Dirac Live Active Room Treatment erklärt: Mehr als eine akustische Raumkorrektur

Das neue „Dirac Live Active Room Treatment“-Feature verändert vielleicht die akustische Raumkorrektur, wie wir sie kennen. Es wird nämlich das komplette Soundsystem einbezogen, um eine klare, präzise Klangdarstellung ohne dröhnende Bässe zu ermöglichen.

Die Audiopioniere aus Schweden stellten auf der CES 2023 das neue „Dirac Live Active Room Treatment“ vor. Dabei konzentriert sich die Technologie primär darauf, die Bass-Nachhallzeit zu reduzieren und das ganz ohne Bassfallen oder Wandabsorbern. Die Technik wurde im Rahmen der Messe in Las Vegas erstmals vorgeführt und soll im Frühjahr 2023 in ersten AV-Receivern Einzug halten. Das Stichwort, das über der neuen Technologie steht, heißt übrigens „Impulse Response Optimization“ oder salopp übersetzt „Impulsantwortoptimierung“.

Die Probleme eines Audiosystems

Es gibt eigentlich drei Probleme, wieso eure Soundanlage nicht optimal klingt. Wenn das Quellmaterial / Audiosignal keine ausreichende Qualität besitzt, weil eure Lautsprecher nicht optimal positioniert / eingestellt sind und zuletzt die räumlichen Gegebenheiten. Im Bestfall werden alle drei Faktoren angegangen, um ein perfektes Klangerlebnis zu erreichen. Am arbeitsaufwendigsten ist dann aber wohl doch die Raumoptimierung, die nicht nur ein großes akustisches Verständnis, sondern auch viel Zeit und Geld für die Anbringung von physischen Schalldämpfern an den Wänden in Anspruch nimmt.

Klangreflexionen stellen im unbehandelten Raum ohne aktives Dirac Live Active Room Treatment ein Problem dar
Klangreflexionen stellen im unbehandelten Raum ohne aktives Dirac Live Active Room Treatment ein Problem dar

Dirac Live Action Treatment wirkt ähnlich wie Noise Cancelling

Das Dirac Live Action Treatment soll es schaffen, unerwünschte Wellenlängen aktiv auszuschließen, um Nachhallzeiten zu reduzieren, ohne dass der Bass zu basslastig oder zu verwaschen klingt. Die Technik funktioniert ähnlich wie bei euren Noise-Cancelling-Kopfhörern, bei denen ein bestimmtes Frequenzspektrum durch eine Gegenfrequenz „ausgeschaltet“ wird. Damit dieser Effekt so wirkungsvoll wie möglich angewendet werden kann, wird das komplette Soundsystem mit allen Lautsprechern als eine Einheit gemessen, anstatt jeden Lautsprecher einzeln anzusteuern. Im Bestfall soll es am Ende so klingen, als ob der Raum selbst nicht existieren würde.

Mit aktivem Dirac Live Room Active Treatment werden Reflexionen mit Unterstützung passiver Lautsprecher "ausgelöscht"
Mit aktivem Dirac Live Room Active Treatment werden Reflexionen mit Unterstützung passiver Lautsprecher „ausgelöscht“

Passive Lautsprecher werden zu aktiven Unterstützern

In vielen Hörräumen, wie z.B. Heimkino-Räumen, kann es lange dauern, bis der Bass verklingt – oder aufhört, im Raum zu hallen – was zu Klingen oder Dröhnen führt. Dirac Live Active Room Treatment evaluiert und passt automatisch die Bass-Eigenschaften des gesamten Systems an, indem die Stärken jedes Lautsprechers genutzt werden, um eventuelle Schwächen anderer Lautsprecher auszugleichen. Dies wandelt passive Lautsprecher effektiv in aktive Unterstützungseinheiten um und stärkt das Gesamtsystem.

Die Wasserfall-Messungen stellen ein unkorrigiertes Setup der Dirac Live Room Correction, der Dirac Live Bass Control und die Dirac Live Active Room Treatment gegenüber
Die Wasserfall-Messungen stellen ein unkorrigiertes Setup der Dirac Live Room Correction, der Dirac Live Bass Control und die Dirac Live Active Room Treatment gegenüber

Dirac Live Action Treatment via Update beziehen

Bislang ist nur eine Kooperation mit dem AV-Hersteller StormAudio bekannt, die vor allem in Nordamerika tätig sind. Geräte, die nach dem 1. Januar 2023 gekauft wurden, bekommen das Dirac Live Active Room Treatment kostenlos zur Verfügung gestellt. Geräte, die davor erworben wurden, können ein Update für 299 $US über den DIRAC-Store beziehen. Die Information ist für Europa weniger interessant, außer der Fakt, dass sich die neue Technologie wohl in bestehende Systeme mit Dirac Raumkalibrierung nachrüsten lässt. Das macht die Sache auch für uns interessant.

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Dominic Jahn
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5 Kommentare
  1. Wird ja eh extern berechnet also kann das jeder Dirac AVR auch umsetzen. Sofern das der Hersteller auch frei gibt… billig wird es natürlich nicht, sollte aber bekannt sein.

  2. Mal sehen , ob dafür extra hardware notwendig sein wird, oder ob ein Update ausreicht. Generell finde ich das Dirac System schon eine recht pfiffige Angelegenheit – habe ich im Onkyo RZ50 im Einsatz.

    • Also bei den Storm Audio reicht ein Update. Die sind natürlich auch paar Preisklassen üben den Denons und dementsprechend könnte auch die dafür benötigte Hardware verbaut sein.
      Ich hoffe aber auch, dass die Denons bzw in meinem Fall Marantz Cinema 40 das Update bekommen.

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