Denkt Samsung darüber nach die QD-OLED-Displaytechnologie aufzugeben?

Es gibt Berichte, die nahelegen, dass Samsung die QD-OLED-Displaytechnologie aufgeben könnte. Szenarien, die nur große TV-Displays betreffen, bis hin zur kompletten Aufgabe von QD-OLED schweben im Raum. 

Erst 2019 traf Samsung Display die Entscheidung, 10,85 Milliarden US-Dollar in die Forschung, Entwicklung und Produktion von QD-OLED TV-Displays zu investieren. Schon kurze Zeit später liefern auch bereits die ersten Panels vom Band und kamen in Masse in TV-Geräten und hochwertigen Gaming-Monitoren zum Einsatz. Dabei wurden die Displays nicht nur über die hauseigene Konsumenten-Sparte bei Samsung Electronics eingesetzt, sondern auch bei Drittherstellern wie z.B. Sony, Dell, Asus uvm. Wir sehen QD-OLED (neben Mini-LED) derzeit als eine der vielversprechendsten Displaytechnologien an, wenn es darum geht, auch in den kommenden Jahren große Entwicklungssprünge zu machen. Doch allein von der hohen Qualität der Produkte kann Samsung Display keine schwarzen Zahlen schreiben.

Ein QD-OLED TV mit 77 Zoll. Perfekte Farbbrillanz, hohe Helligkeit und ein extrem reflexionsarmes Display
Ein QD-OLED TV mit 77 Zoll. Perfekte Farbbrillanz, hohe Helligkeit und ein extrem reflexionsarmes Display

Nach einem wunderbaren Auftakt in 2022, sowie einer erfolgreichen zweiten und dritten Generation an TV-Geräten und Gaming-Monitoren, macht sich beim Displayhersteller Samsung weniger die Freude, sondern eher Ernüchterung breit. Herausforderungen, die QD-OLED-Displaytechnologie weiterzuentwickeln, sowie Herausforderungen am Markt, könnten dazu führen, dass Samsung sich vielleicht komplett von QD-OLED abwendet, zumindest im Segment für große TV-Displays.

QD-OLED: Hoher Marktdruck von allen Seiten

Erst vor Kurzem beschloss Samsung Display, etwa 500 Ingenieure, die im Bereich für große Displays gearbeitet haben, in das Business-Unit für kleine bis mittelgroße AMOLED-Displays zu versetzen. Das Unternehmen verteidigte diesen Schritt mit der Aussage, man müsse seine Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt für kleine und mittlere Displays steigern. Das ist natürlich absolut nachvollziehbar, bedeutet jedoch auch, dass ein großer Teil der Ingenieurskunst nicht mehr für die Entwicklung und Produktion großflächiger Panels bereitsteht.

Auch bei Gaming-Monitoren erfreut sich QD-OLED großer beliebtheit, wie hier beim Samsung Odyssey G8 in 34 Zoll
Auch bei Gaming-Monitoren erfreut sich QD-OLED großer beliebtheit, wie hier beim Samsung Odyssey G8 in 34 Zoll

Das ist aber nur ein anschauliches Beispiel, wie verhalten sich Samsung gegenüber seiner eigenen QD-OLED-Displaytechnologie verhält. Man beachte, dass im vergangenen Jahr zwei QD-OLED-Modelle von Sony und Samsung die TV-Bestenlisten angeführt hatten und das, obwohl die ersten Plätze sonst immer von Modellen mit WOLED-Displaytechnologie (von LG Display) belegt wurden. Eigentlich ein Grund zum Feiern. Doch Samsung fehlt wohl das Vertrauen und so hadert man bereits seit 2022, die QD-OLED-Produktionskapazität über die erste Produktionslinie hinaus zu erweitern. Leider haben sich neben Samsung und Sony auch noch keine weiteren TV-Hersteller dazu durchgerungen, auf die vielversprechende Technologie umzusteigen.

Schleichender Wechsel von QD-OLED zu WOLED und dann AMOLED?

Parallel hat Samsung Electronics einen Deal eingefädelt, der dem koreanischen Hersteller Zugriff auf eine hohe Anzahl an WOLED-Panels für die Komplettierung des TV-Line-Ups in 2024 und darüber hinaus ermöglicht. Es wurde sogar darüber berichtet, dass Samsung QD-OLED und WOLED-Panels innerhalb einer Modellreihe mischen möchte, was im ersten Moment keine Überraschung darstellt. Nur bedauerlicherweise scheint es auch so zu sein, dass es keine klare Aufteilung mehr anhand der Displaygrößen gibt und so spielen Kunden vielleicht schon bald Panel-Lotterie, bei Samsungs OLED TVs mit 55, 65 und 77 Zoll.

Zuletzt zeichnet sich im noch sehr erfolgreichen Segment für High-End-Monitore ein neuer Trend ab, die der QD-OLED-Technologie gefährlich werden könnte. So versuchen mehrere Displayhersteller wie BOE, LG Display, TCL CSOT und sogar Samsung Display, ihre 8.6-Gen IT-AMOLED-Produktionslinien zum Laufen zu bringen. Und wenn das einmal erfolgreich umgesetzt ist, könnte es das vorzeitige Aus für QD-OLED bedeuten.

Wir können nur hoffen, dass QD-OLED weiterlebt und sei es in den Händen eines Mitbewerbers wie z.B. TCL CSOT.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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5 Kommentare
  1. Top, LoooL. Sowas in der Art, dachte ich mir aber bereits als QD OLED nach vorne gebracht werden sollte von Samsung. Die Testergebnisse sind ja auch überschaubar und bewegten mich immer zum LG Panel ala G – Modelle. Ich stehe nicht so auf die Gummibärchen Optik, anscheind viele andere auch nicht :⁠-⁠)

  2. QD-OLED ist neben MicroLED das Einzige, was aktuell taugt. Es wäre eine absolute Schande, aber zum Glück habe ich jetzt einen und werde den hoffentlich die nächsten Jahre auch nutzen können, bis es wieder etwas brauchbares gibt.

  3. Hängt es damit zusammen das Sony auch nicht mehr auf OLED Setzt im Flagship Segment? Wahrscheinlich dachte man sich das es mit WOLED Display wieder noch schwieriger wird sich abzusetzen. Für Sony damit auch immer Rote Zahlen bei den Preisen nur dafür das man immer auf Platz 1 steht. Wenn Samsung selber wohl gesagt hat wir geben es auf dann ist klar das Sony selber mehr Geld mit MiniLed sieht da geringere Produktionskosten aber immer noch sehr beliebt von Billig bis Flagship und daher auch die Aussage man möchte raus aus dem OLED rennen. Die werden noch OLEDs machen aber dann wie der A80L der mit dem C3 konkurriert.

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