Roku-CEO sieht keine Zukunft für LGs webOS und Samsungs Tizen

Der CEO von Roku denkt, dass TV-Hersteller wie LG und Samsung früher oder später ihre eigenen Betriebssysteme aufgeben müssen. Der Markt werde sich konsolidieren.

Der Geschäftsführer von Roku, die ja mittlerweile auch in Deutschland ihre Streaming-Player anbieten, prophezeit ein Ende der Fragmentierung im Bereich der TV-Betriebssysteme. Anthony Wood besetzt da bei Roku den Chefsessel und hat auf einer Investorenkonferenz erklärt, dass er annehme, dass Hersteller wie LG, Samsung und Vizio langfristig ihre eigenen Plattformen zu den Akten legen werden. Stattdessen werde sich der Markt konsolidieren.

Aktuell setzt LG auf webOS, Samsung verwendet Tizen und die in den USA beliebten Vizio sind mit SmartCast unterwegs. Der Roku-CEO denkt, dass auf lange Sicht aber nur für herstellerübergreifend verbreitete Plattformen wie Android TV / Google TV oder natürlich Rokus eigenes Betriebssystem ein Platz bestehen werde. Darauf würden auch Werbepartner drängen, die eine immer größere Rolle für TV-Hersteller bestehen, um die Geräte auch nachträglich noch zu monetarisieren.

Roku TV Ready erlaubt die Audio-Steuerung von Soundbars direkt am TV.
Roku TV Ready erlaubt die Audio-Steuerung von Soundbars direkt am TV.

Aktuell versuchen LG und Samsung auch ihre Betriebssysteme an Partner zu lizenzieren, bisher aber mit überschaubaren Erfolgen. Wood verweist hier auf den Markt für Smartphones oder auch Computer: Auch dort gebe es nur wenige Betriebssysteme, um die sich dann ein Ökosystem gebildet habe. So werde es sich auch im Markt für Fernsehgeräte entwickeln, ist er sicher.

Roku OS auf Siegeszug?

Natürlich sieht der Roku-CEO seinen eigenen Arbeitgeber als Primus an. Roku OS ist aber durchaus umstritten und sorgte schon durch aggressive Werbung für Ärger bei Nutzern. Derzeit steht im Raum, dass Roku bald nicht nur sein System an Partner lizenzieren dürfte, sondern auch eigene TV-Geräte veröffentlichen könnte. Roku sieht dabei Android TV / Google TV und Amazon Fire TV als seine wesentlichen Konkurrenten.

Samsung Tizen OS
Samsung versucht schon seit 2019 Partner für Tizen zu gewinnen.

Daten aus 2020 zeigten, dass aktuell dennoch Samsungs Tizen mit 34,4 % Marktanteil die verbreitetste Plattform ist. Es folgt dann webOS mit 15,9 %. Auf dem dritten Platz rangiert Android TV mit 15,5 %. Roku konnte vor zwei Jahren nur 5,8 % Marktanteil verbuchen, hat seitdem aber international expandiert.

André Westphal
André Westphal
Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller.
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4 Kommentare
  1. Ich hab da wirklich zwei geteilt:
    Auf der einen Seite finde ich es ziemlich lächerlich, dass sich Roku mit ihrem mickrigen Marktanteil so eine große Fresse reißen. Auf der anderen Seite find ich Roku sehr interessant weil es eben nicht auf Android oder Chromium basiert. Was basically alle Streaming Sticks/Boxen/OS abdeckt die relevant sind (Apple erwähnen wir hier nicht weil überteuert und unnötig).
    Deswegen bin ich interessiert an der weiteren Entwicklung von Roku, bisher fehlen mir wirklich noch sehr viele Features für High-End Nutzer. Solange wird die Shield hier weiter stehen.

  2. Ich bin mit webOS im Prinzip sehr zufrieden. Und ich bezweifle sehr, dass Roku groß genug ist, dass Anthony Wood da irgendeinen Einfluss nehmen könnte, auch wenn ihm einheitliche TV-Betriebssysteme lieber wären.

  3. Das die Hersteller nachträglich, nach dem Verkauf des TVs durch die Schaltung von Werbung Geld verdienen wollen, finde ich eine unverschämtheit. Wenn dann sollten sie wie beim Kindle die mit Werbung überfluteten Geräte günstiger anbieten. Ich habe einen Panasonic OLED und einen LG OLED und beim Panasonic ist noch gar keine Werbung und beim LG zu einem gerade noch erträglichen Teil wenn ich normales TV anschaue. Bei meinem Freund, der einen Samsung hat, wird sogar Netflix unterbrochen um die Werbung abzuspielen, wie bei den privaten TV Sendern, dass geht absolut gar nicht. Und wenn wir als Konsumenten nicht dagegen boykotieren, dann werden andere Herstelle nachziehen.

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