Sky geht gegen Piraterie vor: Umtauschaktion für Kunden im Kabelnetz von Vodafone

Der Pay-TV-Anbieter Sky ist auch von Schwarzsehern betroffen. Jetzt zeichnet sich eine neue Vorgehensweise gegen Piraterie ab.

Aktuell sieht es nämlich danach aus, dass einige Zuschauer, die Sky im Kabelnetz empfangen, bald neue Hardware benötigen. Dies sind Überbleibsel einer anderen Ära, als Sky den Kunden noch zum Empfang CI+-Module angeboten hat. Damit ließen sich dann beliebige Satelliten- und Kabel-Receiver für den Empfang bereithalten. Mittlerweile hat Sky Deutschland diese Praxis aber eingestellt und bietet Neukunden die Option nicht mehr an.

Sky drängt zum Hardware-Tausch

Jetzt will man sich aber eventuell schleicht ganz davon lösen: Viele Bestandskunden haben offenbar Post von Vodafone bekommen, wenn sie im Kabelnetz von Vodafone unterwegs sind und Sky über ein CI+-Modul und eine Smartcard empfangen. Vodafone teilt mit, dass dieser Empfangsweg nicht mehr Skys Sicherheitsanforderungen entspreche und die Hardware daher getauscht werden müsse.

Nach einem Update verschwinden manchmal TV-Sender vom Sky Q Receiver!
Sky will die Kunden zu seinen Sky-Q-Receivern drängen

Sky hat diese Verfahrensweise auf Nachfrage bestätigt. Es sei der Wechsel auf wahlweise einen aktuellen Receiver direkt von Vodafone oder aber von Sky erforderlich. Die ominösen „Sicherheitsgründe“ sind dabei offenbar das Vorgehen gegen potenzielle Piraterie. Vodafone bietet dabei in seinem Schreiben an, kostenlos einen neuen Receiver und eine neue Smartcard zur Verfügung zu stellen.

Sky Deutschland im Vodafone-Kabelnetz: Hardware-Tausch oder „Tschüss“

Den Kunden stehe es laut dem Schreiben frei, bei ihrer alten Hardware zu bleiben, dann sei der Empfang des Pay-TV-Angebots von Sky Deutschland aber nicht mehr möglich. Satelliten-Nutzer sind noch nicht betroffen: Sie können weiter das bisherige Modell mit CI+-Modul verwenden. Das gilt aber nur für Bestandskunden. Neukunden erhalten die Chance nicht mehr.

Letzten Endes ist das natürlich auch eine Taktik, um die Kunden zu den hauseigenen Sky-Q-Receivern zu schubsen. Als Alternative gibt es freilich noch die Nutzung von Skys Streaming-Angebot WOW, das technisch allerdings veraltet ist. So verwendet man einerseits eine sehr aggressive Kompression, bleibt aber zudem auf maximal 1080p beschränkt und bietet weder 4K noch HDR oder 3D-Sound.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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13 Kommentare
  1. wie ich es schon zu anderen Themen geschrieben hatte, es wird langsam Zeit, dass man für sich die Uhren wieder langsam zurück dreht. Wir konsumieren immer mehr Internet, Streaming und Games. Ich selbst kann das nicht mehr so genießen. Masse statt Klasse. Als Kind/Jugendlicher freute ich mich richtig auf den Samstag Abend. Da gab es den „Phantastischen Film“ nach dem Wort zum Sonntag.
    Leider haben wir keine Videothek mehr. Bin da bis zum bitteren Ende Kunde gewesen. Hat mir mehr gefallen als N*tfl*x und *m*z*n. Letzteres habe ich noch, aber da kommt auch nicht mehr wirklich interessantes für mich.
    Werde wieder mehr ins Kino gehen und statt viel im Netz zu verbringen, wieder mehr an die frische Luft gehen. Zocken will ich versuchen wieder echte LAN Partys zu machen mit den einfachen Games, wo man den Server selbst startet/hostet.
    Diese Firmen muss man dahin schicken wo sie herkommen. Deren Bosse sollen auch mal die Gürtel enger schnallen.

  2. In Wahrheit geht es um neue Einnahmequellen, Receivermiete und Daten abgreifen, geht mit eigener Hardware nunmal viel einfacher und effizienter.
    Wenn die DAZN sich für 2025 die BL Rechte sichert, was die ja sowieso anstreben, ist Sky eh Geschichte

    • Der Receiver kostet keine Miete. Vor allem weil der bei meinem Vertrag „zwingend“ notwendig ist, darf der auch keine Extra-Kosten verursachen. Allerdings müsste ich den Receiver bei Vertragsende wieder zurückgeben.

  3. Sky soll sich einfach von Kabel & Sat Receivern lösen und endlich die WOW App in 4K HDR und 3D Sound auf den Markt schmeißen. Damit würde sich das Problem von selbst lösen und der blöde Hardwarezwang wäre auch weg. Wer will denn heute noch einen Receiver zuhause stehen haben? IP / Streaming ist die Zukunft.

    • Nö, ich wäre weiterhin für die Verbreitung über zumindest Sat. Zu mal das auch Pflicht für die Übertragung von Bundesliga-Spielen ist. Deshalb hat ja auch DAZN zwei lineare TV-Kanäle an den Start gebracht.
      Die Übertragung über Sat z.B. hat den Vorteil, dass man sich nicht mit überlasteten Servern rumärgern muss. Ok, ich hab zwar so gut wie nie Probleme bei Live-Streams gehabt, aber alleine wegen der Gefahr wäre ich schon dagegen.

  4. Die glauben bei Sky ernsthaft die können sämtliche Piraten mit dieser Aktion rauswerfen. Anscheinend wissen die aber nicht dass das „verheiraten“ von Smartcards mit dem aktuellen Protokoll schon lange geknackt wurde.

    Das wirklich eine doppelt loose Situation für Sky. Einmal verlieren sie dadurch eine Menge Kunde und verlieren mit dem Umtausch der Hardware viel Geld. Vielleicht könnte am Ende des Tages diese Aktion wirklich zur Pleite diesen Konzern führt bzw. zu einem Verkauf für sehr wenig Geld.

  5. Hmhm, das ist schon paradox. Falls der Kunde Post bekommt , dann ja nur weil er dort ein Kundenkonto usw hat – also ist er doch kein Pirat,oder sonstwas illegal. Aber , wie auch immer, scheint ja SKY eine Art „Hausrecht“ zu haben. Kann wohl auch einfach so ,den Vertrag von sich aus kundigen – auch wenn SKY die Nase des Kunden nicht passen sollte. Dagegen kann man wohl nix machen.

    • Achso, der SKY Receiver unterstützt nur eine Smartcard – falls man SKY extra hat und von Kabel/Unitymedia/Vodafone eine zusatz Option gebucht hat – gibt es eine zweite dazu. Mit SKY Q geht das ja nicht – entweder dann alles über Vodafone auf eine Karte , ob man will oder nicht. Aber wenn man dann bei Vodafone ist , muss man dann den SKY Q nutzen? Oder den Vodafone Giga-Knödel? Oder was man möchte? Und Receiver zu Hause….das ist ja echt Banane….

    • Irgendjemand muss ja ein Kundenkonto haben, um dann das Signal als illegalen Stream weiter zu verbreiten. 😉
      Solche Verträge können in der Regel immer beidseitig gekündigt werden. Genaueres regeln die AGB. Mich hat z.B. letztes Jahr auch einfach so die Kfz-Versicherung zum Jahresende gekündigt, ohne dass ich einen Unfall hatte oder so. War alles regulär. Aber gleichzeitig hat dann auch der Sky-Kunde ein Sonderkündigungsrecht, wenn er zu neuer Hardware „gezwungen“ wird. Ist dann für die Leute vorteilhaft, die eh vorhatten den Vertrag zu kündigen, aber noch eine zu lange Laufzeit haben. 🙂

      • Aha, hab mich mittlerweile ein bischen eingelesen. Liegt wohl auch daran , daß wohl der Sky Meinung nach, die meisten Pairing Server (sagt man das so?) hauptsächlich in den Kabelnetzen zu finden sind. Das man das mit den Modulen machen kann, war mir gar net klar.

        • Woher das Signal stammt ist im Endeffekt unerheblich. Aber beim Kabelempfang hat man bisher mit der entsprechenden Smart-Card eine freie Receiver-Wahl. Dadurch kann man auch Receiver verwenden, die das Signal in Form eines Streams im heimischen Netzwerk bereitstellen, so ähnlich wie Sat-to-IP. Diesen stream kann man dann natürlich auch über das Internet weiterleiten und somit „allen“ zugänglich machen.
          Beim Sat-Empfang braucht man mittlerweile unbedingt den SkyQ-Receiver, mit dem das natürlich nicht möglich ist. Man kann dann also nur noch den Live-Stream (SkyGo oder SkyQ) weiter verbreiten.
          Dass die Smartcard von Sky durch eine Manipulation eines entsprechenden Nicht-Sky-Receivers auch (wieder) verwendet werden kann, ist ja nochmal ein anderes Thema. 🙂

  6. Alles Gründe weshalb ich schon vor mehreren Jahren SKY aufnimmerwiedersehen gesagt habe. Diese Zwangskopplung an SKY-Hardware ist sowas von veraltet. Aber noch gibt es ja anscheinend genug Kunden, die sich derartiges diktieren lassen.

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