Deutsche Film- und Serienförderung soll deutlich sinken

Die Politik plant, die Film- und Serienförderung in Deutschland zu senken. Produzenten gehen schon jetzt auf die Barrikaden.

Die deutsche Film- und Fernsehindustrie hat weder national noch international einen sonderlich guten Ruf. So sind es eher Produktionen aus z. B. Skandinavien oder Südkorea, die in Bezug auf nicht-englischsprachige Titel derzeit auch global abräumen. Allerdings gibt es in Deutschland eine rege Förderung für Film- und TV-Produktionen. Daran will die Politik nun etwas sägen – und erntet wie erwartet Kritik aus der Branche.

Der Bundestag plant eine deutliche Reduktion der Förderung in Form des DFFF I, DFFF II und des German Motion Picture Funds (GMPF). Verwunderlich ist das nicht, denn nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs zu umgewidmeten Geldern bzw. Krediten, die eigentlich zur Bekämpfung der Corona-Pandemie übrig geblieben waren, fehlen der Regierung ca. 60 Mrd. Euro. So versucht man an einigen Ecken zu sparen.

Wurden zuletzt Projekte mit ca. 160 Mio. Euro gefördert, will man 2024 nur noch 133 Mio. Euro bereitstellen. Die Produzentenallianz, die Arbeitsgemeinschaft Dokumentarfilm (AG DOK), die Deutsche Filmakademie und der Produzentenverband sind rasch mit Kritik zur Stelle. Die Einschnitte bei der Förderung würden dem Produktionsstandort Deutschland erheblich schaden. So seien die Fördergelder wichtig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.

Deutsche Film- und TV-Branche ist zerknirscht

Ohnehin ist mit dem Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland ein wichtiger Auftraggeber weggebrochen. Denn Sky Deutschland hat bestätigt, keine fiktionalen, deutschsprachigen Eigenproduktionen mehr stemmen zu wollen. Dabei kritisiert etwa die Deutsche Filmakademie, dass die Entscheidung nun auch internationale Partner verunsichere. Es seien Arbeitsplätze in Gefahr – auch die Programmvielfalt könnte sinken.

Angesichts der Qualität des Outputs der deutschen Film- und Serienindustrie fällt es manchem vielleicht schwer, hier mitzufühlen. Auch wir sind da eher gespalten, da es einerseits schön wäre, wenn z. B. der deutsche Film wieder mehr hochkarätige Produktionen hervorbringen würde. Andererseits hat sich da in vielen Jahrzehnten auch handwerklich so wenig getan, dass wohl bei vielen Zuschauern ein wenig Apathie herrscht.

QuelleDWDL.de
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. Richtig so! Wer Schrott produziert und es nicht verkaufen kann, weil es keiner will, geht halt pleite. In der Industrie ebenso, wie auch im Film- & TV-Bereich. Mit dem Geld kann man wirklich Sinnvolleres anfangen. Wieviel Kitaplätze fehlen z. Zt. in Deutschland? 430.000? Da vielleicht mal investieren?! Kinder kommen in diesem Staat sowieso viel zu kurz! (Essensgeld vier Euro pro Tag… wer soll das noch bezahlen!?!?)

  2. Ist auch besser so. Da ist Hopfen und Malz verloren. Sollen die idealerweise gleich ganz einstellen. Ebenso wie die Förderung von Games. Da ist der Zug für Deutschland auch schon lange abgefahren. Das Geld kann man besser in Straßen und Schulen investieren.

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