Sorgt neuer 8K-DLP-Chip für Heimkino-Revolution? Hisense zeigt ersten 8K-UST-Beamer

Texas Instruments hat einen neuen 8K-DLP-Chipsatz entwickelt, der erstmals im Hisense LX8K Laser TV (Ultra-Kurzdistanz-Beamer) zum Einsatz kommen wird. Ist dieser neue Chip der Schlüssel zur Heimkino-Revolution? 

Bereits diesjährigen CES im Januar hatte Hisense einen neuen Ultra-Kurzdistanz-Projektor mit 8K-Auflösung, LX8K, angekündigt. Dieser wird wohl erst zur CES 2023 in einer Woche erstmals einem breiten Publikum präsentiert. Lange war jedoch nicht klar, wie genau das Modell die 8K-Videosignale verarbeitet, doch jetzt gibt es erste Hinweise, die zumindest einen Teil unserer Fragen beantworten. Ursprünglich hieß es, der Hisense LX8K ist der weltweit erste 8K Laser TV und ist in der Lage 8K+120Hz wiederzugeben. Laser TV nennt Hisense seine UST-Beamer (Ultra-Short-Throw), die einen ebenbürtigen Ersatz für einen Fernseher darstellen sollen.

DLP-DMD-Chipsätze von Texax Instruments

Bei den Kurzdistanz-Beamern von Hisense kommt, wie auch bei vielen anderen Herstellern, ein DLP-Chipsatz von Marktführer Texas Instruments (TI) zum Einsatz. Die DLP-DMD-Chipsätze (Digital Micromirror Device) projizieren mit Hilfe tausender kleiner Spiegel höhere Auflösungen auf die Leinwand. So schafft es ein 0,47 Zoll-Chipsatz mit nativen 1.920  x 1.080 Pixeln ein vollwertiges 4K-Bild auf die Leinwand zu projizieren. Diesen Vorgang nennt man auch Pixel-Shifting und die Technologie hinter diesen Vorgang nennt sich XPR. Ebenso beliebt ist eine 0.66 Zoll-Variante des DLP-DMD-Chipsatzes, welcher noch höher aufgelöst ist (2.716 x 1.528) und ein noch detailreiches 4K UHD-Bild abliefern soll.

Neuer 0.94 Zoll DLP-DMD-Chipsatz für 8K

Und jetzt wird es interessant. Der Hisense LX8K soll erstmalig mit einem neuen 0.94 Zoll DLP-Chipsatz für 8K-Projektionen ausgestattet sein. Bedeutet, auf eurer Leinwand werden Videos in 8K Auflösung mit 7.680 x 4.320 Bildpunkten oder 33 Millionen Pixel dargestellt (viel Spaß beim Zählen). Dieser Chipsatz taucht bisher noch nicht in der Modellübersicht von Texas Instruments auf und es ist möglich, dass sich Hisense als guter Geschäftspartner eine exklusive Vorlaufzeit für den Chipsatz gesichert hat.

Der verbaute Chipsatz im Hisense LX8K 8K Laser TV soll 8K+120Hz unterstützen
Der verbaute Chipsatz im Hisense LX8K 8K Laser TV soll 8K+120Hz unterstützen

Jetzt wissen wir, dass es einen neuen Chipsatz gibt, der die vierfache Fläche eines geläufigen 0,47-Zoll DMD-Chips besitzt. Unklar ist jedoch weiterhin, ob dieser nativ mit 8K auflöst, oder ob die Pixel mittels XPR-Technologie bzw. DMD (Digital Micromirror Device) projiziert werden. Wir würden letzteres vermuten. Ein Indikator dafür ist, dass der 8K Laser TV von Hisense angeblich 8K@120Hz verarbeiten kann. Das spricht für ein hochskaliertes 4K@120Hz-Videosignal. Und selbst, wenn beim neuen Chipsatz das sogenannte Pixel-Shifting zum Einsatz kommt, ist es immerhin interessant zu wissen, wie hoch die native Auflösung des Chipsatzes ist. Handelt es sich nämlich um einen nativen 4K-DLP-Chipsatz, dann wäre das Alleinstellungsmerkmal hochwertiger Heimkinoprojektoren von Sony und JVC erst einmal Geschichte.

Höhere Lichtdurchlässigkeit = bessere HDR-Darstellung?

Leider wissen wir aber noch nicht, ob dies wirklich der Fall ist. Gut möglich, dass der 0.94-Zoll-Chipsatz keine native 4K UHD Auflösung (3.840 x 2.160 Bildpunkte) besitzt, sondern eine Auflösung zwischen Full-HD und 4K. In diesem Fall wäre zwischen den Pixel (aufgrund des größeren Formfaktors) mehr Platz, was die Lichtdurchlässigkeit wiederum verbessern könnte. Dies würde die HDR-Darstellung des Laser-Projektors sicherlich deutlich verbessern. Wir können nur hoffen, dass wir zusätzliche Informationen im Rahmen der CES 2023 in Las Vegas zum neuen Chipsatz ergattern können.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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15 Kommentare
  1. was soll denn diese Auflösung, je größer die Auflösung desto mehr Gitter. Je mehr Gitter desto schlechter der native Kontrast. Kontrast sieht man bei jedem Bildinhalt, die Auflösung braucht kein Mensch.

    • Du bist da wohl auf dem Holzweg…
      Je höher desto mehr Bildpunkte bei gleicher Fläche.
      Also wird das Bild wohl deutlich weniger Gitterstruktur aufweisen..
      bestes Beispiel ist da die VR Brille.

  2. Ich habe die Berichte über den Hisense gesehen und der geht echt gut bei Tageslicht ,ich habe mir ein Heim Kino gebaut mit einer Bildgrösse von 160 Zoll mit einen Ultra 4k Laser Beamer der hat viel Geld gekostet und jetzt kommt der Hisense 8k soll um die 3000€ kosten und hat ein Mega Bild das bis 150 Zoll möglich sind und auch wenn es keine 8k Filme gibt skaliert er hoch, wenn ich mein Beamer vor ein halben Jahr noch nicht gekauft hätte würde ich mir den Hisense kaufen ganz ehrlich so günstig für ein 150 Zoll 4K (8k)Bild ist der Knaller natürlich kommen auch noch einige 1000 € für die Akustik und die Leinwand dazu aber das braucht man ja immer wenn man sich ein Heim Kino baut.

    • Hochskalieren tun meine Geräte nicht. Auch wenn ich da für die nahe Zukunft ans Umrüsten denke. Ist Hochskaliertes Bild, ich frag mal als Technik Laie, denn wirklich so gut das ne herkömmliche Blu-ray echtem 4K ähnlich ist? Und wie verhält es ich mit ner herkömmlichen DVD? Gelesen habe ich bisher immer was alles möglich mit dem Hochskalieren ist. Kann es mir aber aktuell nicht so recht vorstellen. Auch weil ich teilweise sehr enttäuscht von 4K UHDs bin die nur ein 4K Upgrade einer Standard Blu-ray erhalten haben.

  3. Ich habe mein Heimkino das zurückliegende Jahr auf 4K UHD umgerüstet. Beamer habe ich nicht, aber nen soliden 4K UHD 65 Zoll Flachbildfernseher. Ein Größerer ist für die nahe Zukunft geplant. Was das 8K Gedöns angeht: Mir schleierhaft was das soll. Viele Fans warten nach wie vor vergeblich darauf das Filme in 4K UHD erscheinen. Die Anbieter tun sich ja sehr sehr schwer hierzulande den Markt zu bedienen. 8K Inhalte sind überhaupt kein Thema. Null. Ich habe es mit Ach und Krach geschafft die Hälfte meiner privaten Filmsammlung auf 4K UHD umzutauschen. Viele Filme erscheinen zudem nur als Standard Blu-ray. Was also das Gedöns mit 8K Endgeräten soll, erschließt sich mir nicht.

    Grundsätzlich will ich damit sagen: Hätte ich mich vorher genauer informiert wie der Markt mit Inhalten in 4K UHD bestückt ist, hätte ich wohl darauf verzichtet umzurüsten.

  4. Na die Frage ist halt auch ob der die Auflösung auf die Leinwand bringen kann. Weil die High End Beamer mit 4k schon an ihre Grenzen kommen. Es kommt halt auf die Optik an! Da kann der Beamer wer weiß was für ne interne Auflösung haben, wenn die Optik da nicht mitspielt, ist da halt Essig.
    Und ich bezweifle das der UST da ne bessere Optik hat als ein JVC, zum Beispiel….

    • Sicherlich sind die nativen Geräte von Sony und JVC in Bezug auf die Optik einem UST-Gerät voraus sein, aber ich würde hier nicht pauschalisieren. Wir haben ja auch schon mehrere Geräte von Sony und JVC getestet, da gibt es zu den Rändern hin auch mal Unschärfen. Ebenso haben wir mehrere UST-Beamer getestet und es wäre übertrieben zu sagen, dass die Optik hier „Schrott“ ist. Die liefern auch ein detailliertes Bild ab und sind nicht umsonst immer mehr im Kommen. Die sind eben auf einen anderen Einstatzzweck ausgelegt. Ich vermute, es ist einfacher eine Optik für ein UST-Gerät zu entwickeln, welches entweder 10, 15 oder 20cm von der Leinwand entfernt steht, als für einen nativen 4K Projektor wie Sony und JVC einen hat, der auf mehrere Entfernungen ein gutes Bild abliefern muss. Ich denke, da muss man sich die Geräte immer mal selbst in Aktion ansehen und abgleichen, ob diese den eigenen Erwartungen gerecht werden.

      • Du hast meinen Post falsch verstanden. Ich sagte ja das die Beamer an ihre Grenzen kommen aufgrund der Optik.
        Und die kosten ab 10k Euro aufwärts.
        Der NZ9 ist im Moment auch der einzige der 8k Artefaktfrei produziert. Und da zahlst du nur für die Optik 10k Aufpreis.
        Aber nur damit gelingt es halt das 8k Bild zu projizieren.
        Und nun soll ein 3000 Euro Beamer das auch können. Da hab ich meine Zweifel. Irgendwo muß ja da gespart werden.
        Ob und wie er das kann wird sich zeigen. Da müssen wir die Testgeräte abwarten. Ich betreibe im Moment einen VZ 1000 von Sony und selbst der hat Probleme mit der Schärfe aufgrund der Umlenkspiegel und so weiter. Das sind halt die limitierenden Faktoren bei der Sache….

        • Lichtstarke und randscharfe Zoomobjektive mit Lensshift sind deutlich aufwendiger herzustellen als eine lichtstarke Weitwinkelfestbrennweite wie bei den Kurzdistanzbeamern. Das ist bei Systemkameras auch nicht anders. Der hohe Aufpreis ist eh teils Ausrede (als ob das was Besseres wäre als ein G-Master Zoomobjektiv von Sony?), weil man hier nur eine kleine Randgruppe der Kellerkinos anspricht und nur mit niedrigen Stückzahlen kalkulieren kann um die hohen Entwicklungskosten wieder reinzubekommen.
          Unter 5000€ UVP geht bei Sony und JVC ja gar nichts mehr und das ist eben kein Massenmarkt. Smarte Kurzdistanzbeamer und mobile Laser-Projektoren haben da deutlich höheres Absatzpotenzial für das heimische Wohnzimmer. Dazu werden die TVs immer größer und günstiger. TCL führt mit 98″ eine neue Zollgröße ein und die gibt es in den USA schon für unter $3000 (das bedeutet auch für Kurzdistanzbeamer, dass man hier gerade bei den überteuerten CLR-Leinwänden nachkalkulieren muss). Es herrschen schwere Zeiten für Frontprojektoren und das sieht man auch an den hohen Preisen bei geringer Innovation. Gleiche Problematik wie bei den UHD-Playern und Musikanlagen. Es wird immer mehr zur reinen Liebhaberei und da verlangen Hersteller schon immer mehr Geld, als technisch begründbar.

          • Da möchte ich dir auch fast gar nicht widersprechen. Aber die lichtstarken Front Projektoren kannst du auch im Wohnzimmer einsetzen.
            Und du hast immerhin die Möglichkeit, von bis zu projizieren. Bei UST ist es meistens nur eine bestimmte Zollgröße.
            Hinzu kommt das die UST Beamer meistens nur Full HD sind und die Front Projektoren nativ 4k. Und grad die 4k Panels sind in der Herstellung sehr teuer.
            Aber darum ging es mir ja auch gar nicht. Soll jeder kaufen was er will.
            Ich meinte ja nur, ob und wie gut, der Hisense das 8k auf die Leinwand bringt.

          • Der Beamer soll um die 15k US Dollar kosten und der TV um die 10k US Dollar. Nur mal so als Info. 3k kam mir gleich etwas zu wenig vor. 😉

  5. Ich bin gerade voll gehypt, endlich kommt der nativ 4K UHD DLP Chip.
    würde bei 0,94″ sin ergeben das er 3840×2160 native Pixel, wenn man schau das der 0,47″ 1080p hat, der 0,66″ 1528p, dann muss dieser 0,94″ 2160p haben.
    Wird mit sicherheit ein Chip mit der TRP bauweise sein.

    Hab ich schon gesagt das ich mich über diesen Chip gerade richtig freue, eeendlich.

    • Ja es wird spannend und allerhöchste Zeit. Das 8K via Shift ist natürlich fürs Marketing – was ich absolut unsinnig finde. Shift ist immer Wischiwaschi, kein 4K Shift zeigt sauber ein 4K Testbild an, auch wenn es subjektiv nach „etwas“ mehr als FHD aussieht.

      Deshalb wäre der 0,94″ 4K nativ Chip dennoch das beste was dem Heimkinomarkt passieren könnte, so denn er für die Masse gemacht wird. Was besseres braucht man in den nächsten 20 Jahre sicherlich nicht. Ein 1:1 sauberes 4K (hoffentlich kann man das Shift anschalten..) in einem Beamer ist das Ultimo, selbst mittlere & große Kinos werden wohl nicht drüber gehen.

      Pixel-Shift soll übrigens bei schnellen flüssigen Bewegungen / Frames eher (sichtbar) hinderlich sein, was physikalisch nachvollziehbar wäre, wenn man überlegt was der Chip da so pro Sekunde alles machen soll….. ;))))

      Es bleibt der Traum eines vllt. mal erhältlichen 0,94″ 4K nativ DLP Laser Beamer mit guter FI und auch 3D für zu Hause 🙂
      …und wenn das kommt, sind vllt. die 0,66″ günstig zu haben.. träum..

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