Erscheinungstermin: | 03. August 2017 | Filmstudio: | Universal Pictures |
Erscheinungsjahr Film: | 2017 | Laufzeit: | 107 Minuten |
Review am: | 10. Augsut 2017 | FSK: | Ab 16 Jahren |
Testgerät TV: | Panasonic TX-50CXW804 | Testgerät Player: | Panasonic DMP-UB900EGK |
- Johansson, Scarlett, Binoche, Juliette, Pitt, Michael (Schauspieler)
- Sanders, Rupert(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Inhalt (75%)
Masamune Shirows Manga Ghost in the Shell ist seit seiner Erstveröffentlichung von 1989 ein Klassiker. Nun gibt es mit dem gleichnamigen Film die erste Live-Action-Adaption des Originals, die zwar ein paar Abänderungen an den Details vornimmt, ansonsten aber durchaus erfreulich nahe an der Vorlage bleibt. Eins sollte allerdings bewusst sein: Die Härte des 1995er Animes erreicht der Realfilm nicht – hier geht es zwar gewalttätig aber blutleer zu. Die Faszination des Films geht vornehmlich von der Optik aus.
Was man hier für 110 Mio. Dollar an dreidimensionalen Effekten und Einfällen abfeuern, sucht selbst im Sci-Fi-Genre seinesgleichen. Bei der Besetzung kombinierte man bekannte westliche Gesichter mit asiatischen Co-Stars, um die Authentizität zu wahren, gleichzeitig aber das internationale Publikum beliefern zu können. Scarlett Johansson als Mira Killian ist eine ideale Wahl, wenngleich sie die Figur zunächst auf ein emotional extrem kaltes Niveau herunterkühlt, solange sie sich entsprechend gefühlslos im Sinne eines Cyborgs verhält. Juliette Binoche als Dr. Ouélet (einer hinzugedichteten Figur) wirkt indes, als wäre sie im falschen Film. Gerade, wenn sie an einem Hologramm-Terminal spielt und über technische Details spricht, nimmt man ihr das nicht ab. Bestandteil der Originalstory und auch hier mit dabei ist Batou, Miras einziger „Freund“, der vom breitschultrigen Dänen Pilou Asbæk gespielt wird.
Eines der Hauptmotive des Mangas, die Sinnsuche der Hauptfigur sowie das Thema Mensch vs. Maschine wird im Film zwar etwas vernachlässigt, schwingt aber durchaus mit. Vor allem in der Auseinandersetzung zwischen Mira und Kuze wird das offenbar. Denn so platt wie die Dialoge insgesamt manchmal scheinen, so tragisch gelingt die Charakterisierung Kuzes, dessen Shell augenscheinlich schon stark gelitten hat. Wenn dann zum Ende hin wieder die Action regiert, setzt es einige coole Fights, die wirklich gut choreografiert sind.
Bildqualität (75%)
Ghost in the Shell gehört leider zu den Filmen, die trotz vollständig digitaler Kette und einer Auflösung von 5K an der Quelle nur ein 2K-Digital-Intermediate bekommen haben. Die UHD nutzt also „nur“ hochskaliertes 4k.
Das ist zwar schade, hätte hier aber keinen großen Vorteil gebracht. Dafür ist die Manga-Verfilmung schlicht zu glattgebügelt und die vielen dunklen Szenen geben ohnehin nur wenige Details preis. Anders bei den nächtlichen Ansichten der Mega-City. Hier würde mehr Auflösung auch noch für etwas mehr Detaildarstellung sorgen. Selbstverständlich wurden aber sowohl HDR und ein erweiterter Farbraum im Rahmen von Rec.2020 integriert.
Letzterer bewirkt nicht allzu viel, da das Bild bis auf die nächtlichen Ansichten der vor Werbung überbordenden Stadt nicht allzu farbig ausfällt. Ganz anders hingegen HDR. Die erweiterte Bilddynamik sorgt für das im direkten Vergleich wesentlich kräftigere Bild, das auch in dunklen Bereichen und auf Gesichtern noch Zeichnung hat, wo die Blu-ray versumpft. Fast in jeder Szene ist das sichtbar. Die UHD hat der BD hier die besseren Schwarzwerte sowie die kräftigeren Spitzlichter voraus. Aber nicht nur das. Gerade mittelhelle Lichter profitieren davon und leuchten Details wesentlich besser aus.
Soundqualität (80%)
Beim Sound nutzt Paramount sowohl für die Blu-ray als auch für die UHD eine deutsche Dolby-Atmos-Spur. Fans der Originalsprache erhalten hingegen „nur“ eine Dolby-True-HD-Version. Bevor die Höhenebene aber zuschlagen darf, bekommt man erst einmal eine wunderbar räumliche, in Zeitlupe gefilmte Herstellung von Mira zu Gesicht, die mit einem großartigen Synthie-Soundtrack unterlegt ist und äußerst dynamisch aus allen 2D-Lautsprechern zum Zuschauer gelangt.
Ersten Einsatz der Höhenspeaker gibt es nach acht Minuten, wenn die Kamera durch die Stadt auf Mira zugleitet. Allerdings bleibt es danach oft erstaunlich still von oben, obwohl es zahlreiche Möglichkeiten gäbe und die reguläre Ebene weiterhin sensationell bedient wird. So ist der erste Kampf zwischen Mira und einigen Terroristen wirklich ein Highlight mit zahlreichen direktionalen Sounds.
Dann, nach gut 26 Minuten endlich echte Höheninformation. Wenn sich Mira im Inneren der Elektronik der Geisha vertieft, fällt ein 3D-Sound wie ein Vorhang auf den Zuschauer hinab. Es gurgelt und spratzelt, das es eine Freude ist und man sich wirklich selbst im System wähnt.
Auch die reguläre Ebene bleibt extrem effektvoll und liefert auch an den Subwoofer ab. Wenn Ouélets Wagen gerammt wird, bleibt zum Beispiel kein Stein mehr auf dem anderen. Klasse sind auch die Stimmen, die ein wenig verzerrt wiedergegeben werden, wenn sich Mira und Batou per Gedankenübertragung unterhalten. Komplett in Schutt und Asche legt dann nach knapp 88 Minuten der Kampfpanzer das Heimkino, dessen Stampfen schon für verärgerte Nachbarn sorgt – ganz zu Schweigen von seinen brutalen Geschossen.
- Deutsch Dolby Atmos (80%)
- Englisch Dolby TrueHD 7.1 (75%)
Bonus (60%):
Das Making-of von Ghost in the Shell ist das erste von drei Featurettes. Es läuft gut eine halbe Stunde und deckt vom Casting über die Geschichte des Animes bis hin zu den Stunts und Kampfszenen praktisch alles ab. In „Sektion 9: Cyber-Verteidiger“ geht es um die Wissenschaft hinter den Robotern und das letzte Feature, „Mensch & Maschine: Die Geist-Philosophie“ befasst sich in gut zehn Minuten näher mit dem Original-Anime und den Ideen, die hinter dem Blick in die Zukunft stecken. Die Extras befinden sich allesamt auf der HD Blu-ray.
Gesamtbewertung (76 %):
Ghost in the Shell ist kein neuer Blade Runner und auch nicht der blutige Film, den sich Fans vielleicht gewünscht haben. Aber er unterhält – und das ziemlich gut. Dazu ist er optisch ein absolutes Fest. Möglicherweise geht es dem Film ähnlich wie Thron oder Thron Legacy, die beide im Kino auch nur mäßig erfolgreich liefen, dann aber im Heimkino bzw. auf Video den Nachbrenner einschalteten und kultisch verehrt wurden.
Gesamtbewertung: 76% |
Bild: | 75% |
Ton Deutsch: | 80% | |
Ton Originalton: | 75% | |
Inhalt: | 75% | |
Bonus: | 60% |
- Johansson, Scarlett, Binoche, Juliette, Pitt, Michael (Schauspieler)
- Sanders, Rupert(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 16 Jahren
Technische Details & Ausstattung:
Auflösung / Bildfrequenz: 2160p @ 24p |
Untertitel: Deutsch |
Bildformat: 1.77:1 / 16:9 |
Tonspur: Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1 Englisch Dolby Atmos |
High Dynamic Range: HDR 10 |
Ausstattung: 4K Blu-ray HD Blu-ray |
Trailer Ghost in the Shell:
[fusion_youtube id=“https://www.youtube.com/watch?v=G4VmJcZR0Yg“ width=““ height=““ autoplay=“false“ api_params=““ hide_on_mobile=“small-visibility,medium-visibility,large-visibility“ class=““][/fusion_youtube]Transparenz: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn ihr auf diese klickt, werdet ihr direkt zum jeweiligen Anbieter weitergeleitet. Falls ihr einen Kauf tätigt, bekommen wir eine geringe Provision. Für euch bleibt der Preis unverändert. Vielen Dank für eure Unterstützung!
habe sowohl die 3D als auch die UHD und muss sagen dass die 3D BD die bessere Fassung ist. 3d auf nem LG 55C6V ist einfach göttlich mit viel Räumlichkeit und 0% Doppelkonturen. Zudem ist bei mir (Xbox oneS) hat das 3D bild einen besseren Kontrast. Die UHD ist mir ein wenig zu dunkel wodurch details verloren gehen. Der schärfe und Auflösungsunterschied fällt zumindest bei 55 zoll und ca 2m Sitzabstand nicht auf.
Die genannten Szenen mit den Händen und auch mit der Geisha kann ich 100% unterschreiben! Diese detailverliebten Nahaufnahmen lassen für den Gourmet keine Wünsche offen! Auch der Sound, als sich Scarlett im Inneren der Geisha befindet sowie die Szene mit dem Panzer – ein Hochgenuss im Heimkino!! In Sachen Spitzlichter habe ich allerdings noch keinen Film gesehen, welcher JW2 das Wasser ernsthaft reichen kann! Für mich immer noch die aktuelle Referenz! Es sei denn man belehre mich eines besseren in der Zukunft!
Eine Sache, die mir in letzter Zeit echt komisch vorkommt, ist, dass IMDB ständig behauptet, Filme, die z. B. mit einer Alexa 65 gedreht wurden, die bis zu 6.5K aufnehmen kann, wären in 2K gemastert. Ich bezweifle, dass sie dann in 4K+ aufgenommen wären und mit Dolby Vision versehen würden. Welchen Sinn ergibt denn DV in Verbindung mit 2K?
Ich habe diese 4K-BD und sie sieht absolut phantrastisch aus. Das Bild ist so detailliert, dass ich nicht glaube, dass ein 2K-DI die Grundlage sein kann. Das 2K-Master ist vielleicht das für 2K-Digitalkino oder die 2K-BD.
Ein anderer Fall dieser Art is Guardians of the Galaxy, Volume 2, den IMDB vor kurzem auch von einem 4K-DI auf ein 2K-DI degradiert hat. Bei einem Film, der mit einer Red Weapon 8K aufgenommen und mit Dolby Vision versehen wurde, ist das auch wieder mehr als unglaubhaft.
Abgesehen davon gibt es ja auch noch das Video-Interview mit James Gunn zum Thema, auf das der Artikel „James Gunn kämpft um 4K Release für Guardians of the Galaxy Vol. 2“ auf dieser Website verweist. In dem bestätigt er doch, das zumindest Teile des DIs in 4K sind. Die Angaben auf IMDB sind in dieser Hinsicht also klar unzuverlässig, weil zumindest unvollständig.
Ich muss leider sagen, dass man doch an einigen Stellen teils deutlich erkennt, dass es sich hier wohl doch um ein 2K Master handelt. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass nur für die 2D-Version im Kino und im Handel ein 4K Master erstellt wurde. Der Fokus lag sicherlich auch hier auf der 3D-Version im Kino, die dann nur in 2K vorlag. Auch das ganze CGI ist sicher nicht in 4K erfolgt. Gleich beim 2. Kapitel, die „Fahrt“ über die Stadt sieht man doch deutlich, dass das CGI leider nicht die Qualität anderer Hollywood-Studios hat und teils aussieht wie aus einem Computerspiel. Auch die Detailausbeute in dieser Szene ist nicht so großartig. Andere Szenen, z.b. mit der Geisha sehen fast wieder etwas detaillierter aus da muss ich zustimmen, aber auch hier gibt es Anzeichen eines 2K Masters
Ich sehe es auch so, dass viele Szenen, besonders die mit CGI, wahrscheinlich eher in 2K gerendert sind. Die sind nicht immer so detailliert, wie sie sonst sein würden. Sie sind oft ziemlich dunkel und haben teilweise viel Bewegung. Bei der Fahrt über die Stadt stimme ich Dir absolut zu.
Aber es gibt in diesem Film Ausnahmen. Die Nachaufname von Motokos Gesicht und Händen zwischen 00:14:48 und 00:14:56 sind an den Stellen, wo sie scharfgestellt sind, wirklich unglaublich detailliert. Das ist, als ob ich auf meine eigene, ca. 30cm ernfernte Hand gucke.
Ich sehe das im Fall von Ghost in the Shell folgendermaßen: Wenn Digitalkino immer 2K wäre, würde ich dem zustimmen, dass sich ein 4K-DI kaum lohnt, aber es gibt ja auch 4K-Digitalprojektoren für Kinos. Warum also einen in 4k+ gedrehten Film in 2K mastern? Wenn ich bei IMDB lese, ein Film wäre in 2K gemastert, dann verstehe ich darunter die maximale effektive Auflösung im Film. Das scheint mir hier oft, aber nicht immer der Fall zu sein.
Und bei Guardians of the Galaxy Vol. 2 wissen wir ja aus einer wirklich zuverlässigen Quelle, dass es da nicht so ist. Ich bin auf die UHD-BD wirklich mal extrem gespannt.