Netflix: Werbefinanziertes Abo erreicht bereits mehr als 23 Mio. Nutzer

Netflix erreicht nach eigenen Angaben mit seinem werbefinanzierten Abo inzwischen rund 23 Mio. Nutzer. Offenbar kommt diese Option als gut an.

Anfangs sah es noch danach aus, als würde der werbefinanzierte Tarif die Erwartungen verfehlen. Das hat sich aber offensichtlich im Laufe der Zeit verändert. Netflix Leiterin der Werbeabteilung, Amy Reinhard, gibt an, dass man inzwischen über 23 Mio. monatlich aktive User mit dem werbefinanzierten Standard-Abonnement erreiche.

Das dürfte sich für Netflix durchaus lohnen. Denn einerseits zahlen jene Kunden dennoch einen monatlichen Betrag und andererseits spülen sie zusätzlich Werbeeinnahmen in die Kasse. Auch die Kundenbindung funktioniere über den Tarif: Kunden, welche den werbefinanzierten Tarif gebucht haben, streamen zu 85 % mehr mindestens für 2 Stunden im Monat.

Netflix nimmt auch über Werbung gutes Geld ein.
Netflix nimmt auch über Werbung gutes Geld ein.

Vor rund zwei Monaten verwies Netflix noch darauf, dass man mit dem werbefinanzierten Tarif über 15 Mio. Nutzer weltweit erreiche. Im Oktober 2023 erklärte man außerdem gegenüber Aktionären, dass ca. 30 % der Neukunden den werbefinanzierten Tarif buchen – zumindest in den 12 Ländern, in welchen es den Tarif gibt.

Netflix blickt auf die langfristige Perspektive

In Bezug auf Werbung hofft Netflix auch auf die langfristige Perspektive und will das Geschäft ausbauen. Aus Kundensicht wiederum kann man nur hoffen, dass der Streaming-Anbieter nicht den gleichen Weg geht wie Amazon. Letztere machen Werbung für Prime Video ab 5. Februar 2024 zum Standard. Danach müssen monatlich zusätzlich 2,99 Euro für die Werbefreiheit gezahlt werden.

Generell zeigt sich ein Trend hin zu werbefinanzierten Tarifen im Streaming-Segment. Auch Disney+ hat mittlerweile einen derartigen Tarif im Repertoire. Paramount+ bereitet ebenfalls ein derartiges Angebot vor und selbst Apple soll für Apple TV+ darüber nachdenken. Wir bewerten diese Entwicklung eher kritisch, aber offenbar kommt das Ganze bei vielen Kunden gut an.

QuelleVariety
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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9 Kommentare
  1. Apropos Werbung. Ich hatte lange Zeit den Adblocker bei euch deaktiviert, da ich eure Arbeit unterstützen wollte und die Werbung human war. Was aber in letzter Zeit abgeht. Überall blinkt es und wenn man einen Artikel öffnet muss man auch erstmal eine Vollbildwerbung wegblicken.

    Und was ist das Resultat? Seit heute hier auch wieder den Adblocker aktiviert.

    • Ist mir auch schon aufgefallen. Auf anderen Websites aber auch, dass da plötzlich nervige Werbebanner aufpoppen. Bin auf Android deswegen mittlerweile auch auf Firefox umgestiegen. uBlock Origin regelt.

      • Und auf dem dem Tablet oder Smart Phone nutze ich den VIA Browser. Da ist ein Blocker schon mit drin, weil es auch ja auch um die geladen Daten geht -> sowenig wie möglich :). Danach fragt niemand, ob man die Daten überhaupt (Werbung und so) herunterladen möchte. Wegen den Kosten.

    • Lange Zeit haben wir auf zusätzliche Werbung verzichten können und haben darauf gehofft, dass wir die reduzierten Einnahmen kompensieren können oder sich Leute z.B. für unser Patreon registrieren. Das Resultat? Niemand interessiert es, ob sich unsere Seite am Ende rechnet und ob wir am Ende des Monats noch etwas übrig haben, um unseren täglichen Bedarf (der wie bei allen teurer geworden ist) decken zu können. Ist es dir lieber, dass wir die Seite schließen? Oder unsere Meinung für kleines Geld verkaufen und alles in den Himmel loben? Vielen Dank für deinen Input und schön, dass du unsere Arbeit ohne Gegenleistung (Werbeeinblendungen) entgegennimmst. Doch hätten grundsätzlich weniger Leute ihre Adblocker aktiv, dann hätten wir nicht zu diesem Schritt greifen müssen. Im Endeffekt sorgst du mit deiner Handlung dafür, dass wir gar nicht mehr die Option haben, irgendwann vielleicht wieder weniger Werbeeinblendungen auf der Webseite zu fahren.

      Denk dir einmal, du arbeitest als Bedienung in einem Restaurant und jeder Gast kann bei der Bestellung angeben, ob du, die Bedienung bezahlt wird, oder eben nicht. Wirst du nicht bezahlt, bekommt der Gast das Gericht trotzdem serviert, und zwar gratis. So fühlt man sich leider als Webseitenbetreiber und man muss jeden Tag mit sich kämpfen, um seinen Kunden keine „Convenience Produkte“ als „Hausgemachtes“ vorzulegen.

      Bitte zeige mir auch gerne Webseiten, die es besser machen, mit weniger Werbung, dann werde ich auch Zeit dafür aufwenden zu analysieren, wie diese sich über Wasser halten. Denn das Letzte, was ich möchte, ist die Leser mit zu viel Werbung nerven.

      Diese Zeilen klingen jetzt etwas erbost, aber mir fehlt jegliches Verständnis für solche Schritte. Daher nutze ich seit gut 15 Jahren keinen Adblocker und ich würde Seiten, die ich täglich besuche, auch nicht damit bestrafen, dass ich ihnen ihre Werbeeinblendungen nicht gönne. Und zwischen unserer Webseite und den Mitbewerbern liegen dann doch noch einmal Welten. Viele Webseiten lassen sich gar nicht mehr wirklich lesen wie z.B. ein Kotaku.com.

      • Das Problem ist ja nicht die Anzahl der Werbung, sondern die Art. Pop-Up Werbung ist ein No Go. Ist genau so schlimm wie Videowerbung. Unter anderem wegen genau solchen Werbearten sind ja AdBlocker auch erst popolär geworden. Gibt davon abgesehen ja noch genug andere Argumente Pro-Adblocker, die dann eher etwas mit dem Thema Sicherheit zu tun haben.

        Es gibt genug andere Websites die eben auf solch aufdringliche Werbung verzichten. Genannt seien hier Hardwareluxx, Golem, Heise oder selbst die Bild. Kannst da jetzt natürlich nun auch argumentieren, dass die ja alle (bis auf Hardwareluxx) eine Paywall im Portfolio haben und die dadurch weitere Einnahmen haben. Aber wenn eben das funktioniert. Patreon usw. ist da dann auch eher zum scheitern verurteilt. Ist halt ne separate Plattform. Aber was spricht denn gegen eine Paywall. Als damals die ersten Websites damit angefangen haben, haben alle geheult. Trotzdem ist das ja mittlerweile Standard bei Newswebsites und weniger Views haben die ja dadurch scheinbar nicht. Wo wir wieder beim Thema schlechte Werbung sind. Im Best Case schalten die Leute dann einfach den Adblock ein. Dann haben die Websites zwar keine Werbeeinnahmen, aber immerhin den Traffic. Im Worst-Case besuchen die Leute die Website weniger oder gar nicht mehr. Dann ist neben Werbeeinnahmen auch der Traffic weg. Was das bedeutet sollte jedem klar sein, der den Zusammenhang zwischen Traffic und Werbung kennt. Ich für meinen Teil muss offen und ehrlich sagen, dass ich dadurch 4KFilme unterwegs kaum noch aufrufe.

        Wie gesagt ist das Thema Paywall eine nette Gelegenheit. Richtig gemacht packt man dahinter halt Dinge wie Tests und nicht gerade irgendwelche 0-8-15 News, die man mit zwei Clicks auch 1:1 auf anderen Websites findet. Sondern eben wirklich eigenen, „exklusiven“ Content. Ist aber zweifelsohne dann auch mit Aufwand verbunden, da man dann für die zahlende Kundschaft eben auch etwas liefern muss. Aber irgendwie muss man es ja nach Tahiti schaffen.

        • Ja, wenn alles „man müsste ja nur mal“ wäre, dann würden wir das auch umsetzen, aber es ist eben nicht so. Ich möchte über dieses Thema eigentlich gar nicht mehr schreiben, denn kluge Vorschläge gibt es viele, aber niemand, der die Vorschläge macht, muss auch von Werbeeinnahmen leben. Wie angemerkt, viele nutzen seit Jahren einen Werbeblocker und irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es heißt, Pleitegehen oder mehr Werbung. Das ist genauso wie in einem Restaurant, die schieben die Preiserhöhung vielleicht auch jahrelang vor sich her, aber irgendwann muss man die Kundschaft das zahlen lassen, damit Qualität und Lohn am Ende passen. Und was bringt uns eine Paywall, wenn wir dafür z.B. Leute ausschließen, die z.B. keinen Adblocker nutzen? Das ist doch dann auch nicht fair. Wir wollen eigentlich in diesem Bezug offen bleiben und die Anzahl der Leute, die für Tests und „exklusive Beiträge“ zahlen würden, kann man an einer Hand abzählen. Das wäre so erfolgreich wie Patreon. Denke bitte daran, ich schmeiße den Laden hier im Prinzip allein. Nur André unterstützt hier und ab und zu noch der Timo bei den 4K-Reviews. Dahinter steht kein Verlag, kein Netzwerk oder 100 Journalisten, mit denen es sich z.B. über die Masse wieder reinholen lässt.

  2. Und wieder laufen die Lemminge selbst zur Schlachtbank und regen sich dann auf, wenn die Werbung immer mehr wird und parallel die Abokosten steigen. Vielen Dank auch!

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