Raubkopien adé: Legales Streaming becirct stattdessen Jugendliche

Raubkopien sind der Industrie seit jeher ein Dorn im Auge. Wie es aussieht, schwindet aber das Interesse junger Menschen in Europa ein wenig. Zumindest weisen Zahlen des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) darauf hin.

Mehr als die Hälfte der jungen Menschen in Europa meiden laut dem EUIPO inzwischen illegale Quellen digitaler Inhalte. Allerdings sind diese Angaben natürlich nicht nur aufgrund der Quelle mit großer Vorsicht zu genießen. Denn auch das Phänomen der „sozialen Erwünschtheit“ beeinflusst derartige Studien stets enorm. Sprich: Menschen tendieren bei solchen Befragungen eher so zu antworten, wie sie es für gesellschaftlich akzeptiert halten.

Zumindest sei das Ergebnis der jüngsten Befragung, dass 51 % der 15- bis s 24-Jährigen in Europa sagen in den letzten 12 Monaten keine Inhalte aus illegalen Quellen verwendet, gespielt, heruntergeladen oder gestreamt hätten. Was sagen denn unsere Leser dazu? Mutet das für euch realistisch an oder habt ihr da erhebliche Zweifel an der Richtigkeit?

2016 mieden laut EUIPO nur 40 % der jungen Menschen illegale Quellen für digitale Quellen komplett. Absichtlich nutzen noch 21 % der befragten illegale Quellen für Games, Musik, Filme und Serien – im Jahr 2016 waren es noch 25 %. Auch wenn keine klare, kausale Schlussfolgerung möglich ist, so vermutet man bei dem Amt, dass das sinkende Interesse an Raubkopien der breiten Verfügbarkeit von legalen und kostengünstigen Streaming-Diensten geschuldet sei.

Zahlungsbereitschaft der jungen Menschen wächst

22 % der Befragten haben angegeben, dass sie für solche Dienstleistungen auch zahlen würden, solange der Preis stimme – das sind 9 Prozentpunkte mehr als 2016. Laut EUIPO habe dabei auch das Unrechtsbewusstsein zugenommen. Parallel haben die jungen Anwender aber auch Sicherheitsbedenken, wenn sie auf zwielichtige Quellen zugreifen.

Pixar, Marvel, Star Wars auf Disney Plus
Disney+ und andere Anbieter spalten bald den Streaming-Markt stärker auf

In Deutschland sind die Nutzer offenbar noch vorsichtiger, denn bei uns gaben nur 13 % der befragten 15- bis 24-Jährigen an, bewusst auf digitale Inhalte aus illegalen Quellen zugegriffen zu haben. 2016 waren es noch 19 % (Rückgang um 6 Prozentpunkte). Wie eingangs angegeben, sind die Werte aber eben mit Vorsicht zu genießen. Zumindest wir vermuten, dass die Realität doch etwas anders aussehen könnte.

Auch könnte sich wieder eine Zunahme einstellen, wenn die Video-Inhalte durch die kommende Fragmentierung im Streaming-Markt wieder versprengt werden. Denn dann müssen sich Anwender nicht nur zwischen Amazon Prime Video und Netflix als Platzhirschen entscheiden, sondern werden auch noch von Disney+, Apple TV+ und Co. umworben.

QuelleEUIPO
André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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2 Kommentare
  1. So sehe ich das auch. Kurzum: Die anstehende Zersplitterung der Streamingdienste wird streaming über inoffizielle Kanäle boosten. Ob und wann das wirklich illegal ist, ich ich persönlich nicht beurteilen. Aber das sind Erfahrungen, die die Studios wohl einfach machen müssen…

  2. Mein Kommentar zum ILLIGALEN Konsum.
    Die ganzen bisher existierenden Streamingdienste (Amazon, Netflix, die Anime Streamingportale, und zb das mehr oder weniger bekannte deutsche Krams) haben dazu beigetragen mit ihren einigermaßen günstigen Abomodellen das ILLEGALE Konsumverhalten zu reduzieren.
    Warum auf umwegen und in minderer Quali ein Film/Serie mit Werbung, eventuell Viren und Risiko erwischt zu werden schaun, wenn man mit paar Euros legal in guter bis sehr guter Quali viel mehr bekommt.
    Jetzt allerdings, das ganze US Schwachsinn, wo jedes bescheuerte Studio ihr eigenes süppchen kochen will, wo die Kunden immer mehr Abos vor die Nase gedrückt werden von Film/Serien bis hin auch jetzt immer mehr im Gamingbereich zb U+, Xbox Goldpass usw, JA im einzelnen is das EINE Abo vlt günstig aber die Konsumenten wollen aber bei diversen Anbietern unterschiedliches schaun und je mehr der ganze kram aufgeteilt wird mit immer mehr Exclusiv Gedöns.
    Ich profezeihe jetzt schon ein rapiden anstieg des illigelan Konsum.
    Denn auf Dauer sind halt zu viele Streaminganbieter zu teuer und das machen die Kunden nicht mit.
    Ich auch nicht, ich hab Netflix und dat langt mir.
    In Deutschland is man zb ja schon einmal gezwungen die bescheuerten GEZ Gebüren zu bezahlen also ein ZWANGSABO selbst wenn man davon nicht eine Sache nutzt, dann halt noch Netflix wenn man dann noch n Gamepass und vlt amazon oder/und ein anime Stream hat liegt man allein für Game und Serie/Film bei guten 50-100 Euro pro monat allein dafür.
    miete, strom, unterhalt usw noch oben drauf.
    Und die Rechtfertigung, wie ich schon von einigen Anbietern hörte „Die Konsumenten sollen ja nur UNS sehen und nicht die anderen“ ist meiner Meinung nach ein Selbstmord.
    Nich umsonst hat Sony sein FilmStreamingportal nach kurzer Zeit wieder abgestellt.
    Ich denke mit ner Lizenzvereinbarung kommen Studios deutlich besser bei rum, sie müssen keine eigenen Serverfarmen warten und etablieren usw aber naja, ma schaun welche Streamingportale überleben.

    Fakt ist jedenfalls, dass ich der Meinung bin, dass die bekämpfung der Piraterie mit der aktuellen Entwicklung den Wind aus den Segeln nimmt.

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