LG nimmt „günstigeren“ Micro-LED-TV mit 118 Zoll in sein Line-up auf

LG hat einen „günstigeren“ Micro-LED-TV angekündigt, der auf 118 Zoll Diagonale kommt. Der Preis ist aber weiterhin nur für sehr wohlhabende Kunden erschwinglich.

So kostet auch das neue Magnit-Modell mit 118 Zoll Diagonale immer noch umgerechnet in etwa 221.000 Euro. Damit darf bezweifelt werden, dass sich allzu viele Menschen so einen Bildschirm daheim ins Wohnzimmer stellen. Weiterhin gilt Micro LED jedoch als hochwertige Display-Technologie welche die Stärken von LCDs (hohe Helligkeiten, lange Lebensdauer, kein Burn-in) mit denen von OLEDs (perfekte Kontraste, perfektes Schwarz, selbstleuchtende Pixel) vereint.

Doch preislich hat sich in den letzten Jahren wenig getan. Seit ca. sechs Jahren bewirbt die TV-Industrie Micro LED daher als „Next Big Thing“, ohne jedoch die Preise nennenswert drücken zu können. Somit markiert für die meisten Zuschauer weiterhin OLED- bzw. QD-OLED-Technologie das höchste der Gefühle. Aber auch LCDs mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtungen haben natürlich ihre Fans.

Wann sinken die Preise von Micro LED?
Wann sinken die Preise von Micro LED?

Mittlerweile hat sich aber auch die OLED-Technik nicht nur durch die QD-OLEDs von Samsung Display weiterentwickelt, sondern auch durch den Einsatz von Mikro-Linsen bei den WOLED-Modellen von LG Display. Micro LED spielt aufgrund der hohen Preise vielmehr aktuell nur für Geschäftskunden, etwa in Form von Samsungs The Wall, eine Rolle.

LG Magnit – die Preise sinken nur langsam

Im Endeffekt liefern Micro-LED-TVs natürlich hervorragende Bildqualität, sind aber für das Gros der Privatkunden zu teuer. Da wird auch das neue Magnit-Modell von LG sicherlich nichts ändern. Dazu kommt im Übrigen ein horrender Stromverbrauch, der sowieso fraglich macht, ob die Technik jemals breiter in der EU starten kann.

Einige Analysten nehmen an, dass Micro LED ab 2026 den Massenmarkt erobern könnten. Doch bisher sieht es noch nicht danach aus, dass wir bis dahin „humane“ Preise erleben.

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André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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6 Kommentare
  1. Weshalb sollte es bei Micro-LEDs kein Burn-In geben? Auch hier handelt es sich um einzelne Dioden, welche auf Basis unterschiedlicher Beanspruchung unterschiedlich schnell an Helligkeit verlieren.

    • Ganz einfach: der Unterschied liegt im chemischen Aufbau der LEDs:
      OLEDs basieren auf organische Farbstoffmoleküle, also einfach ausgedrückt, aus einem Kohlenstoff-basierten Grundgerüst mit einer Reihe anderer empfindlicher Komponenten. Es liegen somit kovalente Bindungen (Atombindungen) vor, die schon stabil sein können, aber bei Dauer-Belastung durch Strom und Hitze gehen halt doch eher diese Bindungen irreversibel mal kaputt (z.B. Steak in der Pfanne). Die meisten organischen Verbindungen sind deshalb temperaturlabil und empfindlich gegen Oxidationsmittel und Licht. Sind aber sehr flexibel und leicht zu handhaben bzw. zu verarbeiten.
      Bei anorganischen Verbindungen gibt es dieses Kohlenstoff-Grundgerüst nicht und auch die Bindungen zwischen den Komponenten untereinander ist anders. Es handelt sich hier um keramische Festkörper, die einen kristallinen (also salzartige(Ionen-) Bindungen) Aufbau haben (Salz in der Pfanne). Diese Festkörper-Strukturen sind chemisch viel stabiler (meist sogar chemisch inert und wir Chemiker nennen das dann einen „toten Hund“, der nichts mehr macht), da erstens keine Bindungsbrüche an sich passieren können, zweitens liegen die Metallionen teilweise in entsprechenden günstigen und stabilen Oxidationsstufen vor. Und die Festkörper-Struktur an sich bietet zu dem wenig Angriffsfläche, da die Oberfläche geringer ist. Das macht sie insgesamt weitaus temperaturstabiler (Festkörperstrukturen werden meist sowieso unter hohen Temperaturen (bis zu 3000°C) erzeugt) und umempfindlicher gegen chemische Umwelteinflüsse. Leider führt das zu anderen Nachteilen und insbesonders hier: die Sprödigkeit von Festkörpern. Sind halt wenig bis gar nicht flexibel und unter Druck (Scherkräfte) bricht das ganze recht schnell. Zudem können kleinere Strukturen nur schwer erzielt werden, da es halt Kristalle mit einer räumlichen Ausdehnung sind und keine Einzel- bzw. Makromoleküle, wie die OLEDs.

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