Streaming: Abo-Hopping liegt immer mehr im Trend

Streaming-Dienste sind durch die Bank weg teurer geworden. Studien zeigen: Die Abonnenten reagieren mit erhöhter Kündigungs- und Wechselbereitschaft.

So haben die beiden deutschen Hochschulen TH Köln und Bauhaus-Uni Weimar eine gemeinsame Studie zum Thema Streaming durchgeführt. Sie stellen fest, dass die Hochphase des Wachstums mittlerweile vorbei ist. Die Kunden reagieren auf die höheren Kosten damit, dass sie schneller ihr Abo kündigen und Anbieter-Hopping betreiben. Öfter als in der Vergangenheit abonnieren sie einzelne Dienste nur monatsweise, um zwischen den Plattformen zu wechseln, je nachdem, was sie aktuell interessiert.

Disney+, Paramount+ und WOW werden besonders gerne gekündigt

Das veränderte Kundenverhalten führt dazu, dass Streaming-Anbieter umdenken müssen. Wichtiger als neue Kunden zu gewinnen, wird es, alte überhaupt zu behalten. Denn aufgrund der erhöhten Preise tendieren die Abonnenten dazu, ihre Abos seltener „durchlaufen“ zu lassen und sich stattdessen kurzfristiger zu binden. Besonders stark davon bertoffen sind Disney+, Paramount+ und WOW.

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Kurzfristige Streaming-Abos werden immer mehr zum Trend.

In der Untersuchung der beiden Hochschulen etwa wurden 1.030 Nutzer von Streaming-Diensten aus Deutschland befragt. 32 % haben angegeben, dass sie WOW kündigen wollen. Im Falle von Paramount+ und Disney+ waren es jeweils 22 bzw. 21 %. Die durchschnittliche Kündigungsabsicht liegt laut Studie im Durchschnitt Anbieter-übergreifend bei rund elf Prozent. Ebenfalls untersucht wurden noch die Streaming-Dienste Amazon Prime Video, Netflix, RTL+ sowie Joyn+. Am niedrigsten war die Kündigungsbereitschaft der Nutzer von Prime Video und Netflix, der beiden führenden Anbieter.

Kunden zeigen immer weniger Interesse an neuen Abos

Dabei haben die Befragten im Durchschnitt 2,4 Streaming-Dienste abonniert und zahlen maximal 28 Euro im Monat für ihre Dienste. Wer dann ein neues Abo abschließt, was immer unwahrscheinlicher wird, kündigt im Falle des Falles eher ein bereits bestehendes parallel. Das liegt auch daran, dass die Nutzungsdauer konstant bleibt – bei einem neuen Abschluss, wird also ein bisheriger Dienst tendenziell überflüssig.

Dass Prime Video und Netflix von der höchsten Kundentreue profitieren, könnte damit zusammenhängen, dass die Nutzer diese Dienste oft bereits besonders lange verwenden. 80 % der Prime-Video-Nutzer haben den Dienst bereits seit mehr als zwei Jahren abonniert. Im Fall von Netflix sind es immerhin 65 %.

61 % der Abonnenten wechseln dabei gerne die Streaming-Abos. Als Hauptmotiv für Kündigungen und Wechselspiele erweist sich der Preis. 57 % der Befragten haben etwa schon wegen Rabatten ein Abo abgeschlossen. 37 % haben schon wegen Preiserhöhungen bestehende Dienste gekündigt.

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QuelleDWDL.de
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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4 Kommentare
  1. Abo-Hopping ist für den Kunden eher unbequem und ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Nutzer ihr Abo eigentlich gerne laufen lassen würden. Doch die stetigen Preiserhöhungen sind das Problem. Das Verrückte daran: Die Streamingdienste erhöhen die Preise und sagen, dass sie dies aufgrund des Hoppings noch stärker tun müssten, doch Kunden entscheiden sich für Hopping nur wegen der ständig steigenden Kosten. Würde man also vernünftige Konditionen bieten, wäre das Hopping bestimmt auch nicht mehr so interessant.

  2. Ich habe das immer schon so gemacht. Ich nehme einen Dienst, den schaue ich „leer“ und wechsle danach. In der Zwischenzeit erscheinen auf anderen Diensten neue Inhalte, die ich dann nach zwei oder drei Jahren der Abwesenheit wieder aufbrauche.

  3. Habe das eigentlich immer schon so gemacht. Lange lief zumindest ein Anbieter (Netflix) permanent mit und der Rest nur nach Bedarf und monatsweise.

    Mittlerweile verfahre ich bei allen Anbietern so.

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