Netflix Originals: Niemand interessiert sich für deutsche Eigenproduktionen

Netflix produziert mittlerweile international seine Originals. Allerdings zünden nur sehr wenige Produktionen, die nicht aus den USA stammen.

So sieht sich Netflix derzeit nach Alternativen um: In den USA streiken nämlich sowohl die Autoren als auch mittlerweile die Schauspieler. Da würde es ja passen, wenn man erst einmal verstärkt in anderen Regionen ans Werk geht, die nicht vom Streik betroffen sind. Doch es ist laut Daten von Omdia Research äußerst fraglich, ob dieser Plan aufgehen würde. Denn es ist mehr die Ausnahme als die Regel, dass Netflix Originals aus anderen Ländern erfolgreich sind – das gilt selbst in ihren Heimatländern.

Blickt man jedenfalls in die zehn erfolgreichsten Netflix Originals, so dominieren absolut US-Produktionen. Lediglich „Squid Game“ aus Südkorea und „Haus des Geldes“ aus Spanien fallen aus dem Rahmen – sind aber auch schon etwas älter. Zuletzt konnte der Streaming-Anbieter in erster Linie mit „Wednesday“ sowie der vierten Staffel von „Stranger Things“ abräumen.

Netflix produziert vor allem in den USA weltweit erfolgreiche Formate.
Netflix produziert vor allem in den USA weltweit erfolgreiche Formate.

Besonders spannend wird es im Übrigen, wenn man sich anschaut, wie sich die internationalen Netflix Originals in ihren Heimatländern schlagen. Dabei fallen dann vor allem die beiden Extrembeispiele an den Enden der Skala auf: das sind Südkorea und Deutschland.

Deutsche Netflix Originals kommen schlecht an

So zeigt sich, dass in keinem Land außer den USA und Südkorea die jeweils lokalen Netflix Originals in der Gesamtheit der Originals mehr als 20 % der abgerufenen Stunden ausmachen. Lediglich Südkorea fällt auf: Dort stehen die südkoreanischen Eigenproduktionen zwar nur für 5 % der verfügbaren Originals, heimsen aber über 60 % der abgerufenen Originals-Stunden ein. Hier haben sich die Investitionen von Netflix also definitiv gelohnt.

In Deutschland werden regionale Originals weitgehend ignoriert.
In Deutschland werden regionale Originals weitgehend ignoriert.

Genau umgekehrt sieht es in Deutschland aus: Hier stehen die deutschsprachigen Originals für weniger als 3 % der abgerufenen Originals-Stunden. Im Klartext schauen sich die deutschen Netflix-Abonnenten kaum regionale Eigenproduktionen ab, sondern sind fast gänzlich von ausländischen Produktionen vereinnahmt, wie es aussieht. Insofern dürfte es Netflix hierzulande, aber auch in den meisten anderen Regionen, schwer haben, den ausgefallenen Nachschub an US-Serien und -Filmen zu kompensieren.

Wobei natürlich die Frage bleibt: Wenn der Anteil der deutschen Eigenproduktionen zunimmt, wandelt sich dann vielleicht das Bild doch noch? Das bleibt abzuwarten.

QuelleVariety
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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6 Kommentare
  1. Ich würde mir auch gerne japanische Serien anschauen, aber viele schaffen es gar nicht nach De. Also selbst schuld, würde ich sagen.

  2. Ich sehe das Problem eher darin, das deutsche Produktionen auch häufig versuchen amerikanische Formate zu kopieren und das halt einfach nicht schaffen.

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