Kleinerer Arbeitsspeicher der Xbox Series S bereitet Entwicklern Kopfzerbrechen

Kurz nach der Ankündigung der Xbox Series S Konsole (Digital ohne Laufwerk) werden Stimmen der Entwickler laut, die Probleme mit dem kleineren Arbeitsspeicher der Konsole befürchten.

Im Grunde genommen, würde es keinen Sinn machen, in der Xbox Series S genauso viel Arbeitsspeicher (RAM) zu verbauen, wie für die Xbox Series X (mit 4K Blu-ray Laufwerk). Das System ist auf eine weitaus geringere Auflösung, 1440p mit bis zu 120fps, ausgelegt und somit sollten Entwickler an gewissen Stellen, z.B. den Texturen, Daten einsparen. So oder ähnlich muss der Gedankenfluss von Microsoft gewesen sein, als sie die Spielekonsole für 299 Euro (UVP) konzipiert haben. Entwickler, die ihre neuen Games für beide Plattformen anpassen müssen, sehen das zum Teil ganz anders.

Reduzierter, geteilter Arbeitsspeicher

Nicht nur wurde der Arbeitsspeicher der Xbox Series S Konsole im Vergleich zu X-Variante von 16 GB GDDR6 auf 10 GB GDDR6 reduziert, die 10 GB teilen sich dann noch auf zwei Speichervarianten mit unterschiedlichen Datenraten auf. 8 GB laufen mit 560 GB/s und 2 GB mit 336 GB/S. Diese Aufteilung nutzt die XBox Series X übrigens auch, nur ist hier die Aufteilung 10/6 GiByte. Vor allem der langsamere Hauptspeicher der Konsole (2GB) bereitet den Entwicklern Kopfzerbrechen.

Microsoft hat die Preislatte vorgelegt. Sony muss jetzt nachziehen
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Billy Khan, Lead Engine Programmer bei ID Software (DOOM) nennt diesen Umstand schlichtweg „problematisch“. Aus der gleichen „Schmiede“ meldete sich auch Alex Gneiting zu Wort, der sagt, dass der geringere Arbeitsspeicher nicht so einfach zu kompensieren sein wird. Damit die Minimalanforderungen der Xbox Series S eingehalten werden können, könnten die „High-End“-Varianten für die Xbox Series X und PS5 in Mitleidenschaft gezogen werden. Mitarbeiter von Remedy (Control / Quantum Break) und Infinity Ward (CoD: Modern Warfare) haben ähnliche Äußerungen über die sozialen Netzwerke geäußert.

Bremst die Series S die „Next Generation“ aus?

Sollte die Xbox Series S wirklich zur „Gefahr“ für die neue Konsolengeneration werden, prognostizieren wir einen kurzen Lebenszyklus für das System. Es wäre schon ein Zufall, dass so viele renommierte Entwickler zur gleichen Zeit dieselben Befürchtungen äußern. Vielleicht haben die Entwickler auch einfach (verständlicherweise) keinen Bock für die Xbox Series S zu programmieren. Man möchte sich mit der nächsten Stufe befassen und dann muss man „den kleinen Bruder“ mit an die Hand und mit ins Freibad nehmen.

Die PlayStation 5 Konsole bereitet den Entwicklern dahin gehend keine Probleme, da beide Konfigurationen (mit und ohne Laufwerk) die gleiche Hardware verbaut haben.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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13 Kommentare
  1. Momentan sehe ich nur eine FUD-Kampagne – bewusst oder unbewusst – gegen die Xbox Series S. Irgendeiner quakt etwas gegen sie und alle springen darauf an. Man hört von Entwicklern ja auch nicht „Oh, die PS5 hat weniger CPU-Power als die Series S oder die PS5 hat nur die halbe Raytracing Performance der Series X und deswegen ist es unheimlich schwer dafür zu entwickeln“.

    Wegen des fehlenden Laufwerks ist die Series S auch nicht mein Fall, aber vielleicht sollte man sich in der nächsten Zeit einfach einmal anschauen, was sie tatsächlich leisten kann. Erste Videos von Gears 5 darauf zeigen schonmal überragende Partikel-Effekte.

    Sie ist eben all digital und auf 1080p bzw. 1440p ausgelegt. Da braucht es nun mal weniger GPU-Power als bei 4K. Und der langsame Hauptspeicher ist auch irrelevant, weil der nur für das Betriebsystem und nicht die Spiele genutzt wird. Hardcore-Gamer, die einen hochgerüsteten PC und schon diverse Konsolen nebst Spielen zuhause herumstehen habe sind nicht die Zielgruppe der Series S.

    Zielgruppe sind Leute, die nextGen Grafik wollen, mit dem GamePass für wenig Geld viele Spiele abonnieren und sich mal das eine oder andere digital dazu kaufen wollen. Die Frage ist, ob diese Strategie aufgeht. Gerade wenn ich Meldungen über den neuen Vollpreis von Sony von 80 Euro für die PS5 Exclusives lese, dann werden wohl auch die anderen Spiele teurer und damit ist eine Flatrate mit 100 Spielen plus 60 von EA gar nicht so blöd. Mir nützt das allerdings nichts, weil ich noch jede Menge Discs von PS4 und XBO bei herumliegen habe und die weiterhin in meiner NextGen spielen will…

  2. Die hätten die Series S von Anfang an als reine Revision des Xbox One X auslegen müssen. Sparsame Konsole mit identischer Leistung, aber Wechsel auf eine (wenn auch im Vergleich zur Series X eher langsame) SSD. Auch wenn die Lücke dann kleiner ist, hat die Series X ja trotzdem weiterhin doppelt so viel Leistung.

    • Ist halt nicht die Zielgruppe. Daher find ich es nicht so schlimm. Ist bei mir eh raus ohne Laufwerk.

      Find viel interessanter, dass Daemon Souls anscheinend nur zeitexklusiv ist. Zumindest klingt es so

        • Was soll eine Konsole, die für Leute ohne 4k gemacht ist, mit 4k Modi für Xbox One Spiele? Das ist kein Einreden, sondern eine Produktstrategie. Aus Kundensicht mag es natürlich etwas lame sein, da gebe ich dir Recht, aber die Zielgruppe, die diese Konsole anspricht, wird das eher wenig interessieren

          • Das ist doch einfach nur Marketing-Sprech, um nicht sagen zu müssen, dass Next Gen Spiele einfach zu schwach für 4K wären. Was ja negativ behaftet wäre. Deswegen drückt man es so einfach positiver aus. Außerdem kann man so eben noch eine klarere Linie zwischen S und X ziehen. Der Laie würde da ja ggf. durcheinanderkommen.

            Dass die Series S sehr wohl für 4K TVs gemacht ist siehst du auch daran, dass die eben einen Scaler dafür drinne hat.
            Rein vom SoC her würde es keinen Grund geben, wieso man „XBox One Spiele“ nicht mit „One X“-Enhanced-Modi spielen können. Am Ende geht es nur nicht, weil Microsoft wegen 2 GB RAM weniger 2 ct sparen wollte.

            • Seh ich halt anders. Ist halt ein Portfoliogedanke
              bei dem man das Portfolio breiter aufstellt als Sony es tut. In meinen Augen eine klare Vertriebspositionierung (man hätte ja auch den gleichen Weg gehen können wie Sony).

              Das fehlende Laufwerk versteh ich aber weiterhin nicht 😀 Quersubventionierung wahrscheinlich. Mich würde mal intwerssieren wie/ob die Series S am Markt ankommt. Ob die wohl separat bei den Verkaufszahlen geführt wird?

            • Um die 299 Euro halbwegs zu halten, musste MS halt so viel wie möglich reduzieren. Da ist das Laufwerk das naheliegenste. Gerade weil man die Leute dann „digital“ in der Hand hat. Von daher ist das eigentlich
              sogar die logische Entscheidung gewesen.

    • So ganz richtig ist das aber auch nicht, man profitiert natürlich trotzdem von den schnelleren SSD Ladezeiten, stabileren Frameraten, Auto HDR und besserer Texturfilterung ggü. der One S. Zumal die Series S eben keine native 4 Konsole ist, die One X Spiele sind aber größtenteils 4K.

      • Die Basis ist halt trotzdem nur die One.
        Gerade bei spielen wie RDR wäre es schon nett das in 4K zu spielen.
        Gerade weil es von der bloßen Rechenleistung halt auch kein Problem ist.
        Das würde die Series S ja ohne Probleme schaffen.

  3. Mit der Meldung seid ihr aber reichlich spät. Beide ID Mitarbeiter haben ihre Tweets mittlerweile wieder gelöscht. Im Gegenteil schreibt nun Billy Khan folgendes:
    „All of the new consoles are a major step up from last gen. A little more memory would have been cool-we always want more memory.Engines already scale really well. We got this. As a gamer there is nothing to worry about. Buy the one that suits your needs and have fun.“

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