Samsung führt Zertifizierung für Displays mit echten Quantum-Dot-Materialien ein

Samsung möchte es seinen Kunden erleichtern, Fernseher mit echten Quantum-Dot-Materialien – sprich QLED-TVs – zu erkennen. Die Zertifizierung „Real Quantum-Dot Displays“ soll zudem helfen, schwarze Schafe im Business zu entlarven.

Samsung Electronics hat sich vom TÜV Rheinland eine Zertifizierung für seine QLED-Fernseher aus 2025 gesichert. Die Zertifizierung als „Real Quantum Dot Display“ soll dem Kunden dabei versichern, dass es sich um einen Fernseher mit „echtem“ Quantum Dot-Material handelt. Doch wieso ist eine solche Zertifizierung eigentlich notwendig, wenn die Modelle mit der Bezeichnung QLED bzw. QLED-TV bereits ausreichend gekennzeichnet sind?

Mitbewerber liefern angeblich QLED-TVs ohne echtes Quantum Dot-Material

Wer sich eine Packung Schokoladenkekse kauft, möchte beim Auspacken keine Vanillekekse vorfinden. Klar, beide können gut schmecken, jedoch erhält der Kunde nicht das, was er erwartet bzw. wofür er bezahlt hat. Einen ähnlichen Disput gibt es derzeit zwischen Samsung Electronics und den TV-Herstellern TCL und Hisense. Laut Auffassung des koranischen TV-Herstellers verkaufen die Mitbewerber ihre Fernsehgeräte unter der Produktbezeichnung „QLED TV“, obwohl diesen Geräten eine wichtige Komponente für die erweiterte Farbdarstellung fehlt. In den USA hat sich Hisense deswegen bereits eine Sammelklage eingefangen. An diesem Thema könnte also mehr dran sein als zunächst angenommen.

Samsung will mit "echten" QD-TVs den Markt erobern.
Samsung will auch mit „echten“ QD-TVs den Markt erobern – die haben aber nichts mit „Real Quantum Dot Displays“ zu tun.

Damit wird auch klarer, was Samsung Electronics seinen Kunden mit „Real Quantum Dot Display“-Zertifizierung mitteilen möchte: Wer bei uns Schokokekse bestellt, bekommt auch Schokokekse. An dieser Stelle muss man Samsung Electronics aber auch etwas rügen, denn die Bezeichnung „Real Quantum Dot Display“ ist in sich dann auch etwas irreführend. Es wird nämlich bereits seit längerer Zeit an Displays mit selbstleuchtenden Quantum-Dot-Pixeln geforscht – sogenannten EL-QD-Displays – die in diesem Kontext dann ein „echtes echtes Quantum Dot-Display“ darstellen würden. Im Prinzip nutzen beide Technologien Quantum Dot Material, bei den ausgezeichneten TV-Modellen von Samsung handelt es sich jedoch weiterhin um Fernseher mit einem LCD-Aufbau.

Diese QLED-TVs gelten jetzt als „Real Quantum Dot Displays“

Die Zertifizierung des TÜV Rheinlands basiert im Übrigen auf der Einhaltung des internationalen Standards IEC 62595-1-6, der den Aufbau und die Funktionsweise von Quantum Dot Lichteinheiten mit blauen Lichtquellen definiert. Folgende Modellreihen wurden von TÜV Rheinland geprüft und zertifiziert:

  • Neo QLED 8K (QN990F, QN950F)
  • Neo QLED 4K (QN90F, QN85F, QN80F, QN70F)
  • QLED 4K (Q8F, Q7F, Q6F)

Samsung möchte mehr Transparenz für Kunden schaffen und verdeutlichen, welche TVs tatsächlich hochwertige QLED-Technik einsetzen. Zudem geht es wie bereits erwähnt darum, sich von der chinesischen Konkurrenz abzugrenzen.

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Dominic Jahn
Dominic Jahn
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3 Kommentare
  1. Zugegebenermaßen halte ich diese Zertifizierung für nicht allzu hilfreich, da die nur ein limitiertes Szenario beschreibt und vorgibt. Aber zu Verwirrungen sollte das nicht führen, wenn man von dem Begriff „Quantum Dot“ nicht mehr erwartet, als was es letztendlich ist. Das „Q“ oder „QD“ schreibt weder den Panel-Typ (OLED vs. LED) noch die Art der Anregung (Photo- vs. Elektrolumineszenz) vor. Lediglich, dass irgendwo Quantum Dot Material verbaut sein sollte.

  2. Die wichtigste Frage die sich mir stellt bleibt allerdings unbeantwortet.
    Gibt es denn Qualitätsunterschiede zwischen Samsung Qled TVs und den Geräten aus China?

    • Mittlerweile werden ja fast alle LCD-Panels in China hergestellt, da die westlichen und koreanischen TV-Hersteller ihre eigenen Produktionsstätten und auch Patente verscherbelt haben. Somit ergeben sich die größten Unterschiede eher durch die Technik um das Panel herum (Software, Technik für die Panel-Ansteuerung, Gehäuse, Ökosystem, usw.).
      Allein von der grundsätzlichen Qualität haben TCL oder Hisense ordentlich aufgeholt, teilweise gleichgezogen. Bei der Bildverarbeitung haben die etablierten Hersteller noch einen kleinen Vorsprung und auch die Zonensteuerung bei Mini-LEDs gelingt den Chinesen noch nicht so gut. Aber mittlerweile sind das nur noch Nuancen und wenn man den letztendlichen Preis dazu nimmt, dann sind die eindeutig die Preis-Leistungssieger. Das ganze bezieht sich halt allein auf LCDs, da OLEDs in China immer noch weiter entwickelt werden müssen. Aber da ist es nur eine Frage der Zeit bis die das auch hinbekommen und dann muss man schauen, wie lange der Vorsprung von LG und Samsung dann ausreichen wird.

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