PlayStation 5: SSDs von Drittherstellern übertrumpfen Sonys Laufwerk

Dank einer Beta-Firmware lassen sich nun bei Testern eigene SSDs in die PlayStation 5 integrieren. Erste Tests zeigen, dass jene bessere Ergebnisse liefern, als Sonys eigenes Pendant.

So lassen sich mittlerweile M.2-NVMe-SSDs mit PCIe Gen 4 in die PS5 integrieren, wenn die Beta-Firmware verwendet wird. Einige Hersteller haben sogar schon kompatible Modelle genannt. Dazu zählen die Seagate FireCuda 530 und WD_Black SN850. So gibt es bestimmte Mindestanforderungen. Etwa müssen die SSDs Leseraten von mindestens 5.500 MB/s erzielen. Die Kollegen von Digital Foundry haben nun erste Tests durchgeführt – mit interessanten Ergebnissen.

Sie nutzten eine Samsung 980 Pro mit einem Heatsink, das eigentlich für ein Modell der Reihe Gigabyte Auros gedacht gewesen ist. So rät Sony nämlich auch, die SSDs ausreichend zu kühlen, um eine ausreichende Performance unter Last zu gewährleisten. Die PS5 schrieb der Samsung 980 Pro dabei direkt eine Leserate zu: ca. 6.500 MB/s was unter den Herstellerangaben liegt, aber voll ausreichen sollte. Auch wird das Laufwerk anschließend korrekt im System angezeigt und erlaubt es auch, bereits installierte Spiele dorthin zu verschieben.

Wer nun erwartet hatte, dass die SSDs von Drittherstellern eventuell nicht ganz an die Performance des internen SSDs heranreichen würden, sollte umdenken: Digital Foundry stellte in mehreren Spielen fest, dass die Samsung 980 Pro schneller laden konnte. Dies könnte daran liegen, dass die interne SSD von Sony natürlich parallel Hintergrundprozesse des Betriebssystems ausführen muss. Das zweite SSD-Laufwerk ist davon befreit.

SSDs von Drittherstellern: Definitiv eine Empfehlung

Da ab Werk nur ca. 670 GByte auf dem internen SSD der PlayStation 5 frei sind, wird es sich für viele Gamer anbieten, die Speicherkapazität zu erweitern. Die ersten Tests von Digital Foundry zeigen, dass das mit keinerlei Performanceeinbußen verbunden sein sollte. Einzige, negative Überraschung: Verschob man Spiele vom M.2-SSD eines Drittherstellers zurück auf das interne Laufwerk, brachen die Transferraten ein. Das könnte aber auch noch an der Beta-Firmware liegen.

Letzten Endes hat Sony also nun eine gute Lösung vorgelegt, um den knapp bemessenen, internen Speicherplatz der PlayStation 5 zu erweitern. Microsofts Lösung mit Speicherkarten-Dongles ist noch etwas unkomplizierter, dafür bietet Sonys Herangehensweise aber mehr Flexibilität.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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13 Kommentare
  1. Habe am Samstag eine WD Black 2 Tb gen4 für 290€ bei ebay gekauft, bin gespannt was die so reissen wird! Beta ist schon installiert 😉

  2. „Die PS5 schrieb der Samsung 980 Pro dabei direkt eine Leserate zu: ca. 6.500 MB/s was unter den Herstellerangaben liegt, aber voll ausreichen sollte. Auch wird das Laufwerk anschließend korrekt im System angezeigt und erlaubt es auch, bereits installierte Spiele dorthin zu verschieben.“

    Das wird dann wohl an den Prioty Levels liegen, die Mark Cerny damals meinte. Weswegen er eben auch sagte, dass die SSDs einen entsprechenden Headroom brauchen.

    Insgesamt sieht das auch alles sehr gut aus bisher. Insbesondere preislich kommt man ja auch hervorragend weg. Zu den 160 Euro für eine SN850 bzw. 170 Euro für eine 980 PRO kommen ja lediglich ~15 Euro für einen Heatsink hinzu. Macht da auch absolut keinen Sinn bspw. die SN850 mit Heatsink zu kaufen und dann deutlich mehr zu zahlen.

    Da sieht man dann auch schon, dass Sonys Ansatz mit den M.2 SSDs jetzt langfristig kundenfreundlicher ist. Einerseits kann ich mir diese zur Not auch noch in den PC stecken, wenn ich meine PS5 mal loswerden will. Andererseits sieht man auch jetzt schon einen klaren Preisvorteil gegenüber Microsofts proprietärer Lösung. Hier muss man ja auch immer bedenken, dass in der XBox nur eine langsamere PCIe-Gen3 SSD steckt, die trotz schlechteren Specs zur Zeit teurer angeboten wird als PCIe-Gen4 SSDs und auch in der Vergangenheit noch nicht günstiger war als eine SN850 + 15 Euro Heatsink.

    Bleiben die Berichte jetzt so positiv werde ich meine PS5 gegen Weihnachten wohl auch aufrüsten.

    • Ach ja bevor ich’s vergesse. Hast du nicht irgend einen Schwachsinn erzählt von wegen der Lüfter würde jetzt lauter drehen und die Konsole insgesamt lauter laufen??

      Die bisherigen Erfahrungen sprechen aber vom Gegenteil. Die Lautstärke ist immer noch die selbe. Was sagst du dazu du Schlaumeier?? /rofl

      • Das sind Infos aus Sonys Umfeld ja.
        Bisher habe ich aber auch noch keine Dezibelmessungen zu dem Thema gesehen. Hast du denn welche gemacht oder schreibst du das hier jetzt nur frei nach Ohr.

        Es kann auch durchaus sein, dass Sony die entsprechenden Lüfterkurven in der Beta noch nicht eingespielt hat, oder die PS5 das eben abhängig von der Temperatur der SSD regelt. Würde unterm Strich auch Sinn machen. Da hättest du dann auch ggf. Unterschiede je nach Modell. Manche SSDs werden ja wärmer als andere.

    • Die Seagate Expansion gab es auch bereits für 168,49 € beim Mediamarkt und da ist der Heatsink schon dabei, den man bei den NVMe SSDs dazu kaufen muss, sie war also bereits günstiger als die 160 € für SN850 plus 15 € Heatsink: https://www.mydealz.de/deals/seagate-speichererweiterungskarte-fur-xbox-series-xs-mediamarkt-1819914

      Man sieht an der Xbox Series S|X schon gut, dass proprietär nicht immer schlecht sein muss – garantierte Funktion, Kompatibilität und Features (u.a. Hotplug) sowie sichergestellte Kühlung. Dazu ist sie bereits seit Launch verfügbar und wesentlich kompakter (entspricht eher einer 2230er Größe – da findet man genau eine SSD in dem Formfaktor mit der Größe und die ist noch teurer). Auch soll es weitere Größen und Hersteller geben (es geht das Gerücht um, dass Seagate 1 Jahr Exklusivität hat). In der Schreibleistung ist sie auch schneller als die interne SSD der PS5.

      Auch hat nicht jeder einen PC oder Notebook zuhause wo er nicht mehr benötigte SSDs „entsorgen“ kann, wieso auch immer man das tun sollte, gerade bei der Xbox Series S|X dank der Hotplug-Fähigkeit kann man auch mehrere herumliegen haben und innerhalb von Sekunden wechseln oder mitnehmen, das geht bei der PS5 gar nicht, da muss man beim Upgrade in der Tat sehen was man mit der alten SSD macht.

      Das sollte man alles nicht vergessen, wenn man jetzt Sonys Lösung als die bessere darstellt.

      • Beide haben ihre Vor- und Nachteile, denke ich. Ich nutze die Seagate Expansion Card und sie ist definitiv die unkompliziertere Lösung: Anstecken und loslegen.

        Bei Sony hat man nun eben mehr Optionen und preislich wird man, gerade langfristig dadurch günstiger unterwegs sein. Aber Ein- und Ausbau ist wesentlich umständlicher und „mal eben“ mitnehmen dadurch auch nicht gegeben.

        Ich hab mir am WE das Modell von WD bestellt :-).

      • Ich bin mal gespannt wie viele andere SSD Hersteller XBox Speichererweiterungen anbieten werden. Der M.2 Markt wird da aber mit großer Wahrscheinlichkeit weiterhin größer bleiben, weswegen das preistechnisch weiterhin vorteilhaft sein sollte. Man muss halt bedenken, dass die Hersteller dort extra für die XBox SSDs Fertigungslinien brauchen usw.. Würde mich daher eben nicht wundern, wenn da nur wenige Hersteller aufspringen.

        Was Features wie Hotplug angeht ist es natürlich alles schön und gut. Ich sagte ja auch nicht, dass das Konzept grundsätzlich kacke ist. Als PSVita Besitzer stellen sich mir dennoch die Nackenhaare auf, wenn ich an die Nachteile denke, die potenziell auch bei der XBox SSDs auftreten können. Sollte MS jetzt nstürlich schaffen den Formfaktor in anderen Bereichen zu verbreiten sieht alles ja wieder anders aus

        • Witzigerweise was Sony früher die Firma mit den proprietären Lösungen siehe Memory Stick. Ich bin auch mal gespannt wann andere Hersteller und Größen für die Xbox kommen, würde ganz gerne eine 2 TB haben. Preislich gehe ich auch eher davon aus, dass die „generischen“ NVMe SSDs da im Vorteil sein werden, aber man sieht ja aktuell, dass die Differenz trotz der aktuellen Ein-Hersteller und -größen Lösung nicht gar so groß ist.

          Die Expansion Karte ist ja im Grunde eine CFexpress Karte nur dass sie ins Gehäuse der Typ B Variante die Performance von Typ C untergebracht haben (vermutlich dank PCIe 4). Gibt auch Reddit auch schon die ersten Versuche, was mit einem CFexpress Gehäuse selbst zu basteln, was aber bislang meine ich noch gescheitert ist.

      • Es gibt nicht die eine bessere Lösung. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile.
        Nutzer die zumindest ein Minimum an Hardware und Tech Erfahrung haben, sollten mit beiden Ansätzen sehr gut klarkommen.
        Zudem sollte man sich mal bewusst machen, dass ein Großteil der „normalen“ Nutzer die Konsole so lassen wird wie sie ist. Der normale Hobby Nutzer benötigt keine 15 Spiele oder mehr, die parallel installiert sind.

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