TechniSat: Deutsches Urgestein schließt sein Werk im Vogtland

Der deutsche Hersteller TechniSat ist ein echtes Urgestein. Doch bald schließt das Unternehmen sein Werk im Vogtland.

TechniSat wurde 1987 gegründet und wie der Name schon verrät, hat das Unternehmen sich vor allem mit Produkten rund um Satelliten-Receiver einen Namen gemacht. So zählt TechniSat bis heute zu den führenden Herstellern von Digitalreceivern. Aber auch Digitalradios stellt man zum Beispiel her. In Deutschland nutzte man dafür bisher den Standort Schöneck im Vogtland. Doch dieser wird bald geschlossen.

TechniSat verlagert die Produktion nach Polen

70 Beschäftigte werden als Ergebnis der Schließung des Standortes im Vogtland entlassen. Denn zum Jahresende 2025 schließt TechniSat das Werk. Stattdessen wird die Produktion nach Polen verlagert, wo man aufgrund niedriger Personal- und Energiekosten deutlich günstiger herstellen kann. Zusätzlich zeig TechniSat mit dem Finger auf die Politik und macht vage die „komplexen regulatorischen Anforderungen“ in Deutschland für die Schließung verantwortlich.

Technisat bringt mit dem Technivista UHD CL einen neuen 4K-TV mit Mini LED.
TechniSat verkauft sogar Mini-LED-TVs.

TechniSats Chef Stefan Kön argumentiert zudem, dass der Preisdruck im Markt für Unterhaltungselektronik sich verschärft habe. Umgekehrt sei das ehemals zugkräftige „Made in Germany“ heute kein ausreichender Kaufanreiz mehr. Zumindest nicht dann, wenn damit höhere Preise verbunden sind. Deswegen müsse man sich dem Markt beugen und das Werk in Sachsen schließen bzw. zugleich jenes in Polen ausbauen.

TechniSat verspricht Lösungen

Den Mitarbeitern, die im Vogtland ihren Job verlieren, mag die Argumentation des Unternehmens einleuchten, helfen wird sie ihnen aber nicht. Immerhin verspricht TechniSat, dass man gemeinsam mit der Belegschaft sozialverträgliche Lösungen finden wolle. Wie genau diese aussehen könnten, bleibt jedoch offen. Da muss das Unternehmen also noch beweisen, dass es sich nicht um Imagepflege, sondern um ernsthafte Bemühungen handelt.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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9 Kommentare
  1. „Dank“ klimakommunistischer Planwirtschaft und „Energiewende“ (aufbauend auf der längst widerlegten Mär von CO2 als Klimakiller), ist Energie in Deutschland mittlerweile so teuer, dass jede Woche unzählige deutsche Unternehmen Pleite gehen oder ins Ausland abwandern. Aber mit Windrädern und Solaranlagen kann man halt kein Industrieland mit grundlastfähiger Energie versorgen.

    • Frage, wer oder was hat dir diese „Mär“ glaubhaft widerlegen können???
      Und wer hat dir gesagt, dass Windkraft und Sonnenenergie (was ist mit Wasserkraft, Biogas oder z.B. Geothermie) nie unsere Grundlast decken könne???
      Wie viel Energie bräuchten wir denn und wie viel könne „klimakommunistisch“ erzeugt werden???

  2. Wer kauft den heute noch Receiver, wenn alle Fernseher die schon verbaut haben.
    Für Projektoren und Laser TV braucht man die ab und zu noch, aber dasssind so wenige.

    • Es gibt noch sehr viele Nutzer, denen ein Receiver vor allem mit Twin-Konzept und Aufnahmefähigkeiten wichtig ist. Ob man diese benötigt, darf infrage gestellt werden, da die Inhalte ja meist über die Mediatheken abgerufen werden können. Jedoch rührt dieser Support wohl eher aus der Gewohnheit der Nutzer heraus.

      • Twin-Tuner und Aufnahmefähig haben doch auch alle TVs ab der Mittelklasse 😀

        Ich würde behaupten, dass der Markt für externe SAT Tuner kleiner ist als der von UHD Playern.

        • Viele Marken verzichten auf PVR, Twin Tuner findet man nur in der Oberklasse
          TCL hab garkein PVR, deshalb auch kein Twin Tuner
          Philips verzichet inzwischen auch darauf
          bei Sony gehts erst ab ca 900€ los
          Bei LG wurde bzgl PVR bei vielen LCD schon 2024 der Rotstift angesetzt

          Viele lieben die Komfortfunktionen externer Receiver, je nach Modell zb netzwerkfähig, keine verschlüsselte Aufnahmen (bis auf wenige Aufnahmen), personalisierbar, etc …. Vorallem die schnellen Umschaltzeiten,…
          Ist eigentlich wie beim Smarten im TV, wo man lieber externe Boxen/Sticks nutzt, für sein Plex, Kodi, etc statt des internen Mediaplayers

          Datenschutz ist auch noch so eine Sache

  3. Hat Herr Merz nicht erst im Sommer Interview gesagt die Wirtschaft ist auf dem aufsteigenden Ast durch seine Politik!?
    Oh man….

    • Herr Merz ist nicht für die Innovationslosigkeit von TechniSat verantwortlich, sich ewig auf dem Alten Zeug und nur dem Namen auszuruhen zeugt ja auch nicht gerade von Weitsicht. Die große Werkshalle steht ja schon längst in Polen, hunderte Arbeiter drehen da seit Jahren sicherlich keine Däumchen.

      Seit der Gründer Tod ist und beim ganzen Konstrukt von Holding und Stiftung jetzt eh andere das Sagen haben, war solch ein Schritt längst vorhersehbar und ist sicherlich schon seit einiger Zeit in Planung gewesen. Deutschland ist jetzt Logistikzentrum und Polen der alleinige Produktionsstandort

      Macht man einen TechniSat Receiver auf, steht da“Made in China“ auf der Platine, hochwertige Bauteile sucht man auch vergebens,….
      Du kannst ein aktuellen TechniSat Receiver kaufen und einen der schon 8 Jahre auf dem Markt ist, dann such mal die Unterschiede und neue Funktionen
      Und dann stellt man sich die Frage warum man da überjaupt ein aktuell Modell kaufen solll und wie und ob sich dass gegenüber der halb so teueren Konkurrenz absetzt
      Was ist daran überhaupt Made in Germany ? Die Software ? die Verpackung ?
      Und damit will man sich weiterhin auf dem Europäischen Markt langfristig behaupten?

      Bei den TVs dasselbe Trauerspiel, die Technischen Komponenten alle aus China, selbst die Software ist da jetzt von Hisense
      Allein mit dem Design „Made in Germany“ für den doppelten Preis überhaupt einen Dummen zu finden wird halt immer schwerer, wenn man technisch auch noch der Konkurrenz hinterherläuft

      Langfristig ereilt der Marke dasselbe Schicksal, wie schon Telefunken, Grundig und Co.,– Zerschlagung, Abstoßungen und Namenrechte Lizenzierung

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