NEO QLED – Samsung neue Quantum-Mini-LED-Fernseher mit 12-bit (CES 2021)

NEO QLED heißen Samsung neue Flaggschiff-Modelle mit Quantum-Mini-LED-Technologie. Auf der digitalen CES-Pressekonferenz wurde der 8K (QN900A) und 4K Neo QLED (QN90A) erstmals vorgestellt.

Die Gerüchte haben sich bewahrheitet. Samsung stattet seine Flaggschiff-Modelle mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung aus. Mini-LEDs sind 40x kleiner als reguläre LED-Leuchtmittel – in etwa so groß wie ein Sandkorn. Die Anordnung mit Tausenden dieser extrem kleinen Mini-LEDs wird von Samsung neuer Quantum Matrix Technologie und dem Neo Quantum Prozessor „verwaltet“. Da mehrere Hundert der neuen Leuchtmittel zu einer Dimming-Zone zusammengefasst werden, würde eine 1-zu-1 Übersetzung des regulären LED-Dimming-Algorithmus sicherlich zu unbefriedigenden Ergebnissen führen. Auf der einen Seite eine anspruchsvolle Aufgabe an den Prozessor, auf der anderen Seite eine große Chance die Bildqualität, vor allem in puncto Kontrast und Schwarzwert zu verbessern. Die Mini-LEDs liefern noch einen weiteren Vorteil. Es werden keine optischen Linsen mehr benötigt, um das Licht gleichmäßig zu verteilen. Die Quantum Mini-LEDs liefern eine direkte und gleichmäßige Helligkeitsverteilung über das gesamte Display.

Mini-LED-Backlight und 12-bit-Verarbeitung

Samsung Neo QLED TVs unterstützen 12-bit Verarbeitung mit 4.096 Helligkeitsabstufungen
Samsung Neo QLED TVs unterstützen 12-bit Verarbeitung mit 4.096 Helligkeitsabstufungen

Um die Vorteile der Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung richtig auskosten zu können, spendiert Samsung seinen Neo QLED Fernsehern eine 12-bit Verarbeitung mit 4.096 Helligkeitsabstufungen. Nur so sollen sich Details in hellen und dunklen Spitzenbereichen wirklich optimal darstellen lassen – ergibt auf dem Papier natürlich Sinn. Ob dies auch wirklich etwas bringt, können wir aber erst nach einer ersten Sichtung beurteilen. Vor allem mit HDR10+ oder dem neu angekündigten HDR10+ Adaptive sollten sich wunderbare Seherlebnisse zaubern lassen. Und nein, Dolby Vision wird von Samsung immer noch nicht unterstützt.

So eine neue TV-Generation kommt natürlich nicht ohne Verbesserungen beim Bildprozessor aus. Der Neo Quantum Prozessor soll optimierte Upscaling-Fähigkeiten besitzen. 16 verschiedene neurale Netzwerkmodelle, trainiert durch Deep-Learning-Technologie, versprechend 4K und 8K Qualität, egal welches Quellmaterial geliefert wird.

Infinity One Design + Slim One Connect Box

Das Display der Neo QLED Modelle mit Infinity Screen Design wird nochmals 50% schlanker (Bautiefe)
Das Display der Neo QLED Modelle mit Infinity Screen Design wird nochmals 50% schlanker (Bautiefe)

Die 2021 Neo QLED 8K Fernseher (QN900A) übernehmen das Infinity One Design mit dem fast rahmenlosen Display und dem schicken Aluminium-Chassis. Schade, dass es diesen „Hingucker“ nicht beim 4K Neo QLED (QN90A) gibt. Eine weitere Neuerung der 8K Neo QLED TVs ist die „Slim One Connect Box“. Eine überarbeitete Version des bewährten Kabelmanagement-Systems, die endlich in einer ansprechenden Optik präsentiert wird. Ganz ehrlich, der One Connect Klotz aus 2019/2020 war ja wirklich nicht schön anzusehen. Für diese Design-Entscheidung gibt es einen Daumen nach oben!

Die Slim One Connect Box kann am Standfuß angebracht oder frei im Raum platziert werden.
Die Slim One Connect Box kann am Standfuß angebracht oder frei im Raum (One Invisible Cable) platziert werden.

Samsung Neo QLED scannt den Raum

Samsung Premium Neo QLED Modelle (8K) setzten erneut auf raumfüllende Sound-Technologien wie Object Tracking Sound (OTS) Pro und ganz neu SpaceFit Sound. Der TV analysiert das physische Umfeld, in dem er steht und pass die Soundwiedergabe an die Umgebung an. In der Präsentation sah es fast so aus, als würde der Samsung Neo QLED über eine Kamera oder LIDAR-Scanner verfügen. Das werden wir in den nächsten Tagen herausfinden.

Muss man Samsung lassen, das Infinity Design des 8K Neo QLED ist ein echter Hingucker
Muss man Samsung lassen, das Infinity Design des 8K Neo QLED ist ein echter Hingucker

Game Bar liefert wertvolle Informationen

Das Samsung die Zielgruppe der Gamer weiterhin im Fokus behält, zeigt das Unternehmen mit dem Game Bar. Aufgerufen liefert das Untermenü nicht nur wertvolle Informationen, wie z.B. Input Lag (leider nicht in Millisekunden), den dargestellten FPS (Frames per Second) oder ob HDR und VRR (FreeSync Premium Pro) aktiviert sind. Es können zudem die Bildeinstellungen angepasst werden. Mit einem angeschlossenen PC kann das Seitenverhältnis von regulären 16:9 auf 21:9 oder 32:9 ändern. Das angepasste Bild lässt sich zudem nach oben und unten verschieben. Voraussetzung ist jedoch, dass das PC-Game auch einen UltraWide GameView unterstützt. Eine coole Funktion, leider nichts für Konsolen-Gamer.

Der neue Game Bar der Samsung Neo QLED TVs
Der neue Game Bar der Samsung Neo QLED TVs

Neben dem „Game Bar“ gibt es noch drei weitere Funktionen, welche das Leben der Neo QLED-Besitzer vereinfachen sollen. „Samsung Health“ verwandelt den TV zum persönlichen Trainer, welcher einem sogar Verbesserungsvorschläge zur Ausführung von Übung auf den Weg gibt – Kamera vorausgesetzt. Mit Google Duo sind Videochats in hoher Qualität mit bis zu 32 Leuten parallel möglich. Auch hier lässt sich der Videostream einer angeschlossenen Webcam parallel an die Teilnehmer übertragen. Und zuletzt soll „PC on TV“ den Fernseher zum „Arbeitsmonitor“ umfunktionieren. Es lässt sich z.B. über das Internet auf den PC im Büro zugreifen oder ihr nutzt die Samsung Dex Docking-Station und verwandelt euer Galaxy Smartphone zur Workstation. Alle diese Funktionen müssen noch für den deutschen Markt bestätigt werden.

Preis, Verfügbarkeit und Größen

Bei den hier fokussierten QN900A und QN90A Neo QLED Modellen wird es sich wohl um die US-Bezeichnungen handeln. Die Neo-Serie wird laut eines Leaks vor einigen Tagen in Deutschland wohl unter den Modellbezeichnungen QN900A (8K), QN800A (8K) und QN95A (4K) und QN90A (4K) geführt. Die 8K Modelle soll es in 65, 75 und 85 Zoll geben. Bei den 4K Geräten gibt es mit 50, 55, 65, 75 und 85 Zoll noch mehr Auswahl. Eine Bestätigung von Samsung, sowie Preise und Verfügbarkeit für die neuen Modelle steht derzeit noch aus.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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10 Kommentare
  1. 12 Bit Verarbeitung bei einem 8 Bit + FRC Panel, ganz großes Kino. Ja, genau Samsung… 😀 ich lach mich kaputt. Sony nutzt eine 12 Bit Verarbeitung seit Jahren, Philips 14 Bit etc. pp.. Sony setzt dieses Jahr dann auf 24 Bit Verarbeitung (mit dem neuen Prozessor). Was dabei aber interessiert ist wie gut das funktioniert und das müssen eben die Abstufungen zeigen, nicht mehr und nicht weniger. Hat der Samsung mit 12 Bit Verarbeitung dann mehr Colorbanding wie ein Samsung mit 10 Bit Verarbeitung aber 10 Bit Panel, dann würde ich mir mal wieder Gedanken machen was in Korea denn neben Corona noch ausgebrochen sein könnte.

    Es gibt auf der Welt keinen Konzern, der so viel Geld in so dämliches Marketing steckt.

    • Naja vielleicht dämlich aber dennoch erfolgreich, oder irre mich? Auch kann ich bestätigen, dass das Downgrade von 10-Bit auf 8-Bit Panel nicht ganz so negativ ist wie man denken könnte. Die 2020er 4K Qleds liefern insgesamt sehr gute Bildqualität trotz des etwas geringeren Kinofarbraums und weniger Dimmingzonen als im Vorjahr. Das einzige wirkliche Problem bei Samsung ist immer noch die vergleichsweise schlechte Ausleuchtung der Panel.

  2. Juhu, freuen wir uns auf neue alte 4K/8-Bit Panel mit 12-Bit Signalverarbeitung 😉

    Aber wenn Samsung es endlich schafft, die Ausleuchtung mit der neuen Mini LED Technik zu verbessern und dabei nicht die Preise erhöht, könnte es vielleicht ein guter Modelljahrgang werden.

    • Nicht die Preise erhöht du träumst wohl.
      Es wurde schon von mehreren Tech Channels kommuniziert das die TVs eher teurer werden im Vergleich zu den Vorjahresmodellen.

  3. Der Artikel ist teilweise irreführend in Bezug auf die 12bit.
    Es geht darum das Mini LED backlight mit 12 Bit und 4096 Helligkeitsabstufungen anzusteuern statt den 10bit/1024 Abstufungen wie bisher.
    Es geht nicht um das LCD Panel mit 12bit Farben wie der Artikel suggeriert.

    Die feinere Steuerung der Mini LEDs ist aber nichts Samsung-exklusives.
    Das ist einfach eine Eigenschaft der eingekauften MiniLED Technik des Zulieferers, und wird sich in vielen, wenn nicht allen MiniLED Geräten dieses Jahr wiederfinden.

  4. 12 Bit Verarbeitung?
    Das heißt doch aber nicht, dass es ein 12 Bit Panel ist, sondern der TV
    nur intern mit 12 Bit arbeiten kann. Also das, was andere Hersteller schon
    seit langer Zeit machen. Sony arbeitet doch intern mit 16 Bit oder so,
    wenn ich mich richtig an Aussagen von Vincent Teoh erinnere.

  5. 12 Bit Farben? Damit hat man ja irgendwie gar nicht gerechnet. Jedoch kein Wunder, dass die mit einem neuen EIGENEN HDR-Format um die Ecke gekommen sind. Bisher hat sich an den 10 Bit von HDR10 ja nichts geändert 😉 Trotzdem schade, dass DOLBY VISION weiterhin ausgeschlossen wird. Dann hätte man schon Bildmaterial. Na mal schauen, wie es bei den Mitbewerbern aussieht. Leider werden zu Anfang ja nur die Topmodelle gezeigt. Mal abwarten, was da bei den 4K NEO QLEDs übrig bleibt.

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