Krise im Streaming-Markt: Durchschnittliche Ausgaben der Deutschen sinken

Die Deutschen haben ihre Ausgaben für Audio- und Videostreaming deutlich reduziert. Über die Gründe kann man aber nur spekulieren.

So hat die Bitkom nach eigenen Angaben über eine Telefonumfrage unter 1.165 deutschen Nutzern ermittelt, die mindestens 16 Jahre alt gewesen sind, dass die Deutschen ihre durchschnittlichen Ausgaben für Audio- und Videostreaming innerhalb eines Jahres um 14 % gesenkt haben. Das ist besonders spannend, da parallel viele Streaming-Anbieter die Preis erhöht haben.

Aktuell geben die Streaming-Nutzer von kostenpflichtigen Videostreaming-Diensten dafür im Schnitt 15,70 Euro pro Monat aus, so der Branchenverband Bitkom. Für Audiostreaming sind es 11,00 Euro. Vor einem Jahr lagen die Werte noch bei 17,90 bzw. 13,10 Euro. Somit ist die Hochphase der Pandemie endgültig vorbei. Die Ursachen sind zwar offen, aber denkbar ist, dass die Inflation die Deutschen dazu bringt, irgendwo die Schere anzusetzen. Und lebensnotwendig ist das Videostreaming da freilich nicht.

Netflix kredenzt auch im Juli 2023 wieder neue Filme und Serien.
Netflix dürfte auch unter den Leidtragenden sein.

Bei kostenpflichtigen Videostreaming-Abos liegen die monatlichen Ausgaben sogar leicht unter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 (16,40 Euro). Auch bei On-Demand-Streams, also kostenpflichtigen Filmen und Serien, die nur einmal abgerufen werden, liegen die Ausgaben mit derzeit monatlich im Schnitt 12,80 Euro unter dem Niveau des Vorjahres (13,50 Euro).

DVDs und illegale Kopien als Alternativen?

Wir könnten uns auch vorstellen, dass die zunehmende Fragmentierung des Streaming-Marktes gekoppelt mit etwa Netflix Vorgehen gegen das Account-Sharing zur Abwanderung führt. Zumal man gerade feststellen musste, dass ausgerechnet DVDs wieder in den Fokus rücken. Insgesamt nutzen laut Bitkom 59,4 Millionen Deutsche ab 16 Jahren wenigstens einen Streaming-Dienst. Das entspricht 86 Prozent. 46,3 Millionen Deutsche ab 16 Jahren (67 Prozent) nutzen entweder einen kostenpflichtigen Video- oder einen kostenpflichtigen Audio-Streaming-Dienst.

Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dazu wurden 1.165 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt, darunter 317 Nutzerinnen und Nutzer von kostenpflichtigen Videostreaming-Diensten als Abonnement, 451 Nutzerinnen und Nutzer von kostenpflichtigen On-Demand-Streams und 463 Nutzerinnen und Nutzer von kostenpflichtigen Audiostreaming-Diensten.

Die Fragestellungen lauteten: „Wie viel geben Sie im Monat durchschnittlich für Ihre kostenpflichtigen Abos zum Schauen von Videos und Sendungen über das Internet aus?“, „Wie viel geben Sie im Monat durchschnittlich für das einmalige Abrufen von kostenpflichtigen Filmen oder Serien aus?“ und „Wie viel geben Sie im Monat durchschnittlich für Ihre kostenpflichtigen Audiostreaming-Dienste aus?“

QuelleBitkom
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. Ich weiß ja nich, welche Daten man da aggregiert, aber

    – Qobuz sublime
    – Fite+, AEW+, HonorClub, Impact+

    ist ja wohl genug…
    Wenn man allerdings nur die üblichen verdächtigen Dienste aggregiert, ohne dabei deren ständig gleich rotierenden Inhalte, vom Angebot abgezogene Inhalte, langweilige Inhalte, Preissteigerungen, eingeführte Gängelungen usw. einzubeziehen…

    anderenfalls… vollkommen logisch… der deutsche TV Gucker war auch schon zu Zeiten von DF-1 eher unwillig, für Digitalfernsehen zu bezahlen… warum sollte – nur weil es jetzt über den Äther per Wlan kommt, plötzlich eine höhere Bereitschaft dazu geben, für Inhalt zu bezahlen?

    Wäre dem so, wäre DF-1/Premiere World, Sky doch seit Jahrzehnten der heiße Scheiß gewesen?

    Unterm Strich könnte man auch sagen, dass das Angebot im Gesamten viel zu viel für die tatsächlich nutzbare Medienzeit ist, die jeder so zur Verfügung hat. Klar, dass Abos die man selbst mit einem schlechten Kosten-Nutzen Verhältnis ausmistet.

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