Roku würde euch gerne Werbung auf jedem HDMI-Eingang aufzwingen

Roku hat ein Patent auf neue Werbe-Techniken für Smart-TVs beantragt. Ziel ist es, deutlich aggressiver Werbung zu verbreiten.

So kennen wir grundlegend ja bedauerlicherweise schon Werbeeinbindungen direkt in Smart-TV-Plattformen: LG und Samsung etwa implementieren in ihren Betriebssystemen webOS und Tizen bereits Werbung direkt in den Oberflächen. Auch Roku hat dies auf dem Homescreen von Roku TV nochmals ausgeweitet. Ausweichen könnt ihr dem bislang, indem ihr z. B. externe Zuspieler für smarte Funktionen nutzt – wie etwa den noch relativ werbefreien Apple TV 4K. Genau da will Roku jedoch mit einem neuen Patent ansetzen.

So beschreibt das Unternehmen ein Verfahren, um direkt die HDMI-Audio- und -Videofeeds auszuwerten. Darauf aufbauend will man dann Werbung anzeigen, egal was für ein Gerät angeschlossen ist. Folgendermaßen soll es ablaufen: Ihr zockt z. B. ein Game an der Sony PlayStation 5. Sobald ihr jetzt das Spiel pausiert, erkennt Roku TV dies und blendet Werbung ein. Auch bei Streams über externe Geräte soll dies funktionieren.

Roku will seinen Homescreen stärker mit Werbung ausstatten.
Roku will seinen Homescreen ohnehin stärker mit Werbung ausstatten.

Man will auch die angezeigten Inhalte erkennen können und mit Datenbanken abgleichen, um die Werbung zu personalisieren. Weiteres Beispiel: Ihr seht euch via Prime Video „Roadhouse“ mit Jake Gyllenhaal an. Nun pausiert ihr die Wiedergabe und es ploppen Werbeanzeigen für weitere Filme mit dem Darsteller auf.

Roku TV: Dystopische Smart-TV-Zukunft?

Letzten Endes gäbe es auf diese Weise kaum noch ein Entkommen vor der Werbung am Smart-TV, außer ihr geht weiter und blockiert direkt den Internetzugriff oder gezielt IP-Adressen. Für Roku wäre die Einführung der Technologien aus dem Patent dennoch ein Balanceakt. Die Erkennung der Inhalte und Pausen müsste nämlich absolut zuverlässig arbeiten.

Man stelle sich ansonsten nur den Shitstorm vor, wenn Roku TV bei einem Spiel etwa mitten im Gameplay ein Menü fehlerhaft als Pause fehlinterpretiert und plötzlich Werbung einblendet. Es ist aber ohnehin offen, ob am Ende aus dem Patent wirklich eine Technik in der Praxis wird. Oft sichern sich Unternehmen präventiv solche Patente, setzen sie am Ende aber doch nie in die Tat um.

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QuelleLowpass
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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1 Kommentar
  1. Naja, da die Leute bequem sind und selbst zum Datenträgerwechsel zu faul sind, wird sich beim Gaming Cloudgaming irgendwann komplett durchsetzen. Dann gibt es den Gameclient auch nur noch als App und schon ist auch hier das Problem gelöst.
    Da die Leute mittlerweile auch zu faul sind bspw. eine SAT-Anlage in Betrieb zu nehmen, sondern lieber Dienste wie Zattoo nutzen, wird es auch für TV nur noch eine App benötigen.
    Bluray & Co. sind bereits größtenteils durch Streaming und somit auch durch entsprechende Apps abgelöst.
    Externe Geräte und somit HDMI werden also in allzuferner Zukunft gar nicht mehr benötigt, da alles per App läuft. Dann sind die Hersteller dank der Bequemlichkeit der Leute endlich da wo sie sind: Ein TV ist ein geschlossenes Ökosystem mit Friss oder Stirb-Werbung. Die Masse der Leute wollte es ja nicht anders, daher kein Mitleid meinerseits.

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