Avatar – The Way of Water auf 4K Blu-ray im Test: Um Welten besser

Avatar 2 – The Way of Water auf 4K UHD Blu-ray im Test! Eine der größten Kinoveröffentlichungen unserer Zeit stellt sich unserem Test. Kann Avatar 2 das 4K-Debakel des Vorgängers wieder wettmachen?

Inhalt (75%)

Man kann von James Cameron halten, was man will. Man kann seine Filme mögen oder sie belanglos finden. Was man aber nicht kann, ist, ihm abzusprechen, dass er mehrfach eine Art Nerv beim Publikum trifft. Wer mit lediglich neun „echten“ abendfüllenden Spielfilmen praktisch nur Legenden inszeniert hat, der muss etwas richtig gemacht haben. Angefangen bei Terminator, rüber zu Aliens und The Abyss bis zu Terminator 2, True Lies und Titanic und letztlich den beiden Avatar-Filmen. Insgesamt stehen 8,7 Mrd. Dollar alleine durch diese acht Filme auf dem Einspielkonto. Eine unglaubliche Summe, die man eigentlich nur noch als Phänomen anerkennen kann.

Man könnte ihm natürlich vorwerfen, dass er (ausgenommen Titanic) stets im sicheren Fahrwasser des SciFi-/Action-Films geblieben ist, seine Komfortzone also eigentlich nur einmal wirklich verlassen hat. Aber warum sollte man das tun, wenn doch alles, was er angefasst hat, zu Gold geworden ist. Und selbst wenn mal ein Film nicht überperformt hat (Abyss), so hat er in der Folge doch eine unglaublich große Anhängerschaft gewonnen. Nach Avatar war früh klar, dass der Regisseur Ideen für eine ganze Reihe von Fortsetzungen in der Schublade hatte. Sogar schon Jahre vor dem Start des Erstlings sprach Cameron von einer Trilogie, die er gerne verwirklichen würde. Mittlerweile scheint gesichert, dass es insgesamt fünf Filme sein sollen. Avatar: The Way of Water bildet nun den Anfang der Fortsetzungen.

Sully liest seinen Jungs die Leviten © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Sully liest seinen Jungs die Leviten © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Jetzt war es bei Avatar schon so, dass sich das Publikum in zwei Lager teilte. Jene, die sich völlig in der (virtuellen) Welt verlieren konnten, sich vom 3D-Effekt mitreißen ließen und zweieinhalb Stunden perfekte Unterhaltung genossen. Und jene, die (teils aus Prinzip, teils aus Überzeugung) dem Hype nicht folgten und Cameron Ideenklau bei zahlreichen Vorbildern vorwarfen. Ob Cameron sich diese Kritiken zu Herzen nahm?

Abseits vom Inhaltlichen sollte Avatar: The Way of Water natürlich wieder mit bahnbrechender Technik aufwarten. Dass erneut in 3D gedreht würde, war klar. Dass der Film noch weit mehr in der virtuellen Welt (und damit per Motion Capturing realisiert) spielen würde, schien logisch. Doch ein Hauptgrund für die lange Produktionszeit der Fortsetzung war Camerons Ambition, die Unterwasseraufnahmen (und von denen gibt’s reichlich) ebenfalls im Motion Capturing Verfahren zu realisieren. Etwas, das bisher noch nicht gemacht wurde und wofür Kameras und Technik erst einmal aufgerüstet werden mussten. Wenn aber Motion Capturing unter Wasser performt werden sollte, dann musste auch unter Wasser gedreht werden. Und zwar mit den echten Darstellern hinter der blauen CGI-Maske. Kein Wunder, dass man schon im Vorfeld von einem neuen Tauchrekord während eines Filmdrehs erfuhr. Hatte Tom Cruise diesen bisher noch für die Szene in Mission: Impossible – Rogue Nation gehalten (knapp sechs Minuten), überbot ihn nun Kate Winslet (in ihrer Rolle als Ronal) mit sage und schreibe sieben Minuten und 15 Sekunden (manche schrieben sogar von 7:45) – Zeiten, die sonst nur wenige professionelle Freitaucher schaffen.

Quaritch ist jetzt auch blau © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Quaritch ist jetzt auch blau © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Der Lohn für diesen Aufwand sind absolut spektakuläre Bilder. Wirklich spektakuläre Bilder. Was The Way of Water uns nach etwa einer Stunde erstmalig zeigt, ist eine ganz neue Welt. Eine, die ebenso farbig und bunt strahlt wie die Wälder Pandoras und eine, die Wesen beherbergt, die einerseits furchterregend und andererseits wunderschön sind. Das sind die Momente, in denen man wirklich (und im wahrsten Sinne des Wortes) in den Film eintauchen kann. Man wähnt sich im nächsten Tauchurlaub auf den Malediven und wünscht sich diese fantastischen Riffe in der Realität.

Abgesehen von dieser visuellen Opulenz und Schönheit, macht die Geschichte zunächst eine Menge Fässer auf. So viele Fässer, dass man schnell den Überblick darüber zu verlieren droht. Was Cameron hier an Motiven integriert, reicht ansonsten auch mal für fünf Filme. Von Vertrauen, Liebe und Familie über Verantwortung, Coming of Age, Respekt für die Natur bis hin zu Rache, Gier und Macht. Das wirkt – gerade zu Beginn – überfrachtet. Doch der Film nimmt sich dafür Zeit und je länger er andauert, desto tiefer dringt man in die Motive ein. Und das kann Cameron eben auch besser als (fast) jeder andere Unterhaltungsfilm-Regisseur. Man fiebert gerade bei den Coming-of-Age-Szenen der Sprösslinge immer wieder mit und kann sogar die Flirts zwischen den Heranwachsenden nachempfinden – sieht man vom albernen Jugendsprech ab, das wirklich deplatziert wirkt.

Der Empfang bei den Meeres-Na'vi fällt ambivalent aus © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Der Empfang bei den Meeres-Na’vi fällt ambivalent aus © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Davon ab stolpert The Way of Water eben auch (erneut) über fragwürdige Uraltprobleme. Nutzte der Vorgänger ungeniert das antiquierte White-Savior-Motiv, nach welchem es eines Menschen bedurfte, um die in sich uneinigen und unentschlossenen Na’vi zu einen und zum Sieg zu führen, bleibt die Fortsetzung in einigen Punkten genauso altbacken bis konservativ-traditionell. Da dürfen die Männer auf keinen Fall Schwäche zeigen, sind zum Krieg führen da und müssen den Kids (vor allem den Jungens) entsprechende Härte beibringen. Sully lässt sich von seinen beiden Söhnen mit „Ja, Sir“ anreden und faselt was von „das ist mein Job“ auf Neytiris Vorwurf, dass er zu hart zu ihnen wäre – war er da nicht im ersten Teil schon weiter? Um es komplett zu machen, dürfen die Frauen den Job der Familiemütter übernehmen und sind für die emotionale Komponente verantwortlich – so weit, so konservativ. Da passt es, dass sich die Jungs um die Gunst von Mädchen prügeln. Inhaltlich schiebt Cameron den Na’vi zwar schon seit dem ersten Film die Rolle des friedlichen und „weisen“ Naturvolks zu. Doch innerhalb ihres Stammes sind die Strukturen alles andere als fortschrittlich.

Und im zweiten Teil kommt noch die Unlogik hinzu, dass das neu hinzugekommene Metkayinavolk zunächst als kompromisslos pazifistisch dargestellt wird, gleichzeitig aber die Neuankömmlinge auf fast rassistische Art und Weise mobbt. So weise und moralisch hoch entwickelt scheinen diese Naturwesen dann doch nicht zu sein, wenn man andere aufgrund der Schwanzgröße (sorry, aber so passiert’s im Film) oder der dünnen Arme hänselt. Man stelle sich für den Moment vor, dass die Na’vi nicht industriell so unterentwickelt wären und schon taucht die Frage auf, ob sie so viel besser wären als die Menschen selbst. Zumal auch das Riffvolk bald nichts mehr von seinem Pazifismus (den es im Falle eines ausgestoßenen Wales noch so drastisch verfolgt hatte) wissen will, als die Bedrohung der Menschen am Horizont auftaucht und alle aufgepeitscht zu den Waffen greifen.

Kiri ist auf der Suche nach ihrer Herkunft © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Kiri ist auf der Suche nach ihrer Herkunft © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Strukturell und erzählerisch macht Avatar: The Way of Water hingegen auch einiges richtig. Der Kniff, nach der Ankunft der Himmelsmenschen erst einmal ein Jahr verstreichen zu lassen, mag zunächst seltsam wirken, eröffnet aber die Möglichkeit, die Konflikte zwischen den Na’vi und den Menschen mit weltlichen Bezügen zu gestalten. So wirken die vereinzelten Angriffe der Na’vi wie Guerilla-Maßnahmen – schmerzhafte Nadelstiche gegen einen ansonsten technologisch und militärisch übermächtigen Gegner.

Was zudem einen gewissen Reiz ausmacht, ist das Verhältnis zwischen Miles und Sprössling Spider. Quaritch ist auch zu Beginn des zweiten Teils und im Na’vi-Kostüm der absolute Kriegstreiber. Für ihn ist die zweite Ankunft auf Pandora auch eher Grund, eine persönliche Rechnung zu begleichen (wofür ihn seine Vorgesetzten im Sinne eines größeren Ziels eigentlich irgendwann maßregeln müssten). Gleichzeitig ist Spider zunächst ein widerspenstiger Gefangener. Geprägt durch das Aufwachsen mit den Na’vi und so gar nicht gewillt, die Rolle eines Sohnes anzunehmen. Doch mit der Zeit entwickeln sich in dieser Beziehung Dynamiken, die für beide Charaktere starke Veränderungen bringen.

Lo’ak lernt einen Tulkun kennen © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Lo’ak lernt einen Tulkun kennen © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Stark verändert ist leider auch die Wichtigkeit von Neytiri. War sie im ersten Teil zentrale Figur und strenggenommen wichtiger als Sully, wird sie in der Fortsetzung dermaßen stiefmütterlich behandelt und ins Abseits gestellt, dass man darüber nur verärgert sein kann. Klar ist, dass sich der Fokus vermutlich auch in den weiteren Fortsetzungen auf die Kinder verschieben wird. Warum aber in The Way of Water zwar Sully weiterhin eine große Hauptfigur bleibt, man Neytiri aber fast völlig aufs Abstellgleis schiebt, muss man nicht verstehen.

Ebenso wenig, dass mit Cameron hin und wieder die Pferde durchgehen. Wenn nach knapp zweieinhalb Stunden ein abgetrennter Arm durch die Luft fliegt, ist das tricktechnisch nur semiüberzeugend und passt vom Ton her nur bedingt zum Film. Was am Ende bleibt, ist ein dreistündiges, extrem opulentes und optisch mehr als faszinierendes Kriegsepos, das Familienwerte hochhält, mitunter aber ärgerlich schlampig mit den Figuren umgeht.

Angebot
Avatar - The Way of Water - Steelbook (4K Ultra HD) (+ Blu-ray) (+ Bonus-Blu-ray)
  • limitiert
  • Saldana, Zoe, Worthington, Sam, Weaver, Sigourney (Schauspieler)
  • Cameron, James (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Bildqualität (90%)

Entgegen eines Großteils der Filmemacher, die zu (gefühlt) 80 % auf Kameras von ARRI und 15 % auf REDs setzen, hält Cameron Sony die Treue. Für Avatar: Aufbruch nach Pandora nutzte er seinerzeit bereits individuell auf die 3D-Aufnahmen zugeschnittene Sony F950 Kameras. In der Fortsetzung kam nun hauptsächlich die Sony CineAlta Venice Rialto zum Einsatz, die von Sony speziell für die Arbeit an Avatar: The Way of Water und die Aufnahmen in 3D sowie unter Wasser modifiziert wurden. Cameron schätzt die Sonys, die für ihn perfekte Farben einfangen und maximale Dynamik erlauben.

Das Ausgangsmaterial wurde dann (nach allem, was man weiß) über ein 4K-DI gemastert und wie man es von Disney gewohnt ist, gibt’s für die Disks lediglich HDR10 als Grading, während Dolby Vision dem Stream auf Disney+ vorbehalten bleibt. Ein im Rahmen von Rec.2020 erweiterter Farbraum ist natürlich trotzdem an Bord. Schauen wir uns das Bild in der Praxis an, so ist die Introszene direkt schon wesentlich souveräner. Das Encoding lässt das leichte digitale Rauschmuster wesentlich homogener und gleichmäßiger erscheinen und es gibt kein Banding beim Abblenden nach 0’46. Das sieht auch noch mal deutlich besser aus als beim Stream von Disney+.

Das Bild der UHD Blu-ray bietet absolut prächtige Farbkontraste © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Das Bild der UHD Blu-ray bietet absolut prächtige Farbkontraste © 2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Auch ansonsten sind die Farben sichtbar mehr Herr über die Lage. Die bei der Blu-ray angemerkten Probleme mit Hellen Teilbereichen vor farbigen Hintergründen löst die HDR-Disk sauber und ohne unschöne Rauschmuster auf (6’21). Der Schwarzwert ist zudem satter als bei der Blu-ray und lässt die All-Szenen mit echter Brillanz erstrahlen. Die Sterne könnten vielleicht noch etwas heller funkeln, doch dafür sind die rot glühenden Antriebe der Raumschiffe wunderbar kräftig. Das gibt ihnen bei 15’39 noch mal ein wesentlich satteres und dynamischeres Äußeres als über die im Vergleich nicht ganz so starke Blu-ray. Eine Pflanze wie die Magentafarbene bei 26’35 wirkt dermaßen prächtig, dass man sie sich am liebsten direkt auf den Balkon stellen würde.

Die hellen Teilbereiche werden durch die über die UHD Blu-ray bessere Durchzeichnung in auf hellen Flächen klarer und abgegrenzter wiedergegeben. Die leuchtenden Weiden des Baums der Seelen bleiben konturierter als über die Blu-ray (48’13). Spitzlichter sind dennoch etwas kräftiger, was auch damit zu tun hat, dass es rundherum etwas dunkler ist und sie deshalb stärker hervorstechen. Sie sind aber auch etwas heller und strahlender als über die Blu-ray. Die grundsätzliche Abdunklung ist (im Vergleich zu Titeln anderer Anbieter) eher zu vernachlässigen. Die UHD Blu-ray ist zu keiner Zeit in irgendeiner Form zu dunkel. Auch wenn sie ebenfalls den einen oder anderen etwas soft geratenen visuellen Effekt nicht entscheidend griffiger zeigt, ist sie schon alleine aufgrund der größeren Souveränität im Sinne des Encodings und der dynamischeren Farben die deutlich bessere Wahl. Und: Sie sieht auch besser aus als der Disney+-Stream. HFR (wie in manchen Kinovorstellungen des Films) ist nicht mit an Bord.

Angebot
Avatar - The Way of Water - Steelbook (4K Ultra HD) (+ Blu-ray) (+ Bonus-Blu-ray)
  • limitiert
  • Saldana, Zoe, Worthington, Sam, Weaver, Sigourney (Schauspieler)
  • Cameron, James (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Tonqualität (85%)

Während die Blu-ray noch mit dem stärker komprimierten Dolby Digital auskommen muss, geht Disney bei der UHD Blu-ray wieder den bekannten und üblichen Weg, Dolby Digital Plus für die Synchro zu liefern. Die DD-Spur auf der Blu-ray war für sich genommen ja bereits ungewohnt gut. Ob man nun aber DD oder DD+ bevorzugt, das soll hier kurz geklärt sein, bevor’s zur englischen Atmos-Fassung geht. Die Plus-Variante hat dem DD-Ton noch einen Hauch mehr Präsenz und Kraft voraus. Allerdings liegt das schon eher im gefühlten Bereich. Selbst wenn man die Möglichkeit hat, mit zwei Wiedergabegeräten die DD- und die DD+-Spur schnell hintereinander zu schalten, bleiben Unterschiede marginal.

Wenn die Antriebe der Raumschiffe bei 6’38 ihren Betrieb einstellen, hört man das fetzige Geräusch richtig satt. Auch der Landeanflug sowie die Feuerwelle geraten richtig fett – wohlgemerkt für eine DD+-Spur. Das ist weit entfernt von den zu Tode komprimierten Tonspuren, die der Mauskonzern sonst seinen Titeln angedeihen lässt. Und es ist eine Erleichterung für alle, die vom Schlimmsten ausgegangen sind. Natürlich darf man bemängeln, dass man kein Atmos bekommt, aber dem Codec kann man dieses Mal keinen Vorwurf machen. Und auch nicht der Abmischung an sich. Die kann in der Tat auch die feinen Geräusche authentisch und sauber wiedergeben. Auf diese Weise lebt der Urwald immer wieder wunderbar auf (26’38). Hinzu kommt die wirklich tolle Räumlichkeit der Geräuschkulisse. Egal, ob die Kamera durchs Wasser oder eben durch den Dschungel fährt; egal, ob’s im Kampfgetümmel entsprechende Geräusche sind: Die Rundumkulisse ist beeindruckend. Der englische DTS-Mix kann das noch etwas dynamischer und ist auch lauter eingepegelt. Dennoch: für eine DD-Fassung ist das wirklich gut, was The Way of Water abliefert.

Für eine Dolby Digital Plus Tonspur geht's hier erstaunlich dynamisch und wuchtig zu ©2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.
Für eine Dolby Digital Plus Tonspur geht’s hier erstaunlich dynamisch und wuchtig zu ©2022 20th Century Studios. All Rights Reserved.

Gegenüber dem Stream von The Way of Water war es spannend, ob die Disk in der Original-Atmos-Fassung qualitativ besser sein würde. Immer wieder fällt plattformübergreifend auf, dass die Heights oft mit nicht sauberen Signalen beliefert werden. Das war bei Netflix‘ Im Westen nichts Neues oder Extraction 2 bereits so und auch Disney+ bekommt es im Stream nicht ohne schwankende und leicht verrauschte Musik hin. Tatsächlich kann die Disk das hörbar besser. Während die reguläre Ebene noch sehr ähnlich tönt wie im Stream, hebt sich die Höhen-Ebene qualitativ deutlich drüber. Streicherarrangements wie bei 7’08, die kurz vor dem vehementen 3D-Sound der Raketenantriebe zu hören sind, schwanken und rausche nun nicht mehr. Sie klingen nicht mehr wie ein schwach komprimiertes mp3-File, sondern so wie es sein soll. Gerade in diesem Bereich haben Streaminganbieter hörbar das Nachsehen und es gibt einen guten Grund, sich noch physisches Disks zu kaufen.

Ansonsten gilt für die UHD Blu-ray das Gleiche wie für den Stream – in Sachen Quantität, versteht sich. Die gesetzten 3D-Tonsignale sind identisch mit dem, was man auf Disney+ zu hören bekommt. So werden Helikopter, Gewittergeräusche oder der Dschungel mit all seinen Tieren immer wieder wunderbar auf die Höhe abgelegt. Auch die Stimmen bei 9’06 gelangen von oben zum Ohr und wenn’s auf die großen Blätter des Urwalds regnet, prasselt es authentisch von oben. Natürlich gibt es auch während der Kämpfe ausreichend Geräusche von oben. Das betrifft die abgefeuerten Geschosse ebenso wie einige Szenen, in denen die Tulkuns ins Geschehen eingreifen (140’42, 147’35). Es mag nicht pausenlos etwas los sein, da oben. Aber wenn es Signale gibt, sind diese korrekt und oft sehr dynamisch gesetzt.

  • Deutsch: Dolby Digital (85%)
  • Englisch: Dolby Atmos (90%) 2D-Betrachtung
  • Englisch: Dolby Atmos (70%) 3D-Betrachtung (Quantität)
  • Englisch: Dolby Atmos (85%) 3D-Betrachtung (Qualität)

Bonus (90%)

Um die Blu-ray von The Way of Water möglichst nicht weiter zu belasten, hat man das Bonusmaterial komplett auf einer weiteren Blu-ray ausgelagert. Dort finden sich drei übergeordnete Bereiche: „Büchse der Pandora wird geöffnet“, „Büchse der Pandora wird weiter geöffnet“ und „Marketing-Material“. Letzteres liefert Trailer und ein Musikvideo. In „… wird weiter geöffnet“ warten vier Featurettes zu den Stunts, dem Casting, den VFX und dem Ensemble an sich. Insgesamt rund 28 Minuten wird man hier unterhalten. Weitaus mehr gibt’s im ersten Bereich, in dem 14 Featurettes untergebracht sind.

Gut zweieinhalb Stunden bekommt man Einblicke ins Motion Capturing, die Realisierung der visuellen Effekte oder die Herausforderungen, die durch die Unterwasserszenen gemeistert werden mussten. Auch ein Featurette über den einzigen als Menschen agierenden Jungschauspieler ist an Bord: Jack Champion als Spider. Der Beitrag über das Performance Capturing beeindruckt allerdings am meisten. Es ist schon unglaublich, wie viel Aufwand betrieben wird und wie Cameron über all dem Ganzen „so tun als ob“ den Überblick bewahrt. Im letzten Featurette gibt’s dann eine Huldigung an Neuseeland und die unglaubliche Handwerkskraft der Neuseeländer.

Gesamtbewertung  4K Blu-ray (82%)

Angebot
Avatar - The Way of Water - Steelbook (4K Ultra HD) (+ Blu-ray) (+ Bonus-Blu-ray)
  • limitiert
  • Saldana, Zoe, Worthington, Sam, Weaver, Sigourney (Schauspieler)
  • Cameron, James (Regisseur)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Avatar: The Way of Water ist das geworden, was sich Cameron gewünscht hat. Die Befürchtungen, 13 Jahre nach dem Vorgänger würde die Fortsetzung zum Rohrkrepierer werden, haben sich nicht bewahrheitet. Inhaltlich hätte man sich allerdings etwas mehr gewünscht als die gleiche Geschichte noch mal zu sehen – nur eben jetzt mit dem Fokus auf Familie und Kinder. Dass einige Aspekte ärgerlich geraten, wird nicht jeden stören. Und es ist auch absolut keine Schande, sich von der visuellen Opulenz berauschen zu lassen, während man den Inhalt mehr wahrnimmt, als ihn kritisch zu hinterfragen.

Optisch ist die Fortsetzung ohne Zweifel ein großer Wurf. Und das liefert die 4K UHD Blu-ray mit eben jener Bildqualität, die der Stream (noch) nicht liefern und die Blu-ray auch nicht leisten konnte. Beim Ton schlagen die deutschen Dolby-Digital- und Dolby-Digital-Plus-Spuren jene des Streams und liefern im Rahmen ihrer Codecs wirklich ab. Der englischt Atmos-Sound ist noch mal wuchtiger und nun auch endlich mit qualitativ hochwertigem 3D-Sound versehen. Wer fürchtete, dass es hier nach typischer Disney-Totkomprimier-Manier zugehen würde, der darf sich glücklicherweise getäuscht sehen.

Weitere 4K Blu-ray Tests:

Technische Details & Ausstattung:

Erscheinungstermin: 06. Juli 2023 Review am: 16. Juli 2023
Erscheinungsjahr Film: 2023 Laufzeit: 162 Minuten
Filmstudio: 20th Century Studios FSK: Ab 12 Jahren
Auflösung / Bildfrequenz:
2160p @ 24p Untertitel:
Deutsch, Englisch
Bildformat:
2.39:1 / 16:9 Tonspur:
Deutsch Dolby Digital
Englisch Dolby Atmos
High Dynamic Range:
HDR 10 Ausstattung:
4K Blu-ray
HD Blu-ray
Testgerät TV: LG OLED55B7D
Testgerät Player: Panasonic UB9004

Avatar – The Way of Water Trailer:

 

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Timo Wolters
Timo Wolters
Der echte Filmfan bleibt im Heimkino: Das Bild ist besser, der Sound unmittelbarer und die Sitznachbarn angenehmer - Timo rezensiert seit 2002 mit Leidenschaft (fast) durch alle Genres. Aktuelle Rezensionen findest du auf blu-ray-rezensionen.net
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3 Kommentare
  1. Habe mir den Film auch mal zu Gemüte geführt. Die Story war wie zu erwarten extrem langatmig. Aber muss auch leider sagen, dass mich der Film technisch absolut nicht überzeugt hat. Avatar 1 hat IMHO einen natürlicheren Look als der zweite Teil. In weiten Teilen von dem Film war sofort sichtbar, dass es CGI war. Habe da schon lange keinen Film mehr gesehen, wo das so enorm hervorsticht. Spontan fallen mir da nur Filme wie Star Wars Episode I und II ein.

  2. Der erste Teil war damals technisch echt gut, daher konnte man die über die etwas dünne Story hinweg sehen. Aber der zweite Teil ist grottenschlecht, ich habe nach zwei Stunden ausgemacht, konnte das nicht mehr ansehen. Für mich eines der Film Gurken des Jahres. Schöne Bilder, nichts dahinter. Story, Chartere einfach nervig, Drehbuch für Kinder, einfallslos, langweilig, ideenlos.
    Und dafür hat Cameron 13 Jahre gebraucht? Wahnsinn.
    Ja, die Unterwasserwelten sehen schön aus, aber es ist zu viel, zu überladen, es kommt kein Feeling, keine Magie mehr, wie bei 2009, es fühlt sich wie bei Marvel an.
    Und dann noch die dünne Story ist das eine richtige Film Gurke geworden. Sorry Cameron.

  3. ich bleibe da bei deinen Fazit:
    „13 Jahre nach dem Vorgänger … hätte man sich inhaltlich allerdings etwas mehr gewünscht als die gleiche Geschichte noch mal zu sehen.“

    Ich war von Avatar damals im Kino beeindruckt, trotz der Story. Ich mag mich eben halt auch gern berieseln lassen. aber wirklich exakt das gleiche zu sehen, nur eben in einen viel zu langen Film war eine große Enttäuschung. in 13 Jahren fällt ihm nichts neues ein, was man erzählen könnte? Fahrt Daher habe ich mich entschieden, den zweiten Teil kein zweites Mal sehen zu wollen. ganz im Gegensatz zum ersten Teil. und ob ich den dritten überhaupt sehen werde, hängt nun stark vom Inhalt ab. Fernab und Bild und Ton.

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