Netflix scheint mit seinen Maßnahmen gegen das Account-Sharing erfolgreich zu sein. Zuletzt konnte man 6 Mio. neue Abonnenten gewinnen.
Netto scheint man also am Ende mehr Neukunden hinzuzugewinnen, als Bestandskunden durch Kündigungen zu verlieren. So konnte man das Plus von 6 Mio. Abonnenten nach eigenen Angaben im Zeitraum April bis Juni 2023 verbuchen. Insgesamt steht man daher beim Streaming-Anbieter jetzt international bei 238 Mio. zahlenden Kunden. In über 100 Ländern geht man mittlerweile gegen das Passwort-Sharing vor.
Zustrom von Neukunden übertreffe Kündigungen
Auch in Deutschland greifen die Maßnahmen mittlerweile. Wer hierzulande zusätzliche User außerhalb des eigenen Haushalts ins Boot holen möchte, soll pro Mitbenutzer 4,99 Euro zahlen. Laut Netflix erreiche man in den betroffenen Ländern bereits Mehreinnahmen. Der Zustrom an Neukunden übertreffe die Kündigungen. Insofern sei der Plan aufgegangen, seine Einnahmen durch das Vorgehen zu steigern.
Für Netflix ist es aktuell wichtig, sich abzusichern. Denn die Flut von neuen Inhalten dürfte bald arg ins Stocken geraten. Viele Produktionen liegen aktuell nämlich komplett auf Eis. Das ist den beiden kombinierten Streiks geschuldet. Sowohl die Drehbuchautoren als auch die Schauspieler streiken derzeit in Hollywood.
Netflix beendet die Ära des Sharings
Auch wenn Netflix die Einnahmen steigern konnte, bleibt man hinter den Erwartungen der Investoren und Analysten zurück. So wies man Einnahmen von 8,19 Mrd. US-Dollar aus, die Börsianer hatten aber mit 8,3 Mrd. US-Dollar gerechnet. Für das aktuell laufende Quartal rechnet Netflix jetzt mit Einnahmen von 8,5 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten auf 8,7 Mrd. US-Dollar gehofft.
Zu erwarten ist, dass langfristig auch andere Streaming-Anbieter das Vorgehen von Netflix gegen das Sharing übernehmen dürften. Sollten die Maßnahmen weiterhin die Einnahmen steigern, sollte es nicht lange dauern, bis z. B. auch Disney+, Paramount+, Prime Video und mehr zuschlagen und härter das Sharing unterbinden.
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