AUO enthüllt 85 Zoll 4K Panel mit 240Hz und VRR – ein Traum für Gamer

Panelhersteller AU Optronics (AUO) bringt ein 85-Zoll-4K-Panel mit einer Bildwiederholfrequenz von bis zu 240 Hz und VRR auf den Markt. Das perfekte Display für Gaming-Enthusiasten?

Die Nachricht über den Bau dieses „Hochleistungs-Panels“ stammt von DigiTimes, die als Erstes exklusiv, jedoch hinter einer Paywall, über das Produkt berichteten. Es handelt sich nicht um einen fertigen für den Markt bestimmten 4K Fernseher, sondern lediglich um das Panel, welches Dritthersteller für ihre Endprodukte von AUO akquirieren können. Die Kombination aus nativer 4K Auflösung und 240Hz ist bislang einzigartig, vor allem, weil Videosignale in dieser Größenordnung über die neue HDMI 2.1-Schnittstelle nicht ohne zusätzliche Kompression (später dazu mehr) verarbeitet werden könnte.

4K Display mit 240Hz, VRR und 96% DCI-P3

Insgesamt gibt es leider nicht sehr viele Details zu AUOs 85 Zoll Gaming-Display. Die 240Hz Bildwiederholungsrate soll mit VRR (Variable Refresh Rate) schlierenfreie, detaillierte und reaktionsschnelle Bilder abliefern. Zusätzlich ist bekannt, dass die Abdeckung des DCI-P3-Farbraums bei 96 Prozent liegen soll und das Display mit einer Anti-Reflexionsschicht ausgestattet ist. Es wäre auch möglich, dass das Panel nicht als TV-Gerät, sondern als Monitor ohne Tuner und umfänglichen Betriebssystem vermarktet wird. Lieferbare Produkte werden wir aber nicht in den nächsten Wochen zu sehen bekommen!

HDMI 2.1 mit DSC könnte 4K@240Hz schaffen

HDMI Bandbreite Bitrate
Welche HDMI-Bandbreite benötigt man für bestimmte Kombinationen von Auflösung, Bildrate und Farbtiefe?

Lesenswert: Welche HDMI-Bandbreite benötigt man für 4K/8K, 120Hz, 10-bit usw.

Die Verwendung des Displays durch die Dritthersteller definiert auch die weiteren Features, auf die AU Optronics dann auch keinen Einfluss mehr hat. Wir würden es z.B. sehr begrüßen, würde das 4K-240Hz-Panel in einem TV-Chassis eingebettet werden. Jedoch würde die maximale Bildwiederholungsrate den etablierten HDMI 2.1-Standard überfordern (zumindest bei nativer 4K Auflösung). Ohne Komprimierung können Videosignale in 4K Auflösung mit maximal 144Hz verarbeitet werden (Bandbreite 42.6 Gbit/s). Darüber müsste die Bitrate mittels Display Stream Compression (DSC) reduziert werden, damit es durch die HDMI-Schnittstelle passt.

Für viele Gamer wohl unerschwinglich

Eine weitere Überlegung wäre die neue DisplayPort 2.0-Schnittstelle, die jedoch in noch keinem Consumer-Monitor eingesetzt wurde und somit bei noch keiner Grafikkarte verbaut wurde. Wir können nur hoffen, dass das Endprodukt so beeindruckend ist, wie es sich anhört. Das Panel könnte einer der ersten großen Displays sein, das Gaming-Monitore in puncto Input-Lag und in den Schatten stellt.

Bei all den Träumereien darf man aber nicht vergessen, dass so ein Modell nicht gerade günstig ist. Obendrauf müsste noch eine neue Grafikkarte angeschafft werden. So werden die meisten Gamer dann doch bei einem regulären 4K TV mit 120Hz oder einem OLED TV landen.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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14 Kommentare
  1. Und damit kommen wir wieder zur den üblichen Fragen. Welche Inhalte kann man in 4K und 240Hz darstellen? Gibt es da auch Demos für? Hat irgendwer diese Kombination aus Auflösung und Bildfrequenz jemals tatsächlich gesehen?

    • Äh… wie denn, wenn gerade einmal das Panel vorgestellt wurde? Demos gibt es ausreichend, unterstützen die Nvidia Ampere 30xx-Karten ja alle DSC (8K, 120Hz, 12-bit, 4:4:4 möglich). Man kann mit einem 240Hz Gaming-Monitor ja bereits erahnen, wie sich das Spielgefühl verändert, auch wenn es keine volle 4K Auflösung, sondern vielleicht nur Full-HD oder 1440p ist.

  2. Von AUO liest man eigentlich in allen Foren nur das absolut schlechteste, die Panels sollen qualitativ eigentlich immer am untersten Ende sein.

    Sue liefern zwar nur die Panels, aber es fällt schon auf, wenn gerade ihre Panels immer mit den massivsten Fehlern auffallen. Viel richtig machen sie da irgendwie nicht…

    • Die Qualitätskontrolle sollte eher bei den TV Herstellern stattfinden, hier in diesem Fall verkauft AUO nur das reine Panel, ohne den ganzen weiteren Eletronik-Schnickschnack, wie Backlight, Boards und Co oder andere Filterfolien.

      • Ist nur peinlich für AUO, wenn die selbst keine Qualitätskontrolle machen und die Panels dann beim Hersteller negativ auffallen.
        Qualitätskontrolle muss bei so komplexen Produkten und deren Zulieferern in jeder Phase der Produktion stattfinden, sonst wird’s unglaublich peinlich für Alle.

        • Die werden sicherlich auch Qualitätskontrollen haben (hat jeder) und wir reden hier ja nicht über billigere 100€ Panels aus dem Einsteigsklassesegment.
          Aber auf die Fertigungsschritte des TV Herstellers welcher die Panels weiterverarbeitet hat der Panelhersteller keinen Einfluss:

          • Ich kenne mich mit AUO jetzt nicht konkret aus, aber es müsste statistisch überprüfbar sein, ob Qualitätsmängel eher mit dem Panel-Hersteller oder dem Endgeräte-Hersteller zusammenhängen.

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