Cord-Cutting-Trend trifft Europa: Sky und Co. verlieren Kunden

„Cord-Cutting“ wurde Mitte der 2010er von betroffenen Unternehmen als Mythos abgetan. Jetzt schwappt der „Trend“ nach Europa und trifft vor allem Pay-TV-Pionier Sky hart. 

Was ist eigentlich „Cord-Cutting“? Mit dem Begriff wird da symbolische Durchschneidens eines Kabels beschrieben, als Synonym der Kündigung von Pay-TV Inhalten.In den USA hat der Trend im 3. Quartal 2019 ein neues Allzeithoch erreicht. Mehr als 20.000 TV-Haushalte kündigen dort täglich eine oder mehrere Pay-TV-Abonnements. Allein im dritten Quartal haben sich so rund 660.000 Haushalte kostenpflichtigen Kabel- oder Satellitendiensten getrennt. Dazu kommen noch mehreren Zehntausend, die ihr Abonnement nicht komplett aufgeben, aber zumindest ein Downgrade vornehmen – sogenanntes „Cord-Shaving“.

Sky verliert erstmals Abonnenten

Die Quelle Informitv hat nun Zahlen veröffentlicht, nachdem Sky in Europa erstmals mit einen Rückgang seiner Abonnentenzahlen zu verzeichnen hat. 98.000 Nutzer verteilt auf Großbritannien, Irland, Deutschland, Österreich und Italien haben sich im 3. Quartal 2020 wohl dafür entschieden, ihr Abonnement bei Sky zu verkleinern oder komplett zu kündigen. Der Wegfall beliebter Sportevents wie z.B. der Champions League bei Sky, haben sicherlich Auswirkungen auf die Abonnentenzahlen. Zum Vergleich: im 2. Quartal 2019 hatte man noch 304.000 Abonnenten dazugewinnen können.

Vom klassischen TV zum Streaming

In den USA gehen Unternehmen dazu über sich zu Konsolidieren und kleinere, schwächere Studios und Distributoren zu übernehmen. Den Unternehmen gehen weiterhin TV-Abonnenten flöten, dafür wird parallel in eine Streaming-Zukunft investiert, die die Verluste auf lange Sicht kompensieren oder zumindest abmildern soll.

„Obwohl einige Betreiber Fernsehabonnenten verlieren, stellt der Multiscreen-Index dies in einen Kontext“, sagte William Cooper, Direktor von Multiscreen-Index. „Trotz gewisser Kundenabwanderung, werden durch Unternehmenskonsolidierung neue sehr große skalierte Player geschaffen. Mit beträchtlichen wiederkehrenden Einnahmen können sie es sich immer noch leisten, einige Kunden zu verlieren.“

Später im Jahr 2020 werden Comcasts NBCUniversal und AT & Ts WarnerMedia ihre jeweiligen Streaming-Dienste Peacock und HBO Max starten, und somit den Übergang von herkömmlichem Pay-TV zu Streaming beginnen. Dieselben beiden Unternehmen verlieren im Rekordtempo TV-Abonnenten.

Dominic Jahn
Dominic Jahn
Couch-Streamer, TV-Umschalter & Genuss-Cineast. Am liebsten im Originalton, gerne auch in 3D! Paypal-Spende für die 4KFilme-Kaffeekasse
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15 Kommentare
  1. Nachdem ich bisher für das komplette Sky-Pake inkl. HD/SkyQ/SkyGo 24 Monate lang 24,99 gezahlt hatte bot man mir ein weiterführen für 7,-€ Monat mehr (sprich 31,99) an. Das ist es mir leider nicht wert da man u. a. für Bundesliga oder Euroleague DAZN braucht. Zudem verliert SKY immer mehr Events und Rechte an andere u. a. auch demnächst Fussball an Amazon etc. Der normale Komplettpreis für Sky mit knapp 80,- ist sowieso Wucher. Ich verste sowieso nicht warum SKY unterschiedliche Preise an alle macht. Andere bekannten mussten für die Verlängerung 34,99 zahlen, andere kürzlich 27,99 und ich kenne viele wo für 24,99 weitergeführt wird. Sky macht es sich da selber das Leben schwer. Zum alten Preis hätte ich um 24 Monate verlängert. Jetzt spare ich mir halt das Geld und schaue bei Freunden.

  2. Ich behaupte, das Konzerne ganz klar „manipulierte“ Trends schaffen hin zum Streaming und dies zu bewerkstelligen ist ganz einfach!

    Auf die Vermarktungspolitik haben Konsumenten nur einen geringen Einfluss, was daran liegt, das der Konsument „nicht bestimmen“ kann, wie welches Medium angeboten wird.

    Ein Beispiel:

    Wenn ich möchte, das sich ein Medium wie die UHD Bluray nicht weiter verbreitet, dann biete ich gewisse Titel (egal ob Serien oder Film) einfach nicht mehr als UHD oder ähnlichem an.
    Dieses Thema hatten wit schon mal.

    Sony Chef Kazuo Hirai äussert sich mal zum Thema physikalische Medien und meinte 2025 wird es diesen Markt nicht mehr geben. Da muss ich kein Doktor sein um solche Prognosen abzugeben, wenn ich selber als Konzern-Chef beabsichtige, imme weniger Discs anzubieten dann ist es ja die logische Konsequenz, das dieser Marktbereich irgendwann mal wegbricht.

    Gewissse Titel werden „absichtlich“ nicht mehr als UHD oder sonst ähnlich veröffentlicht, sondern nur noch als Streaming.

    Physikalische Medien könnten theoretisch in der Zukunft ein Nischneprodukt werden, welches evtl. paar Labels noch machen und das wars.

    Ich bin kein Streaming Fan. Ein deutsches Phänomen? Was ich gekauft habe, möchte ich in den Händen halten und nicht abhängig sein von einer Quelle, die sich I-Net nennt.
    Solange es Strom gibt, spiele ich meine Scheiben.

    Der nicht flächendeckende Ausbau des „schnellen“ I-Net bremst noch das Streaming etwas aus,
    aber auch diese Hürde wird eines Tages geschlossen sein und dann wird es so kommen
    wie oben beschrieben.

    Ich hoffe und wünsche mir nur, das dann ein paar so denken wie ich, denn ich werde keinen Cent ausgeben für „Streaming Titel“.

    Das schlimme ist (wie bei vielen Dingen) man hat keine Wahl!
    Streaming wird mehr kommen (ob ich will oder nicht) und die alten Medien werden langfristig sterben.

    Diese Entwicklung finde ich gelinde gesagt zum k…tz…

    Das einzige was ich tun kann…ich kaufe weiterhin UHDs und ähnliches und boykottiere für mich Streaming, was ich auch AKTIV tue….

    Mir völlig wurscht, ob man evtl meine Einstellung als „altmodisch“ betrachtet…

    Ich möchte meine Covers, meine Menüs…meine Making ofs etc.
    Bei Streaming einfach aufs Knöpfchen drücken und „wegkonsumieren“ ….

    ist nicht meins….spiegelt aber viel unserer Gesellschaft wieder…

    Hat sich schon mal jemand gefragt, warum es im KINO keine mutigen und kreativen Titel mehr gibt….

    Die Antwort ist ganz einfach….es kann sich keiner mehr leisten….
    Es werden absichtlich nur noch Filme kreiert (am schlimmsten ist DISNEY) welche
    Erfolgspotential haben könnten. Es geht nicht mehr um kreative, mutige Ideen, sondern
    der reine Gewinn….nicht mehr…nicht weniger…

    Die Frage im Raum…was können wir den Leuten noch serverien, damit diese Eintritt bezahlen…teilweise macht man sich selber Konkurrenz denn man bietet ja per Disney Plus das ganze schon an und es wird genug geben, die sich Disney+ holen. Voila…die Rechnung geht auf für Disney und deren Ziele sind erfüllt.

    Das die gesamte Kinokultur leidet (siehe FOX und 2 kleinere Studios SEARCHLIGHT und BlueSky wurde auch von Disney „verschluckt“) interessiert niemanden.
    Das aber der Konsument irgendwann auch mal „verschluckt“ wird, kapieren die wenigsten.

    Ich mach mal nen Punkt…mich ärgert aber auch das Konsumenverhalten der Leute…
    in unserer Welt bringt man ja nicht mal 3 Leute unter einen Hut ohne das ein „Krieg“ (in welcher Form auch immer) ausbricht…

    …tolle rosige Zukunft….

  3. Ich sitze vorm Fernseher und habe das volle Sky Programm. Auf SkyQ gewechselt und endlich Fußball in UHD in einem „Spielraum“ zu schauen. Jetzt bräuchte ich noch einen anderen MiniQ um im Wohnzimmer zu schauen (auf einem HD only). Klappt auch auch nicht da SkyQ Reveiver nicht aller Sender findet und rüber streamt. Jeder andere Kabeltuner findet die Sender (ich spreche von SD Sender wie RTL, SAT1, ProSieben — alle nicht zu finden). Also schaue ich eigentlich Sky nur noch auf dem IPad und dafür bietet Sky für 35€ einfach viel zu wenig. Habe jetzt Amazon Prime, Netflix und Apple+ ausprobiert — alles wunderbar. Nur meine DSL Leitung mitten in Frankfurt liefert nur 14MBit/s was natürlich kein UHD Streaming bietet und ein Download von UHD Inhalten ist ja bei jedem Anbieter untersagt. Der Weg ist dennoch streamen, KabelTV wird früher oder später verschwinden.

  4. Ich finde zur Zeit den Übertragungsweg noch wichtig. Wenn Fußball übers Internet gestreamt wird ist der Zeitversatz zum Live Spiel beim Fernsehzuschauer gerne mal 30 bis ca. 120 Sekunden. Bei Sat z B. sind es nur ein paar Sekunden selbst bei 4K. Ich sehe gerne Fußballspiele wirklich Live. Außerdem gibt es beim Internetstreamingerne mal Bildaussetzer und die Bildqualität bei DAZN und Co. ist auch schlechter als bei Sky über SAT. Ich konnte z.B. gestern über Sky Go ein Bundesligaspiel für ca. 15 min. garnicht sehen, da Sky Go gestört war. Soviel zu Fußball und Internetstreaming. Bei Filmen kann zu Hause gepuffert werden. Darum ist da Internetstreaming unproblematischer.

  5. da gebe ich recht,schnelles Internet muss Vorraussetzung sein ansonsten hat man das Nachsehen.Sat ist im Gegensatz zum Internet noch der schnellere Übertragungsweg.

  6. Sky sollte mal ihr Pakete mal abschaffen und wie die großen Streaming Dienste Flat anbieten und nicht für Sport 2 verschiedene Pakete. Was Sky macht ist veraltet und nicht mehr modern in der Zeit. Ich hoffe sehr das die auch Bundesliga verlieren dann sind die Abos ratz fatz in den Keller.

    • Sehe ich im Prinzip auch so. Sky müsste einfach nur Sky Ticket auf Netflix-Qualität bringen und sein ganzes Programm dahin verlagern. Die Streaming-Lizenzen haben die ja.

  7. Streaming ist doch im Grunde nichts anderes als PayTV? Man bezahlt für Content. Ob der Content nun per Sat, Kabel oder Internet kommt ist doch egal, sprich die Übertragungstechnik spielt nicht die entscheidende Rolle.

    Für Deutschland heißt das: Man sieht aber daran sehr schön, dass die Kunden sehr wohl schon immer bereit waren zu zahlen, nur Sky es eben mit seiner Angebotsstruktur und seinen Technikrestriktionen einfach verbockt hat, das Produkt „PayTV“ vernünftig zu vermarkten.
    In den USA war PayTV ja auch wesentlich beliebter, eben weil die Kabelanbieter es den Kunden auch einfach gemacht haben. Wo sie allerdings bisher Systembedingt durch den Kabelanschluss das Monopol hatten, kommen jetzt plötzlich andere Anbieter als Konkurrenz dazu. Da man lange Zeit die Monopolstruktur auch für die Preisgestalltung genutzt hat, wandern jetzt bei erstmals erhältlichen günstigeren Angeboten die Kunden Reihenweise ab.

    Die Begegründung „Cord-Cutting“ bzw. PayTV wird unbeliebter, ist also im Grunde einfach falsch. Das Gegenteil ist der Fall und früheren Monopolfirmen sind einfach der Konkurenz nicht gewappnet.

    • Doch, es ist schon was Anderes, weil man aus dem Angebot gucken kann, was man will, wann man will, ohne etwas aufnehmen zu müssen.
      Die Übertragungstechnik ist wichtig, weil z. B. die Geschwindigkeit der Internetverbindung die mögliche Übertragungsqualität bestimmt.

  8. Es wundert mich keine Sekunde, dass Pay TV jede Menge Kunden an Streaming-Dienste verliert. Wo immer das Internet schnell genug ist, hat Streaming im Prinzip nur Vorteile, wenn die Qualität stimmt.

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