Google, LG, Sony und mehr bekennen sich zu mehr Energieeffizienz bei TVs

Google, LG, Sony und weitere Hersteller bekennen sich zu energiesparenderen TVs. Allerdings hat die Sache einen Haken.

So haben die genannten Firmen ein freiwilliges Abkommen unterzeichnet, in dem sie versprechen, die Energieeffizienz ihrer TVs, die in Nordamerika verkauft werden, signifikant zu erhöhen. Wer dem Altruismus der Hersteller jetzt applaudieren will: Es handelt sich eigentlich mehr um geschicktes Marketing. Denn die Unternehmen versprechen etwas, an dem sie sowieso arbeiten müssen.

Hintergrund sind nämlich eher die neuen Vorgaben innerhalb der Europäischen Union, welche dafür sorgen, dass die Hersteller den Energiebedarf ihrer TV-Geräte im SDR- und HDR-Modus senken sollen. Entsprechend wirken die Selbstverpflichtungen recht zahnlos, wenn man genauer hinschaut. Beispielsweise wollen die Hersteller auch in Nordamerika öffentlich Informationen zur Energieeffizienz bereitstellen, bis 2026 Standby-Modi mit Verbrauch von unter 2 Watt implementieren und innerhalb eines Jahres Verpflichtungen erarbeiten, wie TV-Geräte im Einsatz weniger Strom verbrauchen könnten.

Käufer eines Samsung Q900R aus 2019 bekamen HDMI 2.1 via Hardware-Upgrade nachgeliefert (One Connect Box)
In der EU gibt es auch für 8K-TVs mittlerweile strengere Vorgaben.

Letzten Endes können die Hersteller sich da eher ins Fäustchen lachen: In Europa gelten ohnehin bereits entsprechende Regelungen, zu denen man sich also recht locker auch in den Vereinigten Staaten und Kanada bekennen und das als Engagement „verkaufen“ kann. Denn am Ende vertreibt man natürlich in beiden Regionen nahezu die gleichen TVs, die Modelle werden nur sehr leicht abgewandelt.

Hersteller und Kunden achten mehr auf die Bildqualität als die Effizienz

Neben Google, LG und Sony beteiligt sich etwa auch Hisense an dem Abkommen. Weitere Hersteller dürften angesichts des geringen Aufwands sicher bald mitmischen. Es hat sich jedoch gezeigt, dass den Herstellern sowie den Kunden am Ende bei Fernsehgeräten doch eher die Bildqualität als die Effizienz wichtig ist. So mussten sich 8K-Fernseher ja etwa neuen Vorgaben fügen.

Da ist man schlichtweg dazu übergegangen, die Bildqualität im voreingestellten Werksmodus extrem zu beschneiden. Nach der Ersteinrichtung lässt sich aber direkt in alternative Bildmodi wechseln, die den Stromverbrauch dann in bekannte Höhen schrauben.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. Ich achte darauf dass ich den Fernseher nicht unnötig laufen lasse, z.B. nur als Anzeige welcher Spotify Titel gerade läuft.

    Ein – absolut gehen – hoher Stromverbrauch ist für mich ok, vorausgesetzt man bekommt etwas dafür.
    Bei Fernsehern bin ein nits Fanatiker, ich werde erst zufrieden sein wenn ich beim Schauen eine Sonnenbrille benötige 😀
    Da kann der Stromzähler von mir aus gerne hochdrehen. Es muss halt für den jeweiligen Anwendungsfall vertretbar sein.
    Ich finde es z. B. in Ordnung, wenn meine PS5 beim Spielen 200 Watt verbraucht – ich krieg ja auch entsprechende Leistung auf den Bildschirm. Dass sie bei Nutzung von Streaming-Apps aber 70-80 Watt zieht finde ich völlig inakzeptabel.

  2. Naja, mir persönlich ist auch die Bildqualli wichtiger. Hab einen Oled der 8er Klasse von Sony.
    Ich muss jetzt keine 1000nits SH haben und bin mit 650-700 nits vollkommen zufrieden. Aktuell sind die Hersteller aber dabei im Oledbereich in Richtung 1500-2000nits zu gehen. Ich finde das persönlich übertrieben. Mehr als 1000 nits braucht keiner. Man kann die Geräte zwar runterregeln und Strom sparen, aber wenn man von vornherein z. B. QD-Oled mit einer max. Helligkeit von 1000 nits bauen würde, dann würden die Geräte mit der Zeit immer effizienter. Aber solange es immer noch heller sein muss, wird das nichts bzw. ist die Ersparnis nicht so groß – wie ich finde.

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