Sony präsentiert Prototyp mit neuer Mini-LED-Displaytechnologie für 2024

Es gibt erste Informationen zu Sonys Next-Generation Mini-LED-LCD Bildschirmtechnologie für TV-Geräte. Wird diese bereits 2024 im Sony X95M zum Einsatz kommen?

Viel zu spät zur Schulaufgabe erscheinen, nur um diese dann mit einer glatten 1+ zu bestehen? Genau so lief es im vergangenen Jahr, als Sony als einer der letzten TV-Hersteller seine Premium-Geräte für das Weihnachtsgeschäft in den Handel schickte. Der 4K QD-OLED TV der A95L-Serie konnte sich in mehreren Vergleichstests als bestes TV-Gerät 2023 behaupten. Doch Sony ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern arbeitet bereits an weiteren Innovationen, die in naher Zukunft unser audiovisuelles Empfinden auf die Probe stellen sollen. So wurden mehrere Pressevertreter ins Hauptquartier von Sony nach Tokyo eingeladen, um einen ersten Blick auf deren neue Mini-LED-LCD Displaytechnologie zu werfen, die vielleicht schon in diesem Jahr in ersten Konsumentenprodukt in den Handel gelangt.

Die Informationen stammen von flatpanelshd.com und wie alle anderen Teilnehmer der Pressreise, dürfen keine genauen Spezifikationen, Displaygrößen oder gar Fotografien geteilt werden. Denn eine unterschriebene Verschwiegenheitserklärung soll noch bis Mai 2024 gelten und dafür sorgen, dass Sony seine neue Mini-LED-Displaytechnologie selbst mit einem großen Knall präsentieren kann. Es gibt jedoch bereits einige Details, die auf jeden Fall Lust darauf machen, woran Sony derzeit arbeitet.

Beehrt uns Sonys „Mini-LED-LCD 2.0“ bereits 2024?

Als Erstes: Die Chancen stehen gar nicht mal so schlecht, dass wir die neue Mini-LED-LCD-Displaytechnologie noch in diesem Jahr zu sehen bekommen. Womöglich sogar in einem marktreifen Produkt für Endkunden. Ob das Produkt dann mit einer eigenen Serie, oder als Nachfolger des X95L eingeführt wird (X95M), darüber lässt sich derzeit nur spekulieren. Fest steht, die Verbesserungen, die die neue Displaytechnologie mit sich bringt, hat einen bleibenden Eindruck bei den Journalisten hinterlassen (haben wir auch bereits von anderen Quellen gehört).

Wie gut sich Sonys Mini-LED-Prototyp wirklich gegenüber den Konkurrenz- und Vorjahresprodukten geschlagen hat, dass wissen derzeit nur die Redakteure, die vor Ort waren (Illustation)
Wie gut sich Sonys Mini-LED-Prototyp wirklich gegenüber den Konkurrenz- und Vorjahresprodukten geschlagen hat, dass wissen derzeit nur die Redakteure, die vor Ort waren (Illustation)

Das ganze erinnert uns übrigens sehr an die optimierten TV-Varianten, mit Backlight Master Drive, mit denen sich der japanische TV-Hersteller vor mehreren Jahren der Konkurrenz meilenweit voraus war. Und Sony scheint sich jetzt auch im Bereich Mini-LED-LCD einen ähnlichen Vorsprung herausarbeiten zu wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen alle drei Komponenten, die sich für eine gute Bildqualität verantwortlich zeigen, optimiert werden:

  • Der Bildprozessor, der für die Aufteilung des Eingangssignals in LCD- und LED-Hintergrundbeleuchtungsdaten verantwortlich ist (manchmal auch als „Dimm-Algorithmus“ bezeichnet).
  • Der Treiber (Driver), der mit der Umwandlung der LED-Hintergrundbeleuchtungsdaten in analoge Signale beauftragt ist.
  • Und die (Mini-)LED-Hintergrundbeleuchtung, die das elektrische Signal in sichtbares Licht umwandelt (das dann von der LCD-Anzeige für Licht-/Farbpegel reguliert wird).

Neuer 22-bit-Driver für Sonys 2024 Premium-Mini-LED

Sony ist der Ansicht, dass sie diese Disziplinen besser beherrschen als jeder andere, auch wenn seine LCD-Fernseher nicht immer die höchste Anzahl an Dimmingzonen unter den Fernsehherstellern aufweisen. Im Jahr 2024 wird Sony auf einen neuen 22-Bit-MiniLED-Treiber umsteigen (10-Bit aktuell + 12-Bit-PWM, während das LCD-Panel weiterhin 10-Bit bleibt). Das Unternehmen behauptet, dass dieser Treiber der weltweit kleinste ist und damit die Integration von mehr Dimmingzonen ermöglicht.

Sony X95L 4K Mini-LED-TV von Sony
Der X95L 4K-Mini-LED-TV wird 2024 womöglich von einer neuen Mini-LED-Displaytechnologie abgelöst (vielleicht X95M)

Der MiniLED-LCD-Fernseher aus dem Jahr 2024 wird mehr Dimmingzonen aufweisen. Obwohl Sony die genaue Anzahl der Zonen nicht bekannt gibt, sagte es, dass jede TV-Größe mehr Zonen als das entsprechende Z9D/ZD9 haben wird, das 2016 den Standard für lokales Dimmen deutlich angehoben hat. Natürlich hat es seitdem Fortschritte auf diesem Gebiet gegeben.

Der ausgestellte 2024 Prototyp, mit dem neuen Mini-LED-Backlight, war bis zu 1.5x heller als das X95L Topmodell aus dem letzten Jahr, obwohl der Stromverbrauch um die 10-15 Prozent niedriger war. Im Eco-Modus, soll die Stromersparnis sogar bei 30 Prozent liegen. Ob sich diese Zahlen auch bis zum Marktstart der Displaytechnologie behaupten können, werden wir sehen. Sony wird hier sicherlich noch in die Feinabstimmung gehen.

Sonys neue Mini-LED-Technologie überzeugt im Vergleich

Sony hat seinen neuen Mini-LED-Prototyp auch in einer Testumgebung gegen bereits erhältliche TV-Geräte antreten lassen, damit sich die Redakteure davon überzeugen konnten, welches Potenzial in der Displaytechnologie steckt. Im ersten Testballon wurde das LCD-Panel zur Hälfte entfernt, um zu zeigen, wie effektiv die Dimmingzonen des Mini-LED-Backlights arbeiten. Ihr könnt euch das in etwa so vorstellen (ZD9 aus 2016):

Der Prototyp wurde neben einen Samsung NEO QLED Mini-LED-TV gestellt, bei dem ebenfalls die Hälfte des LCD-Displays entfernt wurde. In sehr hellen Szenen soll der Prototyp das Modell des TV-Marktführers Samsung deutlich übertroffen haben. Das Dimming auf dem Samsung Neo QLED TV war in hellen Szenen wohl etwas „agressiv“ bzw. lies die Leuchtmittel mit Vollgas laufen. Sonys Mini-LED-Prototyp soll hier weitaus feiner abgestimmt haben, welche Lichtleistung für den jeweiligen Bildbereich benötigt wird und orientierte sich hier weitaus besser an der Signalquelle. An dieser Stelle müssen wir anmerken, dass es sich sich leider nicht prüfen lies, ob Sony das Konkurrenzprodukt mit „übersteuerten“ Bildeinstellungen hat laufen lassen (z.B. Dynamik-Bildmodus).

2024 Prototyp steckt Vorjahresmodelle in die Tasche

Im zweiten Test trat der 2024 Mini-LED-Prototyp gegen seine Geschwister aus dem Vorjahr an. Der Sony X95L (2023 Mini-LED-TV) und A80L (2024 WOLED TV) konnten dem 2024-Modell wohl nicht das Wasser reichen. Während der OLED noch in Szenen mit niedriger Luminanz mithalten konnte, musste sich das Modell jedoch in hellen Szenen deutlich geschlagen geben. Auch bei der Durchzeichnung von Details in hellen und dunklen Bildbereichen, konnte der „X95M“ die Vorjahresmodelle übertrumpfen.

Es ist sicherlich ziemlich schwer, keinen visuellen Vergleich zu haben, sondern nur eine Beschreibung der Displaytechnologie. Wir können nur hoffen, dass wir schon bald Sonys 2024 Mini-LED-Prototyp oder ein marktfertiges TV-Produkt zu sehen bekommen, um euch entsprechend Bilder und weitere Informationen liefern zu können.

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Dominic Jahn
Dominic Jahn
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4 Kommentare
  1. @mule: ich wâre nicht so vorschnell mit deiner Meinung. solange OLED das burn in und maximales Helligkeitsproblem nicht im Griff hat ist Mini LED eine mega alternative, weil man es nicht mit der LCD Technik vergleichen kann. die LEDs können einzeln angesteuert werden, es gibt kein burn in und heller als OLED ist es auch. haste schon Mal ein Premium Led in einem stockdunklen Raum gesehen? ich schon und das Bild ist mega! Micro Led ist noch heller aber nicht bezahlbar. OLED käme bei mir eh nicht ins Haus. TVs werden eh immer interessanter. kurzdistanz laser TV werden populärer. bei TVs wird es ab 80 Zoll auch preislich uninteressant. standardgrössen in Zukunft werden 100 und 120 Zoll. mit TV unrealistische Preise und laser TVs gibt es ab 3000 Euro mit der Leinwand. wenn die Leute Platz für einen 100 Zoll TV hätten dann kann man entweder eine 100 Zoll crt nehmen oder noch cleverer eine Bodenleinwand die einfach hochfährt. mach dich Mal schlau über you Tube. da gibt es genug Videos was es an sinnvollen Technologien gibt. ich würde meine laser und Led Kombi niemals hergeben wollen. auf gar keinen Fall. meine Besucher sind geflashed vom Bild und dem fairen Preis…

    • Also OLEDs haben seit 2019 kein Burn In Problem mehr. Außer man lässt absichtlich 20-30 Stunden auf höchster Helligkeit ein Standbild laufen.
      Die neusten Modelle ist es durch Pixel Shift und andere KI Hilfen bei normaler Nutzung nicht mehr erwähnenswert. Dafür habe ich bei Schwarzen Balken eben keine Ausläufe mit heller Farbe oder Ghosting. Mein iPad Pro 12.9 Zoll 2022 hat so ein Premium Mini LED und ab Helligkeit 90% SDR/HDR sieht man deutlich die schwarzen Balken oben mit grellen Verlauf. Da ist aber das einzige aber eben bei 12.9 Zoll und dem Premium Display. Wenn der Sony so ist nur in Groß kann man nichts falsch machen. Leider sind die Hersteller wie Hisens oder TCL da Marktführer aber die sind eben unsauber verarbeitet von der Displayqualität und haben viele Bugs mit der Software Steuerung für das Panel. Sony hat da mal wie schon im Artikel stand großartiges geleistet damals bei LCD aber irgendwann die Lust verloren das auch bei LED zu tun nach dem man bei LG einfach die OLED Panel aufgewertet hat.

  2. Mini-LED ist ein totes Produkt. Die Zukunft liegt entweder bei OLED oder Micro-LED. Mini-LED ist der Versuch Sonys krampfhaft an der LCD-Technik festzuhalten, weil man keine eigene OLED-Technologie hat und Micro-LED immer noch zu teuer für den Konsumentenmarkt ist.

    • Wir leben allderings nicht in der Zukunft sondern im „Hier und Jetzt“. Und aus Unternehmensicht ist es nunmal wirtschaflich alle massenmarktüblcihen Preiskategorien abzudecken. Der meiste Umsatz wird im Einstiegsklassesegment gemacht, MiniLED ist da näher dran als OLED, und da hat OLED bislang nichts zu melden und das wird auch noch jahrelang so bleiben.

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