Fußballfans aufgepasst: Droht das Ende der Übertragungen bei ARD und ZDF?

Fußball auf ARD und ZDF gehören genauso dazu wie die Nachrichten, der Tatort oder Dokumentationen. Jetzt werden Stimmen laut, nachdem der Lieblingssport der Deutschen aus dem Programm der Öffentlich-Rechtlichen verschwinden soll. 

In der Diskussion um die notwendige Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sorgt die Geschäftsführerin des angesehenen Grimme-Instituts in Marl, Frauke Gerlach, für neue Denkanstöße. Sie äußert sich skeptisch darüber, ob ARD und ZDF weiterhin Fußballübertragungen ausstrahlen sollten, mit dem Ziel, die Akzeptanz der Sender bei den Bürgern zu steigern. Gerlach betonte gegenüber der „Neuen Ruhr/Rhein Zeitung“ in klaren Worten: „Natürlich benötigen wir Akzeptanz, und Fußball hat eine verbindende Wirkung. Aber dies ist eine Perspektive, die sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk langfristig nicht mehr leisten kann und wird.“. 

Werte und Wissen statt Fußball

Ein zentrales Anliegen sei es, dass der gebührenfinanzierte Rundfunk kontinuierlich eine Begründung für seine Finanzierung liefern müsse, erklärte Gerlach. Sie fordert ein „unabhängiges, werteorientiertes und wissensbasiertes Programm“, welches stärker auf Nachrichten und informative Inhalte setzt. Dies impliziert, dass teure Unterhaltung und Sportinhalte, wie Fußball, reduziert oder sogar eliminiert werden sollten – insbesondere angesichts privater Anbieter, die ebenfalls solche Inhalte übertragen können.

Für 4K/UHD-Sender sehen ARD und ZDF keinen Bedarf
ARD und ZDF wollen sich den Fußball weiter leisten… 

Experten zufolge wird die Finanzierung von Fußballübertragungen aus Rundfunkgebühren zunehmend hinterfragt. Gerlach argumentiert, dass dies aus medienrechtlicher Sicht fragwürdig sei und sich auch gesellschaftspolitisch immer mehr kritische Stimmen erheben. Die Frage, ob Gebührengelder für Fußball verwendet werden sollten, muss daher gestellt werden dürfen.

ARD und ZDF: Fußball gehört zur Grundversorgung

ARD und ZDF vertreten hingegen die Auffassung, dass Sport, einschließlich Fußball, zur Grundversorgung gehört. Das Bundesverfassungsgericht sieht die Berichterstattung über bedeutende Sportereignisse als Teil des klassischen Rundfunkauftrags an. Dennoch steigen die Kosten für die Übertragungsrechte von großen Turnieren wie der Europameisterschaft und der Weltmeisterschaft kontinuierlich an.

Die finanzielle Belastung für die Sender ist erheblich. Die ARD gibt an, dass sie zwischen 2021 und 2024 einen jährlichen Sportrechte-Etat von durchschnittlich etwa 237,5 Millionen Euro hat. Beim ZDF beliefen sich die TV-Rechte-Kosten von 2018 bis 2021 jährlich auf durchschnittlich 155 Millionen Euro. Diese Ausgaben werden aus den Rundfunk-Zwangsgebühren finanziert, die derzeit bei 18,36 Euro pro Monat liegen. Kai Gniffke, der Chef der ARD, hat angekündigt, nach 2024 für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge zu kämpfen. Experten zufolge könnte bereits eine Halbierung der jährlichen Kosten für Sportrechte zu einer sofortigen Senkung des Beitrags von ARD und ZDF um etwa 30 Cent pro Monat führen.

Geldmoloch Fußball

Bereits im Juli hat der Kommunikationsprofessor Michael Schaffrath von der TU München ARD und ZDF dazu aufgefordert, im Bereich Fußball Kosten zu sparen. Schaffrath betonte, dass Fußball angesichts der enorm gestiegenen Ablösesummen und Spielergehälter zu einem ruinösen Geschäft geworden sei, das zunehmend von externen Geldgebern, z.B. Clubs in den Arabischen Emiraten und dem Fernsehen, abhängig ist.

Quellenrz.de
Dominic Jahn
Dominic Jahn
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11 Kommentare
  1. Das will ich doch hoffen. Nirgendswo gibt es soviele Geldwäsche wie bei Fußball. Vor allem im Ausland von Arabischen Clan und sonst wer. Diesae riese Ablösesumme ist sowas von krank und die Spieler haben nur noch große Klappe und Mini Gehirn mit ihren eckligen unterstüzten Hautkrebs Tatoos. Wer schaut denn sowas noch an? ICH NICHT. Fussball ist langweilig und dämlich, wie bei fast allen Sportarten im TV. Sportsendunbgen weg von ARD/ZDF. Ich möchte durch Zwangsgebühr keine kriminellen Machenschaften unterstützen.

  2. mich macht das unheimlich wütend, wenn Fussballvereine meinen wir brauchen hier in Deutschland so einen Ausverkauf des Fussball Sports dann bitte voll unternehmerische Verantwortung inklusive durch einnahmen finanzierte Sicherungsmassnahmen durch den Staat. Gerne auch mit einen Sonderaufschlag für jeden Polizisten der sich da jedes Wochenende beschimpfen und in Gewalt Handlung verwickelt wird, gezahlt von den Fussball vereinen und bitte dann keine Steuerschlupflöcher durch parallel laufende Vereine nach öffentlich Rechtes. ein Viertel Mrd ist ein Unding das gehört sicherlich nicht zum Bildungsauftrag der ÖR wieder mal eine Masslose Misswirtschaft und Missbrauch öffentlicher Gelder

  3. Fußball komplett raus.
    Eigentlich könnte fast jeglicher Sport da raus.
    Sport gehört nicht zu Bildungsauftrag.
    Gilt auch für viele Eigenproduktionen.

    Alternativ kann man ja ein Öffentlich-rechtliches „+“ einführen,
    wo jeder der das alles sehen will 15€ extra bezahlt.

    Der Rest zahlt dann nur noch 5€ GEZ.
    Denn mehr ist nicht nötig!

  4. „Experten zufolge könnte bereits eine Halbierung der jährlichen Kosten für Sportrechte zu einer sofortigen Senkung des Beitrags von ARD und ZDF um etwa 30 Cent pro Monat führen.“
    WM und EM zu streichen, spart dir also quasi 30 Cent im Monat. Also 1,63% des Beitrags! Diese Aussage zeigt doch eher, wieviel Geld für Schwachsinn ausgegeben wird! Bei der Masse an Zuschauern die sich die Turniere anschaut, würde ein solcher Schritt die ÖR und den Rundfunkbeitrag an sich, noch weiter vom Publikum entfernen, als jetzt bereits!

    • Ich denke mir gerade, es geht ja nicht nur um die ÖR, es geht ja auch vielleicht darum dem Fußball zu zeigen: „Ok bis hierher und nicht weiter“. Denn die Lizenzgebühren werden sicherlich immer weiter steigen, weil der ÖR zahlt ja jedes 2. Jahr brav seinen Anteil. Ich fände hier mal 5-6 Jahre Nullrunde ganz gut. Hätte vielleicht den positiven Nebeneffekt, dass Leute sich nicht allein vor den TV setzen, sondern sich mit Freunden verabreden (die ein entsprechendes Abo haben) oder sich zu einem Public Viewing begeben. Würde sicherlich helfen, gegen die derzeitige Isolation und Einsamkeit vieler Menschen, aus denen nur der ein oder andere Blödsinn entsteht. Und dass bei Pensionen, Gehältern etc. etwas schiefgelaufen ist (und damit meine ich nicht die normale Arbeiterschaft), das dürfte allen klar sein.

      • Das ist doch Unfug! Auch wenn die öffentlich-gebrechlichen Anstalten kein Geld mehr für Fußballizenzen ausgeben bzw. auf eine ullrunde bestehen würden, bekämen die Ligen alle dennoch ihr Geld, weil es leider genug Sender und Strömungskanäle gibt, die jeden Preis bezahlen werden. ARD und ZDF wären raus – mir persönlich ist Fußball mittlerweile sche**egal geworden – aber genug andere wären drin.

        • Ist das Unfug? ProsiebenSat.1, DAZN, Sky usw. schwimmen im Geld? Glaube ich nicht. Die sind alle darauf aus, dass sie ihre Zahlen irgendwie in den Griff bekommen und wenn es sich nicht mehr rechnet/finanzieren lässt, dann holt sich halt niemand die Rechtepakete oder die Pakete müssen günstiger angeboten werden. Je mehr aus dem Bieterkreis herausfallen, desto günstiger sollten auch die Lizenzpakete werden. Früher gab es eben nur ein Sky und ÖR, jetzt bieten so viele mehr auf die Inhalte (Prime, DAZN, private Sender). Mir ist Fußball mittlerweile auch sehr egal geworden. Früher war das noch ein tolles Event WM und EM, bei dem man sich mit Freunden und Familie getroffen hat. Korruption im Fußball bleibt leider immer ohne Folgen, was das Ganze richtig unattraktiv macht.

          • Ich habe nicht gesagt, daß die Sender das Geld haben (obwohl sie schon sehr viel haben). Aber da es eben so viele Sender gibt, die öffentlichen-gebrechlichen, die privaten, die ganzen Internetkanäle und wer weiß wieviel Bezahlkanäle, wird es auch in Deutschland immer einen geben, der das bezahlt. Und falls nicht, macht das dem DFB, der Fifa usw. keine Sorgen. Die Milliarden werden weiterfließen. Ob die deutschen Sender da mit einem Plus rausgehen ist den Fußballorganisationen doch egal. Die würden erst mit sich reden lassen, wenn z. B. in ganz Europa kein Sender mehr bereit wäre, diese Summen zu zahlen. Aber das ist Utopie.

            • Liegt eben auch daran, dass es so viele Leute gibt, die den ganzen „Mist“ unterstützten ohne drüber nachzudenken. Es gibt viele Spieler, die sicherlich verhältnismäßig verdienen und auch privat absolut okay sind. Aber wenn so Leute wie Neymar nach Saudi-Arabien wechseln, wo ich den Sport überhaupt nicht verorten würde, dann ist es vorbei mit meinem Verständnis.

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