OLED-Fabriken: Produktionsauslastung unter 60% im ersten Halbjahr 2023

OLED-Hersteller haben mit einer geringen Auslastung ihrer OLED-Fabriken von unter 60 Prozent zu kämpfen. Der LCD-Markt erholt sich dagegen langsam, wird jedoch von chinesischen Herstellern dominiert. 

Auslastung von Displayfabriken bei nur 74 Prozent

Die neueste Studie des Marktforschungs- und Analyseunternehmens Omdia zeigt die Schwierigkeiten von Bildschirmherstellern auf der ganzen Welt, insbesondere bei der Herstellung von OLED-Panels, deren Produktionskapazitäten bislang weitgehend ungenutzt geblieben sind. So soll laut Omdia die Auslastung aller Fabriken von Displayherstellern auf der ganzen Welt im zweiten Quartal 2023 nicht mehr als 74% betragen haben. Diese Analyse bezieht sich auf Produktionen von Flüssigkristallpanels (LCD) sowie von organischen Leuchtdiodenpanels (OLED), die für den TV-Markt bestimmt sind. Ebenso Produktionsketten für kleinere Displays, die in Smartphones, Tablets, Computer, Mobiltelefone usw. verbaut werden.

Schrittweise Wiederaufnahme der LCD-Panelproduktion

Obwohl diese Zahl enttäuschend erscheint, bedeutet sie dennoch eine Steigerung von 8% gegenüber dem im ersten Quartal beobachteten Wert von 66%. Dies zeigt die Schwierigkeiten, denen Bildschirmhersteller seit dem zweiten Quartal 2022 ausgesetzt sind, als die Nachfrage nach Fernsehern weltweit aufgrund des Krieges in der Ukraine und der damit verbundenen Preiserhöhungen zurückging. Dazu kommt, dass während der Coronapandemie wohl so etwas wie eine Sättigung des Marktes stattgefunden hat, da Privatpersonen sich sehr gerne mit neuer Unterhaltungselektronik eingedeckt haben.

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Der LCD-Displaymarkt wird bereits von chinesischen Herstellern dominiert.

Omdia gibt jedoch an, dass die Situation für LCD-Panels und OLED-Panels unterschiedlich ist. So haben die Hersteller von LCD-Bildschirmen, hauptsächlich in China, ihre Produktion wieder aufgenommen und streben eine Auslastung ihrer Produktionslinien von 80% bis zum Ende des ersten Halbjahres an. Diese Wiederbelebung erfolgt allmählich durch die chinesische Displayhersteller (CSOT, BOE, HKC, Tianma), um den Einheitspreis der Panels zu halten. Jede Überproduktion von Panels würde nämlich unweigerlich zu einem Preisverfall führen.

Schwieriges erstes Halbjahr 2023 für OLED-Panels

Die Hersteller von OLED-Displays konnten das Ruder jedoch noch nicht herumreißen. Bestellungen von den wichtigsten Kunden für OLED-Panels bleiben auf einem niedrigen Niveau. Omdia prognostiziert, dass der Smartphone-Markt während des ersten Halbjahres 2023 schwierig bleiben wird und auch Hersteller von großen TV-Displays mit einem anhaltenden Abschwung der Nachfrage rechnen müssen. Somit beeinträchtigt der Rückgang der Bestellungen von Unternehmen wie LG Electronics, Panasonic, Philips, Samsung Electronics und Sony die Auslastungsrate der 8,5-Gen-OLED-Fabriken (hauptsächlich LG Display), die bis zum Ende des ersten Quartals unter 60 Prozent lag.

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Trotz Neuentwicklungen am OLED-Markt, bleibt die Gesamtsituation schwierig. Die Nachfrage ist stark zurückgegangen. 

Insgesamt zeigt der Bericht von Omdia die Herausforderungen, denen Bildschirmhersteller in der aktuellen globalen Wirtschaftslage gegenüberstehen. Die LCD-Produktion erholt sich allmählich, während der Markt für OLED-Panels weiterhin schwach bleibt. Hersteller von OLED-Panels werden mit einer geringeren Auslastung ihrer Produktionslinien bis zum Ende des ersten Halbjahres zu kämpfen haben. Ein Aufschwung im 3. oder 4. Quartal wird derzeit nicht prognostiziert. Große Veränderungen bei der Nachfrage werden sich derzeit nur in Verbindung mit geopolitischen Ereignissen ergeben.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
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6 Kommentare
  1. Gerade bei OLEDs ergibt es auch Sinn, auf die 2024er oder 2025er Modelle zu warten. Die sind dann wahrscheinlich etwas besser und möglicherweise günstiger.
    Wenn mein CX nicht vorher den Geist aufgibt, werde ich vor Black Friday/Cyber Monday mit Sicherheit keinen neuen OLED kaufen. Und damit meine ich nicht unbedingt BF/CM 2023.

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