Sony PlayStation: Besessen von Triple-A-Blockbustern?

Sony soll mittlerweile besessen davon sein, Triple-A-Blockbuster für seine PlayStation-Konsolen zu entwickeln. Das bringt ein Für und Wider mit sich.

So ist es kein Geheimnis, dass sich die Rollen von Sony und Microsoft in dieser Konsolengeneration komplett umzudrehen scheinen: Microsoft hievt auch kleinere Entwickler und Spiele in seinen Game Pass, setzt auf Kundenfreundlichkeit über Features wie Smart Delivery und versucht mit vielen Titeln in die Breite zu gehen – was etwa die Übernahme von ZeniMax Media und damit Bethesda Softworks gezeigt hat. Sony hingegen ist mehr an Preiserhöhungen für First-Party-Spiele und exklusiven Triple-A-Games seiner PlayStation Studios interessiert. Intern wehe da ein immer härter Wind.

Klasse statt Masse bei Sony

Ein detaillierter Bericht von Jason Schreier, bekannt für seine investigativen Reportagen, zeichnet ein spannendes Bild: Demnach gebe es intern bei Sony und seinen PlayStation Studios wohl hauptsächlich noch Platz für Triple-A-Spiele von etablierten Studios. Die Zeit der Experimente sei vorbei. Geld fließe in erster Linie den hauseigenen Darlings wie dem Santa Monica Studio („God of War“), Guerilla Games („Horizon Zero Dawn“) und natürlich Naughty Dog („The Last of Us: Part II“) zu.

"The Last of Us" kommt als Serie zu HBO
„The Last of Us“ kommt auch als Serie zu HBO

Diese Erfahrung musste dann auch die Visual Arts Service Group machen. Sie unterstützt in erster Linie unterschiedliche Entwickler auf Abruf beim Design, Animationen und Co. Einige Mitarbeiter wünschten sich aber ein eigenes, kreatives Projekt. Um sich einen Status aufzubauen, begannen sie mit dem Segen von Sony ein PS5-Remake zu „The Last of Us“ als Pitch zu entwickeln. Doch der Versuch ein eigenes Projekt zu erhalten, endete damit, dass Sony das Remake lieber direkt Naughty Dog übertrug.

„Days Gone 2“ erschien Sony nicht lohnensewert

Sony investiert hauptsächlich in Spiele, die dreistellige Millionenbeträge kosten und deswegen entsprechend einschlagen müssen wie eine Bombe, damit sie sich lohnen. Das bekam auch das Bend Studio zu spüren: Einer Fortsetzung ihres Open-World-Zombie-Abenteuers „Days Gone“ erteilte Sony eine Absage. Zwar hatte sich das Spiel gut verkauft, schnitt aber in den Kritiken eher durchwachsen ab und erreichte nicht den Hype wie andere alte und neue Marken.

Am Ende hat Sonys Vorgehensweise Plus- und Minuspunkte: Experimentellere Titel spielen für die Japaner keine so große Rolle mehr, was das Potenzial für Innovationen hemmt. Andererseits fuhr Sony in der PS4-Ära mit seinen Blockbustern sehr gut und legte einige der stärksten First-Party-Spiele vor, die es bisher in der Spieleindustrie gegeben hat. Von diesem Ruf zehrt nun auch die PlayStation 5.

QuelleBloomberg
Dominic Jahn
Dominic Jahn
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5 Kommentare
  1. Sony unterstützt ja weiterhin sehr schöne und besondere Indie-Titel wie Season, Stray oder Jett. Es stimmt aber, dass es schade ist, dass die Experimente wie Gravity Rush oder Puppeteer in Zukunft wohl deutlich weniger werden.

    Ich denke aber nicht, dass wir von Sony ab jetzt nur noch Sequels erwarten dürfen. Schon in der letzten Generation gab es da einen guten Mix aus neuen IPs wie Horizon, Days Gone, Bloodborne und Ghost of Tsushima neben Remakes und Sequels wie Shadow of the Colossus, Last Of Us 2 oder Uncharted 4.

    Solange die Qualität weiterhin so gut ist, gerne. Sony muss nur darauf achten, dass man sich die kreativen Talente nicht vergrätzt. Und was den Vergleich mit Microsoft angeht: Bis die mit Halo Infinite den ersten richtigen Next Gen-Titel draußen haben, hat Sony bereits Demon’s Souls, Spider-Man Miles Morales, Returnal und Ratchet & Clank rausgehauen. Insofern hat man den Laden doch ganz gut im Griff.

  2. Denke jetzt nicht, dass man sich auch neuen Marken komplett verschließen wird. Jede große Marke hatte ja auch mal einen ersten Teil.

    Ich spiele aber auch eher die großen Marken wie God of War, weil ich da auch einfach ein gutes Spiel bekomme.

  3. Habe mir auch schon länger überlegt, aus genau diesem Grund eine PS4 zu kaufen, mit der Abwärtskompatibilität der PS5 wird es diesen Herbst wohl so weit. Glaube daher auch, dass das eine gute Strategie von Sony ist. Microsoft ist naturgemäß mehr mit dem PC verbandelt, die meisten First-Party-Games kann man ja nun mittlerweile auch auf ihrem Betriebssystem spielen.

  4. Meine PlayStation habe ich auch eben nur für die exclusives hier stehen, den „Rest“ bekommt mein Gaming PC zu fressen 🙂

    Kann die Taktik daher nur gut heißen und diese Pixel indies etc muss ich jetzt auch nicht unbedingt auf der Playse haben. Dafür habe wiederum meine Switch.

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