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Drei Jahre nach dem unerwartet erfolgreichen Star Wars – Krieg der Sterne legte George Lucas nach. Drei Jahre, in denen sich der Kult rund um Star Wars bereits verselbständigt hatte und in denen die Kinozuschauer der Fortsetzung entgegenfieberten. Und das, obwohl der Schöpfer des Ganzen lange Zeit selbst nicht vom Erfolg überzeugt war. Star Wars lief aber derartig erfolgreich, dass mehrere Dutzend Kinos den Film über ein ganzes Jahr im Programm hielten – so erfolgreich, dass der deutsche Kinostart seinerzeit verschoben werden musste. Schlicht aus dem Grund, weil 20th Century Fox nicht genügend Kopien angefertigt hatte. 640 Mio. Dollar US-Einspiel bedeuteten seinerzeit, dass er den Weißen Hai als erfolgreichsten Film aller Zeiten abgelöst hatte. Das Ganze wohlgemerkt bei 11 Mio. Dollar Produktionskosten. Eine Fortsetzung schien also unvermeidbar. Wobei Lucas anfänglich überhaupt keine Lust hatte, sich diese Strapazen erneut anzutun. Während des Drehs zum Vorgänger kam er mehrfach an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit.Nun aber wollte er die Geschichte zu einem Ende bringen und noch viel mehr Ideen einbringen.
Allerdings musste er fast von vorne beginnen, denn zahlreiche Mitarbeiter des ersten Films waren zu anderen Produktionen „übergelaufen“ und mit einigen (wie ILM-Stratege John Dykstra) hatte er sich zudem überworfen. Aufgrund eines komplizierten Deals mit 20th Century Fox beschränkte er sich nun voll und ganz auf die unterschiedlichen Produzentenrollen und die Kontrolle über die kreativen Prozesse. Irvin Kershner, einer seiner damaligen Professoren an der School of Cinematic Arts, übernahm den Stuhl des Filmdirigenten. Als solcher begann er im März 1979 mit den Dreharbeiten im frostigen Norwegen – teils bei Temperaturen von -30° C. Doch der Aufwand lohnte sich: Das Imperium schlägt zurück ist tatsächlich der Star-Wars-Film, der bis heute am meisten Zuspruch hat und von den allermeisten Fans und Kritikern als der beste sämtlicher (nun neun) Teile angesehen wird. Noch 2006 wählte ihn die Zeitschrift Empire gar zum besten Film aller Zeiten.
Und selbst wenn man soweit mit seiner Meinung gar nicht gehen möchte, kann man nicht umhin, den zweiten Teil als besser zu bezeichnen als seinen Vorgänger. Selten schaffte es ein Sequel, die einmal etablierten Figuren, tatsächlich relevant zu vertiefen und gleichzeitig für eine Intensivierung der zuvor eher dünnen Story zu sorgen. Die hinzugekommenen Figuren wie Meister Yoda, Boba Fett oder Lando Calrissian bereicherten das Universum um höchst interessante Charaktere, die mittlerweile selbst kultisch verehrt werden. Vermutlich dürfte Yoda neben E.T. die bekannteste nicht menschliche Kinofigur aller Zeiten sein. Und das trotz oder gerade wegen seiner durcheinandergewürfelten Grammatik. Was 19 Jahre später bei einem gewissen Jar Jar Binks nicht mal mehr im Ansatz funktionierte und nur unnötig-albern wirkte, machte Yoda auch zur Sprachikone, deren Sprüche heute T-shirts zieren. Die Szenen zwischen Luke und dem kleinen grünen Wesen auf Dagobah gehören ohnehin zum Stärksten, was die Saga in neun Teilen zu bieten hatte und erkunden sehr genau das Wesen des jungen Skywalker und die Philosophie, die hinter „der Macht“ steht.
Parallel dazu entfaltet sich im Hintergrund ein neues Aufeinandertreffen der Mächte, das von Vader durch die Hintertür eingeleitet wird und demonstriert, dass der Imperator und sein Gefolge wirklich jeden über die Klinge springen lassen – ob er ihnen mal nützlich war oder nicht. Atmosphärisch verknüpfen sich die unterschiedlichen Handlungsebenen dichter als im Vorgänger und die unterschiedlichen Schauplätze bieten noch mehr Abwechslung. Immerhin ließ man in den Studios mehr als doppelt so viele Sets errichten und konnte durch das gesteigerte Budget auch noch atemberaubendere Spezialeffekte liefern. Kershner, so viel Kritik an George Lucas muss erlaubt sein, ist schlicht der fähigere Regisseur – vor allem auch im Umgang mit den Darstellern. Während diese nach dem ersten Teil oft kritisierten, dass Lucas kaum Anweisungen gab und am Set eher schüchtern erschien. Dem Imperium schlägt zurück merkt man an, dass er zielstrebiger und entschlossener umgesetzt wurde.
Das gefiel zwar vielen zeitgenössischen Kritikern nicht (die sich inzwischen von Star-Wars-Kritikern zu -Fans entwickelt hatten), sorgte aber vor allem in der Nachbetrachtung für mehr Lob als Tadel. Und selbst wenn es sich hier um einen Mittelteil einer dreiteiligen Saga handelt, die ohne echten Anfang und ohne echtes Ende auskommen muss, ist es doch der beste Mittelteil einer Trilogie. Und er hält wohl eine der schockierendsten und überraschendsten Wendungen der Filmgeschichte parat, wenn Luke von …. ähm … es soll ja Leute, geben, die die klassische Trilogie noch nicht gesehen haben. Deshalb: Psssst!
- Spieldauer: 127 Minuten
- Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
- Sprache: Italienisch (DTS 5.1), Deutsch (DD 7.1 Plus), Französisch (DD 7.1 Plus)
- Hamill, Mark, Ford, Harrison, Fisher, Carrie (Schauspieler)
- Kershner, Irvin(Regisseur)
Bildqualität (75%)
Star Wars – Das Imperium schlägt zurück ist natürlich ebenfalls analog gefilmt. Wie bei Eine neue Hoffnung auch entstand im Zuge der Übernahme von Disney ein neuer 4K Scan mit 16-Bit-Abtastung. Erneut griff Lucas hier aktiv ein, um noch einmal leichte Veränderungen an den Visual Effects (Veränderungen von Explosionen, Laserstrahlen etc.) und natürlich auch am Color Grading vorzunehmen. Für Disney+ integrierte man Dolby Vision, während die UHD auch hier lediglich HDR10 enthält (nebst erweitertem Farbraum). Das Positive zur UHD von Episode V vorab: Gegenüber Episode IV sind in der Regel Kontraste prägnanter und Farben wieder etwas kräftiger. Speziell R2D2 wirkt wieder satter blau, was in Innenraum-Szenen Eindruck schindet. Dazu ist auch hier die Durchzeichnung (analog zur Blu-ray) besser als bei der alten BD von 2011 und die Detailschärfe ist bei GUT fokussierten Einstellungen noch mal etwas besser.
Allerdings gibt’s doch eindeutigere Einschränkungen: Zum einen leidet die UHD wie die neue Blu-ray auch unter wesentlich deutlicherer Rauschfilterung als Episode IV. Das wird leider durch teils sichtbar festsitzende Körnung offenbar und betrifft vor allem die ausgiebigen Szenen auf Hoth. Denn gerade auf dem weißen Schnee-Hintergrund kommt der Rauschfilter überhaupt nicht mit den Details der Körnung und dem Schnee selbst zurecht. Immer wieder friert das Korn ein und erzeugt dazu leichte Posterisationseffekte.
Das Problem ist zusätzlich auch die ursprüngliche Inkonsistenz des Filmmaterials. Einige Aufnahmen sind knackscharf, andere deutlich weniger fokussiert. Während in den Ersteren immer noch viele Details zu sehen sind und sie besser aussehen als je zuvor (23’50, 24’23, 51’44), leiden teils in den gleichen Sequenzen andere Shots unter rauschgefilterter und unansehnlicher Unschärfe (23’24). Dazu kommt, dass Episode V über die UHD leider auf der generellen Oberfläche deutlich dunkler abgestimmt ist als die neue Blu-ray. Auf Dagobah wird’s mitunter schwierig, Details zu erkennen, wenn der Raum nicht abgedunkelt ist. Bei nächtlichem (oder eben abgedunkeltem) Genuss überzeugen dann zwar satte Schwarzwerte, aber bisweilen ist das anstrengend zu schauen. Unabhängig aber tatsächlich von einer immer noch harmonischeren und besseren Kontrastierung als bei der alten Blu-ray. Das Color Grading addiert noch eine Spur mehr Gelb- und Grünanteile hinzu, was am Ende Geschmackssache ist.
- Spieldauer: 127 Minuten
- Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
- Sprache: Italienisch (DTS 5.1), Deutsch (DD 7.1 Plus), Französisch (DD 7.1 Plus)
- Hamill, Mark, Ford, Harrison, Fisher, Carrie (Schauspieler)
- Kershner, Irvin(Regisseur)
Tonqualität (85%)
Was für Episode IV gilt, gilt natürlich im gleichen Maße auch für Episode V – Das Imperium schlägt zurück: Die alten BDs lieferten dts-HD-Master und die neue hat mit dem stärker komprimierten Dolby-Digital-Plus-Codec vorlieb zu nehmen. Dafür gab’s viel Kritik vorab. Auch beim zweiten Teil der klassischen Trilogie entwickelte aber schon der damalige dts-HD-Master-Sound nicht die gleiche Dynamik wie jener der Episoden I-III. Allerdings wurde gegenüber Episode IV das Zischeln der S- und T-Laute behoben. Die deutsche Synchro klingt hier bedeutend harmonischer und viel weniger angestrengt.
Schnitt in Episode IV der neue Dolby-Digital-Soundtrack (nach Anhebung der Lautstärke) auf ähnlich gutem Niveau ab wie der alte dts-HD-Master-Ton, ist nun entscheidend, ob das konsistent auch bei den beiden anderen Klassikern weiter so bleibt. Episode V – Das Imperium schlägt zurück macht jedenfalls keinen Schritt zurück. Allerdings dürfen’s hier bei der Lautstärke-Anhebung eher 8-9 dB sein, um auf den gleichen Pegel zu kommen. Ist dies geschehen, sorgt der DD+-Ton für eine absolut respektable Vorstellung. Gerade in Anbetracht des Filmalters schafft auch der datenreduzierte Score beeindruckende Gewalt und erstaunlichen Effektereichtum.
Das Ganze klingt auch noch etwas ausgewogener als bei Episode IV und nicht mehr so krachig. Man kann dem bisherigen dts-HD-Master-Sound der alten BDs etwas mehr Feinzeichnung unterstellen, muss ihn dafür aber im direkten (und möglichst zügigen) Vergleich hören. Allerdings punktet die DD+-Spur dafür mit dem etwas runderen Hörvergnügen, das einen Hauch weniger angestrengt klingt. Generell (mal abgesehen von der benötigten Lautstärke-Anhebung) darf auch diese DD+-Vertonung als überraschend hochwertig, räumlich und druckvoll bezeichnet werden. Die vorab geäußerte Kritik erscheint auch hier vollkommen überzogen – ohne in Frage zu stellen, dass es schöner gewesen wäre, bspw. auch fürs Deutsche eine unkomprimierte Atmos-Fassung zu bekommen.
Auch für den Mittelteil der klassischen Trilogie gibt es Dolby Atmos für die englische Tonfassung. Auf der regulären Ebene alles wie gehabt: Sie klingt nahezu identisch, wenn man sie mit der dts-HD-Master-Fassung der BD vergleicht. Auch sie muss man gegenüber der alten englischen Tonspur natürlich um einige dB in der Lautstärke anheben. Im Falle von Star Wars: Episode V – Das Imperium schlägt zurückbeginnt es auf der Höhen-Ebene aber nicht nur mit den Fanfaren, sondern direkt mit den abgeschossenen Kameradrohnen, die vom Sternenzerstörer ausgesendet werden. Man hört sie über die Höhen-Speaker pfeifen und den Widerhall von deren Niedergang auch noch authentisch von den Bergen zurück geworfen. Nicht wirklich korrekt (auch wenn’s cool klingt) sind die Geräusche der vier Rebellenflieger, die von hinten anfliegen und über die Heights zischen. Nicht korrekt deshalb, da sie unterhalb der Kameraposition unterwegs sind. In Teilen gilt das auch für die Tie-Fighter nach 20’00, die allesamt für eine erweiterte Raumkulisse sorgen, aber nur bedingt oberhalb der Kamera fliegen.
Passend wiederum das Hinwegfetzen der X-Wings bei 24’55 und auch die Lautsprecher-Durchsage kurz darauf kommt knackig von oben. Auch akustisch wirkt das etwas hochwertiger als beim ersten Teil – qualitativ einfach etwas besser. Sehr nett hat man auch die explodierenden Geschosse vertont, die neben den X-Wings zerplatzen und während des offenen Gefechts, das sich daran anschließt, gibt es reichlich Aktivität von allen Seiten. Was im Übrigen auch für die Flucht des Falken vor den Tie-Fightern nach gut 35 Minuten sowie für Lukes Absturz nach 41 Minuten gilt. Die Fauna von Dagobah ist mit Frosch- und ähnlichen Geräuschen ebenfalls recht lebhaft auf die Höhen-Speaker gelegt worden. Ben Kenobis Stimme erklingt dann sehr prsäent bei Minute 56 und vermittelt eindrücklich, dass ein Geist um den Zuschauer herum ist. Heftig fällt der Angriff der fliegenden Viecher bei 59’30 aus, der das Getier um die Köpfe herumschwirren lässt. Klasse auch das Geplätscher beim Anheben des X-Wings nach 72’26. Und wenn Vaders Stimme mal über die Heights hinzu kommt wie bei 100’50, dann darf man auch mal eine Gänsehaut bekommen. Zum Finale hin weht es Luke dann noch mal kräftig um die Nase, der Falken bekommt eine von überall hörbare elektronische Störung und ein paar Gefechte zwischen ihm und den Tie-Fightern gibt’s ebenfalls zu hören. In Summe gegenüber Episode IV die noch etwas gelungenere Atmos-Spur in puncto 3D-Sound.
- Deutsch: Dolby Digital Plus 7.1 (85%)
- Englisch: Dolby Atmos (85%) 2D-Betrachtung
- Englisch: Dolby Atmos (75%) 3D-Betrachtung (Quantität)
- Englisch: Dolby Atmos (80%) 3D-Betrachtung (Qualität)
Bonus (80%)
Das Bonusmaterial von Episode V ist identisch aufgeteilt wie bei allen neuen Veröffentlichungen. Zum einen gibt’s zwei Audiokommentare auf der Film-Blu-ray. Dazu kommt die zusätzliche Bonus-Disk, die Featurettes enthält. Unter „Die verschollenen Interviews“ finden sich neun Minuten an tatsächlich bis jetzt verloren geglaubten Interviews mit Cast & Crew, die Filmproduzent Charles Lippincott zwischen 75-78 aufgenommen hatte. Es sind keine Video-, sondern Ton-Interviews. In „Hinter den Kulissen: Matte Paintings“ gibt’s fünf Minuten Einblicke von J.W. Rinzler, der mit Matte Painting Supervisor Harrison Ellenshaw über die entsprechenden Kunstzeichnungen für Star Wars spricht. „Making-of-Sammlung“ beherbergt dann Hintergrundberichte sowie entfernte Szenen und zahlreiche Interviews. Kernstück ist hier „30 Jahre Das Imperium schlägt zurück“, was ein gut 25-minütiges Gespräch mit Kershner und Lucas enthält.
Gesamtbewertung Star Wars: Das Imperium schlägt zurück (87%)
Der zweite Teil der klassischen Star-Wars-Trilogie ist bis heute sicher einer der besten, wenn nicht DER beste Film des gesamten Franchise. Gerade aufgrund der abwechslungsreichen Szenerie und der stärkeren Dynamik zwischen den Figuren. Die Blu-ray von 2011 lieferte bisher ein zu buntes und oft überstrahltes Bild. Das neutralisiert die neue BD, die trotz des immer noch vorhandenen Rauschfilters das in Summe beste Bild liefert.
Die UHD hat zwar bei gut fokussierten Shots noch mehr Detailauflösung ist aber zu dunkel abgestimmt und bei ihr ist das DNR noch ärgerlicher, da sie feines Korn reproduzieren könnte. Beim Ton darf auch für Das Imperium schlägt zurück Entwarnung gegeben werden. Die Dolby-Digital-Plus-Spur schlägt sich nach (deutlicher) Anhebung wirklich gut. Kein Vergleich zu Dynamik-Krücken Disneys der jüngeren Vergangenheit. Die englische Atmosfassung ist in Summe noch etwas stimmiger als jene von Episode IV.
- Spieldauer: 127 Minuten
- Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch, Dänisch, Finnisch, Norwegisch, Schwedisch
- Sprache: Italienisch (DTS 5.1), Deutsch (DD 7.1 Plus), Französisch (DD 7.1 Plus)
- Hamill, Mark, Ford, Harrison, Fisher, Carrie (Schauspieler)
- Kershner, Irvin(Regisseur)
- Anzahl Disks : 27
- Medienformat : 4K
- Erscheinungstermin : 30. April 2020
- Alterseinstufung : Freigegeben ab 12 Jahren
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Erscheinungstermin: | 30. April 2020 | Review am: | 13. Mai 2020 |
Erscheinungsjahr Film: | 1980 | Laufzeit: | 128 Minuten |
Filmstudio: | Fox/Disney | FSK: | ab 12 Jahre |
Auflösung / Bildfrequenz: |
2160p @ 24p | Untertitel: |
Deutsch, Englisch |
Bildformat: |
2.39:1 / 16:9 | Tonspur: |
Deutsch Dolby Digital Plus 7.1 Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: |
HDR 10 | Ausstattung: |
4K Blu-ray HD Blu-ray |
Testgerät TV: | LG OLED55B7D | Testgerät Player: | Panasonic UB9004 |
Star Wars: Das Imperium schlägt zurück Trailer:
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