Netflix: Kostenpflichtiges Account-Sharing sorgt für Shitstorm in Lateinamerika

Netflix testet in einigen Ländern bereits das kostenpflichtige Account-Sharing. Die Reaktionen darauf sind bisher wohl sehr negativ.

In Lateinamerika testet Netflix, wir haben berichtet, das kostenpflichtige Account-Sharing in Regionen wie El Salvador, Honduras, Argentinien, Guatemala und der Dominikanischen Republik. Mittlerweile rollt man seine Maßnahmen breiter aus und der Ärger der Kunden wächst. So können Nutzer via „Add a Home“ („Füge einen Haushalt hinzu“) kostenpflichtig ihr Konto mit anderen Haushalten teilen. Je nach Land kostet dies ca. 3,10 Euro.

In Argentinien ist der Preis zwar niedriger, da Netflix dort jedoch in US-Dollar abrechnet und der argentinische Pesos von harter Inflation betroffen ist, wird das Abonnement dort quasi stetig teurer. Dort regt sich also eine besonders große Unzufriedenheit. Viele Nutzer sollen in sozialen Netzwerken mit der Kündigung drohen. Sprecher von Netflix beharren allerdings darauf, dass sie bisher keine Kündigungswelle bemerken konnte. Vielleicht wird da also auch öffentlich „viel Lärm um nichts“ veranstaltet.

Netflix kredenzt regelmäßig neue Animationsfilme und -serien.
Netflix zählt zu den teuersten Streaming-Angeboten.

Klar ist, dass die finanzielle Lage vieler Menschen in Lateinamerika besonders schwierig ist und auch in Europa bzw. Deutschland die Zeiten für viele Menschen härter werden. Die Kosten für Streaming-Angebote sind am ehesten etwas, das man da einsparen kann. Netflix dürfte daher nun in Lateinamerika die weitere Lage sehr genau beobachten, bevor man das kostenpflichtige Account-Sharing auch in Europa ausrollt. Dass es kommen wird, steht fest.

Netflix plant auch einen werbefinanzierten Tarif

Netflix will zudem einen werbefinanzierten Tarif einführen, der als günstige Ergänzung fungieren soll. Möglicherweise startet dieser bereits im November 2022. Auch Disney+ plant ein solches Angebot – für die USA im Dezember 2022. Dann steigt dort aber zeitgleich der Preis für das reguläre Angebot ohne Werbung. Dennoch ist Netflix mit einem Monatspreis von 17,99 Euro für die Stufe mit 4K, HDR und Dolby Atmos einer der teuersten Streaming-Anbieter. Kommt dann noch ein Aufpreis für das Teilen mit weiteren Haushalten hinzu, könnte es zumindest einigen Kunden zu bunt werden.

Netflix hat im Mai 2022 wieder neue Filme, Serien und mehr auf Lager.
Netflix muss seine Investoren zufrieden stellen.

Wir rechnen damit, dass einige Abonnenten Netflix zumindest nicht mehr dauerhaft „mitschleifen“ werden, sondern dann eher vereinzelt mal einen Monat abonnieren, um für sie interessante Inhalte anzusehen, um danach wieder zu kündigen. Wie werdet ihr das handhaben?

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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13 Kommentare
  1. Die stufenweise Preierhöhung von Netflix nervte mich schon seit längerem, als ich von den Zusatz-Haushalten erfahren hatte began ich meine alten Lieblingsserien nochmal zu schauen (viele davon sind ja nicht mehr da) und werde mich direkt nach dem Umsetzen Zusatzhaushaltspläne von Netflix trennen.

    Dazu: in anderen Ländern sind die Kosten der Zusatzhaushalte einiges niedriger, manchmal nervt es einfach nur noch. Da hol ich mir für 18€ im Monat lieber ein Blueray-Staffelpaket (gebraucht oder neu) und stell mir das hinterher kostenlos ins Regal oder verkauf es auf Ebay weiter.

  2. Wenn man Mal, davon absieht Das ich Magenta in Kombi mit Disney und RTL+ Monatlich 13€ und Prime ca. 7,50€ lande ich beim Streaming bei knapp 21€ das sind 4 Streamingdienste.
    Für Netflix lag ich bei 17,99€
    Netflix hat mit Ende letzten Monats verlassen.
    Auch wenn man bei Netflix damit wirbt Streamen wo und wann man will…..
    Ob ich in Frankreich, zu Hause oder sonst wo bin.
    Damit will man jetzt wahrscheinlich mehr verdienen…..
    Was auf alle Fälle bei Netflix funktioniert ist.
    Kündigen, wo man will, wie man will.
    Seien wir doch Mal ehrlich,das Angebot bei Netflix ist sehr abgeflacht. Da werden Filme in den Beschreibungen, auf Deutsch Beschrieben,man meint oh coole Geschichte und es gibt nur eine Koreanische Tonspur.
    (kein Einzelfall)
    Da denkt man…. Sind die doof?
    So lief bei mir nur noch Sporadisch Netflix.
    Netflix wird es bei mir nicht mehr geben.
    Ich freu mich auf Paramount.
    Euch allen einen netten Tag
    Bon Journée

  3. Ich habe mit Sky und Prime mehr als genug zum Anschauen. Netflix zieht mich nicht mehr so, finde da nix was ich unbedingt gesehen haben muss. Wird es mir zu teuer dann bin ich da auch weg.
    Zu Sky gehört ja bald Paramunt+ und Peacock gehört schon dazu, was will ich mehr ^^

  4. Ich hatte Netflix, seit dem ersten Monat, abboniert. Nachdem größtenteils die Inhalte auf RTL2 Niveau gefallen sind, habe ich vor Moanten schon gekündigt und meine Daten, gemäß DSGVO, löschen lassen.

    Sky Ticket bzw. WOW habe ich ebenfalls gekündigt und meine Daten, gemäß DSGVO, löschen lassen.

    Ich nutze aktuell noch Prime Video, Disney Plus und Apple TV Plus. Wenn Paramount Plus verfügbar ist, wird dafür eines der bestehenden Abos gekündigt.

    Netflix und WOW sind für mich für immer Geschichte.

  5. Ich finde es auf sich gut dass die dem abo mit mehere teilen, außerhalb Zuhause, via dieselbe Internet connection mahl tiefer in de Tasche greifen.
    Warum solten diejenigen die nur aleine einem abo nutzen fur das für anderen Teilen jetzt auch der hochste Preis zahlen wenn mann auf Dolby Vision und Dolby Atmos steht?

    Bessere Lösung wäre gewesen dass für die nicht etwas Teilen einem niedrigen Preis für dem DV und DA Gebrauch zahlen solte!
    Zum Beispiel in einem Haushalt mit 2 abspiel Geräte etwa € 7,95 bis 9,95 wie auch andere dass so anbieten.
    Für mehere Nutzer sag mahl 4 User dan de Preis verdobbelt anrechnen. Geht man über andere IP Adressen, konte man noch einem extra gebuhr darauf slagen. Mann kan ja für unterwegs ansehen ja die content Zuhause downloaden und so damit unterwegs anschauen!

  6. Ich habe Netflix bereits seit längeren gecancelt, da die Schweizer Preise nochmals happiger waren bei gleichschlechtem Content bzw. wurde viel Content entfernt , weil die Verträge ausgelaufen waren. Ich habe keinen Streamingdienst aktuell mehr abonniert..
    Hätte ich gemacht wenn das Angebot fair wäre aber da diese Unternehmen den Hals nicht voll bekommen, wird einfach das was ich möchte oder neu erscheint direkt im Netz gezogen.. so gehts auch..

  7. Bis auf Prime (und hier nur wegen des Amazon-Gesamtpakets) nutze ich alle Streaming-Dienste nur sporadisch. Wüsste auch gar nicht weshalb ich irgendeinen Streaming-Dienst dauerhaft abonnieren sollte. Wirklich überzeugen kann mich keiner.
    Alle haben natürlich am Anfang stark geködert, aber wenn man sich so den Content der letzten Monate anschaut der bei den Anbietern so dazugekommen ist, dann ist es bei allen, egal ob Disney, Netflix, Prime etc. nur noch sehr sehr dünn und man muss schon echter Fan bestimmter Dinge sein, um da dauerhaft ein Abo zu haben.
    Ich bin auch schon lange nicht in der Phase, dass ich alles gleich direkt nach Veröffentlichung sehen muss. Es gibt soviel Content und zudem auch viel außerhalb der üblichen Streaminganbieter.

  8. Meine (utopische) Idee zum Streaming wäre ganz einfach:
    1. monatlich (komplettes Angebot, höchste Qualität, 1 Stream ortsgebunden)
    2. jährlich (Preis von 10 Monaten, komplettes Angebot, höchste Qualität, 1 Stream ortsgebunden)
    3. Zuschlag je weiteren parallelem Stream (nur für jährliches Abo, ortsUNgebunden) evtl. noch nach Anzahl gestaffelt

    Für mich wäre dies für beide Seiten fair.

    • was heisst hier ortsgebunden ?! Ist man gezwungen nur zuhause netflix zu schauen ?`
      Dann kann man im Urlaub schon man garnicht mehr Netflix schauen und schon garnicht ausserhalb der Wohnung.Also Netflix wird sich da keine Freunde machen.

    • Das wäre schon mit EU Recht nicht vereinbar, Streamingdienste müssen zumindest zeitweise überall in der EU nutzbar sein und eben nicht nur an einem Ort.

      • @dimi & @Gregor

        Danke, dass ihr Selbstverständliches hier nochmals erläutert, es soll ja doch Leute geben denen die aktuelle EU-Gesetzeslage nicht bekannt ist.

  9. Das ganze Preismodell von denen ist veraltet. Wenn ich dann alleine (ja, ich stehe zum Accountsharing) 17,99 Euro pro Monat bezahlen muss für das bisschen neuen Content im Monat, dann bin ich auch raus.

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