Mediennutzung im Jahr 2021: Bedeutung des linearen Fernsehens nimmt ab

Die ARD beleuchtet in ihrem neuen Heft Media Perspektiven 03/2022 die TV-Nutzung im Jahr 2022. In Deutschland baut das Interesse am linearen Fernsehprogramm weiterhin ab.

Dabei sahen die Deutschen laut den Erhebungen im Jahr 2021 täglich im Durchschnitt rund 213 Minuten fern. Das seien 7 Minuten weniger als noch 2020, aber 2 Minuten mehr als 2019. Das anhaltende Interesse schiebt man auch auf die Gier der Zuschauer nach Nachrichten. Denn in der Pandemie und auch zur Bundestagswahl hätten besonders viele Menschen die jeweils damit verbundene Berichterstattung verfolgt.

Insgesamt habe das TV-Publikum den mit Abstand größten Teil seines Informationskonsums bei öffentlich-rechtlichen Sendern gedeckt, so die ARD. Allerdings sei auch die Wiederbelebung von „Wetten, dass..?“ mit 14 Mio. Zuschauern extrem erfolgreich gewesen. Ansonsten hätten Krimis, sowohl in Film- als auch Serienform, einen besonders hohen Status genossen. Sport sei ebenfalls beliebt gewesen. Das überrascht nicht, denn 2020 wurden die Sportbegeisterten ja ausgehungert.

Je jünger die Zuschauer, desto stärker baut der TV-Konsum ab.
Je jünger die Zuschauer, desto stärker baut der TV-Konsum ab.

Die obige Grafik zeigt jedoch, dass lediglich in der Altersgruppe über 70 Jahren der Fernsehkonsum recht konstant bleibt. Alle anderen Altersgruppen weisen eine abnehmende Tendenz auf. Am ausgeprägtesten ist jene bei jüngeren TV-Zuschauern. Wir spekulieren, dass dies am veralteten Modell liegt. So ist es nicht mehr zeitgemäß, sich an den Uhrzeiten einer linearen TV-Ausstrahlung orientieren zu müssen.

Mediatheken-Nutzung nimmt zu

Deutlich hinzugewonnen habe laut der ARD hingegen die Nutzung der Sendermediatheken. Ihr Publikum sei zudem im Durchschnitt erkennbar jünger als das lineare TV-Publikum. Am stärksten nachgefragt werden in den Mediatheken Filme und Serien. Die bei den jüngeren Menschen in den letzten Jahren dokumentierte rückläufige TV-Nutzung habe sich dennoch 2021 fortgesetzt. Die lineare TV-Mindernutzung wird jedoch nicht mit den Sendermediatheken ausgeglichen.

Zuschauer unter 30 Jahren tendieren deutlich stärker zum Streaming.
Zuschauer unter 30 Jahren tendieren deutlich stärker zum Streaming.

Ergebnis: Die unter 30-Jährigen bevorzugen die kommerziellen Streamingdienste gegenüber sowohl den öffentlich-rechtlichen als auch den privaten TV-Anbietern. Wer Interesse hat: Der vollständige Bericht ist hier als PDF zu finden.

QuelleARD
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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11 Kommentare
  1. Hat sich an der Erfassung der Einschaltquoten eigentlich irgend etwas verändert?
    Ansonsten ist die Aussagekraft mit so einem gewaltigen Hochrechnungsfaktor eher ungenau. 🙁
    Ich halte die Aufrechterhaltung des öffentlichen Rundfunk für wichtig, würde mich allerdings über eine Entschlackung freuen.
    Es scheint strategisch bedingt, dass die Erfassung so nebulös ist. 🙂

  2. rund um die Wiederholungen von schmierigen Seifenopern, dümmliche Dauerratesendungen und einseitige Staatspropaganda … wer soll sich das antun ?

    • Wenn in D alles so sch****e ist, dann wandere doch in das Land des „lupenreinen Demokraten“ aus.

      Es wir ja niemand gezwungen, in D zu leben und auf manche Individuen kann man echt gerne verzichten.

      Ach so ja – nur mal so btw: für einen solchen Kommentar würdest du im Land des „lupenreinen Demonkraten“ schon den Sinn des Begriffes „Staatsgewalt“ schon zu spüren bekommen haben!

      • Ich habe überhaupt nicht davon gesprochen dass ich die BRD verlassen will, wie kommst du auf solchen Schwachsinn. Es ging hier lediglich um die Nutzung der TV-Angebote.
        Bitte erst lesen dann Klugschei*er-Kommentare abgeben !

    • Mit welch hochwertigen Produktionen verbringst du dann so deine Freizeit und vor allem vorher bezieht du deine Infos rund ums Weltgeschehen?

      • Wer in der Lage ist seinen Geist zu benutzen findet ausreichend Quellen um sich allumfassend zu informieren ohne auf das „betreute Denken“ und der „veröffentlichten Meinung“ von GEZ- und Bertelsmann-TV Kanälen angewiesen zu sein.

        • Da hast du mich falsch verstanden. Ich möchte wissen, was DU dir anschaust bzw. liest, um zu erkennen, in welche Richtung „dein Geist“ ausgerichtet ist. So lassen sich doch Missverständnisse am Besten vermeiden.
          Sei jedenfalls versichert, dass ich kein „betreutes Denken“ brauche.

        • So Wahr. Es gibt noch selbstdenkende Menschen. Danke dafür. Und das dann die anderen gleich Aggressiv werden und ausholen…. Da kommt dann die Manipulation zum Tragen. Mein Vater war auch erst so und dank mir, denkt er heute Selbst. Es gibt Hoffnung. Dir auch alles Gute mein Freund. Liebe Grüße Tobi

  3. Sehe ich anders. Es gibt ganz geniale Serien begonnen bei den Öffentlich Rechten bis hin zu Arte. Man muss nur mal die Scheuklappe das Vorurteil „Auf den Öffis&Co. ist alles für Oma und Opa und deshalb schalte ich gar nicht ein und auf Netflix&Co. ist alles super hip weil Streamingdienste per se cool sind“ ablegen. Wir schauen aber lineares TV auch nur noch weil wir schon seit etlichen Jahren Serien und Filme aufzeichnen und dann sozusagen lokal zur gewünschten Zeit streamen. „Echtes“ lineares TV gibt es bei uns auch nur noch in Form von Newssendungen.

    • Da verstehst Du mich falsch. Z. B. Die Anstalt verstehen nicht nur die meisten Omas und Opas, sondern auch die meisten jungen und gesunden Menschen nicht.

  4. Wen wundert’s?
    Im linearen Fernsehen lohnen sich IMHO fast nur noch Nachrichten und politisches Kabarett. Beides kann man aber auch in Mediatheken oder auf YouTube gucken.

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