edge LED rechts und links in den Ecken unten sieht wenn diese etwas aufhellen. Aber LED bleibt halt LED. Aber das sehr gute 4K HDR Bild lässt das vergessen. Der TV ist ehrlich gesagt eh zu hell, da muss man nach justieren und einiges nachbessern wie wohl auch bei dem hier getesteten Q9. Ein OLED kam für mich aufgrund meiner Leidenschaft zum zocken nicht in Frage. Da hier mir das einbrennen zu gefährlich wäre. Und da ich mehr tagsüber und in einem Recht hellen Wohnzimmer Filme schaue, ist ein Qled doch die bessere Wahl. Was perfektes wird es nie geben. Gut zu wissen, dass der teurere Q9 auch seine schwächen hat.

    • Zum Zeitpunkt des Tests war dies nicht gefixt aber man kann die LED Ansteuerung verändern bzw. optimieren wenn man auf den Spielemodus wechselt das hat mir deutlich besser gefallen als im Filmmodus. Jedoch kann es dann auch je nach content verstärkt zu den bekannten Halo Effekten kommen.

    • Der Q9 und der ZF9 verhalten sich auch unterschiedlich. Ich glaube bei dieser Szene waren die Geräte auf eine Peak Helligkeit 100 nits kalibriert. Würde man beim Q9 aber normalerweise nicht machen, hier würde man etwas heller gehen. Der Vergleich ist natürlich berechtigt und der Q9 sollte eigentlich in den dunklen Bildbereichen nicht so ausbluten.

  5. Finde es cool dass ihr nun auch Geräte testet. Ich hoffe ihr kümmert euch auch um die Projektor-Niche 😀
    Dieses Review liest sich auf jeden Fall schonmal gut.

    Was mir hier noch fehlte waren:
    – Bilder von der Blickwinkel Stabilität
    – Makroaufnahmen von HDR und Scaler,
    – Motion Blur Eindruck (wichtig für Gamer ^^)
    – ein Paar Hardfacts wie: nativer Kontrast, Max Helligkeit

    Was ich besonders mochte an eurem Test:
    – Die Farbmessungen (vor und nach der Kalibrierung!)

    Ich habe euch auf Twitter auf jeden Fall mal via „5 Stripes“ verlinkt 🙂

    • Projektor Reviews sind zumindest zum jetzigen Zeitpunkt zwar erstmal nicht geplant dafür jedoch weitere interessante Infos für die Leser samt Messungen. Euer Feedback hilft uns sehr und wird bei dem zweiten Test mit einfließen vielen Dank dafür 🙂

  6. Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Testbericht. So wird eure Seite noch lesenswerter. Der Test ist sehr praxisnah geschrieben. Für mich wurden alle relevanten Dinge angesprochen. Wenn noch näher auf Settings und Kalibrierung eingegangen wird, würde mich das persönlich sehr freuen. Ich hoffe das bald weitere Testberichte folgen, besonders gespannt wäre ich auf die neuen OLED Modelle. Vielen Dank – macht bitte weiter so.

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