Nur zehnmal verkauft? LG OLED R soll in Südkorea gefloppt sein

LG hat mit seinem OLED R einen aufrollbaren TV veröffentlicht. Die Verkaufszahlen sollen jedoch hinter den Erwartungen zurückbleiben.

LG hat mit seinem OLED R bzw. RX einen besonderen Fernseher auf den Markt gebracht. Denn bei diesem TV verhält es sich so, dass der Bildschirm aufrollbar ist. Das Gerät wurde zwar schon Anfang 2019 auf der CES in Las Vegas vorgestellt, verschob sich dann jedoch mehrfach. Am Ende kam der TV zudem zu einem erhöhten Preis auf den Markt: In Südkorea wollte man umgerechnet 74.500 Euro für den TV haben.

Das ist eine stolze Summe für das Privileg den ersten aufrollbaren OLED-TV verwenden, der aufgrund seines Designs natürlich ein Hingucker ist, in Sachen Bildqualität aber gar nicht anstrebt neue Maßstäbe zu setzen. Offenbar fand der LG OLED R dann zumindest in Südkorea eben auch nur wenige Abnehmer. Gerade einmal zehn (!) Exemplare des Fernsehers seien dort über die Ladentheke gewandert.

Der LG OLED R alias RX soll sich in Südkorea nur zehnmal verkauft haben.
Der LG OLED R alias RX soll sich in Südkorea nur zehnmal verkauft haben.

LG selbst wollte diese Angabe weder dementieren noch bestätigen. Analysten mahnen jedoch die angeblichen Verkaufszahlen in Relation zu betrachten. Demnach dürfte LG zwar womöglich enttäuscht sein, werde aber niemals damit gerechnet haben, seinen aufrollbaren OLED in rauen Mengen absetzen zu können. Es habe sich um ein Prestigeobjekt gehandelt, das zeigen sollte, was technologisch möglich sei. Eine breite Masse könne man damit eben nicht erreichen.

LG OLED R ist mit aktuellen Micro-LED-TVs zu vergleichen

In diesem Bezug kann man LGs OLED R vielleicht ein wenig mit aktuellen Micro-LED-Fernsehgeräten von etwa Samsung vergleichen. Auch jene wechseln zu exorbitanten Preisen den Besitzer und sind erst einmal mehr „Proof-of-Concept“-Modelle. Eine breite Masse wird man jedoch erst später erreichen, wenn die Herstellungskosten und damit die Verkaufspreise sinken.

LGs OLED R hat nur wenige Kunden für sich begeistert.
LGs OLED R hat nur wenige Kunden für sich begeistert.

LG soll derzeit aber auch an einem anderen Konzept für einen ausfahrbaren OLED-TV arbeiten, der wohl günstiger herzustellen wäre. Auch die Anfälligkeit für Beschädigungen wäre geringer, da der TV nicht mehr flexibel sein müsste. Vielleicht ist das also der besser Weg um Kunden anzulocken, die so ein Design suchen?

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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4 Kommentare
  1. Solche Luxusprodukte werden kommissionsweise gefertigt und verkauft. Die liegen nicht in großen Mengen auf Lager. Werden sich wegen dem Preis auch nur die wenigstens Händler als Vorführer in den Laden stellen – die müssen den ja auch bezahlen und teils gibt es bei Prestigeobjekten auch wenig Marge und verknüpfte Händlerbedingungen. Nicht jeder darf den auch verkaufen. Schon das erschwert den Umsatz. 65″ ist für den Enthusiastenmarkt auch viel zu klein. Die Amis achten großteils überhaupt nicht auf Optik und kaufen nur groß und billig (deswegen sind bei denen im Gegensatz zur EU die Chinahersteller so erfolgreich).

    Die verbleibende Zielgruppe unter den gebildeten Superreichen ist auch eher klein. Der technikaffine Anteil, achtet auch auf technische Details und wird sich da lieber den 88″ kaufen, bleibt also nur der Designaspekt für das R-Modell übrig. Der R ist halt kein TV sondern ein Möbeldesignerstück. Exklusivität steigert dann noch zuätzlich den Preis. Kann also durchaus sein, dass der R mal ein begehrtes Sammlerstück wird. Dazu fehlt nur noch ein Platz im MOMA.
    Man kann nur hoffen, dass LGD die Produktion der flexiblen Panels in den Griff bekommt um auch den Mainstreammarkt zu erreichen. Das Potenzial um den Markt mit ROLED umzukrempeln ist vorhanden. Dadurch werden viele Blockaden im Verkauf und beim Transport großformatiger Panels gelöst. Beim Wallpaper hat man schon viel Potenzial liegengelassen, weil man sich nicht von der überdimensionalen Soundbar lösen konnte, obwohl LGD schon die Lösung anbietet (CSO-Sound, kabellose Audioübertragung wie WiSA, kleinere Anschlussbox wie bei den ersten Flachbildfernseher üblich). Das G-Modell ist m.E. kein 1:1 Ersatz des W. Ein W-Modell, was man wie einen Teppich eingerollt kauft und dann zu hause mit der Magnethalterung an die Wand anbringt, denkt den TV-Kauf und die TV-Montage komplett neu.

    • Beim W-Modell fand ich es dann auch interessant, dass dieses als einer der wenigen Geräte wohl kein VRR unterstützte. Würde mich nerven, eines der teuersten Geräte von LG zu kaufen, dann jedoch auf ein wichtiges Gaming-Feature verzichten zu müssen.

  2. Ich kann mir kaum vorstellen, dass LG in Anbetracht des Preises, mit mehr Verkäufen gerechnet hat. Im Endeffekt war dieser ganze ROLED Kram aktuell doch nur eine Art Machbarbeitsstudie. Vielleicht gibt es in vielen Jahren irgendwann mal >100″ OLED-Leinwände und gut.

    • Ich hoffe das wir irgendwann in den Baumarkt fahren, uns die Farbe unseres TV Hersteller kaufen und den TV direkt an die Wand malen können. So gross wie wir eben wollen. Und wo wir wollen.

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