Yamaha: Einige AVR mit HDMI 2.1 kleben selbst nach Board-Tausch bei 24 Gbps fest


Yamaha hatte wie andere Hersteller auch Probleme mit seinen HDMI-2.1-Chips in AV-Receivern. Nun stellt sich heraus, dass auch ein Board-Tausch die Probleme nicht vollständig behebt.

So kleben Yamahads AV-Receiver mit HDMI 2.1 aus der ersten Generation, konkret sind das die Modelle RX-A2A, RX-V4A und RX-V6A, auch nach einem Tausch des Boards bei maximal 24 Gbps für den Eingang mit HDMI 2.1 fest. Das ist für Gamer eine herbe Schlappe, die wohl für zahlreiche Reklamationen sorgen dürfte. So reichen 24 Gbps nämlich nicht aus, um etwa ein unkomprimiertes 4K-Signal mit 120 Hz und 10-bit von beispielsweise der Xbox Series X oder HDMI-2.1-Grafikarten von AMD und Nvidia zu transferieren.

Auch für ein 8K-Signal reichen die 24 Gbps nicht aus. Eigentlich ermöglicht HDMI 2.1 bis zu 48 Gbps, gängig sind aber aktuell an TVs und Spielekonsolen 40 Gbps. 24 Gbps sind zwar auch eine Möglichkeit, für viele einige Anwendungsfälle aber nicht ausreichend. Die Frage ist nun, warum Yamaha sich für diesen Weg entschieden hat. Zumal dies für Kunden nicht ausreichend klar kommuniziert wurde.

Frontansicht RX-A2A ink. Einmessmikrofon und Fernbedienung
Frontansicht RX-A2A inkl. Einmessmikrofon und Fernbedienung

Laut Yamaha sei es möglich 120 Hz, VRR, ALLM, QFT und Co. mit 24 Gbps zu verwenden. Einschränkungen gebe es eben für 8K bei 60 Hz oder etwa 4K bei 120 Hz und 4:2:0 Chroma. Beispielsweise sei 8K bei 60 Hz nur mit DSC-Komprimierung verwendbar. Eine Möglichkeit auf ein Board mit HDMI 2.1 mit 40 Gbps ein Upgrade vorzunehmen, sei laut Yamaha nicht vorgesehen.

Yamaha muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht sehr kundenfreundlich zu handeln

Viele Kunden sind unzufrieden mit der Handlungsweise von Yamaha und machen ihrem Ärger in entsprechenden Foren Luft. Nicht betroffen sind im Übrigen von der Miser die AV-Receiver mit HDMI 2.1 aus der zweiten Generation – die RX-A4A, RX-A6A und RX-A8A. Sie sind mit Boards ausgestattet, die HDMI 2.1 mit 40 Gbps gewährleisten.

QuelleAVForums
Dominic Jahn
Dominic Jahn
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13 Kommentare
  1. Jetzt fühle ich mich erst recht darin bestätigt, mir noch keinen neuen AVR/C zu holen und das ganze HDMI 2.1 Chaos als Nicht-Gamer gemütlich auf meinem Denon AVR-X4500H auszusitzen. (Da hat man wenigstens einen warmen Hintern. 🙂 )
    Mal gucken, was die nächsten Generationen der Geräte 2022 oder 2023 so bringen.

  2. Ich werde meinen nächsten AV Receiver dann halt erst in 2 Jahren kaufen, wenn die Hersteller HDMI 2.1 endlich wirklich beherrschen und es dann auch AVR mit ausreichend HDMI Eingängen gibt.

  3. Wenn man sich die technischen Daten von den kleinen Yamahas nochmal genau ansschaut, dann steht da schon immer: „HDMI Pass-Through: 8K60B, 4K120AB (via future update)“. Das bedeutet das 4K120 auch unkomprimiert (oder komprimiert) durchgeht und 8K60B nur komprimiert, ABER die HDMI Org schreibt dazu: „Compression is supported via VESA DSC 1.2a specification, which is a visually lossless compression scheme.“ was bedeutet – es soll beim Bild kein Unterschied zu erkennen sein. Ich würde jetzt erstmal die Kirche im Dorf lassen und warten bis das noch fehlende Firmware Update da ist und dann kann man den Praxistest machen, ob es da wirklich einen sichtbaren(!) Nachteil gibt. Ganz davon abgesehen, das es eh so gut wie keine 8K60 Bildquellen gibt. Und immerhin hat man bei den kleinen Yamahas dann 2-3 mehr nutzbare HDMI2.1 Ports als bei Denon/Marantz.

    • Finde es komisch, dass 4K@120Hz mit 10-bit nicht funktionieren soll. Mit 4:2:0-Chroma müsste die unkomprimierte Bandbreite bei 20.05 Gbit/s liegen. Da wird es vielleicht noch an einer anderen Stelle haken.

      • Die Grafik hier erklärt es im Grunde:

        https://abload.de/img/hdmi-2.1-fig-1-resoluc0kge.jpg

        Das Ding mit dem 420 Kram ist ja bisher auch immer gewesen, dass die Specs die Übertragung von reinem 420 nie vorgesehen haben. Stattdessen wurde es immer in einem 422/444 Signal getunnelt. Deswegen ist der der Beschrieben Grafik bspw. auch die Bandbreite bei 4K@120 mit „8, 10 und 12 Bit“ gleich (32,08 Gbps). Das was LG bspw. beim CX und C1 implementiert, mit 4K@120@420 bei 18 Gbps ist ja eine „out of spec-Implementierung“.

        Dass 4K@120Hz mit 10-bit nicht geht würde ich also auch auf das Thema „out-of-spec“ schieben. Mich würde es also nicht wundern, wenn die Hersteller bei 24 Gbps Chipsätzen dieses Setting von sich aus implementieren können. Nur muss es dann wohl auch geräteübergreifend gehen. Sowohl von der Quelle, bis hin zum AVR und TV.

        • Ergänzend dazu sei übrigens gesagt: 420 will man so oder so nicht nutzen 😀 Insbesondere im Desktop-Einsatz bekommt man da schnell Augenkrebs. Konsolen gehen damit zwar etwas besser um. Dennoch sieht man auch da einen Unterschied zwischen 444/RGB Zuspielung und 422 und insbesondere eben 420.

    • „Das bedeutet das 4K120 auch unkomprimiert (oder komprimiert) durchgeht und 8K60B nur komprimiert“

      Es ist natürlich richtig, dass Yamaha den Kram mit 4K120AB und 8K60B angegeben hat.
      Nur gibt dir das alleine eben keinen Hinweis auf die vorhandene Bandbreite. Du kannst also nicht sagen, ob das Ding 24 Gbps oder 32 Gbps hat. Im letzteren Fall würdest du ein volles RGB Signal durchbekommen. Bei 24 Gbps aber eben nur ein verlustbehaftetes Signal mit Chroma Subsampling. Vorausgesetzt Quelle und Empfangsgerät sind in der Lage ein solches Signal ohne 422/444 Tunnel zu senden/empfangen.

      Was DSC angeht kannst du dir übrigens Monitore mit DisplayPort angucken. Oder die Club3D DP 1.4 => HDMI 2.1 Adapter. Da wird das ja jetzt schon (oft) genutzt. Und DSC scheint da tatsächlich einen ganz guten Job zu machen. Es kommt aber wohl auch immer drauf an wie stark eben komprimiert werden muss.

      Grundsätzlich zeigt das Thema hier aber das massive Problem mit dem HDMI Standard. Es ist absolut undurchsichtig. Yamaha hält sich in dem Fall ja strikt an die Vorgaben des HDMI Forums. Es muss ja nicht angegeben werden, ob Chroma Subsampling usw. verwendet werden. Aber das macht das alles eben noch viel komplizierter. Eigentlich müsste man den Damen und Herren der HDMI Organisation besuchen und denen die Brügel rausschmeißen, für den Schrott den die mit dem Standard verzapfen. Es ist absolut lachhaft.

      Man muss wirklich in die kleinsten Details des Produktdatenblatts eintauchen und dann hoffen die Fähigkeiten des TVs grob abzuschätzen. Es wäre ja auch viel zu einfach gewesen es verpflichtend zu machen, dass 48 Gbps ein „Must-have“ ist und das dann auch so klar die Hersteller in die Specs schreiben zu lassen. Ne! Bloß nicht. Lass man mit Sachen wie 4K@120A, 4K@120AB usw. arbeiten. Das ist ja viel einfacher!

  4. Yamaha macht sich mal wieder beliebt in der AVR Community. Man kann um den Laden weiterhin einfach nur einen Bogen machen. Danke für das Update

  5. Und schon steht Denon mit der Adapterlösung wieder besser da. Insbesondere wenn der Switch dann kommt. Sehr lustig zu sehen, wie oft sich das Blatt bereits gewendet hat.

    • P.S.: Yamaha würde ich so keine Schuld geben. Die haben bei den 2020er Modellen immer brav 4k120B angegeben, was dem Kunden schon damals gezeigt hat, dass wir hier von 24 Gbps reden. Dass die Bezeichnung so kacke ist und es überhaupt verkrüppelte Chipsätze gibt liegt nur in der Verantwortung des HDMI Forums.

      Für Yamaha gibt es so auch keine Pflicht auf 40 Gbps zu wechseln. Das wäre zwar marketingtechnisch genau so clever, als würde Denon sagen, dass sie als Austausch ein neues Board/ kostenlose Adapterbox mit mehr 40 Gbps Inputs anbieten. Aber es wäre eben keine Pflicht.

      Aber marketingtechnisch wäre es halt sinnvoll gewesen.

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