Vorbild für Deutschland? BBC solle laut Premierminister Rundfunkgebühren abschaffen

In Großbritannien werden die staatlichen Rundfunkgebühren aktuell heiß diskutiert. Der britische Premierminister Boris Johnson hält die Abschaffung für sinnvoll.

In Deutschland zeigt sich in Umfragen ebenfalls immer wieder, dass das Gros der Bevölkerung mit dem aktuellen Beitragsmodell für die Rundfunkgebühren unzufrieden ist. So führen Kritiker oft an, dass der Anteil des erhobenen Beitrags, der tatsächlich ins Programm fließe, zu gering sei. Zu viel versickere im immensen Verwaltungsapparat, in Pensionen und Gehältern, die teilweise Spitzenpolitiker übertreffen. Aber auch die Qualität der Inhalte wird oft kritisch hinterfragt.

Man möchte meinen, dass die BBC da etwas besser dastünde, denn im Gegensatz zum deutschen Rundfunksystem bringt die britische Variante deutlich mehr Produktionen hervor, die auch international ein hohes Ansehen genießen. Man nehme nur Beispiele wie „Dr. Who“, „Sherlock“ oder „Peaky Blinders“ – von Nachrichten und Dokumentationen mal ganz abgsehen. Trotzdem hält es der britische Premierminister Boris Johnson für sinnvoll den Rundfunkbeitrag in der aktuellen Form abzuschaffen.

So hat Johnson erklärt, dass ein freiwilliges Abonnement die bessere Lösung wäre – vergleichbar mit Pay-TV- oder Streaming-Anbietern wie Sky, Amazon Prime oder Netflix. Zuletzt musste die BBC bereits 400 Arbeitsplätze streichen. Johnson wünscht sich ein weiteres Schrumpfen. viele TV- und Radiokanäle seien redundant und auch das Web-Angebot könnte stark reduziert werden.

BBC empfindet Johnsons Pläne als bedrohlich

Die BBC selbst ist von den Plänen Johnsons naturgemäß nicht begeistert und mahnt, dass ein Abomodell zu drastischen finanziellen Einbußen und damit auch für das Programm harte Einschnitte bedeuten würde. Dabei könnte der BBC zugutekommen, dass das Verhältnis der Bevölkerung zum öffentlich-rechtlichen Programm genau entgegengesetzt zu Deutschland ist: Dort hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk eine Zustimmung von ca. 90 % bei der Bevölkerung.

In Deutschland beobachten wir das umgekehrte Szenario: Während die Politik, die starker Nutznießer der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung ist und jenen gerne als bequeme Bühne nutzt, den ÖR unterstützt den Rundfunkbeitrag auszubauen und abzusichern, sinkt die Zustimmung in der Bevölkerung seit Jahren. Verantwortlich sind dafür auch die vielen Alternativen, die mittlerweile über das Internet für Filme, Serien aber auch Nachrichten und Dokumentationen zur Verfügung stehen.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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17 Kommentare
  1. Ich bin auch immer noch für die Abschaffung und ein Modell zu nehmen, das über einen Steuersatz bezahlt wird.
    Ob nun die Rundfunkanstalten von der Steuer bezahlt werden (wodurch es keine Mahnkosten, rechtsanwaltskosten, inkasso gebüren usw anfallen werden, sowie gelder den Anstalten fehlen, weil sich welche weigern, rausnehmen usw).
    Ich bezahle halt ungern für etwas, was ich nicht nutze, warum muss ich bitte Rundfunkgebühren zahlen, nur weil ich die Möglichkeit habe es zu nutzen.
    Versicherung usw zahle ich, weil – falls mal was passiert, dass die das zahlen quasi is die Versicherung eine art „Sparschwein“, wobei ich hier auch das Geld zurück haben würde wollen, wenn ich die Versicherung kündige oder wechsel, wenn nie was vorgefallen ist, wofür die gerade stehen musste, aber das passiert irgendwie auch nicht >_>.
    Zurück zu der rundfunkgebühr, wenn ich dann sowas sehe wie „Fernsehgarten wird wieder in Fuerto Ventura (oder wie die Insel heißt) gedreht
    warum muss man von da aus eine Kullisse aufbauen und alles hingurken um von da zu senden?
    Dafür wird die umwelt belastet und geld verbrannt, was man auch leicht im eigenen Land machen könnte, unverhältnismäßiges nutzen von den Gebühren.
    Und wehe es kommt wer mit dem argument „aber mit steuern wären die Anstalten ja nicht mehr unparteisch und können ja nicht mehr Frei agieren“
    sorry, wenn ich lese was anne Will sich da immer in die Sendung einlädt, zig mal AfD.
    oder ein Lanz, der was gegen Grüne zu haben scheint und die in der Sendung quasi angeht.
    Als ob ein geregelter fester Betrag, der vom Staat an die anstalten geht, die das untereinander aufteilen is quasi das selbe, als wenn wir bzw die das von unserem konto alle 3 monate abbuchen (was ich auch echt schei… finde, warum buchen die nicht monatlich ab, is mir jetzt schon paar mal passiert, dass das konto nich gedeckt war und hab im letzten moment gesehen, dass die abbuchen wollen, das nervt und dann immer gleich über 50 euro, was dann in der Kasse fehlt und ich bin schon gering verdiener, da sind 50euro in einem monat die fehlen VIEL. Und Hart4 empfänger sind eh befreit, dat zahlt eh der Staat also warum nich über die Steuer.

  2. Im Artikel und den Kommentaren wird leider wie so oft, nicht zwischen Rundfunkgebühr und Rundfunkbeitrag differenziert. Es hat schon seinen Grund, weshalb es in UK als Rundfunkgebühr und in Deutschland als Rundfunkbeitrag bezeichnet wird.

    Gebühren sind Abgaben, die nur gezahlt werden müssen, wenn eine bestimmte Leistung in Anspruch genommen wird.

    Beiträge sind dagegen Abgaben, die für eine mögliche Inanspruchnahme öffentlicher Güter gezahlt werden müssen, auch wenn diese nicht genutzt werden.

    „Während die Politik, die starker Nutznießer der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung ist und jenen gerne als bequeme Bühne nutzt, den ÖR unterstützt den Rundfunkbeitrag auszubauen und abzusichern, sinkt die Zustimmung in der Bevölkerung seit Jahren.“

    Dieser Satz beschreibt korrekt die derzeitigen Verhältnisse des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland. Dem Autor in diesem Artikel fehlende Neutralität vorzuwerfen ist absurd. Politische Parteien sind in den Verwaltungs-/ Rundfunkräten und den Landesmedienanstalten omnipräsent und wirken direkt auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein. Das derzeitige Beitragsmodell wurde, eingeführt 2013, von Politik und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Kooperation ausgearbeitet. Das politische Establishment (Ministerpräsidenten) entscheidet dieses Jahr, wie hoch die Rundfunkbeiträge ab 2021 angehoben werden.
    Herr Wilhelm, Intendant des Bayrischen Rundfunks, war vor seinem Amt, Pressesprecher der Bundesregierung. Frau Dreyer, rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin, ist Vorsitzende im ZDF-Verwaltungsrat. Ich könnte noch viele weitere Beispiele nennen, die deutlich machen, dass Politik und öffentlich-rechtlicher Rundfunk, gut miteinander vernetzt sind. Ich wehre mich, dies gleich als Staatsfunk abzutun, aber eine gewisse Nähe zwischen Politik und öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist nicht zu leugnen und darüber gilt es zu diskutieren.

    Bzgl. Herr Johnson, wenn Argumente vom anderen (falschen?!) politischen Lager, von vornerein als unsinnig abgestempelt werden, dann zeugt dies von einem elementaren Demokratieunverständnis. Vor allem offeriert man damit das Schubladendenken und kann problemlos seinen eigenen Kopf abschalten, da Argumente vom anderen Lager eh nicht mehr gehört werden müssen.

    • „eine gewisse Nähe zwischen Politik und öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist nicht zu leugnen und darüber gilt es zu diskutieren“
      Das kann man auch gerne diskutieren, und dass weder eine BBC noch ein deutscher ÖR Rundfunk frei von kritikwürdigen Zuständen ist, behauptet hier denke ich keiner.
      Deshalb muss man aber eben nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten, nur weil der Staat es wagt, eine Abgabe für Dinge zu erheben, die einem persönlich nicht gefallen.

      Wer glaubt, dass „die Politik“ (was auch immer dieses anscheinend monolithische Gebilde sein soll) „starker Nutznießer“ der ÖRs ist, darf sich vorstellen, wie sehr die Politik Nutznießer einer stark eingeschränkten und vereinfachten Berichterstattung über dieselbe wäre. Ich bin überzeugt, ein solches Szenario träte im Falle einer Abschaffung der ÖR ein, denn ich sehe exakt null Anzeichen, dass private Medien im gleichen Umfang einem dann fehlenden Informations- und Bildungsauftrag nachkommen würden.
      Dschungelcamp verkauft sich eben leider besser als BR Quer. Und ein im Grundgesetz stehender Informationsauftrag schlägt für mich um Längen den Grundsatz „was verkauft sich gerade am besten“. Sowas schmeißt man nicht einfach weg, nur weil „ich guck doch gar kein Fernsehen!“

      Und zum Thema Johnson – es ist durchaus möglich, sich Hintergrund und Werdegang eines Politikers inklusive seiner stetig vorgetragenen Ansichten anzuschauen, und dann daraus zu schließen, was der Hintergrund gewisser Forderungen dieses Politikers sind.
      Und bei Johnson darf man darauf vertrauen, dass solche Forderungen zuerst mal ihm selbst dienen sollen (was etwas anderes ist als „unsinnig“, aber das habe ich auch nirgendwo geschrieben).
      Und dann muss nicht das pöhse „Demokratieunverständnis“ heraufbeschworen werden, wenn man solche Vorschläge eines solchen Clowns zuerst mal ablehnt.

      Und wenn dann ein Artikel über diese Vorschläge mit „Vorbild für Deutschland?“ überschrieben wird, ja, dann kann man schon mal in Abrede stellen, dass hier jemals beabsichtigt war, neutral Bericht zu erstatten.

      • „Deshalb muss man aber eben nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten, nur weil der Staat es wagt, eine Abgabe für Dinge zu erheben, die einem persönlich nicht gefallen.“

        Ihr Unwissen ist leider erschreckend. Der Rundfunkbeitrag wird in Deutschland nicht vom Staat erhoben. Befassen Sie sich bitte mit dem Konstrukt des Rundfunkbeitrags und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten im Detail.

        Im Vereinigten Königreich ist die Rundfunkgebühr im Communications Act 2003 geregelt. Der Gebühreneinzug erfolgt durch die BBC selber.

        „Dschungelcamp verkauft sich eben leider besser als BR Quer. Und ein im Grundgesetz stehender Informationsauftrag schlägt für mich um Längen den Grundsatz „was verkauft sich gerade am besten“. Sowas schmeißt man nicht einfach weg, nur weil „ich guck doch gar kein Fernsehen!“

        Auch hier muss ich leider wieder konstatieren, dass bei Ihnen gravierende Wissenslücken vorhanden sind.

        Der Informationsauftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland erfolgt nicht aus dem Grundgesetz. Art 5 im Grundgesetz gibt das nicht her. Der Informationsauftrag und die Legitimierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ist im Rundfunkstaatsvertrag, bzw. dem aktuellen Rundfunkänderungsstaatsvertrag geregelt. Da Rundfunk Ländersache ist, haben alle 16 deutschen Bundesländer einen Staatsvertrag miteinander geschlossen. Der Rundfunkstaatsvertrag ist im Übrigen von jedem Bundesland, jederzeit kündbar. Die Kündigung des Rundfunkstaatsvertrags stellt keine Verletzung des Grundgesetztes dar.

        „Und dann muss nicht das pöhse „Demokratieunverständnis“ heraufbeschworen werden, wenn man solche Vorschläge eines solchen Clowns zuerst mal ablehnt.“

        Aber ganz Gewiss besteht bei Ihnen ein Demokratieunverständnis.
        Herr Johnson wurde demokratisch legitimiert, dass scheint bei Ihnen einen inneren Schmerz auszulösen, oder weshalb bezeichnen Sie Herr Johnson als Clown? Diffamieren Sie jeden Politiker, welcher nicht Ihre Ansichten teilt? Es stellt doch keine Diskussionsgrundlage dar, jemanden vor Vornerein zu ver­un­glimp­fen. Mit dem Verweis auf seinen bisherigen Werdegang, unterstellen Sie Herr Johnson, dass dieser nur seine eigenen Interessen vertritt, unterfüttern dies aber mit keinem Beispiel.

        Nennen Sie doch mal konkrete Argumente, warum die Vorschläge von Herr Johnson bzgl. der Änderung von Rundfunkgebühren zu einem Abomodell nicht vernünftig sind. Wenn Sie driftige und starke Argumente dagegen haben, gehen Sie locker als Sieger aus der Diskussion. Argumente sind und waren schon immer ein probates Mittel eine Diskussion sachlich zu führen.

        „Und wenn dann ein Artikel über diese Vorschläge mit „Vorbild für Deutschland?“ überschrieben wird, ja, dann kann man schon mal in Abrede stellen, dass hier jemals beabsichtigt war, neutral Bericht zu erstatten.“

        Aufgrund einer Frage schließen sie nun, dass der Autor nicht neutral berichtet? Die Frage „Vorbild für Deutschand?“, mag vielleicht provokativ erscheinen, aber sie ist weder positiv noch negativ konnotieret. Faktisch wird eine Frage in den Raum gestellt und mehr nicht. Erst Ihre Interpretation der Frage bringt die Färbung rein. Jemanden fehlende Neutralität / Objektivität vorzuwerfen, dabei aber selber nicht neutral einzuwirken, ist einfach nicht fair.

        • Ihre Arroganz und gleichzeitige Faulheit der Argumentation ist leider ebenfalls eher erschreckend.

          Sich hier aufzuplustern, der Auftrag der ÖR leite sich nicht aus dem Grundgesetz ab, ist bei entgegengesetzter Ansicht z.B. der wissenschaftlichen Dienste des Bundestages oder der Bundeszentrale für politische Bildung (jeweils mit Verweis auf Urteile des BVerfG) in dieser Absolutheit schon recht anmaßend.
          Daher auch nichts weiter als eine persönliche Meinungsäußerung, genauso wie die Ansicht zu „gravierenden Wissenslücken“.

          Und zum Thema Johnson, es obliegt mir gewiss in keinster Weise, meine persönlichen Ansichten zu Johnson Ihnen gegenüber bis ins kleinste Detail zu erläutern. Die Fleißarbeit, sich mit dem Werdegang dieses Politikers zu befassen, braucht Ihnen niemand abzunehmen, es ist dann aber natürlich auch Ihr gutes Recht, mit Ihrer Meinung zu einem anderen Ergebnis zu kommen.
          Und obwohl er in Großbritannien demokratisch legitimiert ist, ist es auch da sicherlich keine Majestätsbeleidigung, ihn abwertend zu bezeichnen – demokratische Legitimation ist zuallererst mal ein Mandat der Repräsentation, sicherlich aber kein Unberührbarkeitsschein oder gar die Freistellung von Kritik, Spott oder Hohn. Erst recht übrigens, wenn Johnson seit Jahrzehnten selbst mit dem Bild des Unwissenden und Einfältigen kokettiert…aber wie erwähnt, Sie dürfen gerne selbst recherchieren.

          Und zu guter Letzt – wer statt einer Abgabe ein „Abomodell“ fordert, will letztendlich mindestens die finanzielle Kastrierung, besser noch die Abschaffung der ÖR und widerspricht damit auch ihrer vom Bundesverfassungsgericht festgeschriebenen Bestands- und Entwicklungsgarantie.
          Und das wissen die Vertreter solcher Vorschläge nur zu gut.
          Okay, oder sie sind sehr naiv und überschätzen die freiwillige Zahlungswilligkeit (der Deutschen) für ein abstraktes Kulturgut. Aber ich glaube ja an das Gute im und die Intelligenz der Menschen.

          • Vielen Dank für Ihren letzten Beitrag. Mir fehlende Faulheit der Argumentation vorzuwerfen, nun wird es konfus. Sie haben sich auf das Grundgesetz bezogen und davon gesprochen, dass der Rundfunkeitrag vom Staat erhoben wird. Es gilt der aktuelle Rundfunkänderungsstatsvertrag.

            Eventuell finden Sie ja noch einen Artikel im Grundgesetz, welcher sich explizit mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk beschäftigt. Würde mich freuen, dann hätte dieser Diskussionsfaden einen deutlichen Mehrwert für den Leser und ich hätte auch wieder etwas gelernt.

            Bzgl. Herrn Johnson, halte ich Sie weiter für Voreingenommen. Das ist allerdings nur meine persönliche Meinung. Ich bitte allerdings zu berücksichtigen, wenn man Herrn Johnson ernst nimmt und sich mit seinem politischen Wirken im hier und jetzt beschäftigt, dann nimmt man Diskussionen / Debatten von vornherein Wind aus den Segeln.
            Dies macht die Diskussion mit AfD, Johnson, Trump und Co. ja so „einfach“, von dieser Politikerkaste kommt auf fundierte Argumente, oftmals als Widerspruch wenig bis gar nichts.
            Man darf Herr Johnson und Co. gerne mit satirischen Mitteln karikieren, aber es sollten eben auch Inhalte transportiert werden. Zumindest im letzten Abschnitt Ihres Beitrags, haben Sie dies ja getan. Deswegen gibt es hier auch keinen Widerspruch von mir. Wobei von freiwilliger Zahlungsfähigkeit im Kontext des Rundfunkbeitrags zu sprechen…schwierig, aber ich es belasse es dabei.

            Es obliegt nun dem geneigten Leser sich selbst ein Bild von unserer kleinen Diskussion zu machen. Immerhin geht unsere Diskussion schon einmal in die Richtung einer guten Streitkultur. Ich würde mir wünschen, wenn eine Diskussion auch endlich mal über den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in der breiten Öffentlichkeit geführt wird. So ließen sich viele Missverständnisse aus dem Weg räumen.

            Ich beende von meiner Seite nun diese Diskussion, Sie dürfen gerne noch das letzte Wort haben. Ich verschwinde wieder in meine eigene Filterblase. Ihnen weiterhin alles Gute und gute Unterhaltung mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk :-).

  3. Ich bin für den Erhalt des öffentlich Rechtlichen Rundfunks. ARD Gruppe, ZDF und DLF muss umbedingt erhalten bleiben. Sie haben im Nachrichten Bereich und Informationen/Dokumentation ein tolles Program. Es sollte nur perspektivisch SD Abgeschaltet werden und in UHD/HDR gesendet werden neben HD. Ich finde die Rundfunkgebühren sind auch nicht zu hoch. Würde das Program privatisiert, würden die Abo Gebühren wahrscheinlich auf mindestens 30€ pro Monat steigen.

    • ja genau, aber nur dann wenn die die exorbitanten Gehälter weiter fliessen würden an die Mitarbeiter der Öffentlich rechtlichen.

      Würden die so bezahlt werden, wie es im Durchschnitt wäre, wären es wahrscheinlich dann unter 10€ Monat

  4. „Während die Politik, die starker Nutznießer der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung ist und jenen gerne als bequeme Bühne nutzt, den ÖR unterstützt den Rundfunkbeitrag auszubauen und abzusichern, sinkt die Zustimmung in der Bevölkerung seit Jahren.“

    Wo kommt denn die Aussage her? Das hat nicht nur null mit neutraler Berichterstattung zu tun, sondern stachelt schon auf.
    Ich persönlich kann nur sagen, ich bin froh das es das Duale Rundfunksystem gibt. Das was Mr. Johnson dort mit der BBC vor hat kann man schon jetzt in Ungarn, Türkei, Russland und Polen sehen.

    • Faktisch ist das erstmal so neutral korrekt. Die Politik profitiert stark von der Bühne, welche der ÖR bietet. Wenn du außerdem recherchierst, wirst du schnell feststellen, dass „zufällig“ sehr viele Verwandte von bekannten Politikern in hohen Positionen im ÖR arbeiten. Auch in den diversen Gremien sind die Parteien stark durch Vertreter repräsentiert.

      Und dass der dt. ÖR in Umfragen meistens recht schlecht dasteht, ist auch kein Geheimnis.

      Beides kann man nun gut oder schlecht finden. Ich bin persönlich auch nicht für eine Abschaffung des ÖRs – sehr wohl aber für eine Eindampfung. Was Johnson vorschlägt, fände ich z. B. auch für Deutschland absolut angemessen.

      Zweite Alternative wäre für mich eine Streichung jeglicher Unterhaltungsangebote und Beschränkung auf ausschließlich Nachrichten und Dokumentationen auf sehr wenigen Kanälen. Auch das wäre sinnvoll und deutlich günstiger. Es ist schlichtweg so, dass das aktuelle Modell das wir haben, vollkommen veraltet ist. Den ÖR benötigt man für Unterhaltung nicht mehr. Schlimm ist auch, dass der ÖR so auch noch Unternehmen auf unfaire Weise Konkurrenz macht – die nicht über die gleichen Finanzierungsmöglichkeiten verfügen. Das muss schlichtweg nicht sein und schadet auf Kosten der Beitragszahler auch noch der Wirtschaft.

      • (nur auf den Punkt Unterhaltung bezogen)

        Ja, die Qualität der Inhalte hat durchaus Spiel nach oben, vor allem was neue Genres angeht, aber grundsätzlich schlecht würde ich diese nicht bezeichnen. Kochen ist nur leider definitv das schlechteste Beispiel dafür, ist aber wohl auch eher zum auffüllen von Senderzeit zweckdienlich. Bad Banks sei als positives Beispiel bei Serien zu nennen, sowie einige Tatort-Folgen – ich mag weder jedes Duo, noch jede Folge. Und so manch anderer Spielfilm zeigte durchaus, dass es auch anders gehen kann. Man sollte sich durchaus mehr trauen. Aber bei einer Sache sollte man sich im klaren sein: Viele ausländische Sender (oft auch ÖR) sind leider ebenso Riskoscheu und produzieren bekanntes. Die meisten erfolgreichen Krimis aus den USA entstanden auch nach Schema-F. Erst durch die Streamingdienste weiß man, dass es auch anders gehen kann.

        Was mich persönlich am meisten nervt in der heutigen Fernsehlandschaft, sind die endloslangen Shows! Damals musste sich Thomas Gottschalk bei Wetten, dass…? noch beim Publikum und der Sportschau entschuldigen, wenn er mal nicht um 22:30 fertig war. Heute gibt es kaum eine Show, die vor 23:30 endet!

  5. „Während die Politik, die starker Nutznießer der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung ist und jenen gerne als bequeme Bühne nutzt, den ÖR unterstützt den Rundfunkbeitrag auszubauen und abzusichern, sinkt die Zustimmung in der Bevölkerung seit Jahren.“
    Und spätestens hier hört die neutrale Berichterstattung auf.

    • Und trotzdem hat er ja recht, und es bleibt ein übel, dass man hier bezahlen muss, auch wenn du seit Jahren kein öffentlich rechtliches mehr guckst und hörst, zahlen musst du die Pensionen trotzdem.

      • Als ob du jede Behörde in deinem Leben beanspruchen würdest. Die Pensionen der Beamten bezahlst du trotzdem mit.

        Meines Erachtens sollte man das Budget (Angebot) der ÖR durchaus überdenken und kürzen. Aber eine Abschaffung ist das Letzte was hier angestrebt werden sollte. Hier auf ein Abomodell umzustellen setze ich diesem gleich. Es wird angenommen, dass man durch „freiere“ Onlinemedien ein besseres Bild von der Welt erhält, dabei ist es doch oft deutlich beschränkter. Der Anteil der Personen, die dadurch wirklich mehr Inhalte hinterfragen, ist doch realistisch eher gering. Was einen nicht interessiert, wird einfach weggeklickt und die persönliche Meinung von „Influencern“ wird plötzlich zu eigenen. Ich sage nicht, dass die ÖR absolut neutral sind, aber wer sich wirklich mal die Inhalte angeschaut hat (Nachrichten, Dokus) sollte feststellen, dass hier absolut nicht einfach nach dem Mund der Politik oder Wirtschaft geredet wird und man mit beiden doch öfters hart ins Gericht geht.

    • André hat hier noch nie neutral über die Öffentlich-Rechtlichen berichtet, es wird äußerst offensichtlich, dass er die Rundfunkgebühren lieber gestern als morgen abgeschafft sehen würde.
      Ansonsten fällt mir zu der Meldung eher ein, dass es eines der besten Argumente für die – in diesem Fall britischen Gebühren – ist, wenn Johnson sich dagegen ausspricht.

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