Das Netflix-Menü erstrahlt auf kompatiblen TV-Geräten ab sofort in HDR (High Dynamic Range). Wieso der neue AV1-Codec dabei eine Rolle spielt, erfährt ihr hier!
Die Menüoberfläche von Netflix soll sich verändern. Das Unternehmen testet im kleinen Rahmen, wie sich HDR-Vorschaubilder auf das Konsumverhalten der Abonnenten auswirkt. Die HDR-Bilder werden bislang nur in den USA getestet und sind bislang nur bei den Exclusive-Serien „Marvels The Iron Fist“ und „The Innocents“ hinterlegt. Die Vorschaubilder sollen den Nutzer direkt auf die visuelle Darstellung der Inhalte einstimmen. Knackigere Farben und höhere Kontraste. Die Anpassung erscheint logisch, unterstützen unzählige Serien und Filme im Netflix-Portfolio bereits den erweiterten Dynamikumfang. Lt. der Quelle fiercevideo.com werden die Bilder vorerst nur über die Apps auf der PS4 Pro, Xbox One S und Xbox One X ausgespielt.
Kein Standard für HDR-Bilder
Der Grund für die verzögerte Integration von HDR-Bildern, lange nachdem Netflix Videos mit High Dynamic Range angeboten hat, liegt darin, dass es sich sehr schwierig gestaltet hat passenden Metadaten für statische Bilder bereitzustellen. So schreibt es Netflix in einem Blog-Post. Standards für bewegte Bilder wie Dolby Vision, HDR10, HDR10+ und HLG (Hybrid-Log Gamma) gibt es bereits und können so einfacher implementiert werden. Für Bilder gibt es solche geregelten Vorgaben noch nicht. Die Abbildungen beruhen lt. Netflix auf 16-bit PND und JPEG2000 Dateien, sind aber in keinster Weise final.
Neues AV1-HDR-Bildformat
Das ist aber nicht der einzige Test, den Netflix aktuell „am laufen“ hat. Der neue AV1-Codec könnte bei der Integration von HDR-Bilder eine wichtige Rolle spielen. Auf Basis des lizenzfreien und optimierten Komprimierungs-Algorithmus, könnte ein neues Bildformat mit erweitertem Dynamikumfang entstehen. Netflix ist Mitglied in der „Alliance for Open Media“ die mit dem Codec Videos um bis zu 25% effektiver kodieren möchte, im vergleich zum geläufigen HEVC (h.265) Codec.