Marvel: Disney-CEO begrenzt den Output an neuen Filmen und Serien

Marvel konnte mit seinen letzten Produktionen weder bei Kritikern noch bei den Fans punkten. Der Disney-CEO Bob Iger will das Problem durch das eine Beschränkung der Quantität lösen.

Marvel musste 2023 einige Flops hinnehmen. Die beiden Kinofilme „Ant-Man and the Wasp: Quantumania“ sowie „The Marvels“ blieben hinter den kommerziellen Erwartungen zurück und kamen auch bei Kritikern nicht sonderlich gut an. Auch Serien wie „Secret Invasion“ oder „Echo“ erreichten wohl nicht die Abrufzahlen, die Disney sich gewünscht hatte.

Nun erklärt Bob Iger zum wiederholten Male, dass Marvel sich deswegen in seinem Output beschränken solle. Nach einem strikten Limit klingt es für uns aber nicht: Laut Iger werde Marvel maximal drei Filme pro Jahr plus zwei Serien veröffentlichen. Das entspricht im Wesentlichen keinen echten Einschränkungen gegenüber dem Status Quo. Iger gibt an, man müsse den Fokus auf Klasse statt Masse verlagern.

Die Kritikpunkte der Fans sind jedoch meist anderer Natur und beziehen sich mehr auf teilweise gesunkene Qualität der CGI-Effekte und Drehbücher, die mehr Strichlisten des Managements abzuarbeiten scheinen, als gute Geschichten zu erzählen. Zumindest darf bezweifelt werden, ob hier eine reine Beschränkung des Outputs ausreicht, wenn nicht hinter den Kulissen Köpfe rollen und Teams ausgetauscht werden.

Bob Iger hofft auf neue „Avengers“-Filme

Bob Iger erklärt jedenfalls, dass Marvel für 2025 einige gute Filme in der Mache habe. Zudem verspricht sich der Disney-CEO wirtschaftlich einiges von kommenden „Avengers“-Filmen. Diese werden allerdings ohne Helden wie Steve Rogers als Captain America oder Tony Stark als Iron Man auskommen müssen. Ob sie dennoch ausreichend Zugkraft entwickeln, muss sich somit zeigen.

In den Startlöchern stehen bei Marvel teilweise durch den Autorenstreik verzögerte Filme wie „Captain America: Brave New World“, „Thunderbolts“, „The Fantastic Four“ und „Blade“ für 2025. 2026 werden nach aktuellem Stand vier weitere Marvel-Filme erscheinen, darunter eben auch ein frischer „Avengers“-Streifen. Erst danach dürfte also Igers angesprochene Output-Reduzierung ernsthaft greifen. 2024 kommt dafür nur ein einziger Marvel-Film ins Kino: „Deadpool & Wolverine“.

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QuelleVariety
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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11 Kommentare
  1. Manche Leute merken einfach nicht wenn es vorbei ist,die hochzeit der comicfilme ist nun vorbei,mit noch mehr abstrusen Story, s lockt man niemanden mehr ins Kino oder zum streaming.die ganzen serienableger hab ich erst garnicht angefangen.

  2. Sagt doch wie es ist!

    Marvel, Disney und Co;
    go woke, go broke.

    Und dass ist gut so.

    Es ist Unterhaltung, diese war bisher nicht schlecht, wenn man jetzt aber meint alles auf den Kopf stellen zu müssen, bitte. Dann schaut diesen Augenkrebs einfach selbst.

    Kein Cent für sowas, die lächerlichkeit nimmt da einfach zu lächerlich überhand.

    Weg damit.

    • Ich wage es zu bezweifeln, dass die ach so oft sinnfrei kritisierte Wokeness tatsächlich das Problem von Marvel oder Disney oder wem auch immer ist. Ist halt einfach zu sagen, etwas sei woke und deshalb schlecht, wobei niemand wirklich erklärt, warum woke wirklich schlecht sei. Selbst Politiker fahren mittlerweile auf diesen Zug auf, eben weil sie selber keine Ideen haben, aber andere schlecht machen wollen. Da könnte ich auch schreiben, She-Hulk ist müll, weil so oft grün vorkommt.
      Auch sehe ich mit den letzten Filmen (GOTG3; Quantumania; Thor4) oder Serien (Secret Invasion; Loki) jetzt kein „auf den Kopf stellen“. Mit WandaVision, She-Hulk und Ms. Marvel inkl. The Marvels hat man sicherlich mal was anderes versucht, aber dass ist grundsätzlich eher zu begrüßen, als immer das Gleiche zu servieren.
      Das Problem liegt eher in der Übersättigung, dem gequälten Ziel, erfolgreiche Franchises auf ewig weiterführen zu müssen und den daraus resultierenden lieblosen Umsetzungen der miserablen Drehbüchern. Das Marvel-Universum ist riesig, aber die allgemein bekannten und sympathischten Charaktere hat man entweder zu sehr ausgelutscht oder wurden zu Grabe getragen. Und die „zwingende“ Grundstory „Gut gegen Böse“ immer wieder neu zu erfinden, ist halt keine einfache Aufgabe, erst recht nicht, wenn man sich keine Zeit lässt. Und dann steht eigentlich uns das Schlimmste erst noch bevor: der Reboot.

      • Eine reine „Übersättigung“ würde ich nicht verantwortlich machen, das würde die Gründe zu sehr auf die Seite des Publikums verlagern. Tatsächlich ist schon etwas, das sich durch die aktuellen Marvel-Filme zieht, eine gewisse politische / gesellschaftliche Ideologie, die früher keine Rolle gespielt hat und zumindest Teile des Publikums in der mit dem Holzhammer und sehr einseitig dargebotenen Form nerven dürfte. Das wird aber nicht der einzige Grund sein und vermutlich auch nicht der Wichtigste.

        Vielmehr ist es so, dass man politische Agenden auch subtil oder geschickt verpacken kann, sodass sich fast niemand daran stören sollte – selbst wenn er ihnen am Ende nicht zustimmt. Schwierig wird es aber, wenn man dabei vergisst auch sympathische dreidimensionale Charaktere zu zeigen und spannende Stories zu erzählen. Und genau daran scheitert es bei Disney / Marvel aus meiner Sicht aktuell.

        Man hat teilweise gute Autoren durch Aktivisten ersetzt, die zwar eine Botschaft haben, wie man nun zu der steht, ist jedem selbst überlassen, denen aber die Fähigkeiten fehlen, diese ansprechend zu verpacken. Dafür gibt es aktuell die Quittung.

        Wenn man auf diesem Pfad verbleibt, wird sich da auch nicht viel bessern aus meiner Sicht, da nützt es auch nichts weniger zu produzieren.

        • Meine Kernaussage sollte im Prinzip sein, dass ein einzeln genannter Aspekt (im Besonderen hier die Wokeness) nicht ausreicht, um die Problematik zu beschreiben. Wie so oft sind das Mehrere.
          Und meine genannte Übersättigung sehe ich nicht nur einseitig auf das Publikum gerichtet. Ich denke, wenn man als Produzent ständig neuen Content (teilweise parallel) innerhalb eines Zeitfensters zu einer Sache rausbringen möchte (muss), dann ist man auch übersättigt und die allgemeine Qualität leidet. Die (guten) Autoren fühlen sich dann auch übersättigt und lehnen entsprechende Angebote ab und wechseln gezielt zu anderen Bereichen. Die Übersättigung beim Publikum, die zu weniger Zuschauerzahlen führen und insgesamt zu einer abnehmenden Akzeptanz, zwingt einen in diesem Szenario zusätzlich kreativ zu sein, obwohl man gar nicht mehr dazu in der Lage ist.
          Dass dann vermehrt politisch/gesellschaftliche Aspekte mit reingenommen werden, wie Diskriminierung oder lgbtqia+-Themen liegt vielleicht auch dann daran, aber diese Themen als Solches sehe ich jetzt hier nicht als problematisch an. Wie du auch schreibst, eher an deren Umsetzung in die jeweilige Story.
          Die Frage ist, auf welchem Pfad befindet man sich derzeit: man möchte eigentlich was Neues aufbauen, aber im Kern doch den Ablauf der bisherigen Avengers kopieren (war ja super erfolgreich). Letzteren Aspekt kann man nur mit vielen Filmen erreichen und möchte gleichzeitig noch den abflachenden Hype um die Avengers mitnehmen, wobei man hierfür auch nicht ewig Zeit hat. Würde man stattdessen lieber wieder mal auf einzelne, unabhängige und konsequent durchüberlegte Storys setzen und sich dabei Zeit lassen ein gutes Produktionsniveau zu halten, dann würde ich auch schätzen, dass wieder qualitativ gute Marvel-Filme entstehen können.

          • Die Themen an sich finde ich auch gut und wichtig, da stimme ich dir zu. Allerdings erweist Disney der Sache aus meiner Sicht oft einen Bärendienst, da man sie eben so mit dem Holzhammer einbindet und den erhobenen Zeigefinger schwingt, dass es kein Wunder ist, dass bei vielen Zuschauern eine Trotzhaltung aufkommt – die sie sonst vielleicht gar nicht hätten.

            Dazu kommt bei Disneys Autoren die Tendenz, alte Helden zu demontieren (siehe Indy, Han Solo, Luke Skywalker und viele mehr), um neue aufzubauen – die meist deutlich farbloser sind.

            Ich selbst bin deswegen z. B. weitgehend ausgestiegen und habe keinen der letzten Marvel-Filme mehr angesehen, obwohl ich bis Endgame großer Fan gewesen bin. Eine Ausnahme werde ich nach Jahren nun wieder für „Deadpool & Wolverine“ machen, danach aber sicher gleich wieder aussteigen :-D.

            • Von den neuen Marvel-Sachen habe ich trotz allem bis auf „What If“ und „Echo“ soweit alles gesehen, aber einen Holzhammer habe ich so nicht wirklich mitbekommen. Wenn überhaupt, dann die Serien „Falcon & The Winter Soldier“ (Patriotismus und Black People Thema), She-Hulk (Diskriminierung und viele andere Aspekte; hier war es mir durchaus zu viel) und Secret Invasion (Diskriminierung, Ausgrenzung, Vertrauensbruch). Ansonsten wurde eher klassischer Einheitsbrei serviert, der weder maßlos enttäuschte noch einen positiv staunen ließ. Obwohl Shang-Chi, WandaVision und Loki Staffel 1 ich wirklich richtig gut fand und hatte dann Hoffnung, dass es auf ähnlichem Niveau weitergeht.
              Oder zählt ein Settings-Wechsel in den asiatischen Raum mit Shang-Chi oder Ms. Marvel auch zu den Holzhammern? Die Ms. Marvel Story war durchaus anders gestrickt und sicherlich nicht jedermanns Sache.
              Letztendlich gab es aber solche kritische Themen auch bereits vorher: Tony Starks Waffenlieferungen, Sozial/Rassenkritik in Black Panther oder Ausgrenzung und Überwachung Andersartiger/Tod Unschuldiger in Age Of Ultron. Da hat ja auch keiner gejammert. Solche Themen werden in Sci-Fi und Fantasy Geschichten doch oft aufgegriffen, entweder direkt oder abstrakt. Star Trek lässt grüßen. Der moralische Zeigefinge zu TNG Zeiten hat doch auch keinen Anlass zur Kritik geliefert.
              Da stören mich die zahlreichen Zeitreise-Geschichten viel mehr und hat mir dadurch Endgame etwas verdorben.
              Deine Kritik zur allgemeinen Tendenz kann ich durchaus nachvollziehen (nicht nur Disney kann das, wie die Picard Serie bewiesen hat).
              Aber ich finde es gerade generell sehr schwierig unter der inflationären Content-Flut noch brauchbares Material ausfindig zu machen. Entweder hat man einfach schon zu viel gesehen und ist zu anspruchsvoll geworden oder der Content ist wirklich müll. Ein wahres First-World-Problem.

  3. Ich habe letzte Woche „Doktor Eigenartig im Multiversum der Beklopptheit“ auf RTL gesehen. Er war auch tatsächlich ziemlich bescheuert. Ich werde das jetzt nur noch so handhaben: die Filme schauen, wenn sie im frei empfangbaren TV laufen. Ins Kino gehen oder eine Scheibe kaufen, ist Geschichte. Marvel und Disney sind so mies geworden, daß die mein Geld nicht mehr bekommen.

  4. Ich frage mich, wie lange sie noch Verluste einfahren wollen, bis sie aufhören. Mit dem Tod von Tony Stark ist auch das MCU weitgehend gestorben. Ich bin treuer Fan und gucke noch immer alle Filme, allerdings schon längst nicht mehr alle im Kino, sondern nur zu Hause. Mit Ausnahme von Spiderman, GotG und Deadpool. Sie werden es nie mehr schaffen, einen neuen Hype zu entfachen. Dafür sind die meisten Charaktere und Schauspieler zu blass. Deadpool wird vielleicht Gewinn abwerfen, aber für alles aus 2025 sehe ich schwarz. Irgendwann wird der Geldhahn abgedreht.

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