Deutsche Kinobranche kritisiert die Corona-Politik

Kürzlich hat die Bundesregierung angekündigt, wie es mit den Maßnahmen gegen die Pandemie weitergeht. Die Kinobranche fühlt sich von der Politik jedoch vernachlässigt.

So bemängelt man, dass die großflächige Wiedereröffnung der Kinos und anderer kultureller Institutionen weiter vertagt worden sei. Zudem gebe es immer noch viele offene Fragen, etwa zu der konkreten Umsetzung der Corona-Schnelltests. Auch empfinde man die Maßnahmen teilweise als redundant: Im Kino mit Lüftung, hohen Mindestabständen und Masken zu operieren, sei übertrieben.

Kinos frühestens ab 22. März zu öffnen, erzeuge weitere Spannungen. Der Verband HDF Kino etwa bemängelt dabei auch konkret, dass die Öffnung der Kinos zeitlich zu unklar bleibe und möglicherweise bundesweit uneinheitlich verlaufe. Das werde für die Kinobetreiber aber auch die potenziellen Kinogänger Unsicherheiten stiften. Aufgrund der schwierigen Situation der Branche sei das ein schwerer Schlag und auch eine enorme Hürde für den Start neuer Filme.

Außerdem kritisiert man eine Maskenpflicht am Platz als inakzeptabel. Denn der Verkauf und Verzehr von Getränken und Speisen im Kino sei eine zwingende Voraussetzung, um nicht staatlich subventionierte Kinos wirtschaftlich rentabel zu halten. Dennoch stellt sich hier natürlich die Frage, ob die Gesundheit des Publikums nicht wichtiger sein sollte, welche im Drängen der Branche an zweiter Stelle zu stehen scheint, wenn man manche Formulierung genauer betrachtet.

Kinobranche sieht sich nicht als Infektionsherd

Auch wenn die Kinobranche sich nicht als Infektionsherd sieht und erklärt sehr gute Hygienekonzepte zu haben, so ziehen wir das leider durchaus in Zweifel. Es ist schwierig die Räumlichkeiten in Kinos sauber zu halten, denn gepolsterte Sitze erfordern einiges an Reinigungszeit. Ob da im Alltag wirklich mit der notwendigen Strenge gearbeitet wird, dürfte außerdem schwer zu kontrollieren sein. Das vorsichtige Vorgehen der Politik können wir durchaus nachvollziehen.

Gleichzeitig sind auch die wirtschaftlichen Ängste der Kinobetreiber absolut nachvollziehbar, zumal die Branche angesichts der wachsenden Bedeutung des Heimkinos vor immer mehr Veränderungen steht.

QuelleHDF-Kino
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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14 Kommentare
  1. War noch zu Coronazeiten in der einzigen Bill und Ted 3 Vorstellung in meiner Umgebung. Der Film war zwar nicht so pralle aber wenn mans nicht mehr hat weiß man den Kinobesuch zu schätzen.

    • Da bezahlst du aber pro Monat auch nur einen Bruchteil des Preises eines Kinotickets und hast gleich tonnenweise alte Schinken dabei. Und sogar neue Schinken.

        • Das kann ich so nur teilweise unterschreiben. Natürlich ist das Erlebnis ein anderes. Vergleichen kannst du die Sachen dennoch. Wie nun das Fazit aussieht, hängt natürlich auch vom jeweiligen Kino ab. Deswegen ist es natürlich klar, dass man hier ggf. ein anderes Schlussfazit erhält.

          Spreche ich da von dem Kino in meiner Stadt, dann ist der einzige Grund ins Kino zu gehen der Film. Also einfach die Tatsache, dass man den Film so früh wie möglich gesehen hat und mitreden kann. Mehr aber auch nicht. Mehr hat mein Kino auch nicht zu bieten :D. So Sachen wie D-Box sind Fehlanzeige. Eine gut abgestimmte und korrekt eingepegelte Anlage auch. Für mich hat das da auch nicht viel mit Erlebnis zu tun. Das Einzige was da einem Erlebnis nahe kommt ist der Spießrutenlauf auf den Toiletten, wenn man versucht nicht in die Urinpfützen zu treten.

          Folglich hat das Kino hier für mich absolut keinen Mehrwert. @Home ist mein TV natürlich kleiner. Dafür ist er technisch auf einem besseren Stand und liefert ein besseres Bild. HDR/DV gibts bei mir auch. Im Kino vor Ort nicht. Außerdem schmatzt niemand, oder läuft während des Films vor meiner Nase lang.

          Wenn man jetzt natürlich das Glück hat ein Dolby Cinema bei sich im Ort zu haben, oder eines der geilen Kinos, die man bei Grobi.tv öfter mal sieht, dann ist das natürlich ein ganz anderes Thema. Da kommen wir halt wirklich in den Bereich, wo man etwas geboten bekommt, was man so zu Hause nicht ohne weiteres Erlebt.

          • Generell gilt: Je größer Bildschirm/Leinwand, desto eindrücklicher die Filmerfahrung. Das gilt selbst zu Hause. Ich habe einen 1080p-Beamer mit gutem Kontrast und Darbee und 4:3 m Leinwand und darüber hinaus einen 4k-HDR-TV. Obwohl Kontrast, Auflösung und generelle Bildqualität auf dem TV besser sind, ist die Filmerfahrung (Immersion) mit Beamer noch einmal eine ganz andere. Deswegen wird Kino immer etwas Besonderes bleiben, vorausgesetzt, man sitzt nahe genug an der Leinwand.

  2. Im Endeffekt hätten die Kinos sowieso kaum neue Filme zu zeigen.
    Und mit irgendwelchen alten Schinken bringt man die Massen jetzt auch
    nicht unbedingt zurück ins Kino.

      • Wie viele Vorstellungen gab es aber da?

        Im Endeffekt brauchen die Kinos Kassenschlager wie Avengers Endgame, Avatar o.Ä., die über Wochen Massen an Zuschauer vor die Leinwand bringen. Am besten noch in mehreren Sälen gleichzeitig und bei jeder Vorstellung.

        • Naja, das ist ja ein Kreislauf. Wie sollen denn gute neue Filme kommen wenn die Kinos zu sind. Wenn sie mal offen sind können die Filme kommen. Es braucht Filme fürs Kino und es braucht Kino für die Filme.

          • Dann kommen die Filme direkt On-Demand.
            Sieht man ja schon jetzt, dass die Corona-Pandemie jetzt als Vorwand genutzt wird, dass die Filme direkt auf Streaming-Diensten landen.

        • Ist doch egal, wie viele Vorstellungen. Es wurde jeden Tag 1 Harry Potter Film gezeigt, Kinos waren gut gefüllt. Herr der Ringe, Gladiator etc. Bin reingegangen, weil ich für diese Filme damals zu jung oder nicht auf der Welt war.

          • Egal ist es tatsächlich nicht. Siehst du ja auch schon selber. Wieso lief dann bspw. Harry Potter nur 1x am Tag? Wahrscheinlich weil die halt für gerade mal eine Vorestellung den Saal entsprechend gefüllt bekommen haben. Würden sie den Film jetzt 5x am Tag zeigen, würde sich die Masse halt wieder verteilen.

            Jetzt kannst du natürlich sagen, dass die Betreiber halt andauernd andere Filme zeigen sollen. Das kostet aber eben auch, weswegen die das mal eben nicht anbieten können.

            Ich weiß jetzt auch nicht, wann die Vorstellungen waren, von denen du sprichst. Waren das irgendwelche Special Events vor Corona oder jetzt, als die Kinos während Corona mal eine Zeit offen hatten?

            • Zur Corona Zeit. Da liefen ja auch noch aktuelle Kinofilme, Greenland, Unhinged – Ausser Kontrolle und noch nebenbei ältere Filme, an jedem Tag ein anderer.

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