Amazon Fire TV Edition: Darum nutzen es so wenige Smart TVs

Amazon bietet Partnern die Möglichkeit an, ihre Smart TVs auch als sogenannte „Fire TV Edition“ zu veröffentlichen. Bisher nehmen nur wenige Hersteller diese Chance wahr. Die Erklärung ist nun gefunden… und sie hängt mit Google zusammen.

So fallen einem nur wenige Anbieter ein, die Fernseher als solche Amazon Fire TV Editionen anbieten. Das verwundert auf den ersten Blick, denn Amazons Marke ist schlagkräftig. Bisher kommt Amazon da aber kaum voran und findet nur wenige Interessenten. Das ist offenbar kein Zufall. Brancheninsider erklären, dass dies an Google liege.

Hersteller, die nämlich Android TV von Google für ihre Fernseher als Betriebssystem verwenden wollen, müssen wohl zustimmen, dass sie keine Geräte mir Android-Forks veröffentlichen – und dazu zählt eben auch Amazons Fire TV OS. Sollte ein Unternehmen sich dem verweigern, dann würde es den Zugriff auf die Google-Dienste bzw. -Apps wie den wichtigen Play Store verlieren, über den Apps bezogen werden.

Im Wesentlich hätte Google, sollten diese Aussagen zutreffen, Amazon damit erhebliche Steine in den Weg gelegt. Es wäre aber eine logische Erklärung dafür, warum aktuell nur wenige Hersteller wie Grundig TVs als Amazon Fire TV Editionen anbieten. Google selbst wollte sich auf Nachfrage von Kollegen bisher nicht zu dieser Angelegenheit äußern. Sollten diese Behauptungen so zutreffen, wie sie anonyme Mitarbeiter aus der Industrie berichten, könnte die EU-Kommission eventuell an der Sache Interesse haben.

Google will eine Fragmentierung verhindern

Nun ist die Frage, warum Google so vorgehen könnte: Android ist Open Source. Allerdings hat sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben eine Fragmentierung des Betriebssystems zu verhindern. Deswegen gibt man seine Dienste und etwa den Play Store nur dann für Partner frei, wenn sie keine Android-Forks verwenden. Damit es nicht zu Verwechslungen kommt: Eigene Oberflächen, wie sie Smartphone-Hersteller lieben, sind natürlich erlaubt – aber eben keine kompletten Abwandlungen der Plattform, wie sie Amazon mit dem Fire TV OS vorgenommen hat.

Google argumentiert, dass man dann nicht garantieren könne, dass Android-Apps überall funktionieren – das sei für die Nutzer schädlich. Die exakten Vereinbarungen hält Google aber unter Verschluss. Sie stehen nur Google selbst und den Partnern zur Verfügung. So mag Google zwar argumentieren, man wolle die Verwendung von Android-Forks einschränken, um eine Fragmentierung und Kompatibilitätsprobleme zu verhindern, gleichzeitig kommt das aber natürlich in erster Linie dem unveränderten Android TV zugute und behindert andere Anbieter – in diesem Fall Amazon.

QuelleProtocol
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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7 Kommentare
  1. Ich habe einen LG Nano Cell TV und nutze die App,s nicht weil der Ton bei Netflix nicht richtig funktioniert.Habe mir einen Cube zugelegt( hatte vorher eine 4k box),da passt das Tonformat

  2. Ich finde die „Stick“-Lösung auch besser. In meinem Wohnzimmer steht ein LG-TV mit WebOS. Am AV-Receiver hängt ein Fire TV 4K Stick mit Amazons Betriebssystem und ein Shield TV 2019 mit Android TV. Das sind dann drei für den Preis von 1,2 oder so ähnlich. 😉

  3. Ich nutze die TV Apps lieber als mit Stick etc zu Arbeiten.
    Habe noch T-Home aber da ruckelt Amazon sowie Netflix und da hab ich schon kein Bock drauf!
    Einzig Nvidia Shild 2019 aber auch nur zum Zocken.

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