Die deutsche Politik will der deutschen Film- und TV-Industrie Schützenhilfe geben. Streaming-Anbieter wie Netflix sollen hierzulande mehr investieren.
Deswegen hat der zuständige Kulturstaatsminister, Wolfram Robert Wilhelm Weimer, heute Vertreter der größten Streaming-Anbieter in Berlin ins Kanzleramt geladen. Zur Debatte steht ein sogenannter „Plattform-Soli“. In anderen Ländern wie Frankreich und Südkorea gibt es solche gesetzlichen Verpflichtungen bereits. In Frankreich müssen Netflix und Co. etwa 20 % ihrer im Inland erzielten Umsätze wieder in regionale Produktionen investieren. Das könnte zum Vorbild für die deutsche Film- und TV-Branche werden.
Deutsche Produktionen genießen einen zweifelhaften Ruf
Ein dramatischer Unterschied: Während französische und südkoreanische Produktionen international durchaus einen guten Ruf haben, sieht das mit deutschen Titeln anders aus. Selbst in Deutschland blickt man oft eher zähneknirschend auf hiesige Inhalte, die international kaum konkurrenzfähig sind, was das Handwerk betrifft. Ob mehr Geld dieses Problem lösen könnte? Dafür lobbyiert zumindest die Branche selbst. Diese steht vermehrt unter Druck, denn Sky Deutschland hatte etwa schon 2023 seine deutschen, fiktionalen Eigenproduktionen komplett eingestellt.
Auch von internationalen Streaming-Diensten beklagt die Branche sinkende Aufträge. So liegt dies teilweise sicherlich auch daran, dass Produktionen in Deutschland schlichtweg für Anbieter wie Netflix, Disney+, Prime Video und mehr wirtschaftlich eher unattraktiv sind. Denn die hiesigen Personal- und Energiekosten sind vergleichsweise hoch – und das internationale und selbst nationale Potenzial für deutschsprachige Filme und Serien bleibt eben eingeschränkt. Da blickt man dann eben im Zweifelsfall eher in andere Regionen.
Wer in Deutschland Geld verdient, soll auch hier investieren
Letzten Endes ergibt sich seitens der Film- und TV-Branche und der Politik aber eben die Forderung, dass die Streaming-Anbieter, wenn sie schon in Deutschland viel Geld verdienen, hier auch mehr investieren sollen. Ob man das zunächst mit Freiwilligkeit oder tatsächlich gesetzlichen Vorgaben versucht, steht aktuell noch nicht ganz fest. Klar ist aber, eine Zunahme an Quantität mag die Branche finanziell absichern, wird ihre Relevanz aber nicht erhöhen, wenn nicht parallel auch die Qualität endlich steigt.
Wir sind zumindest gespannt, wie sich diese Angelegenheit weiter entwickeln wird. Wie sieht es denn bei euch aus? Wünscht ihr euch mehr deutschsprachige Inhalte bei den Streaming-Anbietern? Oder könntet ihr gut und gerne darauf verzichten?
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