Samsung löst sein 8K-Problem in der EU mit einem neuen Eco-Mode

In der EU müssen 8K-Geräte mittlerweile strengen Energieeffizienzregeln gerecht werden. Doch mit einem Kniff umschifft Samsung im Grunde alle Probleme.

Auch wir hatten auf die Problematik an sich aufmerksam gemacht: Bisher gab es für 8K- und Micro-LED-Fernseher in der Europäischen Union eine Ausnahmeregelung, welche die TVs von strengen Auflagen befreite. Ab 1. März 2023 müssen die Geräte aber deutlich strengere Vorgaben erfüllen, was ihre Energieeffizienz betrifft. Allerdings bedient sich Samsung nun eines simplen Kniffs, um (fast) alles beim Alten zu belassen.

Im Endeffekt nutzt der südkoreanische Hersteller einen überarbeiteten Eco-Modus als Werkseinstellung, der die Bildqualität drastisch beschneidet. Um es zu verdeutlichen: Hier ist etwa die Helligkeit an einigen TVs auf einen Wert von maximal 8 gedeckelt. Möglich sind normalerweise Werte von bis zu 50. Daraus könnt ihr euch ableiten, dass das Potenzial hier nicht ansatzweise ausgereizt wird. Insbesondere für die HDR-Wiedergabe ist der Eco-Modus daher natürlich faktisch unbrauchbar.

Mitbewerber Samsung glaubt derzeit noch stark an seine 8K Fernseher, verliebt sich aber auch gerade in OLED
Mitbewerber Samsung glaubt derzeit noch stark an seine 8K Fernseher, verliebt sich aber auch gerade in OLED

Die Helligkeit kann der Benutzer im Eco-Modus, der ab Werk greift, auch nicht manuell ändern. Das könnte natürlich Käufer schockieren, die ihren brandneuen 8K-Fernseher von Samsung in Betrieb nehmen und sich über die bescheidene Bildqualität wundern. Doch auch daran haben die Südkoreaner gedacht.

Samsungs 8K-TVs: Hinweis auf andere Bildmodi

Demnach weist Samsung bei der Ersteinrichtung der neuen Fernsehgeräte nämlich darauf hin, dass es auch optionale Bildmodi gibt. Und wie sollte es anders sein: In jenen Modi kann der User wieder nach Herzenslust die Helligkeit justieren und die Einstellungen allgemein bzw. frei anpassen. Clever ist es vom Unternehmen obendrein, den ab Werk eingestellten Modus direkt als „Eco“ zu kennzeichnen und nicht als „Standard“ zu bezeichnen.

Ergebnis? Eine EU-Regelung, die praktisch im Grunde im Sande verläuft, da Hersteller sie leicht umschiffen können und Nutzer, die sich einen 8K-TV kaufen, kaum mit der drastisch reduzierten Bildqualität leben wollen, die selbst absoluten Laien auffällt.

QuelleForbes
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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26 Kommentare
  1. Wer sich einen 8K-TV kauft ist geistig eh Jenseits von Gut und Böse. Hollywood produziert kein 8K-Material da a) zu kostentreibend und damit unprofitabel und b) CGI im Film zu schlecht damit aussieht. Die ganze 8K-Diskussion ist nur ein gutes Beispiel dafür das das nicht festgestellte Tier Mensch (Nietzsche) den Kopf nicht zum Denken hat, sondern nur um auf dem Pavianhügel der Anführer der Affenhorde zu sein. Daher braucht er zum Angeben auch immer den größten Kam auf dem Kopf.

    • Hab das mal ganz grob überschlagen, ein E-Auto verbraucht ca. 25x Mal so viel wie ein 8K-Fernseher. So wie ich meine Geräte nutze (10.000km pro Jahr, 3 Stunden Fernsehen am Tag), würde mein E-Auto in etwa drei Mal so viel wie ein 8K-Fernseher verbrauchen. Alles nur sehr grob.

      Allerdings führt das ja nur zu einer Debatte um E-Autos. Unter der Annahme, dass diese die Umwelt unterm Strich entlasten, lässt sich dafür kein Argument finden, was pro 8K spricht.

  2. Ein Gesetz, das qualitativ hochwertige Fernseher aus Gründen der Stromsparsamkeit quasi verbietet, hätte ich als Kunde auch als Bevormundung durch die Regierung empfunden.
    Das wäre ähnlich, wie leistungsstarke Verstärker/Lautsprecher zu verbieten.
    Oder leistungsstarke Autos aus Spritverbrauchstechnischen Gründen zu verbieten.
    Unser gesamtes Heimkino-Hobby ist aus ökonomischen wie ökologischen Gesichtspunkten eigentlich ein No-Go.
    Wer hier würde aber freiwillig auf sein Hobby verzichten, solange er sich’s leisten kann?
    Daher schon gut, dass das so schwammig ausgelegt ist und am Ende in der Praxis eben nicht die Leistungsfähigkeit der Geräte beschneidet.
    Ich habe natürlich nichts dagegen, wenn Geräte sparsamer werden.
    Dafür allerdings auf Leistung und Qualität zu verzichten käme für mich nicht in Frage.
    Mein Heimkino ist für mich ein Stück Lebensqualität, das ich auch bereit bin, mir etwas kosten zu lassen.

  3. 8K ist schon sehr speziell und nicht jeder hat Content dafür.

    Sehr schade übrigens, daß es große (z.b. 85″) 8K TVs (einzig sinnvoll bei der Auflösung) nicht in CURVED gibt, wie kaum noch Fernseher. (nur) Hierbei würde das richtig Sinn machen, da man recht Nahe an einem 8K sitzen muss und da einen imersiven Eindruck haben könnte. zb. 55″ Curved und dann 5m hinten auf der Couch sitzen ist natürlich totaler Nonsens

      • Leute mit entsprechend hochwertigen Kameras, die ihr selbst gefilmtes 8K Material auf dem Fernseher ansehen möchten beispielsweise.
        Wenn jemand wirklich Ahnung hat, von dem was er tut und mit solchen Aufnahmen aus dem Urlaub zurückkommt, sind das wirklich spektakuläre Bilder.
        Und da siehst du dann auch deutlich den Unterschied zu 4K.

        • Ah, okay, das geht natürlich.
          Das Foltern von Freunden und Bekannten mit Urlaubs-Dias und -Filmen hat ja lange Tradition.
          Und jetzt ist das sogar in 8K möglich. 🙁 😀

        • Es gibt derzeit keine Kameras, die die 8k Auflösung eines 8k Displays/TVs bedienen könnten. Das liegt schlicht daran, dass mit 8k gelabelte Kameras gerade mal 4k Auflösung haben. Wenn man wissen will, welche Qualität die Kameras haben und die TVs im Vergleich muss man RGB Pixel Mengen mit RGB Pixelmengen vergleichen. Tatsächlich vergleichen Kamerahersteller die Anzahl der Bildpunkte von TV Formaten mit den RGB Pixelmengen ihrer Sensoren, Äpfel mit Birnen sozusagen… selbst ne gute 6k RED Hat nur rund 20 Megapixel, ein 4k Display/TV schon 24 Megapixel eine 8k RED hat nur rund 32 MP aber ein 8k TV 48 Megapixel…

          • Hallo M. Radeck (und alle anderen),
            damit hast du im Grunde Recht, die Pixelangabe der Kameras bezieht sich stets dem vor „De-Bayering“ Prozess. Der brauchbare Pixel liegt in etwa 65% der Angabe. zb. erhält man ein perfektes 4K Bild aus 6K Grundauflösung via Downsampling. Theoretisch bräuchte man für perfektes 8K quasi 12K Sensorauflösung (hello Blackmagic Ursa Mini 12K, in der Praxis immer noch höchst problematisch).
            Anderseits gibt/gab es schon viele (auch professionelle) Kameras, die im 1:1 4K Readout zwar nicht perfekt de-bayert sind, jedoch vom Betrachter trotzdem als „4K“ Auflösung wahrgenommen wird, also ganz deutlich über Full-HD. Somit stimmt deine Aussage nur zum Teil, zwecks Subjektivität. Ein (ca. 1:1) 8K Video bekommt man heute von Kameras ab 2200€-5000€ schon her.

            DOCH darum ging es in meinem Post eigentlich nicht. Explizit war gemeint die Summe der Kombination aus:
            – 8K TV
            – 85 Zoll zb.
            – Gebogen / Cuved

            WEIL, ein TV-Display (egal ob OLED, LCD, Mini LED) immer einen starken Fliegengitter-Effekt hat, also von Haus aus einen „schlechten Einzelpixel“ hat (mit sehr viel schwarz aussenherum). Kein Vergleich zu DLP. Deshalb ist ein 4K TV von Vorteil, damit man auch Full-HD mit etwas geringerem Abstand noch ansehnlich ist, 4K auf 4K TV wirkt auch schon qualitätssteigernd.

            Auf einem von mir genannten 8K-85Zoll-Curved Fernseher könnte man guten 4K Content aus näherer Betrachtung immersiv erleben, ohne das Fliegengitter eines 4K TVs schneller wahrzunehmen ;))) weil eben auch Curved nur aus der Nähe Sinn macht, siehe neueste Gaminggeräte. DAS war damit eigentlich gemeint;))) ..und pseudo 8K Content würde zumindest nicht schlechter als de-bayerter 4K Content aussehen..

            lieben Gruß

  4. Ich kann, Stand heute, den Mehrwert eines 8K-Fernsehers nicht erkennen. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn die EU diese 8K-Stromfresser ganz verbietet. Ich hätte auch Platz und das Budget für einen 88″ Fernseher, habe aber in 2022 bewusst zu einem 65″ gegriffen.

  5. Wir lernen daraus: Die Entwickler in privatwirtschaftlich geführten Top-Unternehmen sind halt doch deutlich schlauer als die linksgrünen, ökokommunistischen und planwirtschaftlichen Bürokraten in ihren Brüsseler Tintenburgen!

    • Wir lernen daraus das in der Privatwirtschaft die kognitiven Minderleister tätig sind. Also jene Kaufleute die den Ingenieuren seit Jahren Fesseln anlegen mit stromsparenden Materialen zu arbeiten, da diese wegen Investitionskosten die Kapitalrendite reduzieren würden. Die stromfressenden LCD´s sind ein weiteres Beispiel des Versagens des freien Marktes. Der Staat muss es mal wieder richten, so wie in der Bankenkrise. Ohne die Tausenden(!) von Milliarden Steuergeld des Staates (Subventionen) hätte die Privatwirtschaft nicht einmal Atomkraftwerke bauen können. Aber bevor die Wahrheit in dein Gehirn eingedrungen ist bist Du, als unwissenschaftlicher Mensch, schon wieder vor ihr Meilen davongelaufen und lebst weiter in deiner ideologischen Märchenwelt von der Gott ähnlichen Privatwirtschaft. Die Dummheit stirbt halt nie aus.

      • Wie gut kommunistische Planwirtschaft funktioniert, haben wir ja in der DDR gesehen, gelle? Schon erstaunlich, wie weit die grünlinke Gehirnwäsche durch die ökosozialistischen Mainstreammedien und das linkslinke Bildungssystem bei vielen Deutschen schon fortgeschritten ist. Dieses Land hat fertig. Die Autoindustrie und andere Schwerindustrien sind ohnehin schon am Absprung. Dem Klima wird´s egal sein, so wie den Grünkommunisten hunderttausende Arbeitslose egal sind.

        • Vielleicht gibt es auch etwas zwischen Neoliberalismus und kommunistischer Planwirtschaft. Schon mal von sozialer Marktwirtschaft gehört? Die hat wunderbar funktioniert, bis eine gewisse schwarzverkohlte Birne sie sabotiert und der darauf folgende Bundesputinversteher sie abgeschafft hat, um sie zu „retten“. 😉

  6. Ich hätte gar nichts dagegen gehabt, wenn solche Fernseher einen festen, unumgänglichen Maximalverbrauch hötten. Bis den Herstellern etwas dazu eingefallen wäre, hätten sie halt nicht verkauft werden können. So bringt das natürlich wenig, auch wenn immerhin ein bisschen was durch die Käufer gespart wird, die wider besseren Wissens nichts an den Einstellungen ändern – wobei das bei der Zielgruppe von 8K-Geräten überschaubar wenig sein dürften.

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