Samsung QNED kombiniert Micro-LED mit Quantum Dot für TV-Geräte

Samsung Display hat mit der Entwicklung von „QNED“ begonnen. Die neue Technologie soll die Vorteile von microLED und Quantum Dot (QD) als Displays der nächsten Generation kombinieren.

Bereits vor mehreren Wochen wurde bekannt, dass Sich Samsung in einem neuen Milliardenprojekt für die Herstellung von QD-OLED-Displays entschieden hat. Die Koreaner investieren umgerechnet rund 9.8 Milliarden Euro in neue Fertigungsanlagen. Parallel dazu wurde jedoch ein weiteres Projekt angestoßen. Die Forschung und Entwicklung sogenannter QNED-Displays, unter der Aufsicht von Samsungs Vizepräsident Kqan Jin-oh, soll die Quantum Dot Displaytechnologie mit microLEDs kombinieren. QNED setzt sich aus „Quantum Dot“ und „Nano LED“ zusammen. Samsung verwendete den Begriff „Nano-LED“ anstelle von Mikro-LED, um die Technologien für die Industrie besser differenzierbar zu machen. Es wäre aber auch gut möglich, dass Samsung die Namensfindung nah an LGs NanoCell Technologie gewählt haben, um dem Mitbewerber eins auzuwischen.

QNED Micro LED Quantum Dot Vergleich QD-OLED
Die QD-OLED Displays und die neuen QNAD-Displays haben genau den gleichen Aufbau

QNED besser als OLED?

QNED soll die QD-OLED eine verbesserte Farbwiedergabe und erhöhte Helligkeit bei pixelgenauer Ansteuerung des Displays bieten. Jeder Pixel besteht aus drei Subpixeln (Rot Grün Blau) und wird nicht durch weiße Subpixel, wie sie bei LGs OLED TVs (WRGB) zum Einsatz kommen, „verwässert“. Wie auch bei den QD-OLED-Varianten, könnten die Displays via Inkjet-Produktionsverfahren „gedruckt“ werden. Das soll für hohe Produktionsvolumen mit wenig Ausschuss sorgen.

Die letzte Entwicklungsstufe wären Displays mit selbstleuchtenden QD-Pixeln.
Die letzte Entwicklungsstufe wären Displays mit selbstleuchtenden QD-Pixeln.

Wechsel von OLED zu NanoLED

Die Entwicklungsabteilung hat jedoch noch viel Arbeit vor sich. Quantum Dot Materialien sind sehr wärmeempfindlich und wie die organischen OLEDs anfällig für Feuchtigkeit und Sauerstoff. Wenn Quantum Dot Materialien in Form einer Flüssigkeit oder eine Schicht aufgetragen werden, können diese durch die Wärme der LEDs „beschädigt“ werden. Man forscht an neuen Materialien die die Eigenschaften der Quantum Dot Materialen dahingehend verbessern, dass diese nicht mehr so empfindlich auf Wärme reagieren. Das ist vielleicht auch ein Grund, wieso sich Samsung mit blauen NanoLED (microLED) als Lichtquelle auseinandersetzt, weil diese weitaus weniger Wärme abgeben.

Aktuell leidet Samsungs TV-Geschäft etwas unter der steigenden Konkurrenz aus China und den OLED-Geräten der Mitbewerber. Vor allem im Ultra-High-Premium-Segment, musste die QLED Sparte Federn lassen. Es sieht aber so aus, als hätte das Unternehmen mehrere interessante und vielversprechende Eisen im Feuer. Die neuen Technologien basierend auf microLED, NanoLED, OLED und Quantum Dot, könnten Samsungs Vormachtstellung auf dem TV-Markt wieder stärken.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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9 Kommentare
  1. Hört sich sehr interessant an. Wäre wirklich eine Traum, wenn man die Vorzüge von OLED (perfektes Schwarz, tolle Kontraste) mit den Vorzügen von LED-TV‘s (hohe Spitzenhelligkeit/Farbhelligkeit) vereinen könnte.

    Und zum Thema Dolby Vision: nice to have, aber mehr auch nicht. In der Praxis und ohne einen direkten Vergleich, gibt es quasi keinen Unterschied zu HDR10. Ich gehe jede Wette ein, in einem Blindtest würden 99% der Nutzer, nicht erkennen ob es sich um Dolby Vision oder HDR10/HDR10+ handelt.

    • Das kommt erfahrungsgemäß auf den jeweiligen Inhalt an. Bei manchen stimmt das, aber bei anderen würden sehr viel mehr als 1% der Nutzer einen Unterschied sehen.
      Wenn Du das mit dem „Blindtest“ wörtlich meinst, hast Du natürlich Recht, aber wer sieht schon mit verbundenen Augen fern? 😉

      • Die ist sicherlich bewusst, was
        ich mit „Blindtest“ meinte. Nämlich dass die Nutzer nicht wissen ob gerade HDR10/HDR10+ oder Dolby Vision zugespielt wird.

    • @ElPatron: Dolby Vision war noch nie ein MUST HAVE, aber das habe ich schon vor über einem Jahr geschrieben, als der Hype noch recht gross war und heute hat Dolby Vision immer noch den Stellenwert OPTIONAL und HDR10 ist STANDARD.

      Entscheidend ist, wie man mit den angelieferten Signalen „umgeht“.

      Grundsätzlich braucht man natürlich eine BASIS (Norm) auf der Filme gemastert werden.
      Das ist natürlich nicht ganz einfach, denn von den COLOUR GRADING Leuten aus Hollywood bis hin zum TONEMAPPING der Hersteller ist das Spektrum recht breit, was das dargestellte Bild verändert.

      Grundsätzlich sei gesagt, unabhängig vom HDR System, einen Film in der STANDARD Einstellung abzuspielen, wäre es arger Zufall, dass das Bild in den Einstellungen „passt“.

      In der Regel ist es so, das die eigenen Geräte die Qualität „limitieren“, denn die TOPGERÄTE, die
      das MAXIMALE aus den HDR Systemen holen könnten, die kosten richtig Geld.

      Je nach TV Modell oder Projektor muss man Abstriche machen.

      Entscheidend aber ist, das man seine Geräte OPTIMAL EINMESSEN lässt nach den Spezifikationen,
      die die Standards bei HD und UHD vorgeben.

      Wer das MAXIMALE in seinem RICHTIGEN Heimkino herausholen will, kommt an einem LASER Beamer nicht vorbei. Lampenbeamer sind nicht nur in kommerziellen Kinos out, weil die Lampe von Stunde eins abbaut im Vergleich zu LASER, der KONSTANT als Lichtquelle aggiert.

      Bei TVs wird es ab 100 Zoll und grösser schwierig. Bei Beamern geht es da erst richtig los und ich denke ich muss nicht erklären, das bei einer 3,50 Meter breiten Leinwand ein anderes HEIMKINO GEFÜHL herrscht als bei einem 65 Zoll TV.

      Es soll ja Leute geben, die dann sagen, das auf Beamern das Bild nicht mehr so „präzise“ sein soll.
      Klar schwankt die Qualität auch vom Ausgangsmaterial, aber das ist beim TV nicht anders, nur fällt es aufgrund der Grösse beim 65 Zoll weniger auf.

      Bei einem 4k Laser Beamer und selbst einer „durchschnittlichen“ UHD Bluray ist das Bild aber dennoch präzise, wenn man die „richtigen“ Geräte verwendet und diese dementsprechend justiert. Bildpräzisionsprobleme habe ich auf jeden Fall keine – im Gegenteil…viele meiner Heimkinobesucher sagen, das Ihr Bild auf dem „kleineren“ Tv nicht so präzise und schar sein soll wie beim mir auf der Leinwand. Die Kette muss passen, angefangen vom Zuspieler, über Kabel bis hin zum eingemessenen Beamer, der wiederum natürlich eine hochwertige (Glas) Optik haben sollte.

      Dazu empfehle ich als Inspiration zum Thema RICHTIGEN HEIMKINO den GROBI TV Kanal auf YouTube.

      Wenn man alle von mir beschriebenen Punkte beachtet, dann geht es los mit dem SUCHTPOTENTIAL,
      denn ein hochwertiges Bild auf einer z.Bsp. STEWART Leinwand (wie in den meisten komperziellen Kinos) kann süchtig machen.

      Sowas ist dann wirklich ein ERLEBNIS….vor allem wenn man das ganze tonal auch noch mit 360 Grad Klängen im Griff hat.

      Bei Projektoren ist es einfacher das „richtige“ Gerät zu kaufen, bei TVs ist es schwieriger.
      OLED scheidet aufgrund mehreren schon zu hauf diskutierten Problemen aus und damit meine ich nicht mal die BURN IN Problematik, sondern eher die Limitation in der maximal Helligkeit, welche HDR aber benötigt.

      High End LED/LCD TVs gibt es nicht mehr (Produktion wurde eingestellt) und durch nur noch Mittelklasse LCD Geräte ersetzt, welche immer noch angeboten werden.

      Cleverer Schachzug der Industrie, damit man noch mehr OLED TVs absetzen kann.

      MICRO LED wird laut Aussage von Samsung schon noch paar Jahre dauern, bis man es „bezahlen“ kann. Ob QNED dann früher erscheint, werden wir spätestens nächstes Jahr zur IFA 2020 sehen.

      • Na dann setz mal deinem Laseeeerrr einen HTPC mit madVR mit aktiviertem HSTM vor die Nase. Da ist es wurscht, ob der auf eine völlig überteuerte Stewart oder eine Gerriets Leinwand feuert. Das Ergebnis wird berauschend sein.

        • @CHRIS, du sprichst doch hier von einem Bildverbesser, Optimierer… Oder? Hab da mal was irgendwo gelesen… Kann mich aber nicht mehr genau daran erinnern.
          Aber was hat das mit der Leinwand zu tun?? Um so besser das Tuch, um so besser das Bild!

  2. Klingt sehr interessant, was das Samsung macht mit den Displaytechnologien.
    Es gibt noch einen Grund für das leiden des Samsung TV Geschäfts, wie ich finde und zwar, weil Sie weiterhin beharrlich auf HDR10+ only setzen und Dolby Vision HDR außen vor lassen. Die TV Käufer kennen halt mittlerweile Dolby Vision und deren Bedeutung und Sinn.

    • Verstehe den Dolby Vision Hype bis heute nicht. In der Praxis bringt DV mit 10 Bit Panels keinen großen Vorteil gegenüber HDR10. Insbesondere bei den High End LCDs die alle locker HDR1000 schaffen sieht man doch nur marginale Unterschiede zwischen HDR10 und HDR10+ bzw. DV.

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