Nach Abonnentenverlust: Disney entfernt Inhalte von Disney+

Disney+ hat im letzten Quartal 4 Mio. Abonnenten verloren. Der Konzern führt einen Strategiewechsel durch und zieht bald einige Inhalte aus dem Angebot ab.

Disney musste also in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 für sein Streaming-Angebot einen Abonnentenverlust von 4 Mio. hinnehmen. Auch im vierten Quartal 2022 verlor man Kunden, sodass es jetzt das zweite Quartal in Folge ist. Allerdings gibt es nicht nur schlechte Nachrichten: Man konnte die Verluste mit dem Streaming-Geschäft nämlich drücken – um 400 Mio. US-Dollar bzw. 26 %.

Am Ende des ersten Quartals 2023 stand Disney+ bei weltweit 157,8 Mio. Abonnenten – doch an der Börse rechnete man mit 163,17 Mio. Abonnenten, blieb also hinter den Erwartungen zurück. Viele der verlorenen Abos gehen dabei aber auf ausgelaufene Bundles zurück, die Disney in einigen Regionen mit Hotstar geschnürt hatte. Gleichzeitig kündigt Disney Maßnahmen an, um seine Streaming-Strategie gehörig umzustellen.

Demnach werde man in naher Zukunft einige Inhalte von Disney+ entfernen. Damit sind wohl Filme und Serien gemeint, die man anderweitig lukrativer vermarkten könnte. Welcher Content genau betroffen sein wird, ist aber aktuell noch offen. Ebenfalls will man die Produktion neuer Filme und Serien insgesamt zurückfahren. Diese Einschnitte werden aber erst ab 2024 greifen.

Disney+: Die goldenen Zeiten sind vorbei

Klar wird, dass The Walt Disney Company weniger Priorität auf Disney+ legen wird, weil die ganze Sache aktuell im Kampf mit anderen Anbietern wie Paramount+, Apple TV+, Netflix, Amazon Prime Video und Co. noch Geld verbrennt. Auf Abonnenten wirkt das vielleicht zunächst enttäuschend: Alte Inhalte sollen herausfallen, weniger neue hinzukommen. Sollte Disney sich allerdings ernsthaft um ein höheres Qualitätsniveau bemühen, wäre dies durchaus hinnehmbar.

Laut dem Disney-CEO Bob Iger habe man letzten Endes zu viele Produktionen ins Portfolio aufgenommen, die nicht auf ausreichend Gegenliebe bei den Abonnenten gestoßen seien bzw. keine Neukunden gewonnen hätten. Man habe viel ins Marketing investiert, aber das habe ich schlichtweg nicht bezahlt gemacht. Daher sei ein Umdenken erforderlich. Besser sei es, wirklich hochkarätige Titel entsprechend in Szene zu setzen, als zu hart zu streuen.

QuelleDeadline
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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22 Kommentare
  1. Genau mein humor. Mit weniger inhalt und teurer wird man bestimmt mehr abbonenten bekommen. Wenn es noch teurer wird und weniger inhalt werden die Abonnenten in Scharen nicht mehr abbonieren.werde dann auch nur noch ein bis zweimal al im jahr nen monat holen. Muss disney wissen was ihnen mehr bringt. Viele abbonenten die einen etwas günstigeren Preis zahlen. Oder wdniger abbos aber teurer. Was passiert wenn man es übertreibt sieht man an dazn.

  2. Es wird Zeit das Disney endlich der Realität ins Auge sieht. Sie haben mit ihrem Streaming Dienst in den letzten beiden Quartalen je 1,1 Mio. Dollar und 1,5 Mio. Dollar verloren. Nicht zuletzt hat dies damit zu tun, dass sie Shows und Filme zeigen, welche die Leute einfach nicht sehen wollen und alle eine politische oder „alphabetische“ Message haben. Ganz nach ihrem neuen Credo: nicht mehr Qualität sondern versuchen uns vorzuschreiben was wir sehen und glauben sollen.

    Hoffe diese Komödie ist bald vorbei und die Disney company gehört ein für alle Male der Vergangenheit an. Aber dass lassen Blackrock und Vanguard ja nicht zu die die Verlust von Milliardenhöhen für Disney auffangen. Fragt sich nur wie lange noch.

    • Was für Verluste? Verluste im Streaming bedeuten nicht Verluste insgesamt. Disney hat nur 2020 Verlust gemacht und das lag neben dem Ausrollen von Disney+ vor Allem an den Lockdowns und damit den Parkschließungen. Zudem war Disney durchgehend cashflowpositiv und reduziert permanent die Schulden.

  3. Streamingdienste eines Filmstudios werden auf Dauer nicht funktionieren. Das wird Disney merken und Paramount auch.
    Ich verstehe auch nicht warum die Dienste ihre Exclusive Titel nicht auch zum Kauf anbieten. Paramount, HBO machen das. Netflix und Disney leider nur zum Teil.
    Filme und Serien sollten von den Studios auf jede technisch mögliche Art, kommerziell ausgewertet werden.

  4. Ich hoffe immer noch dass die „Großen“ sich besinnen und ihre Filme und Serien wieder auf einem der „Haupt-Streamingdienste“ wie Netflix, Amazon, Apple TV, Magenta, etc. anbieten anstatt sich immer weiter aufzusplitten und die Abonnements-Masse und Kosten in Richtung Wahnsinn zu treiben.

    Ich persönlich hatte Zwischenzeitlich 7 Abos um Medien zu konsumieren (auch audio). Das habe ich drastisch auf 3 eingekürzt da ich bei über 70€ dann auch keinen Sinn mehr darin gesehen habe diesen Blödsinn mitzumachen.

    Dabei ist Disney+ auch geflogen auch wenn ich sehr großer Star Wars Fan bin.

    Ich wäre gar bereit 30-40€ für einen Vollumfänglichen Anbieter zu zahlen, der dann eben weniger Eigenproduktionen bastelt und stattdessen Disney und Paramount Inhalte mit zeigen darf.

    Das bleibt aber wohl eher Wunschdenken in einer unersättlichen Welt in der gefühlt jeden Tag irgendeine Serie startet die irgendjemand unbedingt gucken muss, egal wie schlecht die eigentlich ist (ich erinnere mich da an Obi Wan, so eine miese Serie für Star wars Fans, grausam…) .

    • Man kann all diese Streaming-Services auch monatlich abonnieren und monatlich kündigen. Ich habe auch immer nur die abonniert, auf denen gerade was für mich interessantes zu gucken ist. Mit 30-40€ müsste man dann in den meisten Monaten auskommen.

      • Ich mache es sogar noch drastischer und habe (neben YouTube Premium als Dauerabo) immer nur 1 sonstigen Streaming-Dienst abonniert. Alle 4-5 Monate die Sachen wegschauen reicht bei mir.

  5. Wieder einmal trifft meine Vorhersage zu. Als Netflix noch fast alles bei sich hatte war es ein Vorteil nur ein Abo. Nur dachten sich die Filmstudios ihren eignen Brei zu machen. Und kochten lieber jede sein eignes Süppchen. Und verärgerten nebenbei die Blu-ray und UHD Kunden, mit ihrem schlechteren Ausstattung. Keiner zahlt 5 Streaming Anbieter im Monat. Übrig werden die großen Konzerne bleiben. Besser wäre es sie würden wieder alle Auswertungen ins Auge fassen, so schön Streamen ist eine UHD perfekt gemacht vor allem mit DTS HD Tonnoder noch besser schlägt alles um man zahlt auch gerne dann 30€

  6. Ich habe es von Anfang an gesagt, dass der Content von Disney schlicht nicht ausreicht.
    Klar gibt es eine harte Fanbase für Star Wars und Marvel, aber diese ist halt endlich und die Sättigung hier wohl bereits erreicht. Wer bis heute als Marvel- oder Star Wars Fan kein Abo hat, ist entweder kein wirklcher Fan oder wird auch zukünftig nur bedingt zum Disney-Abo greifen. Bei Marvel bröckelt die Fanbase allerdings mittlerweile gewaltig und es wird wohl auch kaum besser werden.
    Bleibt nur Star und hier ist halt das Problem, das 80-90% des Content aus der Mottenkiste stammen. Alle, die in den letzten 10-20Jahren schon gerne Filme und Serien geschaut haben, finden dort kaum etwas Neues.
    Und ja, auch das Woke-Zeugs mit dem erhobenen Zeigefinger schreckt den ein oder anderen ab.

    Ich sehe für Disney+ keine rosige Zukunft. Eventuell sollte man sich auf die Zielgruppe Kinder konzentrieren, denn hier ist Disney, im Gegensatz zum Erwachsenenbereich, sicherlich allen anderen Anbietern überlegen.

    Persönlich halte ch Disney+ für einen der ersten großen Übernahmekandidaten.

    • Das wäre ein Übernahmekandidat, wenn das ganze Merchandise nicht wäre. Disney+ lässt sich fast so gut quersubventionieren wie Prime Video oder Apple TV+.

      Der erhobene Zeigefinger existiert nur im Spiegel.

    • Bin zwar deiner Ansicht aber als Übernahmekandidat sehe ich Disney nicht. Der Konzern st einfach zu groß und Mächtig geworden. Verstehe es bis heute nicht das sie Fox übernehmen durften nach dem Kauf von Marvel.

      • Dafür mussten sie aber auch viele Teile ihres Konzerns in verschiedenen Gegenden der Welt verkaufen, wie z. B. diverse Sportsender. Marvel war bei Weitem nicht mit Fox zu vergleichen, als Disney es kaufte. Das kostete ungefähr dasselbe wie Lucasfilm, wenn ich mich richtig erinnere.

  7. Hm, mal sehen, ob ich es dann noch behalte, wenn der Katalog wieder schrumpft. Anfangs war mir der Katalog zu klein, da ich extrem vieles daraus sowieso schon kannte und habe es behalten, weil es gerade mal 4,99 € gekostet hatte. Dann wurde der Katalog größer und es wurde teurer. War okay. Dann kam noch eine Erhöhung, aber auch deutlich mehr Inhalte (Stars kam hinzu und damit etliche Serien, die ich verfolge). Nun ist es schon relativ teuer und der Katalog soll wieder kleiner werden?

    Da werde ich dann aber ganz genau hinschauen und wenn auch nur eine meiner aktuell gesehen Serien weg ist, bin ich es auch!

  8. Als Laie würde ich sagen, das die Inhalte von Disney, Star Wars und Marvel bei Disney+ auf große Gegenliebe stoßen. Deren Fanbase sind enorm groß und somit wichtig. Wie es sich mit den Erwachsenen Inhalten von Star verhält, ist schwer zu sagen. Die meisten Titel von Fox z.B. die es inzwischen da gibt, dürften bereits als Blu-ray in den Regalen der Fans stehen. Damit lockst du keine Neukunden. Die Leute wollen neue Inhalte. Und natürlich Qualität. Auch in Punkto Bildqualität. Immerhin bietet Disney+ soweit vorhanden Inhalte in 4K UHD zum normalen Abo Preis. Wo Netflix fast das Dreifache für verlangt. Und selbst da sind die meisten Inhalte nur in HD verfügbar. Bin gespannt was Disney für Inhalte bei seinem Streamingdienst opfert. Und ob das die richtige Strategie ist.

  9. Erklärt wohl die doch bisher ausgebliebene Preiserhöhung.

    War Ende letzten Jahres noch fest im Glauben bis spätestens März/April 2023 schlägt Disney+ auf-

    Aber damit hätten sie sich noch weiter ins Knie geschossen.

    • Äh, also Disney hat mir kürzlich erst geschrieben, dass es einen Euro teurer würde (ab April oder Mai), sich aber für mich nichts ändern würde, weil ich von den Sonderkonditionen profitieren würde. Ich habe das als Zusatzleistung meines Mobilfunk-Vertrags gebucht.

  10. Wahrscheinlich wollen die bei Disney keine Tantiemen an WGA-Mitglieder für Disney+ bezahlen. Der Streik könnte ja erfolgreich sein. 😉

  11. go woke, go broke.
    So einfach ist das, ich kenne keinen egal ob privat oder im Arbeitsumfeld bei uns im Büro der die neuen Verfilmungen der alten Filme sehen will. Ohne extrem starken Marvel und Star Wars Content wird es auf jeden Fall nicht leichter, und das MCU schwächelt auch die letzten Jahre,

    • Da möchte ich mal wissen, was für Leute das sind, die Du in Deinem Arbeitsumfeld oder privat so kennst.
      Bei mir ist das z. B. ganz anders.

  12. Im April hatte Disney + auch eine Kündigungswelle der Türkischen Jahresverträge durchgeführt (der komplette Betrag wurde wieder zurück gezahlt), also auch ein Teil Selbstverschulden.

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