Netflix will die Bildqualität seiner Streams über die Technik „Film Grain Synthesis“ in Kombination mit dem AV1-Codec verbessern. Das Ganze hat aber auch einen Haken.
Zunächst geht es hier speziell um die Streams des Unternehmens auf Basis des effizienten Videocodecs AV1. Den unterstützt nicht jedes Gerät, sodass ihr möglicherweise noch nicht profitieren könnt. Dazu kommt jedoch, dass die „Film Grain Synthesis“ (FGS), welche Netflix nun in der Breite einspannt, kein Allheilmittel ist. Am besten eignet sie sich nämlich für digitale Produktionen mit künstlichem Filmkorn.
Netflix Motto: Erst filtern – dann künstlich wieder hinzufügen
Denn bei der Anwendung von FGS wird das natürliche Korn zunächst einmal herausgefiltert, um die Kompression zu vereinfachen. Denn feines Filmkorn, das zudem von Natur aus immer in Bewegung ist, stellt normalerweise hohe Anforderungen an die Komprimierung. Wurde es entfernt, sind deutlich geringere Bitraten möglich. Über einen speziellen Algorithmus fügt man das Filmkorn dann laut Netflix sozusagen bei der Wiedergabe in möglichst naturgetreuer Art und Weise wieder hinzu.

Problem: Echtes Filmkorn ist auch ein Informationsträger und wurde es erst einmal herausgefiltert, fehlen auch üblicherweise feine Details. Diese lassen sich nicht vollständig wieder hinzufügen bzw. simulieren. Daher dürfte sich FGS vor allem für Titel mit digitalem, künstlichem Filmkorn eignen, das primär als visuelles Stilmittel verwendet wird.
Netflix will Geld sparen

Netflix bewirbt Film Grain Synthesis alias FGS zwar vor allem damit, dass die Bildqualität sich dadurch steigern lasse, dürfte aber in Wahrheit eher Einsparungen anvisieren. Denn da FGS niedrigere Bildraten gangbar macht, kann man bares Geld bei der Auslieferung seiner Streams sparen. Immerhin soll Filmkorn laut dem Streaming-Anbieter auch Kompressionsartefakte maskieren, was in der menschlichen Wahrnehmung ebenfalls am Ende für eine höhere Bildqualität sorge.
Obendrein sollen die niedrigeren Bitraten die Anforderungen an eure Internetverbindung senken, sodass ihr, solltet ihr euch an der Grenze befinden, vielleicht eher mal einen 4K-Stream abspielen könnt. Obendrein sollen die Verbindungen stabiler werden, mit weniger Zwischenspeicherungen der audiovisuellen Informationen (Buffering). Wir sind gespannt, ob man wirklich einen positiven Effekt erwarten darf, oder ob Netflix das Angebot erneut „verschlimmbessert“.
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Wie es für mich aussieht , wird dadurch auch die Farbe verfälscht. Das sogenannt „Korn“ hat nicht die selbe Farbinformation wie die original Farbe.
Das geht ja auch gar nicht. Sonst wäre es kein „Korn“. Das gelb , wirkt z.b eher etwas mehr Pink. Die Übergänge…Wie es aussieht, geht die augenscheinliche „Schärfe“ zu Lasten der Farbe. Hab das Gefühl , daß die Codierung schon Käse ist. Oder das Quellmaterial..oder beides….
Ich denke dass es mit KI bald möglich sein wird, die feinen Details des Filmkorns zu extrahieren, das Filmkorn bzw. das durch das Korn verursachte Rauschen zu eliminieren und dann die Details dem Bild wieder hinzuzufügen. Das wäre mMn die beste Lösung, vor allem für die Filmrestauration von analogem 35mm oder 70mm Material. Auf das Rauschen, das manche als analogen Filmlook glorifizieren, kann ich gerne verzichten, wenn keine Bilddetails dabei verloren gehen.
Das ist was für Leute die sich am Smartphone Lawrence von Arabien, Dune und Herr der Ringe ansehen und dann sagen die Filme sind Langweilig und Öde 🙂
Wer Film und Kino liebt lässt die Finger von Netflix. Stellt euch das mal auf einem 88 Zoll oder größerem TV vor, von einem 3 Meter Beamer Bild will ich da überhaupt nicht reden.
Ich finde diese Aussage zu pauschal. Es gibt nun einmal Inhalte, die nicht im Kino zu sehen sind. Alle Serien und einige Filme von damals und heute ergo bleibt einem keine Wahl als sie sich im Stream anzuschauen, falls nicht auf BD vorhanden.
mein erster Gedanke: wer Heimkino liebt, verzichtet auf streaming 😉
mein zweiter, schon etwas smart, aber eher was für die Leute, denen es egal ist ob das Bild abweicht. Hauptsache Abo 😉